'Energiefluß' zwischen Therapeutin und Klient?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elena
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Beitrag Do., 19.11.2009, 18:15

Sir hat geschrieben:Ich habe der Thera deshalb gesagt, daß ich mich stets ohne Händedruck verabschieden möchte, weil mir das unangenehm ist. Jetzt habe ich herausgefunden, daß dadurch die Stunde nicht so abrupt endet, und die Atmosphäre länger erhalten bleibt.
Wie meinst Du das, dass das Gefühl ohne Händegeben länger bleibt?
Bei mir ist es unabhängig, welche Themen wir besprechen, die meisten sind heikel, aber ich spüre insgesamt eine harmonische Beziehung zwischen uns. Diese Gefühl hält tagelang an, und ich bin mir sicher, dass es bei ihr auch so ist, meiner Meinung nach kein Wunschgedanke von mir.

LG Elena

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hungryheart
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Beitrag Do., 19.11.2009, 18:27

Hi liebe Freistil,
puh, ich finde wahrscheinlich nicht die richtigen Worte, deshalb sage ich jetzt mal vorneweg, was ich zum Ausdruck bringen will:
ich versteh dich soooo gut. Ich kenne das auch (vor allem aus der Beziehung zu einer sehr speziellen Freundin und zu meinem Ex, aber auch aus der Thera)
.....was ich dir sage soll daher keinesfalls als Kritik rüberkommen, eher als Beruhigung für dich.

Freistil hat geschrieben: Mache ich das?
hm...also ganz ehrlich: ich glaube , in dem Fall schon
Freistil hat geschrieben: Ich (nachdem keinerlei positive warme Energie zu spüren war): "Ah, ich habe vergessen, dass Sie ja auch manchmal so sind wie heute."
Ich finde, dass schon das durchaus wirklich leicht vorwurfsvoll klingt. Alles weitere umso mehr. Natürlich nicht, weil du ihm böse willst, sondern weil du immer verzweifelter den Fluss wieder in Gang bringen willst.
Freistil hat geschrieben: Ich: "Irgendwie ist das ja jetzt schon so ein bisschen vermurkst gerade. Wieso ist denn die Stimmung jetzt so schlecht?"
Das ist ja erstmal nur deine INterpretation der Situation.


Freistil hat geschrieben:Ich (der x-te Versuch, wieder einlenkend): "Ähm, also ja, vielleicht lasse ich mich ja nicht auf das freie Assoziieren ganz gut ein heute. Vielleicht ist das einfach ein schlechter Tag."
Da beginnst du, auf dich zu schauen. Ich finde ok, dass er da schweigt. Vielleicht um deinen Gedankenfluss nicht zu unterbrechen. Wenn er die ganze Zeit geschwiegen hat, ist es nur konsequent an der Stelle erst recht zu schweigen.
Das hat ziemlich sicher nichts mit Ablehnung und vermurkster Stimmung zu tun.

Freistil hat geschrieben: Er: "Sie sind zu sehr auf mich ausgerichtet statt bei sich zu sein. Sie wollen mich hier dazu bringen, irgendetwas zu sagen. Aber es gibt nichts zu sagen."
Nüchtern betrachtet: genau so ist es

Freistil hat geschrieben: Also alternativ könnten Sie ja auch auf meine Hilflosigkeit eingehen....."
An der Stelle hättest du aber auch über deine Hilflosigkeit in der Situation -also über dich- reden können.
Freistil hat geschrieben:Er: "SIE machen doch MIR die ganze Zeit Vorwürfe. Und jetzt versuchen Sie mich hier in einen Streit zu verwickeln, der doch gar nichts mit IHNEN zu tun hat."

Nochmal nüchtern: ist es nicht so?


Kannst du denn mit Caros Gedanken, dass es schwer ist, die gute Stimmung loszulassen etwas anfangen?
Vielleicht hast du es deshalb so vermurkst empfunden, weil das Hochgefühl einfach nach einer Weile vorbei war? Vielleicht war sein Schweigen nicht eisig, sondern eben einfach nur: Schweigen?

Lieber Gruß
HH
Nimm was du willst und zahl dafür.

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carö
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Beitrag Do., 19.11.2009, 18:50

... nur noch einen kurzen gedanken dazu

zum die gute stimmung nicht loslassen können... das hatte/hat bei mir auch damit zu tun, dass ich die verbindung zu vergangenen (guten) momenten nur schwer halten konnte/kann. und mir oft kaum vorstellen konnte, dass jmd ganz von sich aus auf mich zugeht.. immer wieder, ohne meine besondere anstrengung... und das es natürlich auch schwierige momente geben kann, ohne dass das zwangsläufig das beziehungsaus bedeutet.
also den moment leben im hier und jetzt war und ist für mich immer wieder die schwierigste übung.

ja liebe freistil, wie man das "macht" - da hab ich keine ahnung. viell immer wieder dranbleiben, möglichst offen und wachsam sein und die zeichen deuten, solange bis du selbst besser spürst, was du da eigentlich tust und dich dann irgendwann nicht mehr nur als "getriebene" sozusagen deiner projizierten bilder fühlen musst. ist ein hartes stück arbeit. aber es lohnt sich.

lg
caro

P.S. was noch ein wichtiger knackpunkt ist, wenn man die gute stimmung vermeintlich oder tatsächlich "herstellen" konnte. sie wird nie ein geschenk sein können, der zweifel wird immer bleiben.. was wäre, wenn ich mich nicht so sehr darum bemüht hätte... will sagen: ist das nun um meiner selbst willen so geschehen oder durch meine "leistung" ?
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Freistil
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Beitrag Do., 19.11.2009, 20:44

Liebe HungryHeart,
liebe Caro,
Meeeensch, ich fühle mich wirklich verstanden von euch und in euren Worten! Da macht es gar nichts, dass du (HH) dich auf den "neutralen Standpunkt" stellst und damit quasi auf die "Seite" meines Therapeuten schlägst. Deine Hinweise waren goldrichtig und sehr hilfreich und tröstlich!! Ich weiß und vertraue darauf, dass er sich schon richtig verhält. Der Feinschliff wäre höchstens noch, wenn er sich nicht so leicht von mir in meine gekonnt gekünstelten Streitereien hineinziehen lassen würde. Er kann nämlich durchaus auch ganz anders, "freundlich schweigen", reagiert aber eben manchmal einfach bockig auf mich, vor allem, wenn ich versuche, ihn unverdeckt zum Reden zu bringen. Ist aber eigentlich auch völlig o.k. so. Würde er mir hier immer nachgeben, würde ich nicht mit mir selbst und meiner inneren "black box" konfrontiert werden. Und würde er sich immer perfekt analytisch verhalten, was er heute auch nicht konsequent tat (auch wenn es in meinem Zitat so verkürzt rüberkommt), dann könnte ich ihn auch nicht wirklich spüren, weil er nicht Mensch genug ist.
Ja, und Caro, mit deinem Volltreffer landest du bei mir wirklich. Das Haltenwollen, Habenwollen, GANZ-Habenwollen kommt immer wieder durch... auch wenn ich in meinem Ideal von mir selbst natürlich ganz freilassend usw. bin... Ich habe ziemlich geschmunzelt bei deinem letzten Nachsatz, denn exakt so endete so manche Beziehungsdiskussion bei mir in regelmäigen Abständen...... (oh weh). Erst mache ich Vorwürfe, dass ich nicht so und so behandelt werde, was natürlich Zeichen dafür ist, dass ich nicht genug geliebt werde usw. usf., und wenn mein Partner dann einlenkt und mich so und so behandelt, ziehe ich ihm noch eins drüber und mache ihm den Vorwurf, dass er mich ja jetzt nur so behandelt, weil ich dafür gesorgt habe usw. usf. Ausweglos. Furchtbar, also ich möchte ja nicht mit mir zusammen sein...
Es tut gut zu hören, dass andere mit ähnlichen Dingen beladen sind.
Ich wünsche euch von Herzen, dass euch in kommenden Therapiestunden (soweit vorhanden) mal wieder ein geballter warmer geborgener Energiefluss packt und erfüllt....
LG freistil
Wenn das Herz denken könnte, stünde es still. (Pessoa)

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 19.11.2009, 21:14

Also zum Thema Schweigen, in solchen "Schweigemomenten" hab ich mitunter das intensivste Erleben von Gemeinsamkeit gehabt. Von daher finde ich "mit einer Person schweigen" als absolut bereichernd und es kann eine ganz besondere Art der Kommunikation sein. Also quasi die perfekte Kommunikation.

Was natürlich von der Erwartung, daß der andere jetzt gefälligst irgendwas sagen soll, oder wenn von einem selbst erwartet wird, daß was sagt äusserst erfolgreich schon im Ansatz erstickt wird.

Naja, aus meiner Erfahrung mit Buddhismus bin ich es auch gewohnt, daß Zeit mit anderen Menschen verbringen nicht unbedingt mit verbaler Kommunikation verbunden ist und nicht reden in Gesellschaft anderer Menschen ist für mich ziemlich vertraut und normal. Von daher, wenn jemand schweigt kann ich da problemlos einfallen, mitschweigen und mich dabei wohlfühlen..

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carö
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Beitrag Do., 19.11.2009, 21:24

na dann wäre eine analyse doch die perfekte... spaasss
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 19.11.2009, 21:32

Könnte durchaus passieren, daß ich wärend gemütlich-heimeligem Schweigen einschlafe, da das durchaus drin ist, wenn ich entspannt auf einer Couch liege und nix spezielles zu tun habe

Weil ich nicht immer Lust habe, mein Gehirn nach irgndwelchen Gedanken auszuquetschen.


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Beitrag Fr., 20.11.2009, 16:22

Elena hat geschrieben: Wie meinst Du das, dass das Gefühl ohne Händegeben länger bleibt?
Bei mir ist es unabhängig, welche Themen wir besprechen, die meisten sind heikel, aber ich spüre insgesamt eine harmonische Beziehung zwischen uns. Diese Gefühl hält tagelang an, und ich bin mir sicher, dass es bei ihr auch so ist, meiner Meinung nach kein Wunschgedanke von mir.
LG Elena
So wie bei Dir ist es grundsätzlich bei mir auch. Aber manchmal komme ich mit größeren Depressionen in die Stunde und am Ende sind sie völlig weg. Wenn ich mich dann ohne Handschlag von meiner Thera verabschiede, sie nur etwas Unverständliches haucht, ich die Tür ganz sachte schließe, hält die Wirkung bei mir länger an als bei einem klaren Schnitt mit Handgeben. Klar, groß ist der Unterschied nicht.

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Elena
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Beitrag Fr., 20.11.2009, 18:43

Hallo Sir,

jetzt kann ich nachvollziehen, wie Du das gemeint hast!

LG Elena

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kranich
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 15:37

Hallo Leute,

Möchte mich hier mal einklinken um das Thema zu loben. Ich bin froh, mal über ähnliche Erfahrungen von anderen Patienten zu lesen.
Es ist total schade, dass so bereichernde Erfahrungen oft abgetan werden. Ich habe erlebt und erlebe, wie heilsam dieser "Energiefluss" sein kann. Ich habe dann das Gefühl endlich mal richtigen, ehrlichen Kontakt zu einem anderen (wohlwollenden) Menschen zu haben, auch ohne dass unbedingt viel geredet werden muss. Elena hat es so ausgedrückt, wie ich es empfinde; dass man dann das Gefühl hat die Seelen kommunizierten miteinander; ich erfahre es, wie wenn man sich sozusagen gegenseitig mit seiner bloßen Existenz begegnet und irgendwie davon getragen wird.
So gesehen finde ich es auch überhaupt nicht abwegig, dass man dann auch mehr von seinem Gegenüber wahrnimmt. Ich meine, ein Baby zum Beispiel kann sich auch nicht super differenziert ausdrücken und die Mutter muss sich so auf den Kontakt einlassen, dass sie die Nöte und Bedürfnisse des Säuglings richtig erkennt und wahrnimmt - und darauf ist das Baby schlichtweg angewiesen; und man weiß inzwischen ja auch, dass Säuglinge auch bei weitem mehr wahrnehmen, als man ihnen früher zugestanden hat. Also warum sollte das nicht auch so ähnlich unter Erwachsenen funktionieren?
Es ist schade, wenn so etwas eigentlich sinnhaftes ignoriert oder geleugnet wird. Ich selbst bin in ein großer Gegner der Esoterik, nicht zuletzt weil ich bei Angehörigen erleben muss(te), was sie anrichten kann; auch würde ich mich nicht wirklich als spirituell bezeichnen. Aber nur weil ein "richtiger Kontakt" (so nenne ich das jetzt einfach mal) zwischen zwei Menschen nicht gang und gebe ist, heißt das schließlich noch lange nicht, dass daran etwas pseudo-übersinnliches ist, das man sich einbildet.
Leider scheint dieser "richtige Kontakt" aber auch in der der Welt der Psychotherapie oft unterzugehen, wo oft die zwischenmenschliche Beziehung durch Technik abgelöst wird oder der zwischenmenschliche Kontakt gar eigentlich im Mittelpunkt steht, aber im Endeffekt nicht wirklich stattfindet. Das sind zumindest meine Beobachtungen, die ich mit sowohl verschiedenen Therapeuten als auch verschiedenen Therapieformen machen durfte.
Es kommt wohl hauptsächlich auf die Schwere der Störung(en) an, wie wichtig der Kontakt ist. Für meine Genesung zumindest ist das bis jetzt die wichtigste Erfahrung. Aber dafür muss natürlich auch der Therapeut bereit sein seinen "Schutzraum" zu verlassen. Und dann ist auch klar, dass dabei herauskommt, wenn er vielleicht mal nicht so gut drauf ist; aber solange er nicht irgendwas an seinem Klienten auslässt, ist da doch auch nichts unprofessionelles dran. Ich glaube, jeder Klient versteht und verzeiht, dass der Therapeut eben auch "nur" ein Mensch ist und mal Stimmungsschwankungen hat. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass der Therapeut dazu steht und dem Klienten ehrlich bestätigt, ob er mit seiner Wahrnehmung richtig oder falsch liegt; sonst gerät der Klient vielleicht irgendwann ins völlige Chaos oder zweifelt nur noch an sich.
Ich bin mir nicht so sicher, ob meine Gedanken für euch Sinn machen; aber ich freue mich auf jeden Fall, dass jemand mal in dieser Richtung was zur Sprache gebracht hat.

Liebe Grüße,
Kranich

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Elena
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 17:13

Hallo Kranich,

also, ich finde, Deine Gedanken machen einen absoluten Sinn, Du hast das alles sehr toll beschrieben. Ich kann einfach nur sagen, es ist deutlich spürbar, ob ein Therapeut sich öffnet und präsent ist, als Mensch spürbar, oder ob er seine Ratio in den Vordergrund rückt.
Ich kann in den Sitzungen (und auch oft danach) fühlen, wie meine Therapeutin fühlt, sei es für mich oder zu einer Sache, die ich ihr erzähle. Die Bestätigung bekomme ich dadurch, dass sie es mir mitteilt, sei es direkt oder in der nächsten Sitzung.
Ich kann mich mittlerweile ihr gegenüber genauso öffnen, weil ich weiss, dass sie mich mag, und sie kann mir genau beschreiben, was ich ihr gefühlsmässig rüberbringe.
Ich finde es eine schöne Erfahrung, so in der Therapie behandelt zu werden, weil ich einfach merke, dass sie sich komplett auf mich einstellt, und auch mal menschliche Regungen zum Ausdruck bringen kann, wie z.B. ich habe mir Sorgen um sie gemacht etc., genau das habe ich auch gespürt.
Wäre schön, wenn so was in allen zwischenmenschlichen Beziehungen mehr zum Tragen kommen könnte und nicht nur im therapeutischen Setting. Schade, dass wir emotional gesehen dafür im Alltag und unseren Beziehungen zu wenig Energie verwenden.

LG Elena


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Beitrag Do., 26.11.2009, 15:48

kranich hat geschrieben: Leider scheint dieser "richtige Kontakt" aber auch in der der Welt der Psychotherapie oft unterzugehen, wo oft die zwischenmenschliche Beziehung durch Technik abgelöst wird oder der zwischenmenschliche Kontakt gar eigentlich im Mittelpunkt steht, aber im Endeffekt nicht wirklich stattfindet.
Ich hatte zu Beginn meiner Therapie die Vorstellung, ich könnte den Kontakt mit meiner Therapeutin auf kühl-rationaler Ebene halten, mußte jedoch die Erfahrung machen, daß das nicht viel bringt. Das ist dann so ähnlich wie hier im Forum. Man tauscht Argumente aus, akzeptiert auch andere Auffassungen, aber so richtig tief dringt das nicht ein. Wenn man ein gemeinsames emotionales Erlebnis hat, hinterläßt das ungleich tiefere Wirkungen. Und deshalb unterzieht man sich ja der Mühen einer Therapie. Ich glaube, die Fähigkeit zur Empathie macht den guten Therapeuten aus. Das geht natürlich auch an seine Substanz.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.11.2009, 17:42

Sir hat geschrieben:Ich glaube, die Fähigkeit zur Empathie macht den guten Therapeuten aus. Das geht natürlich auch an seine Substanz.
Oh nein. Wirkliche Empathie gibt dem Geber mehr zurück als er investiert. Es geht ja um menschliche Nähe. Und echte menschliche Nähe geht für keine Partei an die Substanzsondern bereichert beide.

Es gibt da doch den Spruch "Liebe ist das einzige, was sich vermehrt wenn man es herschenkt". Empathie bedeutet gerade nicht, sich die Probleme eines anderen Menschen persönlich reinzuziehen.


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Beitrag Do., 26.11.2009, 18:07

@ münchnerkindl

Wir reden von Beziehungen Therapeut-Klient, also nicht von Liebe. Und Empathie ist ein psychotherapeutischer terminus technicus .

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Elena
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Beitrag Do., 26.11.2009, 18:14

Sir hat geschrieben:Wir reden von Beziehungen Therapeut-Klient, also nicht von Liebe. Und Empathie ist ein psychotherapeutischer terminus technicus .
Dazu gehört aber auch, dass ein Therapeut authentisch sein muss, sonst kommt die ganze Empathie nicht zum Tragen. Und genauso wichtig ist es auch, dass der Patient die positiven Gefühle erwidert, damit eine tragfähige Beziehung entsteht, wie im realen Leben.

LG Elena

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