Als Kind verwöhnt und als Folge jetzt faul?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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candle.
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Beitrag Mo., 12.12.2016, 11:00

bashful hat geschrieben:
auch wenn der beitrag schon älter ist, möchte ich den thread fortsetzen.
Wie möchtest du denn den Thread fortsetzen?

Willst du dein Leben ändern?

LG candle
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bashful
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Beitrag Mo., 12.12.2016, 14:37

hi candle!

fortgesetzt hab ich ja schon.

danke für die frage. nun ja, ich denke ich bin eh dabei, genau das zu tun. manchmal ist es schwierig den eigenen fortschritt auch im auge zu behalten, vor allem wenn die äußeren ergebnisse ausbleiben. ich kämpf seit jahren mit dem thema und setze mich vermutlich auch selbst sehr unter druck damit. ich hab da einerseits einen recht strengen inneren anteil in mir, dem ich aber nicht gerecht werden kann. vielleicht sollt ich mir den mal genauer ansehen!

lg

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candle.
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Beitrag Mo., 12.12.2016, 14:46

Anschauen alleine wird da wohl nicht reichen. Du müßtest wirklich ins Handeln kommen z. B. ausziehen oder so.

Wo siehst du denn deinen Leidensdruck?

candle
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Kaonashi
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Beitrag Di., 13.12.2016, 07:50

bashful hat geschrieben: ich bin schon lange ohne arbeit, was zum Teil mit meiner depression zu tun hat, die sich nun aber schon lange nicht gemeldet hat. ich hab die letzten jahre intensiv an mir gearbeitet, verschiedenste therapien usw.
Weißt du, was damals der Grund für die Depression war?
ich wusste auch nie, was ich machen will. ich hab verschiedenste ausbildungen gemacht, traue mir selbst aber auch wenig zu. ich gebe auf, noch bevor ich angefangen habe.
Die Ausbildungen hast du aber beendet, oder? Falls ja, dann hättest du da ja immerhin schon was geschafft, was nicht alle schaffen.

Hättest du theoretisch die Chance, einen Arbeitsplatz zu finden, wenn du Bewerbungen schreiben würdest? In einem der Berufe, wo du eine Ausbildung hast? Oder denkst du, dass es aussichtslos ist, weil du so einen unsteten Lebenslauf hast, an dem sich die Arbeitgeber stören würden?
mir ist schon klar dass das einerseits ein arges luxusproblem ist, dass vielleicht so mancher gerne hätte. ich find mein leben auch ganz angenehm, aber es fehlt auch etwas...
Vielleicht könntest du mit einer ehrenamtlichen Aufgabe oder einem Teilzeitjob einsteigen? Dann wäre nicht gleich so viel Druck da, und du hättest trotzdem eine Beschäftigung.


Zum Thema allgemein wollte ich noch sagen:
ich selbst wurde meiner Meinung nach als Kind nicht besonders verwöhnt, und ich gehe auch arbeiten (mittlerweise aber in Teilzeit), und ich empfinde mich selber trotzdem auch als faul. (Habe aber gelesen, dass es in der Psychologie keine Faulheit im Sinne einer negativen Charaktereigenschaft gibt, sondern dass man immer sehen muss, wo es herkommt).

Ich komme oft zu spät zur Arbeit, weil ich morgens lieber in Foren lese als mich für die Arbeit fertigzumachen (so wie jetzt gerade).
Für meinen Haushalt brauche ich eine Haushaltshilfe, weil sonst alles vermüllen würde.
Ich kann mich nicht zu Aktivitäten aufraffen, oft nicht einmal für einen Spaziergang.

Das alles war früher auch schon so, aber es wird immer schlimmer.
Eine Depression wollte man mir aber nicht bescheinigen (bin ja in Behandlung und in Therapie).

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bashful
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Beitrag Di., 13.12.2016, 10:53

hallo!

viele fragen. ich versuchs mal, vielleicht beantwortet sich dann auch candles frage nach dem leidensdruck!

ich weiß nicht ob es sowas wie "den" grund für die depression gab, aber ich habe eins für mich herausgefunden, und das ist, dass ich mich generell schlecht von anderen abgrenzen kann. ich hab bis ich 20 war, eigentlich keine eigene identität aufgebaut, machte im grunde anderen alles nach, von dem ich dachte, es gehöre so.
ich habe wenig empfinden für, "das" oder "so" bin ich. ich versuche mich immer, am außen zu orientieren, wie sich andere verhalten oder es von mir erwarten.
das war im außen aber kaum sichtbar, ich hatte in der schule kaum probleme.

der weg danach war ein ziemlicher schock für mich. in der "erwachsenen" welt konnte ich nichts von dem gebrauchen. da waren plötzlich dinge gefragt, die ich nie gelernt hatte. bisher war ich für mein angepasst sein belohnt worden und nun fühlte ich mich als man von mir erwartete, nach dem ich jahre im planschbecken verbracht hatte, auf eine entfernte insel übers meer segeln sollte. ich bin immer noch am strand!

ausbildungen habe ich zum teil beendet. ja stimmt, das schaffen auch nicht alle. darum waren die am ams (österr. arbeitsamt) immer völlig von den socken, denn mein lebenslauf las sich bis mitte 20 ganz ok! mittlerweile ist er sehr brüchig geworden. also ich hab schon bammel mich wo zu bewerben. und ich habe auch keine lust dazu.

ja ehrenamt und teilzeit sind gute ideen. vielleicht sollt ich mal so beginnen.

das mit dem haushalt ist ein interessanter punkt. ich musste zuhause nur ganz ganz wenig mithelfen. als ich von zuhause auszog, musste ich erstmal lernen wie das geht. bei mir ist es auch nicht sonderlich sauber, ich hätte es gerne ordentlicher. aber ich versinke nicht im müll. manchmal habe ich das gefühl, dass mir das an "arbeit" schon reicht. meine wohnung sauber zu halten, einkaufen zu gehen, haushalt führen.

das mit dem "schlimmer" werden empfinde ich auch so. also das sind gewohnheiten, die sich einfach ins hirn einbrennen, und es wird mit den jahren nicht einfacher! ich dachte immer, irgenwann hab ich den dreh raus, aber im grunde hab ich gelernt, wegen meines andersseins nicht mehr in die depression zu rutschen. was vielleich auch was wert ist.

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candle.
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Beitrag Di., 13.12.2016, 12:04

bashful hat geschrieben:
vielleicht beantwortet sich dann auch candles frage nach dem leidensdruck!
Irgendwie nicht, macht aber nichts!

candle
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bashful
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Beitrag Di., 13.12.2016, 12:34

ich denke seit gestern über deine frage nach!

vielleicht ist es dass ich mich als außenseiter fühle, weil es sonst niemandem in meinem freundeskreis so geht.
ich hab viel zeit für meine gedanken, werde dadurch vielleicht auch eigenartig.

neue menschen kennenlernen ist für mich eher schwierig, weil es nichts oberflächliches zu erzählen gibt. ich habe angst verurteilt zu werden.

es gibt auch den wunsch nach einer beziehung, aber das scheint so entfernt wie der mond.
ich würde meine unzufriedenheit nur auf einen partner projizieren (tat ich in der vergangenheit und das war nicht schön).

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candle.
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Beitrag Di., 13.12.2016, 13:13

Ich sehe da jetzt auch nicht so das Problem. Gut, Partnerschaft sehe ich als Problem.

Nur was ist die Depression?

candle
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bashful
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Beitrag Di., 18.09.2018, 12:44

Was ist die Depression?
Ich habe jetzt wirklich lange über die Frage nachgedacht. Die Depression konnte ich in den letzten Jahren nicht fühlen, ich dachte schon, sie sei Vergangenheit. Das etwas nicht passt, war eher daran sichtbar, wie ich mein Leben leb(t)e. Diesen Sommer hat sie sich wieder zurückgemeldet. Ich hatte eine Arbeit in Aussicht, wurde dann aber doch nicht genommen. Die Kraft, mich erneut auf die Suche zu machen, hat gefehlt.

Ich bin jetzt wieder in einem therapeutischen Prozess. Es ist wieder das gleiche Thema aufgetaucht, wie schon vor Jahren. Als ich gezeugt wurde, war die Ehe meiner Eltern eigentlich schon zerbrochen. Es ging meiner Mutter darum, meinen Vater für sich zu gewinnen. Dabei bin ich entstanden.
Ich weiß das seit langem, aber es wirklich aufzuarbeiten, ist nochmal eine ganz andere Sache.
Scheinbar brauchts eine gewisse Stabilität, um sich dem Thema überhaupt zuzuwenden.

Lg bashful

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