Schwierigkeiten mit Therapeuten

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Zeppelin88
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Schwierigkeiten mit Therapeuten

Beitrag Mi., 04.08.2010, 21:14

Ich brauche einfach mal euren Rat. Es ist eigentlich schon längere Zeit so, dass ich nicht weiß, ob ich mit dem Therapeuten wirklich gut beraten bin. Es gab schon zu Beginn Diskussionen, weil ich an Grippe erkrankt war und er mir das in Rechnung stellen wollte. Das hat mein Vertrauen nicht gerade befördert.
Als ich jetzt in verschiedenen Lebensbereichen - auf der Arbeit und Arbeitsamt große Schweierigkeiten hatte, von denen er wusste, hat er die Termine dauernd nach hinten verschoben, Fortbildung, Urlaub, anderer Patient, dauernd kam etwas dazwischen, angeblich, weil ich ja jetzt nicht mehr vormittags könne. Das fand ich schon ziemlich frech. Ich fühlte mich ziemlich allein gelassen. Da ich in der Zeit auf der Arbeit ziemlich viel Druck hatte, habe ich es nicht geschafft in der Phase auch noch so ein Konfliktgespräch mit dem Therapeuten zu führen und habe nur einen Brief geschrieben, wo ich meinen Unmut darüber kundgetan habe. Daraufhin habe ich einen regelmäßigen Nachmittagstermin bekommen. Kurze Zeit später habe ich den Job verloren. Eigentlich kann ich dem TH. nicht wirklich die Schuld geben, weil, ich hätte, meine Sachen vielleicht auch eher sagen müssen, andererseits habe ich dennoch das Gefühl, dass er sich irgendwie in der Phase, wo es für mich wichtig war, verpinkelt hat.
Nachdem der Job zuende war, bin ich in eine ziemliche Depri gefallen, auch da fühle ich mich nicht wirklich unterstützt. Ich muss hinter den AU buchstäblich herrennen.
Man kann einem Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. Galileo Galilei

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Delphin2
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 21:39

Hallo Zeppilin88!

Da hast du aber nicht so ein guten Therapeuten. Wenn ich mir vorstelle immer so hinterherrenne zu müssen hätte ich versucht einen anderen Therapeuten zu bekommen! Also dort aufgehört.
Ich habe einmal bei einem Therapeuten aufgehört.Und das hätte ich damals viel früher machen sollen. Über den habe ich mich nur aufgeregt und gebracht hat er mir nichts Kommst du denn mit ihm so weiter? Also in der Therapie oder auch gar nicht?

Mit freundlichen Grüssen,
Delphin2
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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worst case
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 21:41

hallo zeppelin,

da du keine konkrete frage formuliert hast, vermute ich, dass du nicht weißt, was du jetzt am besten tun könntest.

und nach dem was du jetzt geschildert hast, würde ich mich um einen anderen th. bemühen. offensichtlich hat es nichts genutzt, dass du die probleme angesprochen hast. das vertrauen ist deutlich angeknackst. offensichtlich bist du auch nicht voran gekommen, was mich so auch nicht wundert.

also neuen mut, auf die hinterfüße stellen und aktiv werden. deine krankenkasse hat sicherlich eine liste der kassenzugelassenen th. in deiner region.

liebe grüße, s.
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Zeppelin88
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 21:58

Das Problem ist, dass ich jetzt einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen will. Dazu brauche ich u.a. auch ein psy<chologisches Gutachten. Aber nach dem, was bisher gelaufen ist, bin ich mir auch nicht mehr sicher, was so ein TH in ein Gutachten reinschreibt. Das kann mir auch sehr schaden. Nur so kurzfristig einen anderen Therapeuten zu finden, der jetzt an dem Punkt weitermacht ist natürlich schwierig.
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worst case
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 22:39

da sehe ich jetzt weniger ein problem drin. der th. wird eben das zu papier bringen, was ihm im kontakt mit dir erfährt. da hast du auch einen anteil, das so zu schildern wie es ist. was kann dir schaden im zusammenhang mit der erwerbsminderungsrente?
eigentlich nur, dass du als arbeitsfähig angesehen wirst. und das orientiert sich an dir.

letztenendes mußt du dich entscheiden, ob du bei deinem "alten" bleiben möchtest, oder dir einen neuen suchst. und das würde ich an deiner stelle tun. der kann dich auch erst kennenlernen, bevor er das macht. deine bedenken bezüglich des inhaltes des gutachtens kann ich so nicht nachvollziehen.
gut ding will weile haben, und das mit der rente braucht sowieso zeit.

aber ich frage mich sowieso, ob denn nicht von der rentenanstalt ausgewählte gutachter das übernehmen. ich habe jedenfalls ohne irgendein gutachten oder ein schreiben meines therapeuten, damals desen bestellten gutachter aufgesucht (bzw müssen), und auch nur der hat der rentenanstalt was geschrieben. die entscheiden ja dann intern.
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Zeppelin88
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 22:58

Ich meine auch nicht Gutachten, sondern Stellungnahme der Fachärzte. Der Rententräger holt sich doch von jedem Facharzt so was ein. Aber du hast Recht, der Antrag dauert. In der Zeit kann ich auch nochmal wechseln. Auch in dieser Hinsicht brauche ich einen TH, der hinter mir steht, dem ich vertrauen kann.
Ich glaube, bevor ich gehe, werde ich dem TH aber noch einmal ganz deutlich die Vertrauensfrage stellen, d.h. die Punkte, wo es hakt - zumindest aus meiner Sicht - benennen. Wenn darauf dann nur Larifari und Dumm Tüch kommt, breche ich ab..
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:07

ja, die leute wollen einem ja auch nichts böses. heute muß man wenn man berentet werden möchte bei manchen grunderkrankungen regelrecht mit dem kopf unter dem arm daherkommen. es könnte dir passieren, dass dir nahegelegt wird eine reha zu machen. dann wird deine arbeitsfähigkeit getestet. manch einer braucht zwei anläufe....
setze dich da nicht so unter druck. schildere deinen zustand usw und stell dich auf deine hinterfüße.
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candle
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:10

Hallo Zeppelin88!

Das mit der Erkältung ist für mich nicht nachvollziehbar, weil ich nicht weiß, ob Du die Absagefrist eingehalten hast. Ist auch egal. Fühlt sich für Dich nicht gut an.
Alles andere was Du schriebst mit den Terminen, verstehe ich auch nicht.
Zeppelin88 hat geschrieben: Ich muss hinter den AU buchstäblich herrennen.
Ist Dein Therapeut auch Arzt oder wie muß ich das verstehen?

Erstmal ganz ruhig und sortieren.

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Zeppelin88
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:31

Ja sicher habe ich die eingehalten, mal abgesehen davon, dass ich die Schweinegrippe hatte. Ich finde es unmöglich bei so was Geld einzufordern. Er fing damals an, ja es wären ja mehrmals hintereinander Stunden ausgefallen, (das war das erste Mal, das überhaupt meinerseits Stunden ausgefallen waren) sollte das nochmal vorkommen, auch wegen Krankheit oder kurzfristiger Arbeitsaufnahme, würde er mir das in Rechnung stellen.
Ja, Facharzt für Psychosomatik
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:34

Uiiieeee, Schweinegrippe. Das muß ja irre schlimm gewesen sein! Hast du es denn gut überstanden? Wer hat Dich da verpflegt? Hab das ja nur mal bei ... im TV beobachtet.

Naja suche einen neuen Therapeuten und Psychiater. Es ist nie schlecht mehrere Leute an der Hand zu haben.

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Zeppelin88
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:43

Zum Schwein bin ich jedenfalls nicht mutiert.
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:46

Zeppelin88 hat geschrieben:Zum Schwein bin ich jedenfalls nicht mutiert.
Naja, dass ein Therapeut eine schwere Schweinegrippe nicht akzeptiert, ist schon sehr krass.

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Stöpsel
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Beitrag Do., 05.08.2010, 00:02

Hallo Zeppelin,

hm, das hört sich für mich so an, als ob es da einige Mißverständnisse gegeben hat. Hast Du ihm gegenüber denn deutlich formuliert, was Du willst bzw. bei falschen Annahmen seinerseits ausreichend protestiert oder hast Du Dir sowas gedacht wie "der ist ja eh nicht richtig da für mich" und warst enttäuscht und hast nichts gesagt?

z.B.
Er fing damals an, ja es wären ja mehrmals hintereinander Stunden ausgefallen, (das war das erste Mal, das überhaupt meinerseits Stunden ausgefallen waren)
Hast Du da drauf bestanden, daß es anders war? Wie lief da das Gespräch?
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[...]
habe nur einen Brief geschrieben, wo ich meinen Unmut darüber kundgetan habe. Daraufhin habe ich einen regelmäßigen Nachmittagstermin bekommen.
Ok, dann hast Du schließlich formal das bekommen, was Du wolltest. Aber habt ihr denn nochmal über Deine Enttäuschung über sein Verhalten vorher gesprochen? Finde ich wichtig, weil sonst kann's weiter in einem gären.
Nachdem der Job zuende war, bin ich in eine ziemliche Depri gefallen, auch da fühle ich mich nicht wirklich unterstützt. Ich muss hinter den AU buchstäblich herrennen.
Was wäre denn da Dein Wunsch diesbezüglich?
Eigentlich kann ich dem TH. nicht wirklich die Schuld geben, weil, ich hätte, meine Sachen vielleicht auch eher sagen müssen, andererseits habe ich dennoch das Gefühl, dass er sich irgendwie in der Phase, wo es für mich wichtig war, verpinkelt hat.
Na ja, ich hab in meiner Therapie gelernt, daß es wichtig ist, immer alles deutlich anzusprechen was man will/braucht. Ein Therapeut ist kein HEllseher und nur weil einem selbst etwas so offensichtlich ist, muß es das für einen anderen Menshcen (auch einem Therapeuten) noch lange nicht sein. Es wäre doch mal interessant zu hören, was er konkret zu Deinen Vorwürfen zu sagen hat. Hast Du ihm jemals gesagt, daß Du über dieses oder jenes Verhalten von ihm enttäuscht bist und daß das Dein Vertrauen in ihn beeinträchtigt? Wenn ja, was hat er gesagt?

Viele Grüße

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Zeppelin88
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Beitrag Do., 05.08.2010, 08:19

Ja, Stöpsel, das ist genau der Punkt. Ich habe zwar das Gefühl, dass ich formal jetzt diese ständige Hin- und Herschieberei beendet habe. Darüber hatte ich mich ja geärgert, vor allem in einer Phase, wo ich das absolut gar nicht gebrauchen konnte. Geblieben ist aber v.a. der Frust darüber, dass ich bei einem TH damit rechnen muss, dass er sich, wenns brennt, verpinkelt. Das schlimmste für mich daran ist, dass ich bis zu einem gewissen Grade von Vorsatz ausgehen muss, da ihm meine damalige Situation sehr wohl bekannt war. Das habe ich schon vorsorglich in der Therapiestunde gesagt, nachdem ich diesen Brief geschrieben hatte, der mich einiges gekostet hat, dass ich keine Lust habe dubiosen Psychospielchen um Therapiestunden/Termine ausgesetzt zu sein. Daraufhin habe ich zur Antwort bekommen, so was würde es hier nicht geben. Dasselbe war jetzt aber wieder als ih krank war und eine AU brauchte.
Für mich stellt sich die Frage, ist das durchaus noch im Rahmen therapeutischer Arbeit zu sehen, was hier abläuft oder ist das Vertrauen so weit untergraben, dass man sagen muss, STOPP, Dazu fehlt mir die Erfahrung.
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Stöpsel
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Beitrag Fr., 06.08.2010, 22:11

Hallo Zeppelin,

so ganz ist mir aber jetzt nicht klar, wie deutlich Du die einzelnen Punkte angesprochen hast. Manchmal meint man vielleicht selbst, man hat es deutlich genug gesagt, aber das muß nicht unbedingt so sein.
dass ich keine Lust habe dubiosen Psychospielchen um Therapiestunden/Termine ausgesetzt zu sein. Daraufhin habe ich zur Antwort bekommen, so was würde es hier nicht geben.
Vielleicht bezog sich die Antwort ja eher auf die Psychospielchen (weil's eine andere Begründung gab, daß Du nicht mehr Termine bekommen konntest)?
Wie dem auch sei, ich würde das ansprechen, daß Du enttäuscht warst und daß Dein Vertrauen darunter gelitten hat. Vielleicht kommt es ja dadurch zu einer Klärung. War es denn irgendwann mal besser?

Auch das mit den AU verstehe ich nicht wirklich, deswegen fragte ich ja, was genau willst Du da von ihm?

Also, Du BIST enttäuscht und das würde ich auf jeden Fall ansprechen. Und allgemein gesagt nach Möglichkeit nicht erst dann, wenn sich schon einiges aufgestaut hat, weil man sich dann eher unverstandener fühlt und überreagiert. Vielleicht ist tatsächlich nichts mehr zu retten, aber das würde ich erst danach sehen.
Für mich stellt sich die Frage, ist das durchaus noch im Rahmen therapeutischer Arbeit zu sehen, was hier abläuft oder ist das Vertrauen so weit untergraben, dass man sagen muss, STOPP, Dazu fehlt mir die Erfahrung.
Ich finde ein Buch ganz gut, wo es um solche Unsicherheiten in der Therapie geht:
"Tut mein Therapeut mit gut" von Wolfgang Siegel

Viele Grüße

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