Wie würdet ihr über so eine Aussage denken?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Mitglied05
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Wie würdet ihr über so eine Aussage denken?

Beitrag Do., 09.05.2019, 19:12

Schönen Guten Abend,


Seit 5 Monaten mache ich Psychotherapie in den 5 Monaten haben wir bis jetzt nur zweimal über meinen Opa geredet (Einmal nur ganz kurz und jetzt die letzte Stunde fast die ganze Zeit. Warum sie in der letzten Therapiestunde so neugierig war bezüglich meines Opa's weiß ich nicht. Nachdem ich bisschen erzählt habe was ich wusste über ihn sagte sie das sie glaubt das mein Opa mir sehr wichtig sei, auch wenn ich sogut wie nie an ihn denke. Dann im nachhinein sagte sie noch das sie denkt das ich eigentlich garnicht Depressiv bin sondern nur Depressive Symptome habe, weil ich unterbewusst so sein möchte wie mein Opa. Darauffhin fragte ich sie ob sie es so meinen würde das ich alles nur Schauspielern würde und sie sagte "Ja Unterbewusst", das die Therapiestunde jetzt zeitlich vorbei ist und das ich einbisschen darüber nachdenken soll über das was sie gesagt hat.

Jetzt denk ich mir: WIe ist sie drauf gekommen? Weil ihr das vielleicht selber mal gesagt wurde oder wie? Weil ich irgendwie nicht weiß wie ich jetzt darüber denken soll hab ich mich hier ans Forum gewand und wollte mal Fragen wie ihr über sowas denken würdet wenn ihr der Patient seid.

PS: Ich bin letztes Jahr im Oktober/November von meinem Hausartzt in eine Klinik geschickt worden. Dort musste ich mehrere Fragebögen ausfüllen und ich wurde als "Schwer depressiv" eingestuft. In der Schule konnte ich mich nie wirklich konzentrieren, meine Lehrer sagten mir ich würde geistlich abwesend wirken, meine mündliche als auch Schriftliche Note lag beides bei 4-5. Seit ungefähr 3 Monaten geht es mir immer besser. Nun war ich vor einer Woche wieder in dieser Klinik und ich musste die selben Fragebögen nocheinmal ausfüllen. Diesmal jedoch war das Ergebniss das ich nurnoch ein paar Depressive rückstände haben würde.

Liebe grüße,

Mitglied05

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 09.05.2019, 19:20

Ich lass jetzt mal die aus dem Zusammenhang gerissenen Mutmassungen aussen vor.

Was ja klar im Fokus liegen sollte, dass dein Zustand sich deutlich verbessert hat. Das ist doch phantastisch! Gibt's da nix zu feiern, statt die Nadel im heuhaufen zu suchen?


cinikus
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Beitrag Do., 09.05.2019, 21:51

Mitglied05 hat geschrieben: Do., 09.05.2019, 19:12 Darauffhin fragte ich sie ob sie es so meinen würde das ich alles nur Schauspielern würde und sie sagte "Ja Unterbewusst",
Nun, das ist ungeschickt ausgedrückt, denke ich. Aber es gibt das "Phänomen" der erlernten Depression. Wenn man also mit jemandem aufwächst, der depressiv ist, dass man dessen Verhaltensweisen übernimmt. (Kinder ahmen ja die Erwachsenen nach.) Inwiefern man sich derartige Symptome auch aneignen kann, indem man jemanden bewundert ... nun ... es gibt den Werther-Effekt. Ich glaube, der Mensch hat eine gewisse Affinität zum Dunklen. Irgendwie zieht es ihn dahin. Vielleicht, weil das Leben schwer ist und es leichter ist, aufzugeben, als zu kämpfen. Das Dunkle hat eine mystische Wirkung auf Menschen, womit wiederum Künstler spielen.
Es kann also durchaus sein, dass es eine Auswirkung hat. Aber so, wie sie das ausgedrückt hat, wirkt das ein wenig bagatellisierend, und damit vielleicht auch beleidigend.
Andererseits ist eine derartige Romantisierung ja auch ein eigenes Thema. Zugleich kann es dich hoffnungsfroh stimmen. Denn derlei Romantisierung schwindet mit dem Alter und dir steht ein geglücktes Erwachsenenleben bevor.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein! Niccolò Tommaseo


shesmovedon
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Beitrag Do., 09.05.2019, 21:57

Ist doch gut, dir geht es besser. Ich kann das Problem nicht so ganz identifizieren.
Ich denke nicht, dass sie dir unterstellen wollte, dass du nur ein Schauspieler bist, der irgendwas erfunden hat. Aber dass du vielleicht noch nicht anerkennen kannst, dass es dir deutlich besser geht.

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