Gruppentherapie beenden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Shukria
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:43

Ich hab jetzt noch mal deine früheren Beiträge durchgeschaut und stolpere bei dir über 3 neu angefangene Einzeltherapien in 3Jahren - auf die du dich alle nicht einlassen konntest, die eine hat einen Wechsel zur Gruppe vorgeschlagen, die andere lief inhaltlich nach kurzer Zeit nichts mehr, die jetzige das passt dir auch nicht...
Mindestens die jetzige als auch die vorletzte hat dir dein Ex-Therapeut besorgt. Da ist viel zu viel emotionale Verstrickung welche du in deine neuen Therapieversuche mit reinbringst.

Ich glaube, solange du nicht unabhängig von ihm, dich um einen Platz bemüht selber deine Bedarfe in den Vorgesprächen thematisieren musst und dich damit auch emotional ein bißchen von ihm löst, wirst du dich weder auf Gruppe noch auf eine/n neue /Therapeut*in einlassen können.

Schade das er dir da durch diese enge Bindung den Weg zu einer unterstützenden Therapie so emotional zugebaut hat.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:49

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 07:21 Die anderen in der Gruppe haben halt ganz andere Themen mit denen ich keine Berührung habe.
man kann doch in der Regel trotzdem etwas beitragen. Also nicht immer und jederzeit und zu allem, aber prinzipiell schon
Und hast du es schon mal ausprobiert ob sie etwas zu deinen Themen beitragen können?

Wenn du deinen Therapeuten grundsätzlich als empathisch empfindest, dann sprich das in der nächsten Einzelstunde an.
Hör dir seine Sicht und Einschätzung an.

Ich persönlich bin für Gruppentherapie schlicht nicht geeignet, das liegt aber an meinem Krankheitsbild.
Ich mach auch keine Gruppentherapie mehr, das bringt nichts. Also ich finde man muss keine Therapien machen die einem nichts bringen.

Aber an den Themen würde ich das nicht festmachen.
Anders wäre es mit Diagnosen. Es bringt nichts wenn du - nur als Beispiel - als Einziger mit Depression in einer Gruppe mit Essstsörungen sitzt oder als Einziger mit Sucht in einer Gruppe mit Spinnenphobie oder so.

Was ist das denn konkret für eine Gruppe? Sind da alle Patienten des Therapeuten bunt gemischt ?

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Thread-EröffnerIn
kaputt
Helferlein
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 09:05

Naja, ich glaube mit meinen sozialen Schwierigkeiten stehe ich allein da.
Ein großes Problem ist wahrscheinlich echt mein ehemaliger Therapeut, von dem ich mich nicht lösen kann. Er ist im Grunde der einzige dem ich mich vollkommen öffnen kann

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Philosophia
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 09:16

In ner Gruppentherapie immer nur die Probleme von außen zu besprechen (wie z.B. Stress mit dem Ex), ist ja auch nicht zielführend. Jeder hat so seine Themen. Es ist viel interessanter das Hier und Jetzt in der Gruppe zu betrachten. Wen mag ich gerade, wen nicht, und warum. Wenn du das Gefühl hast, in der Gruppe nicht deins besprechen zu können, sprich doch genau das in der Gruppe an. Ihr könntet dann gemeinsam darauf schauen. So was ist viel gewinnbringender.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Malia
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 09:28

In der Gruppentherapie werden wunderbar die Probleme, die man mit sich und Menschen hat, gespiegelt.
Man wird nicht, wie in der Einzeltherapie "versorgt", sondern muss sich selbst um Aufmerksamkeit kümmern.
Wenn nicht deine "Themen" besprochen werden, dann bring sie doch ein.
Du wirst wahrscheinlich erleben,wie anders du dich in der Gruppe fühlen kannst.

Ich spreche aus eigener Erfahrung (und ich hatte wirklich gravierende Probleme) und kann nur sagen: trau dich :)
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 10:46

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 09:05 Naja, ich glaube mit meinen sozialen Schwierigkeiten stehe ich allein da.
Ein großes Problem ist wahrscheinlich echt mein ehemaliger Therapeut, von dem ich mich nicht lösen kann. Er ist im Grunde der einzige dem ich mich vollkommen öffnen kann
Nein du willst dich niemand anderem öffnen. Mit deinen sozialen Schwierigkeiten stehst du nur dann alleine da, wenn du niemanden anderen an Dich heran lässt. Gruppe ist total passend um deine Probleme mit anderen anzugehen, aber natürlich nur wenn du das selber willst.

Mit einem Therapeuten in der Einzel geht es wieder nur um Versorgung, ohne das du deine Komfortzone verlassen musst.

Willst du denn überhaupt dran arbeiten zu lernen wie und was du selber dazu beitragen kannst mit anderen besser klar zu kommen, auch selber zurückzugeben und zurück zu stecken was mit dazugehört oder suchst du noch immer eher jemanden der sich voll und ganz auf Dich einstellt, sich um dich kümmert und wo du nichts zurück geben musst? Steckt ja auch das Thema Übernahme von Selbstfűrsorge drin.

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Bouress1989
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Beitrag Mo., 04.07.2022, 06:35

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 08:11 Zuhören gelingt mir gut würde ich sagen. Nur kann ich zB. als ewiger Single nichts zu Stress mit dem Ex sagen. Wenn ich was zu sagen habe kann ich mich schon einbringen. Aber wenn ich null Berührung mir dem Thema habe ist es halt schwierig.
Ich habe genau das Problem auch bei Gruppen "in freier Wildbahn". Aber andere kommen in den meisten Gruppen gut zurecht. Von daher glaube ich schon, dass man da gar nicht so strikt durch die eigenen Interessen beschränkt wird.
Vielleicht lernt man ja genau das in der Gruppe, wie man sich einbringt. Weil natürlich hat fast jeder sein Steckenpferd, wo er/sie aufblüht, wenn das zur Sprache kommt.
Aber wenn wir mal an bestimmte Berufe denken. Da kommt man mit vielen Leuten in Berührung und kann sich nicht zurückziehen und schweigen, sondern man sucht eher Gemeinsamkeiten, um die Interaktion angenehmer zu gestalten.

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