orange_crush hat geschrieben: ↑Do., 18.01.2018, 09:10
Auf der anderen Seite bin ich von der Th enttäuscht, dass es keinerlei Angebote gab, wie Quartalsstunden und Co, von denen ich hier oft lese und dass die Therapeuten es von sich aus anbieten. Ok, ich hatte da vielleicht etwas speziellere Voraussetzungen (ausbildungsinstitut), aber ganz ehrlich, das kann es doch auch nicht sein, dass dafür dann meine Interessen als Patientin dahinter zurücktreten müssen. Und wie es mir scheint, ist so was durchaus üblich und ein Fall von 100 auf 0 eher die Ausnahme.
Wenn sie mit der Ausbildung fertig ist, wie du ganz am Anfang schreibst, ist sie ja nicht mehr am Institut. Die "Quartalsstunden" kann sie nur abrechnen, wenn sie nicht nur approbiert ist sondern auch einen regulären Kassensitz (oder einen halben) hat oder angestellt in einem MVZ oder so arbeitet. Wenn das nicht gegeben ist, kann sie dir auch nix anbieten.
Wäre es eine Möglichkeit, wenn du dich darauf konzentrierst, wie und in welcher Weise es für dich weitergehen könnte, anstatt dich selbst über die Dinge zu zerfleischen, die nicht so gut gelaufen sind? Den Ärger darüber, dass du es nicht geschafft hast, über deine Gefühle zu sprechen, kann ich verstehen. Aber die Selbstvorwürfe bringen dich nicht weiter.
Von daher meine Frage: Was ganz konkret würde dir helfen und würde an deiner Situation auch etwas verändern: z.B. sie nochmal kontaktieren und ihr erzählen wie es dir geht. Sie fragen, ob es die Möglichkeit gibt, dass du für ein paar Monate noch 1x pro Monat einen Termin hast. Den müsstest du wahrscheinlich selbst bezahlen, wenn sie keine Kassenzulassung hat. Wäre das für dich finanziell drin und wäre es dir das wert?
Oder: Du könntest ihr einen Brief schreiben, in dem du alles reinschreibst, was dich jetzt beschäftigt. Den musst du nicht unbedingt abschicken. Aber manchmal hilft es auch beim Verarbeiten der Gefühle, sich das alles erstmal von der Seele geschrieben zu haben.
Oder: Du suchst dir einen neuen Therapieplatz. Sie hatte das ja auch angesprochen, Verfahrenswechsel bzw. Analyse. Dann müsstest du dir auch über deine Wünsche und Ziele für eine neue Therapie und warum in deinen Augen weiter ein Bedarf besteht, klar werden, denn da bohren Therapeuten bei einem Verfahrenswechsel gerne mal gründlicher nach.
Dass der Ärger über die Therapeutin verzögert kommt (jetzt wo kein Kontakt mehr ist, ist es ja "sicherer" für dich), kenne ich von mir auch. Das ist was, was du nicht ändern kannst.
Beim Ärger über dich selbst: Da würde ich mich fragen, was ich in solchen Situationen zukünftig anders machen würde. Ja, vielleicht warst du nicht klar genug darin auszudrücken, wie schlecht es dir geht, dass du noch Hilfe brauchst. Aber die Therapeutin ist auch keine Gedankenleserin. Die weiß nur das, was du ihr auch mitteilst. Du könntest dir für die Zukunft zB vornehmen, daran zu arbeiten: Deine Bedürfnisse und Wünsche klarer und deutlicher auszudrücken. Dass man es nicht macht, hat ja oft auch bestimmte (Hinter-)Gründe wie Angst vor Ablehnung usw.
Alles Gute!