Analyse - Einsicht in Verhaltensmuster führen nicht zur Besserung

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confidence
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Beitrag Do., 21.01.2021, 22:33

Wild Mustang hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 16:46Ich weiß jetzt nicht, was du als Verbesserung empfinden würdest?
Dass ich nicht dauernd nur über das eine Thema nachdenke/grüble, dass ich nicht ständig in Sorge und Befürchtungen lebe. Auch wenn ich es noch so sehr versuche, ich rutsche immer wieder in diese Dinge rein und komme davon nicht los. Fühle mich wie gelähmt, habe teilweise Panikzustände und rutsche ständig ohne es gewollt zu haben wieder in das Grübeln über meine Probleme hinein, was dann wieder die Ängste und Sorgen hoch holt. Quasi gibt es keine Ruhe und ich kann das auch nicht abstellen.
Ich würde mir da einfach etwas Milderung erwarten. Weniger Grübeln, hierdurch (hoffentlich) etwas weniger Ängste und Sorgen und weniger Panik usw.

ziegenkind hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 17:03 Vielleicht darf man auch nicht Wunder von einer Therapie erwarten?
Nein, mir ist doch klar, dass man selber an einer Sache arbeiten muss. Meine Erkenntnisse sind aber eher der Natur, dass ich weiß, was ich damit aus meiner Vergangenheit verbinde. Das ist aber nicht so, dass mir in der Vergangenheit geholfen hätte, die Situation durchzustehen, in der Situation auf Angriff zu gehen oder in der Situation weg zu gehen. Das ist bei mir leider etwas komplexer (oder es fühlt sich zumindest so an). Hier würde ich mir mehr Unterstützung von der Therapie wünschen. Mir ist auch klar, dass auch ein Therapeut nicht mit dem Finger schnipsen kann und alles weiß, aber bis jetzt sehe ich kein Land, wie es zur Besserung führen kann.

Scars hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 17:44 Für mich klingt das allerdings auch so, als würdest du diese Gefühle im Voraus gerne weg haben wollen oder erwarten, dass du dich in unangenehmen Situationen dann wohl fühlst.
Ganz sicher nicht, was ich Bewusst denke oder erwarte, aber eventuell ist das in meinem tiefen Unterbewusstsein, so dass man mit dieser Einstellung nicht weiter kommt in der Analyse?
Scars hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 17:44Unabhängig von der Therapiemethode müsstest du dich diesen Gefühlen aber erstmal aussetzen, damit es besser werden kann. Deswegen würde ich mir die Frage stellen, was du brauchst um dein Vermeidungsverhalten abzubauen und dich dann in die Situation zu wagen und die mit all ihren Unannehmlichkeiten auszuhalten. Was gibt dir Sicherheit?
Das ist ganz schwierig in dieser Situation. Sicherheit würde es mir sicher geben, wenn ich wüsste, dass ich keine äußeren Einflüsse mehr hätte und ich alles aus meiner eigenen Kraft schaffen kann, ohne dass jemand von außen es Kommentiert. Mein Problem geht ja (unter anderem) sehr stark um meinen Nachbarn. Der kommt halt leider immer wieder dazu und Kommentiert Dinge und mischt sich ein. Also kann ich gar nicht erst Vertrauen aufbauen. Das ist genau so, wie wenn du laufen lernst und dir aber dabei immer wieder jemand die Füße weg zieht, wenn du gerade Mal kurz 5 Minuten aufrecht stehst und das jedes Mal. So wirst du kein Vertrauen darin haben, dass du sicher stehen bleibst.
Scars hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 17:44Möchtest du einen rational für dich greifbaren praktisch umsetzbaren Fahrplan? Rein aus der Annahme heraus, dass solche konkreten Fahrpläne mir z.B. nix bringen und ich das Gefühl habe von der analytischen Therapie profitiert zu haben, wäre eine Verhaltenstherapie vielleicht wirklich eher was. Umsetzen musst du es dann aber immer noch selbst. Allerdings spielt die Beziehung zum Therapeuten auch eine große Rolle, wenn es da hakt, kann keine Therapie funktionieren.[...]
Mit dem Fahrplan, weiß nicht genau. Vielleicht würde der Plan mich eher "zwingen" es auch umzusetzen, als alles nur aus Eigenantrieb machen zu müssen, ohne dass etwas von mir verlangt wird?
Ich weiß, als Antwort werde ich nur bekommen: "Das merkt man nur selber, wenn das so ist", aber woran merke ich denn wenn eine Beziehung zum Therapeuten nicht stimmt? Muss es sich dann so tief vertraut wie bei einer guten Freundin anfühlen? Oder reicht es schon so, dass man sich entspannt fühlt in seiner Gegenwart und keine Probleme hat alles zu erzählen?

candle. hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 18:11 Und wie lange hast du diese Ideen jeweils umgesetzt um eine Änderung zu spüren? Das geht nicht direkt beim ersten Mal, aber je öfter und länger du das beibehälst, verändert es sich auch langsam.
Ich muss ja erst Mal überhaupt soweit kommen, dass ich es noch Mal versuchen kann mit dem Nachbarn in Verbindung zu treten, ohne dass ich gleich total in Panik gerate oder mir schwarz vor Augen wird. Reden alleine bringt ja auch nichts, hatte ich ja glaube ich hier schon irgendwo im Thread geschrieben, dass er mich dann einfach abweißt, wenn ich das Problem besprechen möchte.

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confidence
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Beitrag Do., 21.01.2021, 22:35

candle. hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 18:11Ich sage jetzt mal als Nichtwissende: VT ist quasi wie Analyse OHNE das Verstehen was am Anfang war. Da geht es eher konsequenter ans ändern und handeln. Und ja, vielleicht ist dieser Weg einfacher für dich? Und natürlich wird es da auch Erläuterungen und Erfahrungen geben, die dich zur Erkenntnis bringen, aber nur Erkenntnis bewegt nicht jeden selber aktiv zu werden.
Wenn es denn die richtige Form wäre und es wirklich um etwas pragmatisches dabei geht, könnte ich mir vorstellen, dass man zumindest ein Gefühl hätte, was zu tun, statt nur zu reden. Die Frage ist halt immer, wie nachhaltig das ist, wenn man Hintergründe nur am Rande erkennt. Ich hatte ja auch schon Mal ein paar Jahre Therapie (Klinkaufenthalt + Tiefenpsychologie die etwas modifiziert war), das hat auch geholfen, aber hatte dann wieder nach ein paar Jahren der Ruhe jetzt wieder starke Rückschläge (habe ich ja irgendwo hier auch schon geschrieben).

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Zauberlehrling
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Beitrag Do., 21.01.2021, 22:50

Ich glaube, dass du einen Denkfehler hast bzgl. Analyse. Analyse löst keine Probleme i.d.S., dass dir gesagt wird, was du tun solltest. Analyse sollte deine Persönlichkeitsstruktur insoweit ändern, dass du selbst Lösungen generieren kannst. Deine Lösungen, hinter denen du stehen kannst und sie entsprechend umsetzen kannst.

Diese Änderungen deiner Persönlichkeitsstruktur gehen aber nur langsam vor sich. Dafür aber sicherlich langanhaltender. Ob du diese Änderungen ad hoc merkst, kann ich nicht beurteilen. Ich habe es bei mir meist erst später bemerkt, weil ich anders denke, fühle, handle als vor meiner Analyse.
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candle.
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Beitrag Do., 21.01.2021, 22:51

confidence hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 22:33 Ich muss ja erst Mal überhaupt soweit kommen, dass ich es noch Mal versuchen kann mit dem Nachbarn in Verbindung zu treten, ohne dass ich gleich total in Panik gerate oder mir schwarz vor Augen wird. Reden alleine bringt ja auch nichts, hatte ich ja glaube ich hier schon irgendwo im Thread geschrieben, dass er mich dann einfach abweißt, wenn ich das Problem besprechen möchte.
Aha, ich kenne das nicht. Naja es kommt auch immer auf die Umstände an was man mit einem Nachbarn besprechen will, dennoch würde ein normaler Mensch wohl nicht in Panik geraten, wenn er mit dem Nachbarn reden muß. Aber an dem Beispiel kannst du ja arbeiten. Die Panik ergibt ja keinen Sinn und ist uralt. Hast du dich denn mal in der Panik selbst beruhigt oder abgelenkt?

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Beitrag Do., 21.01.2021, 23:26

Zauberlehrling hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 22:50 Ich glaube, dass du einen Denkfehler hast bzgl. Analyse. Analyse löst keine Probleme i.d.S., dass dir gesagt wird, was du tun solltest. Analyse sollte deine Persönlichkeitsstruktur insoweit ändern, dass du selbst Lösungen generieren kannst. Deine Lösungen, hinter denen du stehen kannst und sie entsprechend umsetzen kannst.[...]
Nein, das wusste ich auch schon vorher. Mein Therapeut hat es auch zwischendurch auch immer Mal wieder gesagt, dass es nicht um Verhaltensstrategien geht, als ich Mal angesprochen habe, dass ich nicht dass Gefühl habe, in der Analys voran zu kommen.
Also hast du gleichzeitig auch recht, dass es nur darum gehen kann, dass ich die Lösung aus mir selber heraus generieren, wenn ich in einer Analyse bin. Eventuell fällt mir das schwer, damit umzugehen, weil es sich anfühlt als würde ich dann alles mit mir alleine ausmachen, statt dass mir ein Therapeut hilft?

candle. hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 22:51Aha, ich kenne das nicht. Naja es kommt auch immer auf die Umstände an was man mit einem Nachbarn besprechen will, dennoch würde ein normaler Mensch wohl nicht in Panik geraten, wenn er mit dem Nachbarn reden muß. Aber an dem Beispiel kannst du ja arbeiten. Die Panik ergibt ja keinen Sinn und ist uralt. Hast du dich denn mal in der Panik selbst beruhigt oder abgelenkt?
Naja, ich muss ja nicht direkt mit ihm Reden, das habe ich etwas unklar ausgedrückt, geht eher um den Kontakt zu ihm (wo reden ein Teil ist). Aber wenn ich normal wäre, sprich nicht krank wäre, dann bräuchte ich ja wohl auch keine Psychotherapie/Analyse, oder?
Am besten liest du noch Mal den Thread hier ab Seite 3 oder 4, da steht schon einiges zu meinem Fall. Will den jetzt hier nicht noch mal aufrollen, aber ich denke dann kannst du es vielleicht besser verstehen, worum es geht, weshalb ich Panik bekomme usw. :)

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Beitrag Do., 21.01.2021, 23:32

confidence hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 23:26 Aber wenn ich normal wäre, sprich nicht krank wäre, dann bräuchte ich ja wohl auch keine Psychotherapie/Analyse, oder?
Aber "gesund" werden willst du schon? Irgendwie hast du jetzt zwei konträre Aussagen gebracht wie die Therapie hilft nicht, aber ich gehe ja in Therapie weil nichts hilft äh Therapie auch nicht? :lol: Sprich, das ist eine platte Ausrede- eigentlich. Man kann sich ja durchaus zugestehen nicht zu können, dann ist das eben auch eine Lösung.

Und ich leide selber an Panikattacken und habe die recht gut in den Griff bekommen. Nur von allein passiert nichts, auch nicht mit Hintergrundwissen, wenn man selber nicht weiter macht.
Am besten liest du noch Mal den Thread hier ab Seite 3 oder 4, da steht schon einiges zu meinem Fall. Will den jetzt hier nicht noch mal aufrollen, aber ich denke dann kannst du es vielleicht besser verstehen, worum es geht, weshalb ich Panik bekomme usw. :)
Ich schaue mal, wobei ich nicht dachte, dass das Thema des Threads war.

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Beitrag Fr., 22.01.2021, 00:03

candle. hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 23:32 Aber "gesund" werden willst du schon? Irgendwie hast du jetzt zwei konträre Aussagen gebracht wie die Therapie hilft nicht, aber ich gehe ja in Therapie weil nichts hilft äh Therapie auch nicht? :lol: Sprich, das ist eine platte Ausrede- eige
Klar, das ist mein größter Wunsch, gesund zu sein und normal an der Welt teilnehmen oder zumindest dass ich mich nicht schlecht fühle, nicht an der Welt teilzunehmen und nur mit meinem eigenen Kreis (Freunde, Beruf usw.). Und ja im abrufbaren Bewusstsein möchte ich auch was dafür tun, aber eventuell ist alles ganz tief im Unterbewusstsein, was mir sagt, nein ich möchte da nichts tun? Letztendlich kann ich ja nur mit dem arbeiten, was ich bewusst abrufen kann.
ich denke ich könnte mir doch helfen, aber die einzige Lösung ist ein extrem agressives und extrem abweisendes Verhalten, was ich im Moment zeigen könnte, das möchte ich eigentlich nicht. Ein angemessenes Verhalten fällt mir im Moment sehr schwer zu zeigen, ohne dass ich extrem darunter leide. Jetzt im Winter ist das auch nicht das Problem, aber sobals es wieder 10 Grad und mehr draußen sind, kommt das Problem wieder, sobald ich mich nicht in meinem Haus verstecke.
candle. hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 23:32Ich schaue mal, wobei ich nicht dachte, dass das Thema des Threads war.
Sollte es auch nicht sein. Ist etwas in diese Richtung abgerutscht, aber wollte dass eigentlich nicht und habe dann wieder etwas mehr abstand davon genommen, direkt darüber zu schreiben was passiert. Ist mir auch lieber, wenn ich das direkte nur in der Analyse bespreche, als hier im Thread, aber jetzt ist es halt schon da und man kann es nachlesen.

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Beitrag Fr., 22.01.2021, 00:15

confidence hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 00:03 Und ja im abrufbaren Bewusstsein möchte ich auch was dafür tun, aber eventuell ist alles ganz tief im Unterbewusstsein, was mir sagt, nein ich möchte da nichts tun? Letztendlich kann ich ja nur mit dem arbeiten, was ich bewusst abrufen kann.
Ich glaubenicht, dass das über das Unterbewußtsein SO geht. Du kannst doch ganz bewußt die Entscheidung treffen, dass du willst und dann geht es los. Manche Dinge werden einem nie bewußt, und dann?
Sollte es auch nicht sein. Ist etwas in diese Richtung abgerutscht, aber wollte dass eigentlich nicht und habe dann wieder etwas mehr abstand davon genommen, direkt darüber zu schreiben was passiert. Ist mir auch lieber, wenn ich das direkte nur in der Analyse bespreche, als hier im Thread, aber jetzt ist es halt schon da und man kann es nachlesen.
Das ist jetzt aber schlecht, weil ich mir die Situation so gar nicht vorstellen kann und habe schon gerätselt, ob das nicht vielleicht sogar zur Polizei oder Juristen gehört.

Nachbarschaftsstreit ist ja auch so ein Ding das wenig ungewöhnlich ist und man kaum wirklich aus der Nummer rauskommt. Und ja, da sind mir Dinge wie "Befehl" u. a. aufgefallen, das mußt du wohl deine Wahrnehmung verändern. Du kannst ja auch sagen, dass dir nichts zu sagen ist (Wenn es denn so ist- weiß ja nicht, ob das um spezielle Grundstückskonflikte geht), ansonsten auch mal sagen, dass du die Polizei rufst oder Anliegen über einen Anwaltgeklärt werden sollen. Vielleicht ist der Versuch sich mit dem Menschen "absabbeln" zu wollen einfach falsch? Ist ja ähnlich wie beim Stalker. Dazu muß man nicht mal selber ausfällig werden.

Dafür wäre aber Analyse echt schon überpropotional. :lol:

Und schreiben könntest du schon mehr um besser darauf einzugehen. Bei den vielen Seiten geht es doch eh unter neben dem Analysediskurs.

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confidence
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 00:36

candle. hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 00:15 Ich glaubenicht, dass das über das Unterbewußtsein SO geht. Du kannst doch ganz bewußt die Entscheidung treffen, dass du willst und dann geht es los. Manche Dinge werden einem nie bewußt, und dann?
Klar. Ich meine damit nur, dass ich es schon will, also eine Besserung und auch bereit bin dafür was zu tun. Nur wie genau ist mir noch nicht klar, außer mich abzuschotten. Mir ist jedenfalls bewusst, dass ich durch nichts tun oder mich verstecken keine Besserung erzielen werde, aber das ist immer alles leichter gesagt als getan.

candle. hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 00:15Das ist jetzt aber schlecht, weil ich mir die Situation so gar nicht vorstellen kann und habe schon gerätselt, ob das nicht vielleicht sogar zur Polizei oder Juristen gehört.

Nachbarschaftsstreit ist ja auch so ein Ding das wenig ungewöhnlich ist und man kaum wirklich aus der Nummer rauskommt. Und ja, da sind mir Dinge wie "Befehl" u. a. aufgefallen, das mußt du wohl deine Wahrnehmung verändern. Du kannst ja auch sagen, dass dir nichts zu sagen ist (Wenn es denn so ist- weiß ja nicht, ob das um spezielle Grundstückskonflikte geht), ansonsten auch mal sagen, dass du die Polizei rufst oder Anliegen über einen Anwaltgeklärt werden sollen. Vielleicht ist der Versuch sich mit dem Menschen "absabbeln" zu wollen einfach falsch? Ist ja ähnlich wie beim Stalker. Dazu muß man nicht mal selber ausfällig werden.
Ich finde es im Allgemeinen nicht so leicht hier im Forum meinen Fall zu besprechen, deshalb wollte ich auch lieber nicht mehr den Fall konkret besprechen. Es gibt leider immer wieder zu viele Dinge, wo ich mich schnell falsch verstanden fühle. Viele Menschen haben auch viele verschiedene Ansichten. An und für sich auch in Ordnung, weil man dann auch verschiedene Ideen bekommt, was man machen könnte, aber letztendlich wird es mir schnell mal auch zu viel. Und klar, man kann Wahrnehmungen auch ändern, letztendlich ist auch eine Herangehensweise dass ich da in Zukunft mich nicht mehr auf irgendwelche Gespräche groß einlassen werde. Schaue auch, dass ich mich mit einer großen Hecke so Abgrenze, dass der Nachbar auch nicht mehr am Zaun auf mich warten kann und wenn dann gegen eine Hecke schaut, aber der direkte Kontakt wird immer ein Problem bleiben.


Wild Mustang
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 06:51

confidence hat geschrieben: ↑Do., 21.01.2021, 15:52
"Und genau daran würde ich gerne arbeiten bzw. diese abbauen. Ist bisher halt noch nicht so wirklich was passiert, dass sich meine Gefühle verbessern."


Das klingt für mich so, als ob du gerne dran arbeiten "würdest" und dass du halt hoffst, dich dann nicht mehr schlecht fühlen zu müssen.

Nach meiner Erfahrung ist das aber nicht das, warum es bei der Therapie geht. Zumindest nicht direkt. Eher ist da Gegenteil der Fall, also dass die Erkenntnisse, die man gewinnt, sich erstmal schlecht anfühlen, bis man sie halt verarbeitet hat und dann dadurch man sich verändert und dadurch es einem dann effektiv besser geht.

Wenn man möchte, dass es einem einfach nur besser geht - und den Wunsch kann ich verstehen, dann kann ich nur sagen, dass bei mir das nur über Antidepressiva ging. Noch keine Therapie hat dazu geführt, dass ich mich gut gefühlt habe. Dafür hat aber Therapie etwas geleistet, was keine Medizin der Welt leisten kann. Aber es war ja auch nicht die Therapie, die das geleistet hat, sondern ich. Die Therapie war nur das Werkzeug dazu.

Außerdem habe ich Therapie nie so gesehen, dass sie meine Fehler richten sollte, oder dass sie macht, dass ich mich gut fühle. Therapie ist ein knallharter Prozess, für den man Eier haben muss. Natürlich hat aber jeder ganz persönliche Gründe für eine Therapie und was dem einen hilft, kann dem anderen schaden.

Gruß

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Scars
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 10:01

Du bist aber doch jetzt nicht nur wegen deines Nachbarn in Therapie, oder? Falls doch finde ich, dass nichts dabei ist, sich auch einfach mal zu arrangieren und wenn eine zufrieden stellende Lösung eine hohe Hecke ist, ist doch auch gut.

Ansonsten finde ich es auch schwierig dir was hoffentlich Hilfreiches zu schreiben, ohne konkrete Infos. Du musst das natürlich trotzdem nicht schreiben. Meiner Erfahrung nach ist es z.B. ein Unterschied, ob dein Nachbar dich an einen Täter von damals erinnert und triggert oder ob du ihm wegen eines Selbstwertproblems nicht begegnen kannst, eine soziale Phobie hast. Oder ob du nie gelernt hast, Konflikte auszutragen und nicht weist, wie Mensch sich in so einer Situation verhalten könnte oder ob dir einfach der Mut fehlt oder es ein Problem zu zig Tausendenden ist und deine Seele sagt: bis hierhin und nicht weiter.

Hast du mit deinem Therapeuten denn inzwischen mal gesprochen, dass du unzufrieden bist und über einen Wechsel nachdenkst?
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Scars
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 10:18

Es tut mir Leid meine Maus ist kaputt habe schon wieder versehentlich auf den Melde-button geklickt
confidence hat geschrieben: Do., 21.01.2021, 22:33
Ich weiß, als Antwort werde ich nur bekommen: "Das merkt man nur selber, wenn das so ist", aber woran merke ich denn wenn eine Beziehung zum Therapeuten nicht stimmt? Muss es sich dann so tief vertraut wie bei einer guten Freundin anfühlen? Oder reicht es schon so, dass man sich entspannt fühlt in seiner Gegenwart und keine Probleme hat alles zu erzählen?
Das ist an der Stelle übrigens nicht meine Antwort. Vielleicht würde es dir schon helfen anderen Menschen ihre Reaktion nicht vorweg zu nehmen. ^^

Ich würde sagen, an der Basis solltest du dich wohlfühlen (nicht zu verwechseln mit Komfortzone) und frei sprechen können, das Gefühl einer gemeinsamen Basis haben und ein gewisses Maß an Sympathie. Dein Therapeut sollte dir Respekt entgegen bringen, Grenzen wahren, dich in der Therapie fordern aber auch nicht überfordern. Allerdings steht und fällt das Ganze glaube ich mit Kontakt. Vielleicht kannst du das auch gar nicht, ich wusste lange gar nicht was das ist.

Hast du mit deinem Therapeuten schon darüber gesprochen, dass dir so oft die Orientierung fehlt?
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Wild Mustang
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 10:55

Also, wenn man Nachbarschaft Probleme hat, dann ist eine Psychoanalyse wohl kaum eine Lösung.

Ich sage mal so: Wenn ein Schwein Probleme mit Massentierhaltung hat, dann wäre es nicht angemessenen, dem Schwein eine Neurose zu unterstellen oder dass es halt generell und einseitig Probleme mit Menschen hätte.

Das Schwein dann in Therapie zu schicken, damit es lernt Menschen zu verstehen und mit Massen Tier Haltung umzugehen, weil halt Millionen anderer Schweine das still erdulden, das fühlt sich für mich irgendwie falsch an.

Gruß

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ziegenkind
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 11:27

Confidence, hab nicht alles gelesen. Aber was Du über Deine Panik im Gespräch etwa mit Nachbarn schreibst, berührt mich.

Ich kannte das ansatzweise auch, vielleicht nicht ganz so heftig wie bei Dir.

So blöd das klingt, hier hat mir erst einmal radikale Akzeptanz geholfen: Es ist, wie es ist und es gibt in meiner Kindheit eine Menge "guter" Gründe dafür, dass es so ist. Dabei hat mir die Analyse geholfen, einfach weil mir das Sprechen über das, was früher war, mit einem zugewandten Menschen erstmals richtig wirklich klar gemacht hat, wie schlimm das war. Und dann musste ich wenigstens nicht mehr über mich selbst herfallen und mich innerlich dafür malträtieren, dass ich nicht "normal" war. Ich konnte auch aufhören, mich für mein nicht "normal" sein zu schämen.

Klingt alles wenig spektakulär, setzt aber viel Energie frei. Und diese frei werdende Energie stand dann für langsame Veränderungen zur Verfügung
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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confidence
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 14:26

Wild Mustang hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 06:51 Das klingt für mich so, als ob du gerne dran arbeiten "würdest" und dass du halt hoffst, dich dann nicht mehr schlecht fühlen zu müssen.
Naja, einfach besprechen und dann Ideen entwickeln, wie man sich dann in Zukunft verhalten kann oder was man machen kann um sich den Gefühlen zu stellen, um dem Gefühl beizubringen, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist oder dass man zumindest das ganze gut aushalten lernt, auch wenn es weiterhin nicht schön ist.
Ich habe natürlich auch nichts dagegen (vielleicht sogar hilfreicher?), wenn man wie in einer Verhaltenstherapie etwas Konkretes mit auf den Weg bekommt, eine konkrete Verhaltensstrategie. Ja ich weiß, dass wird in der Analyse nicht passieren.
Wild Mustang hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 06:51Nach meiner Erfahrung ist das aber nicht das, warum es bei der Therapie geht. Zumindest nicht direkt. Eher ist da Gegenteil der Fall, also dass die Erkenntnisse, die man gewinnt, sich erstmal schlecht anfühlen, bis man sie halt verarbeitet hat und dann dadurch man sich verändert und dadurch es einem dann effektiv besser geht.
Wenn das wirklich auf lange sicht hilft, dann wäre ich dazu bereit, diese Zeit auszuhalten, aber leider gibt es dafür keine Garantie.


Scars hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 10:01 Du bist aber doch jetzt nicht nur wegen deines Nachbarn in Therapie, oder?
Der Nachbar war der Anstoß mich jetzt endlich wieder zu bemühen, einen Platz zu finden, lose darüber nachgedacht hatte ich schon, bevor ich vor 2,5 Jahren hier eingezogen bin. Aber das Problem worum es geht, Grenzüberschreitungen/nicht bei mir bleiben, war auch schon vorher bei mir da. Nur, davor war es noch nicht so extrem und durch das Problem mit dem Nachbarn ist es halt alles in's negative extrem ausgeschlagen.
Scars hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 10:01Falls doch finde ich, dass nichts dabei ist, sich auch einfach mal zu arrangieren und wenn eine zufrieden stellende Lösung eine hohe Hecke ist, ist doch auch gut.
Die Hecke werde ich wohl anbauen, aber ob das die endgültige Lösung ist, damit ich wieder entspannter werde. Mal sehen, wäre toll, aber bin mir noch nicht so sicher.
Scars hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 10:01 Hast du mit deinem Therapeuten denn inzwischen mal gesprochen, dass du unzufrieden bist und über einen Wechsel nachdenkst?
Ja, schon. Er drückt sich ein bisschen darum mir eine objektive Antwort zu geben und einzusehen, dass für verschiedene Patienten auch andere Lösungen gibt, die besser sein könnten. Er sagt natürlich ich bin frei mir was Neues zu suchen und es wäre auch ok, aber letztendlich hat er sogar den Eindruck die Analyse wäre ein gutes Werkzeug, was mir gut helfen könnte. Weiß nicht so recht.
Ich hatte auch schon bei Verhaltenstherapeuten vor ein paar Wochen angerufen, aber man bekommt im Moment keine Plätze. Die Verhaltenstherapeuten in meiner Umgebung sind alle so voll, dass sie nicht mal mehr einen Warteplatz anbieten, sondern sagen, man solle nach ein paar Wochen noch Mal anrufen. Also im Moment gibt es also sowieso keine Möglichkeit zu wechseln. Nur aufzuhören und keine Therapie mehr zu machen oder halt da zu bleiben.

Scars hat geschrieben: Fr., 22.01.2021, 10:18Ich würde sagen, an der Basis solltest du dich wohlfühlen (nicht zu verwechseln mit Komfortzone)[...]
Das alles bringt der Therapeut mit (Respekt, Grenzen wahren) er ist auch nicht unsympathisch. Aber denke auch nicht, dass es ein optimaler Start war. Ich musste ihn erst mal in die Richtung „stupsen“, dass er nicht der abstinente Analytiker sein kann, wenn es für mich klappen soll. So reden wir mittlerweile schon sehr offen (für eine Analyse). Also mit ihm sprechen hilft dann schon, dass er sich anpasst. Ich fühle mich auch so, dass ich da sagen kann, was ich möchte, aber mir ist auch aufgefallen, dass mich manchmal auch Sachen etwas frustriert bin. Gar nicht mal etwas konkretes, was ich benennen kann, sondern dass ich manchmal das Gefühl habe, es fehlt noch etwas in der Therapie und mir wird was verschwiegen. Was er immer auch erklärt wieso es nicht der Fall ist, was auch glaubhaft rüber kommt, aber eventuell ist das das fehlende Vertrauen? Wie gesagt, ich fühle mich nicht gehemmt in seiner Gegenwart und sage auch frei alles raus, was ich möchte, aber es fehlt doch das etwas, dass ich z.B. mich freue zu ihm zu gehen. Das hatte ich früher bei anderen Therapeuten, die aber alle weiblich waren. Er ist männlich.

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