Sauer auf den Therapeuten nach Imaginationsübung

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 30.05.2019, 23:42

Mel85 hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 20:16 Also er hat mich vorher gefragt ob das duzen ok ist und mir auch sonst jeden Schritt erklärt.
Er fand das duzen wichtig um ein besseres Verhältnis zu meinem Kind Modus zu bekommen und mit ihm zu sprechen und ich fände es auch komisch, wenn er mein Kind dann gesiezt hätte.
Aber er hat mich nur im Kind Modus geduzt und sonst weiterhin gesiezt, also war es kein " klein machen " seinerseits.
Ich fände es unverschämt, wenn ich jemanden siezen sollte, der mich duzt.

Auch finde ich, dass Sachlichkeit äußerst wichtig ist. Nüchtern betrachtet hat der Therapeut mit dir gesprochen - und nicht etwa mit deinem Kind.

Auch gibt es keinen "Kindmodus". Selbst wenn man sich als Erwachsene zeitversetzt fühlt, bleibt man dennoch erwachsen. Einen Therapeuten der da "das Kind anspricht", finde ich ziemlich schräg.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Lebenswanderin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 06:23

Liebe Mel,

ich finde es schon mal sehr gut, dass Du es unterscheiden kannst, wann Du im Kindmodus bist oder nicht. Das hat bei mir lange gedauert, denn wichtige Teile in mir waren immer im Kindmodus, darin hab ich mein Leben gelebt. Bis ich mein Kind in mir gefühlsmäßig entdeckt habe. Gewusst habe ich so viel, aber nicht gefühlt.

Kannst Du mit Deinem inneren Kind Kontakt aufnehmen? Ich habe mir Kinderbilder rausgesucht und sie vor mich gelegt, das brachte mir schon mal einen gewissen inneren Abstand. Und dann hab ich als Erwachsene mit ihnen geredet in der jeweiligen Altersstufe und den dazu gehörenden Erinnerungen. Die Bilder hab ich dann in die Therapie mitgebracht und wenn mein Therapeut mit dem Kind reden wollte, dann hat er dabei das Bild angeschaut und nicht mich angesprochen. Dadurch blieb ich im Erwachsenenmodus und konnte praktisch als Erwachsene zuschauen und antworten. Und die belastenden Gefühle blieben bei dem Kind. Und so konnten wir in der Arbeit immer Beides unterscheiden. Mir hat das total geholfen.

Ist nur so eine Idee.
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Mel85
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 07:21

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 23:42 Auch gibt es keinen "Kindmodus". Selbst wenn man sich als Erwachsene zeitversetzt fühlt, bleibt man dennoch erwachsen. Einen Therapeuten der da "das Kind anspricht", finde ich ziemlich schräg.
Ich mache Schematherapie und dort ist die Arbeit mit dem inneren Kind vorrangig und wichtig.
Natürlich wenn man das nüchtern betrachtet, dann wirkt es vielleicht schräg:)
Aber diese Übungen würde es ja auch nicht geben, wenn sie nicht auch helfen würden
Zuletzt geändert von Tristezza am Fr., 31.05.2019, 07:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Waldschratin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 07:31

Ist ne gute Idee, liebe Lebenswanderung,👍aber schon eher was für Fortgeschrittene in der Arbeit mit dem inneren Kind.
Melde,du machst da ja gerade deine ersten Erfahrungen damit,da"schwemmen" einen die alten Gefühle oft noch recht überraschend weg.

Aber wenn du mal noch ein bissl mehr"Handwerkszeug" zusammen mit deinem Thera dir entwickelt hast,dann ist das,was Lebenswanderin da beschreibt, ein sehr achtsamer und liebevoller Umgang mit sich selber.👍

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Waldschratin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 07:34

Ich meine natürlich"Mel" und nicht"Melde" - doofe Autokorrektur aber auch!🙄

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Lebenswanderin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 08:29

Liebe Waldschratin,

das kann sein. Jeder geht da in seinem Tempo. Für mich war das der bessere Weg. Wenn er mit mir so direkt gesprochen hätte, dann hätte ich nur gelacht. Mit mir selber hab ich sehr viel gesprochen, das mach ich ja immer noch. Vor allem aber waren meine Briefe an die "Kleine" total gut und erfolgreich.

Aber wie gesagt, jeder hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg dahin.
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Waldschratin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 12:25

Lebenswanderin hat geschrieben:Für mich war das der bessere Weg. Wenn er mit mir so direkt gesprochen hätte, dann hätte ich nur gelacht.
Für mich wäre das auch nix gewesen, liebe Lebenswanderin. Auch wenn ich die Intention an sich sehr gut nachvollziehen kann und an sich auch sinnvoll finde, aber ich selber wäre mir da ganz schön vergackeiert vorgekommen.

Bei mir war das auch der Weg : Mit "mir selber" in direkte Kommunikation/Auseinandersetzung gehen und mich "selber" abzuholen. (Hat sich auch schon angeboten aufgrund des Umstandes, dass ich zu dem Zeitpunkt noch multipel war).

Nur, so direkt konfrontativ mit sich umgehen, das geht nicht bei jedem. Das ist schon ne Herausforderung.

Jetzt kann ich das endlich mal jemand anderem sagen, sonst hab ich das bisher meist mir selber gegenüber zu hören bekommen ;-) :
Nicht jeder kann da so flott und "umfassend" auf Anhieb unterwegs mit sich sein wie du, liebe Lebenswanderin. :thumbsup: :-)

In Richtung Selbstfürsorge sollte es eh in der Therapie gehen, aber manches Mal braucht es dafür halt auch den Weg "über" den Thera. Und dagegen spricht erst recht nix.

Sich mit den eigenen Innenleben so direkt konfrontieren zu können, das braucht ne gewisse Stabilität im Hintergrund. Jedenfalls mindestens ein Knowhow, wie dann mit sich umgehen, sich abfangen können, wenn man ins Schwimmen gerät oder abzusaufen droht. Und das ist ein Entwicklungsprozess.

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Lebenswanderin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 12:38

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 12:25 Jetzt kann ich das endlich mal jemand anderem sagen, sonst hab ich das bisher meist mir selber gegenüber zu hören bekommen ;-) :
Nicht jeder kann da so flott und "umfassend" auf Anhieb unterwegs mit sich sein wie du, liebe Lebenswanderin. :thumbsup: :-)
Liebe Waldschratin,

danke für das Daumenhoch :) Ja, dessen bin ich absolut bewusst. Wenn ich hier schreibe, dann als Angebot. Jeder sucht sich heraus, was für ihn passt oder eben auch nicht. Ich bin da ganz frei. Ich bin aber so froh, dass ich hier so frei schreiben kann, weil ich eben so bin, wie ich bin. Es soll weder Druck, Erwartung und gar ein Vorschreiben sein. Wie ich ja sagte: Jeder geht seinen eingenen Weg in seinem Tempo, zu seiner Zeit. Aber ich glaube wir verstehen uns :)
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 12:25 Sich mit den eigenen Innenleben so direkt konfrontieren zu können, das braucht ne gewisse Stabilität im Hintergrund. Jedenfalls mindestens ein Knowhow, wie dann mit sich umgehen, sich abfangen können, wenn man ins Schwimmen gerät oder abzusaufen droht. Und das ist ein Entwicklungsprozess.
Einen stabilen Hintergrund hatte ich überhaupt nicht, aber das Knowhow aus Wissen, Können und Vermögen. Aber das weiß ich erst jetzt, gar nichts davon wusste ich zu Beginn der Therapie. Ich bin einfach losgegangen auf diesem Weg. Das setzt sich zusammen aus ganz viel Mut, Selbstvertrauen und Intuition, Lebenserfahrung und beruflichem Wissen, denn ich habe mit psychisch kranken Menschen gearbeitet, genauso, wie ich jetzt selbst gehe.
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Waldschratin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 12:49

Lebenswanderin hat geschrieben:Einen stabilen Hintergrund hatte ich überhaupt nicht, aber das Knowhow aus Wissen, Können und Vermögen. Aber das weiß ich erst jetzt, gar nichts davon wusste ich zu Beginn der Therapie. Ich bin einfach losgegangen auf diesem Weg. Das setzt sich zusammen aus ganz viel Mut, Selbstvertrauen und Intuition, Lebenserfahrung und beruflichem Wissen, denn ich habe mit psychisch kranken Menschen gearbeitet, genauso, wie ich jetzt selbst gehe.
Gleich nochmal : :thumbsup: :ja: :-)

Ich hatte zu der Zeit auch kein bissl stabilen Hintergrund. Und Knowhow erst recht nicht.
Meine "Motivation" war die Verzweiflung und das Bewusstsein dafür, dass ich es "herkömmlich" nicht mehr lange durchhalte und eh nix mehr zu retten war.
Dadurch waren meine besten Ressourcen Fatalismus, Bereitschaft alles zu riskieren und evtl. dabei draufzugehen - und jede Menge Trotz, Trotz, Trotz. :->

Fatalismus und Trotz sind bis heute gute Ressourcen geblieben für mich. :ja:

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Lebenswanderin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 13:56

Und nochmal Danke!

Vielleicht hast Du ja auch entdecken können, dass Du eine Menge Knowhow in dir hast, wie sonst wärst Du so auf diesem Weg schon voran gekommen! Immerhin sagst Du, dass Du mal Multible warst - wie gesagt warst :thumbsup: :-D

Wenn mein Therapeut es mir nicht unermüdlich gespiegelt hätte, was er aus meinem Schreiben heraus lesen konnte, ich hätte es nie erkannt. Meine Überzeugung war: ich kann nix, bin nix und aus mir wird nichts werden (O-Ton mein Vater!) - und ich bin nur dazu da, um zu arbeiten und für andere da zu sein. Und so hab ich gelebt.
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 12:49 Meine "Motivation" war die Verzweiflung und das Bewusstsein dafür, dass ich es "herkömmlich" nicht mehr lange durchhalte und eh nix mehr zu retten war.
Dadurch waren meine besten Ressourcen Fatalismus, Bereitschaft alles zu riskieren und evtl. dabei draufzugehen - und jede Menge Trotz, Trotz, Trotz. :->

Fatalismus und Trotz sind bis heute gute Ressourcen geblieben für mich. :ja:
Meine Motivation war: Hopp oder Top! Alles oder nichts! Ich war am Ende. Schlimmer geht nimmer...Und meine Ressourcen waren wie Deine. Nur meinen Trotz kannte ich da auch noch nicht. Den habe ich erst später entdeckt und begrüßt und bin so glücklich darüber, dass ich ihn habe. Trotzig zu sein, war ja auch verboten.
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SeaMone
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 14:37

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 12:25 Sich mit den eigenen Innenleben so direkt konfrontieren zu können, das braucht ne gewisse Stabilität im Hintergrund. Jedenfalls mindestens ein Knowhow, wie dann mit sich umgehen, sich abfangen können, wenn man ins Schwimmen gerät oder abzusaufen droht. Und das ist ein Entwicklungsprozess.
Ja, diese Erfahrung habe ich auch kürzlich bei meinem Therapeuten in spe (TP) gemacht. Er hätte, so er mir zu Beginn erklärte, 3 Sitzungen Zeit, um zu beurteilen, ob ich für eine TP "geeignet bin", sprich: mich öffnen und reflektieren kann. So ungefähr.

Dass ich reflexionsfähig bin, weiß ich, mache ich in den letzten dreieinhalb Jahren der ambulanten VT schließlich nichts anderes. Doch der TP'ler schien das, zumindest augenscheinlich, anzuzweifeln, ... stellte mir komische Fragen, die ich so ad hoc zwar nicht wiedergeben, wohl aber mich daran erinnern kann, dass ich mich - und auch ihn - fragte, was denn das mit der Reflexionsfähigkeit zu tun hätte!

Ich würde angeblich keinerlei oder kaum Emotionen zeigen ... oder bestenfalls ansatzweise, so er meinte. Mit anderen Worten: Für TP ungeeignet, ... sagte er zwar nicht, kam mir aber so vor.

Unmöglich fand ich das und ihn auch einen Ticken zu hart/streng, etwas, das ich ja nun überhaupt gar nicht gebrauchen kann! Am Ende verließ ich diesen Ort total paralysiert und mit der sicheren Überzeugung, dass ER ungeeignet für MICH ist!

Ich überlegte mir schon ein paar Formulierungen, wie ich ihm absagen würde, ...

... da rief er mich plötzlich und unerwarteter Weise an und fragte, wie es mir mit seinen Konfrontationen in der letzten Sitzung denn ergangen wäre und wie es mir überhaupt ginge ... und lud mich außerdem zu einer weiteren Sitzung ein.

Also .. "?!?" .. mit allem Möglichen hätte ich ja gerechnet, aber nicht mit so einer, schon beinah zu, fürsorglichen Rückfrage. Und so perplex, wie ich in dem Moment war, sagte ich prompt zu statt, wie geplant, ab.

Nachdem ich in der Zwischenzeit - mit Sicherheit auch, wenn nicht nur aufgrund seines "fürsorglichen Anrufs" - auch einiges andere hatte relativieren können, musste ich, etwas verwundert, feststellen, dass "der Typ wohl doch gar nicht so verkehrt ist". So geht es in Kürze, wenn die VT beendet ist, nun also doch mit diesem Menschen weiter. Nahtlos quasi.

Aber(!) ich hatte auch ganz klar Position bezogen, indem ich ihm unmissverständlich vermittelt hatte, dass ich mich: "nicht öffnen werde, wenn er so distanziert bleibe". Auch wenn das bei TP'lern so'n strategischer Usus ist, wie mir mein VT'ler erklärt hatte.

Tja, ... und offensichtlich schien ihn meine "Ansage" - mit der ich mich übrigens gut fühlte - zu überzeugen.

Man kann notfalls ALLES machen, ... überkompensieren, vermeiden, what ever, aber um Himmels Willen nicht in irgendeine Form der Unterwürfigkeit hineinrutschen. Auch nicht nur im Geiste, also nach außen unsichtbar. Aber eben auch vor tiefenpsychologisch fundiert arbeitenden Therapeuten nicht. Dann funktioniert "Inside-Out" auch, ... ansonsten (eher) nicht.

Denn genau das: eine klare Positionshaltung, ist ja gerade so ein Puffer, um sich - im Falle eines Falles selbst abzufangen.

Lieben Gruß,
SeaMone :hallo:

P.S.
Ich war zwischenzeitlich etwas abgelenkt, daher hinkt mein Beitrag chronologisch vermutlich etwas hinterher.
Zuletzt geändert von SeaMone am Fr., 31.05.2019, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Lebenswanderin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 14:46

[quote=SeaMone post_id=1082967 time=1559309872 user_id=73635]
Man kann notfalls ALLES machen, ... überkompensieren, vermeiden, what ever, aber um Himmels Willen nicht in irgendeine Form der Unterwürfigkeit hineinrutschen. Auch nicht nur im Geiste, also nach außen unsichtbar. Aber eben auch vor tiefenpsychologisch fundiert arbeitenden Therapeuten nicht. Dann funktioniert "Inside-Out" auch, ... ansonsten (eher) nicht.

Denn genau das: eine klare Positionshaltung, ist ja gerade so ein Puffer, um sich - im Falle eines Falles selbst abzufangen [quote]

Das unterschreibe ich sofort! Es bleiben immer zwei erwachsene Gegenüber auf Augenhöhe!
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 14:49

Mich würd's ja eher gruseln, dass der angerufen hat :O Das wirkt ein bisschen so, als könne er sich nicht abgrenzen und das geht normal nie gut aus, vor allem nicht für den Patienten.


SeaMone
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 14:58

Schlendrian hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 14:49 Mich würd's ja eher gruseln, dass der angerufen hat :O Das wirkt ein bisschen so, als könne er sich nicht abgrenzen und das geht normal nie gut aus, vor allem nicht für den Patienten.
Naja, möglicherweise hab ich mich eben etwas übereifrig in eine "knallharte" Position hineingetippselt, aber 'gruselig' war der Anruf nicht. Auch hatte ich nicht den Eindruck, dass er sich nicht abgrenzen kann. Ich hatte einfach nur nicht damit gerechnet, ... kannte sowas nicht. Für ihn selbst ist das wohl ganz normal, in diesen ersten "Schnupperstunden" mal nachzufragen.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 15:20

Lebenswanderin hat geschrieben:Trotzig zu sein, war ja auch verboten.
Oh, ich denke, nicht nur der Trotz war verboten. ;-) Ich lese ja nun schon ne geraume Zeit einige Gemeinsamkeiten zwischen uns mit, und wenn ich da von mir ausgehe, wird das wohl auch bei dir ähnlich gewesen sein :
"Sein" war verboten.
Raum einnehmen als die, die man ist, war verboten.
"Jemand" zu sein erst recht.
Man war "Instrument" und "Plattform" und "Mittel zum Zweck" und ansonsten "lästiges Übel".
Das alles hat ja erst zu diesem "schlimmer geht nimmer" geführt...



Liebe SeaMone,
TfP, übertragunsfokussiert ( :eek!: :-> ) hab ich auch schon gemacht. Meiner Treu, was für Zeiten! :blass: :-D
Nicht unbedingt DIE Therapieart für mich, aber ich hab draus gemacht, was ich konnte.
Hat mir viel beigebracht im Abgrenzen und bei mir bleiben und mich durchsetzen.
Neben Trotz ist Sturheit auch noch so ne "ungewöhnliche" Ressource bei mir. ;-)
Und die wurde durch die TfP wieder aktiviert. :hehehe:

Mein TfPler hatte nen Hang zur Analyse, versuchte sich in "Deutung", mehr oder weniger recht und schlecht. (Um darin "besser" zu werden, hätte er erst mal richtig lernen müssen, sich selber zu reflektieren, wobei ihm aber ein ausgeprägter Narzissmus überdeutlich im Weg stand :-> )

Für mich wars ne harte Schule, denn Schuldzuschreibungen, Doppelbotschaften, Verdrängung inklusive "Auslagerung" in mich, waren mir von klein auf vertraut, dazu wurde ich von jeher benutzt.

Aber es war auch ne hilfreiche Zeit, eben auch weil recht konfrontativ eine Wiederholung der Muster meiner Mutter in der Beziehung zum Therapeuten stattfand. (Leider tatsächlich und nicht nur in der Übertragung... Sprich : Die Gegenübertragung geschah unreflektiert und wurde vom Thera hartnäckig geleugnet, obwohl ich mir einen neutralen Dritten mit in ein paar der Gespräche holte ab und zu und dieser das bestätigte. Ich habs dann auch irgendwann, als es für mich passte, von mir aus beendet mit der Therapie, da ich keine Aussicht mehr darauf sah, noch davon zu profitieren. "Aufgelöst" hätten wir das eh nicht gebracht, wie auch, wenn eine Seite sich komplett verweigert?).
So konnte ich gut "am Widerstand wachsen", nicht nur an meinem eigenen. ;-)

Da wünsch ich dir für deine TfP "fruchtbare Zeiten" und ein gutes Miteinander mit deinem Thera! :ja:

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