Supervision

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Pianolullaby
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Beitrag So., 19.05.2019, 21:36

Häschenhüpf hat geschrieben: So., 19.05.2019, 21:27 Ich glaube, so blöd sich das anhört, dass ich mich sogar irgendwie geehrt fühlen würde, dass an mir etwas besonderes ist und ich sogar ein Thema in der Supervision bin:-)
Mir geht es umgekehrt.
Ich finde es zum "würgen" dass meine Therapeutin aufgrund meiner Situation selber Supervision "braucht"
Das tut mir irgendwie weh. Einerseits wegen mir selber, auf der anderen Seite weil ich meine Thera mag,
und ich eigtl. nicht möchte, dass sie da auch "Hilfe" braucht.

Zumindest wenn sie Supervisand ist, ist sie supervisor, ja dann kann ich das nachvollziehen
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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shesmovedon
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Beitrag So., 19.05.2019, 21:42

Ich war auch nicht so begeistert, dass meine Therapeutin mehrere Supervisoren besuchte wegen uns. Vor allem, weil ich immer Angst hatte, dass die gegen uns arbeiten.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 19.05.2019, 21:44

Bei mir war es nicht, weil ich dachte, dass sie gegen mich arbeiten.
Eher weil ich nicht mag, wenn sie wegen mir Hilfe braucht, und ....
dass evt. jemand aus der Gemeinschaft da Supervisor oder sand ist.
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mio
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Beitrag So., 19.05.2019, 21:50

Ich fand es immer beruhigend zu wissen, dass sie im Zweifel (Einzel)Supervision in Anspruch nimmt und sich regelmässig mit Kollegen in einer Gruppe dazu trifft. Einmal habe ich ihr sogar an den Kopf geknallt, dass sie sich dazu vielleicht mal Supervision holen soll, weil mich ihre "Unterstellungen" und ihre "Rausrederei" so geärgert haben. :lol:

Mir ist es echt lieber, wenn sie erst mal "bei sich selbst" hinschaut bevor sie irgendwas ungefiltert/unreflektiert an mir auslässt oder so. Das hatte ich in meinem Leben echt zu Genüge. Brauch ich nicht mehr. :)

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Pianolullaby
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Beitrag So., 19.05.2019, 21:53

Da hast Du absolut Recht Mio,
aus therapeutischer Sicht finde ich das auch absolut sinnvoll !!
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mio
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Beitrag So., 19.05.2019, 22:08

Ich finde es nicht nur sinnvoll, ich erwarte es sogar. (Also dass auch SIE sich reflektiert und nicht nur ich das "tun soll" - ich tu es eh dauernd :roll: ..) Für mich eine "unabdingbare" Voraussetzung um ihr überhaupt vertrauen zu können.

WIE sie das macht ist mir eigentlich relativ egal, Hauptsache sie macht es.

Bei meinem allerersten Therapieversuch hatte ich so einen Vogel der mir in der 10 Std. erzählt hat wie "schlimm" er es findet, dass er mich nicht "erreichen" kann oder so...und wie "traurig" ihn das macht. Himmel! Alter! Was meinst Du WARUM Du mich nicht erreichst? Weil Du dumm wie Brot bist und nicht mal bemerkst dass ICH Dich permanent beobachte. :kopfschuettel: :lol: Ging gar nicht, die Nummer. Mussten wir dann auch "höflich" und "erwachsen" beenden danach.

Der hätte sich und seine Traurigkeit vielleicht auch mal lieber von außen angeschaut. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt eine "neutrale" Meinung von ihm, manches war sogar gut, aber DAS ging echt gar nicht. Ist doch nicht mein Problem wenn er zu "blöd" ist zu kapieren dass er mich sehr wohl erreicht, ich es ihm nur nicht zeige, weil mir seine "Versuche" zu "billig" sind. :lol:


theweirdeffekt
Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 06:23

ich finde es ist eher eine Steigerung der Therapiequalität. Wenn man Sachen mit Jemanden von außerhalb durchreflektiert, öffnet das auch neue Perspektiven und vielleicht auch "Knoten" bzw. kann es zu neuen Löungswegen, die ohne Supervision gar nicht betrachtet worden wären, führen.
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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Philosophia
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 06:51

Pianolullaby hat geschrieben: So., 19.05.2019, 21:36
Häschenhüpf hat geschrieben: So., 19.05.2019, 21:27 Ich glaube, so blöd sich das anhört, dass ich mich sogar irgendwie geehrt fühlen würde, dass an mir etwas besonderes ist und ich sogar ein Thema in der Supervision bin:-)
Mir geht es umgekehrt.
Ich finde es zum "würgen" dass meine Therapeutin aufgrund meiner Situation selber Supervision "braucht"
Das tut mir irgendwie weh. Einerseits wegen mir selber, auf der anderen Seite weil ich meine Thera mag,
und ich eigtl. nicht möchte, dass sie da auch "Hilfe" braucht.
Und in beiden Fällen sprecht ihr euch jeweils recht viel Macht zu. Supervision ist was ganz normales - weder ist dann der Patient besonders toll noch besonders belastend. Ich mein, manchmal vielleicht, aber zuweilen hat der Supervisionsinhalt auch mit dem Therapeuten zu tun, weil er wegen einer Gegenübertragung nicht so gut Therapeut sein kein oder so.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Waldschratin
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 10:03

Seh ich auch so, dass Supervision für nen Therapeuten was Selbstverständliches sein sollte.
Und einer, der seinen Job gut macht, wird sich da was entsprechend Passendes für sich suchen und das regelmäßig machen.

So ein/e Thera ist ja auch nur ein ganz normaler Mensch und reagiert ja auf seinem eigenen "Resonanzboden" raus auf einen Klienten. Und bei aller Professionalität und wer weiß was für gelernten "Techniken" gibt's da doch ganz schnell mal "blinde Flecken". Da ticken die doch nicht anders als jeder andere Mensch auch.

Dass man deshalb als Klient was "Besonderes" wäre oder es als "Ehre" empfindet - oder umgekehrt, dass man besonders belastend wäre - hat da wohl eher mit den eigenen Problemen zu tun, deretwegen man in Therapie geht.
Da würde ich dann genau das zum Thema machen und drüber reden und versuchen, aus so ner schrägen Verstrickung wieder rauszufinden.

Dass man so empfindet, find ich jetzt nicht "schlimm" oder so. Eher interessant und "anguckenswert", also Grund, mal drüber nachzudenken, mit dem Thera durchzukaspern und sich selber besser verstehen zu lernen etc.

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kaputt
Helferlein
Helferlein
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 10:28

In der Klinik hat mir mein Therapeut erzählt, dass das gesamte Behandlungsteam sich einmal in der Woche trifft und sich über die Patienten austauscht. Finde das auch sehr sinnvoll, dass dann alle an einem Strang ziehen können.

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Montana
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 10:36

So etwas gibt es seit einigen Jahren auch zunehmend in meinem Beruf; nennt sich Retrospektive. Kann man aber zu jedem Zeitpunkt machen. Es setzt sich langsam die Meinung durch, dass man nicht "weniger schafft", wenn man sich dafür Zeit nimmt. Sondern dass eher das Gegenteil der Fall ist.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 17:47

Philosophia hat geschrieben: Mo., 20.05.2019, 06:51 Und in beiden Fällen sprecht ihr euch jeweils recht viel Macht zu. Supervision ist was ganz normales - weder ist dann der Patient besonders toll noch besonders belastend. Ich mein, manchmal vielleicht, aber zuweilen hat der Supervisionsinhalt auch mit dem Therapeuten zu tun, weil er wegen einer Gegenübertragung nicht so gut Therapeut sein kein oder so.
Das ist mir bewusst. Wobei wir das untereinander geklärt haben.
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Molaika
sporadischer Gast
sporadischer Gast
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Beiträge: 19

Beitrag Di., 28.05.2019, 16:41

Hallo,
Wollte euch nur kurz berichten, wie es war.
Es ist mir wahnsinnig schwer gefallen das Thema überhaupt anzusprechen.
Aber er hat wie immer ganz ruhig reagiert und hat mir nochmal in aller Ruhe erklärt, wie er darauf gekommen ist und warum er da über mich geredet hat.
Ja es war halb so wild. Trotzdem bin ich froh, dass ich mich getraut hab das überhaupt anzusprechen 🙈😊

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