Massiver XTC Konsum und meine Folgen.

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Raison
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Massiver XTC Konsum und meine Folgen.

Beitrag Sa., 14.12.2019, 06:11

Liebe Grüße an jeden der das liest und antwortet :) .

Hey Leute bin fast 23j. Alt und hatte ein Problem bzw. Habe jetzt ein großes Problem.

War seit etwas einem Jahr oft auf XTC unterwegs meistens am WE und meisten auch nur alle 3 Wochen. In den letzten 2 Monaten allerdings fast jede Woche und mein Konsum ging in ungeahnte Höhen. Vor 4 Wochen hab ich mir dann fast 1 g sehr gutes MDMA geworfen. Während des Abends hatte ich Halluzinationen von Spinnen und von der Freiheitsstatue die Feuer spuckt. Ich empfand dabei sehr viel Angst. Es war sehr bedrohlich. Danach ging es mir erstmal 1 Woche richtig richtig scheiße mit frösteln usw. , allerdings ohne Hallus. Dann fing es an. Habe zwei Gesichter an meiner Wand gesehen die nicht existieren. Zudem sah ich manchmal diese Psychodelic scheiße die man sich auf YouTube reinziehen kann an den Wänden. Jetzt weiß ich auch wie man darauf kam solch eine scheiße zu malen. Voll ätzend gewesen. Manchmal konnte ich die Augen von Menschen nicht sehen. Sie waren irgendwie verdunkelt . Sowie in manchen Filmen wenn der Mörder gezeigt wird , allerdings soll man noch nicht sein Gesicht gesehen. Während dessen konstant brutale Stimmungsschwankungen . Dann hatte ich noch eine krasse Depersonalisierungs Erfahrung auf die ich immer noch nicht klar komme . Beim abschließen abends nach der Arbeit bekam ich plötzlich das gefühlt das ein Teil meines Kopfes sich irgendwie raus drücken möchte . Danach war ich fast zwei Stunden lang weg. Also ich hab mich gefühlt als würde ich in einem Traum leben , als würde ich von oben auf mich gucken , denken war ganz schwierig. Gott sei Dank war ich allein , und hab einen ganz entspannten nach Hause weg gehabt. Als ich Zuhause angekommen war , war der ganze spuck vorbei. Zudem fühlte ich mich teilweise sehr ängstlich wenn ich alleine war . Hab mich meeega oft erschreckt . Nach der Depersonalisierung endeten aber auch die Hallus . Jetzt hab ich seit zwei Wochen "nur noch" stechende Kopfschmerzen , ganz leichte Stimmungsschwankungen, leichte seh Fehler , manchmal sehe ich nicht direkt scharf und selten fehlt Mal ne Farbe .

Seitdem hab ich den scheiß Drogen abgeschworen , mache gar nichts mehr. War jetzt quasi bis auf den letzten 4 Wochen seit 2 Jahren Dauer high , kiffen ohne Ende , dann kam vor einem Jahr das chemische dazu und jetzt will ich einfach nur noch gesund werden.
Ich weiß , ich müsste zum Arzt , allerdings finde ich den Schritt dahin ultra schwierig . Ich brauche jemanden mit dem ich darüber reden , anders schaff ich die Schritte nicht . Einer der vielleicht ne Einschätzung geben könnte was ich haben könnte wäre auch mega nice . Und sorry , dass ich hier wirklich jede Kleinigkeit aufgelistet Habe , allerdings musste ich einfach Mal alles nieder schreiben.

Habe mit dem Feuer gespielt und mich krass verbrannt.

Herzliche Grüße an jeden Hier .

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theweirdeffekt
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 08:05

Hier kann dir niemand eine Einschätzung geben, weil (vermutlich) niemand ein Arzt ist. Außerdem sind Ferndiagnosen sowieso unseriös. Darum, du hast es eh schon angesprochen, macht es Sinn zum Arzt zu gehen.

Im Grunde hast du die Konsequenz aus deinem Handeln zu spüren bekommen. Ist zwar Scheiße, aber dadurch kannst du deine weiteren Handlungen überdenken. Meine Vermutung: du hast dein Hirn mächtig überfordert. Gerade MDMA plündert ja alles was so an Glücksgefühlen vorhanden ist. Ecstasy führt meines Wissens zu Schlaflosigkeit, was für sich alleine schon dafür sorgen kanm, dass man am Rad dreht.

Von dem her, gib deinem Hirn die Möglichkeit, die Dinge, die da im letzten Jahr abgegangen sind, zu verarbeiten. Du schreibst ja, dass viele Symptome schon abgeklungen sind. Unterstütze Körper und Geist bestmöglich bei der Genesung. Lerne daraus. Und was ich persönlich dabei wichtig finde: Ursachenforschung betreiben. Warum hattest du das Bedürfnis "dauerdicht" zu sein? Wovon wolltest du "abgelenkt" werden? Im Endeffekt hast du jetzt die Chance dein bisheriges Leben nochmal zu überdenken und neu durch zu starten.

Alles Gute
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Anti Lope
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 10:04

Hallo Raison,

ich kann natürlich keine Diagnose stellen, aber ich kenne diese Symptomatik aus meinem Umfeld und in abgeschwächter Form habe ich das auch mal bei mir erlebt. Les mal bei Wiki zum Thema drogeninduzierte Psychose.

Ich an deiner Stelle würde künftig tunlichst auf jegliche Art von Drogen verzichten. Auch ein Joint kann dich wieder auf so einen Film schicken. Ich weiß, wie schwer es ist auf Drogen zu verzichten, wenn im Umfeld konsumiert wird. Hol dir Hilfe!

Wenn du keine Hausärztin hast mit der du reden kannst, dann versuch es doch in einer Beratungsstelle für Suchterkrankungen. Da kannst du dich in solchen Fällen auch erst mal hinwenden (bitte nicht falsch verstehen, ich möchte damit nicht sagen, dass du eine Suchterkrankung hast).Wenn es schwierig für dich ist persönlich hinzugehen, dann ruf an und lass dich am Telefon beraten.

Ansonsten hat theweirdeffekt ja schon geschrieben, dass es vielleicht auch interessant wäre zu schauen, was hinter deinem exzessiven Konsum stecken könnte.

Ich wünsche dir alles Gute!
Anti Lope
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Raison
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 10:33

Dankeschön für die Antwort :)

Ursachenforschung hab ich betrieben. Als ich dieses Gesicht an meiner Wand gesehen rauschte man Leben von den letzten 2 Jahren an mir vorbei . Ich habe mich mega einsam gefühlt und ich wollte in Welt flüchten , die einfach nicht existiert. Es gibt nur 5 Menschen in meinem Leben , wobei auch nur meine Mama einem gewissen Einfluss hat auf mein Leben. Ich wollte einfach mehr fühlen. Als ich reflektiert habe , ist mir bewusst geworden , dass gerade MDMA einfach übelst fatal ist für Menschen, die sich einsam fühlen. Es unterdrückt das komplett und simuliert eine Verbundenheit vor , die einfach nicht existiert. ich fühle mich jetzt auch noch einsam , allerdings hab ich erkannt , dass Drogen einfach keine Lösung sind . Zudem bin ich auch ein Mensch der nicht gerade offen zeigt und sagt was er fühlt. Zudem muss ich umziehen , meine Mitbewohner kiffen einfach zu viel und ich kann die Wände von meinem Zimmer nicht mehr sehen. Wenn ich schlafen gehe und meine Wand an gucke muss ich immer an dieses Gesicht denken. Das war hammer heftig verstörend . Da war einfach ein kunter buntes ultra vertörendes riesiges Gesicht an meiner komplett weißen Wand direkt vor meinem Bett . Ich komm da immer noch nicht drauf klar .

Die Schritte zum Arzt fühlen sich ultra schwer an ....

Und Dankeschön Anti Lope. Hab darüber auch schon Wiki Beitrag gelesen , aber die Diagnose , dass das eine Psychose sein könnte macht mir ultra Angst . Sowieso hat mich alles sehr ängstlich gemacht .

Und auf jeden Fall war ich Suchterkrankt , zumindest eine sehr starke psychische Abhängigkeit

Und ich habe auch gar kein Bock mehr auf Drogen. Ich will das nie wieder anrühren. Nur noch gesund werden .

Liebe Grüße an alle !!

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Anti Lope
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 11:24

Raison hat geschrieben: Sa., 14.12.2019, 10:33 Dankeschön für die Antwort :)

aber die Diagnose , dass das eine Psychose sein könnte macht mir ultra Angst . Sowieso hat mich alles sehr ängstlich gemacht .

Ich würde es eher als einen vorübergehenden psychotischen Zustand betrachten und nicht als Psychose. Das nimmt dir vielleicht ein bisschen die Angst.

Darf ich fragen, warum du es als schwer empfindest zu einem Arzt zu gehen?
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Candykills
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 11:26

Kann auch sein, dass die Symptome von selbst wieder abklingen, wenn du die Drogen weglässt. Aber wenn's ne richtige Psychose ist, dann wirst du um einen Arztbesuch auf Dauer nicht herumkommen. Da wird dir auch nix passieren, er wird dir nur Medikamente (Neuroleptika) dann verschreiben.
Aber wie ne ausgewachsene Psychose hört sich das für mich noch nicht an. Eher auf dem Weg dahin.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Raison
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 12:09

Danke ihr beiden.

Ich bin kein depressiver Mensch aber Es fühlt sich so an als hätte ich mein Leben an die Wand gefahren. Die Angst besteht in der Ansicht , wie Candykills das schon beschrieben hat , dass wenn es ein Psychose ist , er mir Neuroleptika verschreiben wird. Und ich weiß jetzt schon , dass ich die nicht nehmen werde. Nichts für ungut , aber ich hab da nichts positives drüber gehört , und auch so , kann ich mir nicht vorstellen mich von den Sachen einschränken zu lassen. Ist für mich echt ein rotes tuch.

Daher hab ich zwei Option , ich gehe zum Arzt der würde mir evtl. Sagen , dass ich neuros brauche , davor werde ich mich wehren. Ich möchte dieses Zeug nicht nehmen. Andere Option ist es zu versuchen , die Sache auszusitzen , was wiederum fatale Folgen haben könnte , wenn sich wirklich gerade ne Psychose entwickelt . Es relativiert sich irgendwie für mich ..

Ich lass jetzt seit 4 Wochen die Drogen weg und die krasse Symptome sind schon abgeklungen , allerdings könnte das ganze auch in Episoden Ablaufen :(((

Trotzdem Dankeschön Candykills.


theweirdeffekt
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 15:23

Also ich bin kein Arzt und weiß auch nicht wie Psychosen verlaufen. Welche Symptome hast du denn noch?
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Kaonashi
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 15:32

Ich würde das Risiko zum Psychiater zu gehen, eingehen. Man muss ja ein Medikament nicht nehmen, auch wenn es vom Arzt empfohlen wird. Das entscheidet man immer noch selbst, wenn man nicht gerade ganz akut psychotisch ist. Also beim niedergelassenen Psychiater kann man das selbst entscheiden.
Dann hättest du auch jemanden zum Reden über alles.
Ansonsten wäre noch eine Therapie bei einem Psychotherapeuten möglich. Psychologische Psychotherapeuten dürfen keine Medikamente verschreiben. Nur ist das eher was längerfristiges, auch weil man Wartezeiten hat.

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Raison
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 16:10

Eine Psychose verläuft ganz unterschiedlich.
Ich habe kunter buntes Gesichter an weißen Wänden gesehen , sowie Psychodelic Bilder , Depersonalisiert bin ich einmal , starke Kopfschmerzen , Stimmungsschwankungen usw.
Wobei ich seit einer Woche nur noch unter Kopfschmerzen und einpaar sehfehlern leide .

Manche Psychosen verlaufen akute , manche Episoden artig evtl. Dann auch chronisch , und manche chronisch wobei die Effekt dann immer bestehen bleiben und eigentlich nur noch stärker werden. Letzteres kann ich immerhin ausschließen.

Aber , ja , kaonashi ich sollte immerhin zum Psychiater gehen und über mein Problem und die Sachen die ich gesehen habe reden. Würde auf jeden Fall nur was positives bewirken. Muss ja nichts nehmen

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Candykills
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 16:23

Nun, ich selbst leide u.a. An Schizophrenie und nehme Neuroleptika. Für mich sind sie gut verträglich, aber sie können vor allem auf lange Zeit schwere Nebenwirkungen haben.
Du musst sie vielleicht aber gar nicht lang nehmen...deswegen rate ich dir offen dafür zu bleiben.
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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 17:52

Sorry, wenn ich da jetzt ziemlich direkt bin, aber das klingt mir ein bisschen nach "wasch mich, aber mach mich nicht nass!" Du hast da über einen längeren Zeitraum deinem Gehirn ganz schön was zugemutet und hast dich dadurch in eine ziemlich schwierige Position hineinmanövriert.

Ich befürchte, einen einfachen Weg da raus, ohne schwierige Gefühle auszuhalten und ohne sich Ängsten - z.B. zum Arzt zu gehen - zu stellen, wird es wohl nicht geben. Deshalb: Wenn du da wirklich raus willst, geh' am besten zum Arzt und zu einem Therapeuten. Ob der Arzt dir Medikamente empfiehlt oder nicht, das können wir alle hier nicht wissen. Ob du sie nehmen willst, kannst nur du entscheiden. Kann sein, das du ohne Medikamente auskommst, kann aber auch sein, dass du dich irgendwann entscheiden musst: entweder mit Medikamenten gesund werden oder auf den Symptomen hängenbleiben. Das ist dann ebenfalls deine Entscheidung. Ohne Arztbesuch wirst du es wahrscheinlich nicht herausfinden. Du musst wissen, welchen Einsatz dir deine Gesundheit letzten Endes wert ist.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


theweirdeffekt
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Beitrag Sa., 14.12.2019, 19:06

Raison hat geschrieben: Sa., 14.12.2019, 10:33 Nur noch gesund werden .
Ähnlich wie Spirit seh ichs auch: nur du kannst entscheiden wieviel dir deine Gesundheit wert ist.

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leuchtturm
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Beitrag So., 15.12.2019, 18:48

was hast du denn zu verlieren, wenn du zum Arzt gehst?

Drogenberatung wäre vll ne Option

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Thomas H
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Beitrag Sa., 27.03.2021, 22:24

Moin aus HH,

kann nur alle, die an einer drogeninduzierten Psychose leiden oder gelitten haben, WARNEN weiterhin in erster Linie zu kifffen. Bin das Risiko zum letzten Mal im Okt. 20 und davor eingegangen und habe GLÜCK gehabt , dass es bei fünf( die letzte 2013) Kiffer- Psychosen seit 1992 geblieben ist. Diese Zeiten waren NICHT LUSTIG!!!!

Nehme immer noch starke Medikamente zur Prävention!!!!!!!!!!!!

Für die die mit Kiff umgehen können trotzdem: Legalize it!!!!!!

Grüße

Thomas

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