EMDR

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Levy
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Beitrag So., 17.05.2015, 10:06

Hallo Sasaa!

Tut mir leid, dass es dir während der Stunde so schlecht gegangen ist.
Weißt du das, ist dein Therapeut eigentlich zertifizierter EMDR-Therapeut?
Denn für mich lest sich das grad nicht so
Und weißt du schon, ob du EMDR weitermachen möchtest (jetzt, nachdem du etwas recherchiert hast)?

LG,

Levy.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem.
Der Dumme weiß alles besser.

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Sasaa
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Beitrag Di., 19.05.2015, 06:26

Hey

Mh so genau weiss ich das nicht..weiss nur das er das auch bei Anderen angewandt hat, also geh ich davon aus das er einer Zusatzausbildung hat.

Komisch ist ja, das es mir während der Sitzung nicht so schlecht ging, erst die Gedanken im Nachhinein machen mich fertig.
zB: ob es in der Sitzung jetzt irgendwas in mir verändert haben könnte, das ich nicht will usw..

Ich weiss das klingt komisch, aber ich bin immer so extrem misstrauisch.

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Gelli
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Beitrag Di., 19.05.2015, 07:00

@Sasaa

Ich hab persönliche Erfahrungen mit EMDR gemacht.Diese waren positiv für mich.
Für mich war es dabei wichtig,zuerst eine wirklich vertrauensvolle Basis mit meinem Thera zu haben,das heißt,diesen sympathisch zu finden,das er auf mich kompetent wirkt,verständnisvoll,das ich mich zu jederzeit ernst genommen fühle von ihm,offenheit,und mir jede Frage nach besten Wissen und gewissen beantworten mag.
Ist das bei deinem Thera auch gegeben?Kannst du ihm so vertrauen,fühlst du dich innerlich wohl in seiner Nähe?
Das ist erstmal die Basis die stimmen sollte,dann ist es wichtig zu wissen,was dieser Thera über EMDR weiß,(ich hab nie nach einer Zusatzausbildung oder ähnliches gefragt als mein THera mit mir EMDR durchführte)aber mein Thera konnte mir genaustens erklären was sich da im Gehirn abspielt wenn diese Methode angewendet wird,was diese Methode mit einem macht oder machen kann,und was auch daheim im nachhinein kommen kann.
Ich hab meinen Thera vertraut,deshalb brauchte ich seine Auskünfte nicht welche Zusatzausbildungen er schon damit gemacht hatte,aber für viele User scheint dass immer wichtig zu sein,statt einfach in sich zu hören oder zu fühlen wie der Thera auf einem wirkt.
Ich denke,wenn die Empathie zwischen Thera und Klieent stimmig ist,der Klieent sich innerlich verstanden und wohl fühlt beim Thera dann braucht es keine Auskünfte über zusätzliche Ausbildungen.
Sasaa,und bei dir fühlt es sich nicht so an,als würdes du deinen Thera so darin vertrauen,zudem fühlst du dich hier und da von ihm nicht ernst genommen,und das ist wichtig,das er dieses tut,denn wer mit EMDR falsch umgeht,der kann viel Unheil
damit anrichten,und ich kann da dich durchaus verstehen das du Informationen und gewisse Sicherheiten wünscht.
Besprech das nochmal mit deinem Thera,und wenn dieser dir nicht wirklich Informationen abliefern kann was EMDR bedeutet,wozu es gut ist,was sich da in dem Gehirn abspielt,u.s.w dann rate ich dir,lass es,sonnst schadet es dir nur.
Mein Thera stand hinterher nachdem EMDR durchgeführt wurde,mir mit Rat und Tat zur Seite,er hat mich nicht damit hinterher einfach "stehen"lassen.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Sasaa
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Beiträge: 5

Beitrag Di., 19.05.2015, 07:33

Freut mich, Gelli, das du so guten Erfolg damit haben konntest

Stimmt schon, die Vertrauensbasis muss da sein..während der Gesprächstherapie hab ich mich auch immer sehr wohlgefühlt bei ihm. Mein Problem ist das ich solchen Methoden eigentlich eher ablehnend gegenüberstehe und extrem misstrauisch gegenüber Menschen bin (auch wenn ich ja, wie gesagt, gut mit ihm klargekommen bin bis dahin)
Nur in dem Moment war ich so fertig das ich es einfach probiert hab.

Dann hab ich auch Probleme mit Kontrollverlust..während der Gesprächstherapie kann ich ja bewusst entscheiden, wann ich worüber reden möchte und wann nicht mehr. EMDR kommt mir dagegen so unkontrolliert vor.
Dieser Gedanke von Kontrollverlust macht mir im Nachhinein auch extreme Angst und Panik, die ich so gar nicht von mir kenne.

Deswegen ja auch meine Frage am Anfang, was durch EMDR schlimmstenfalls passieren kann, damit ich mich mit dieser Angst irgendwie auseinandersetzen kann.

Ahnung hat er schon, konnte mir auch erklären was EMDR ist und was es bewirkt.
Aber insgesamt meinte er, es würde einfach die Verarbeitungsprozesse im Gehirn beschleunigen und das hat sich für mich erstmal so harmlos angehört, das ich in dem Moment auch nicht weiter drüber nachgedacht hab.


Ich muss jetzt irgendwie damit umgehen..was mir so schwer fällt, weil ich mich selbst deswegen auch extrem fertig mache, das ich das überhaupt ausprobiert hab.

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Gelli
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Beiträge: 564

Beitrag Di., 19.05.2015, 08:01

Du hast recht,mit der meinung das man Gespräche kontrolierter für sich führen kann,man entscheidet selbst ob und wann und wieviel gesagt werden kann.
Das ist in EMDR wenn du voll drin bist in dem nicht gegeben,obwohl auch da gesagt werden muß,die Seele gibt nur das her,was du selbst auch verarbeiten kannst.
Das du EMDR oder wahrscheinlich alles was so neu ist dich ablehnend und mißtrauisch gegenüber verhälts ist nicht gerade förderlich wenn du mit dem Thera an dem Thema EMDR arbeites.Etwas was ich ablehne warum auch immer,das hat Gründe,und diese müßen erstmal aus dem Weg geräumt werden,und nur dann,wenn du wirklich selbst aus Überzeugung das möchtes,dann kann EMDR genau das bewirken was dein Thera dir da erklärt hat.
EMDR ist eine Methode die immer öfter in Therapien zum Einsatz kommt und mit vielen guten Erfolgen gekrönt ist,und da geht man wenn man sich damit auseinander setzt mit guten Gedanken heran.
Bei EMDR ist das so wie bei Hypnose.
Wenn ich Hypnose für mich innerlich ablehne,(Kontrollverlust,Schiss das man nicht wieder heraus kommt)dann kann mich der beste Hypnotiseur mich nicht hypnotisieren,so ähnlich sehe ich das auch bei EMDR,wenn ich mich dem innerlich sperre warum auch immer,dann kann EMDR garnicht durchgeführt werden oder gar wirken.
Aber solltes du Interesse an der Methode haben,dann besprech mit deinem THera einfach das was dir Kummer macht,er muß dafür sorgen,das du keine Scheu dem gegenüber hast und er sorgt dafür das du dich dem ganzen öffnen kannst.
GUT DING WILL WEILE HABEN


Ambi14
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Beiträge: 144

Beitrag Di., 19.05.2015, 13:33

Sasaa hat geschrieben:Habe auch mit ihm darüber gesprochen, aber er nimmt es nicht so ernst..
Hey Sasaa,

vielleicht guckst du erst mal, was jetzt in der nächsten Stunde passiert.
Du schreibst auch, dass du dich in den Gesprächen mit deinem Thera sehr wohl gefühlt hast. Das ist doch theroretisch schon mal eine gute Basis.

Vielleicht spürte auch dein Thera da genug Vertrauen, sieht oder sah dich als stabil genug an, schon mit der EMDR-Methode zu arbeiten.

Der zitierte Satz dagegen klingt weniger nach Vertrauen. Da könntest du bei dir oder eurer Beziehung beobachten, ob es tatsächlich allgemein so ist, dass er deine Sorgen nicht so ernst nimmt, es dir in dem Moment so vorkam - die eigenen Gefühle überprüfen.
Denn ja - ein "Bauchgefühl" ist etwas, auf das man eigentlich gut vertrauen kann.

Deshalb würde ich nun vielleicht schauen, wie der Thera sich in der nächsten Stunde verhält.
Fragt er von sich aus nach, wie es dir nach der Sitzung ergangen ist?
Das wäre ja ein gutes Zeichen, würde für Verantwortung und Aufmerksamkeit sprechen.

Sollte er direkt mit einer neuen EMDR-Sitzung loslegen wollen, ohne das Nachwirken der letzten zu erfragen, wäre ich skeptisch, und würde sicherlich von selbst erzählen, was beim letzten Mal im Nachhinein passiert ist.
Auch da kannst du dann sehen, wie er darauf reagiert. Geht er dann auf deine Sorgen ein? Oder "redet er sie runter".

Sollte er nicht darauf eingehen, würde ich vieleicht erzählen, dass du, eben ausgelöst durch das, was im Nachhineien bei dir passiert ist, angefangen hast, über die EMDR-Methode etwas zu recherchieren.
Von den Phasen der EMDR-Arbeit gelesen hast, Eindrücke oder Erfahrungen von anderen EMDR-Patienten entdeckt hast etc.
Kann er dann mit deinen Zweifeln oder Sorgen umgehen? Oder reagiert er eher zurückweisend, nach dem Motto "sie müssen mir schon vertrauen, was soll denn da die eigene Recherche?".


Wer weiß, vielleicht hat er deine Fähigkeiten, was deine Stabilität angeht, tatsächlich überschätzt, und reagiert überrascht, dann aber verantwortungsvoll, wenn er hört, was bei dir ausgelöst wurde.
Vielleicht hat er auch mit deiner Reaktion gerechnet, kann dann da etwas plausibles zu sagen.

Sein Reagieren und Handeln in der nächsten Stunde würde ich also erst einmal abwarten. Und dabei auf die eigenen Gefühle achten, diese dann auch deutlich mitteilen. Dass er sie ernst nehmen muss. Sollte er es nicht tun, kannst du genau das auch anmerken, ihm rückvermitteln.


Also, viel Erfolg für die nächste Stunde, die dir hoffentlich positive Erkenntnisse und mehr Klarheit bringen wird.

Denn an sich soll EMDR schon eine gute Methode sein - richtig angewandt eben. Und kann, soweit ich hörte, auch zur Stabilisierung eingesetzt werden.

Alles Gute dir,
Ambi.

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Carpincha
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Beitrag Di., 04.08.2015, 09:44

Hallo zusammen,

ich habe schon einiges zu EMDR gelesen, aber dennoch keine Antwort auf meine Frage gefunden. Und zwar: Bis vor eineinhalb Jahren war ich in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung bei einer erfahrenen Therapeutin, mit der ich sehr gut klar kam und die ich auch für sehr kompetent halte. Der Erfolg meiner Therapie hält sich dennoch in Grenzen...

In der letzten Stunde hat sie mir angeboten, nach der 2-Jahres-Sperre erneut zu ihr zu kommen, um eine weitere Therapie, nämlich EMDR, zu machen. Sie hatte diese Methode gerade neu erlernt und war der Meinung, dass sie mir sehr helfen könnte. Allerdings liegt bei mir kein einschneidendes, traumatisches Erlebnis vor, sondern eher viele kleine, nicht so gute Erfahrungen, die für meine aktuellen Probleme mitverantwortlich sind.

Alles, was ich bisher zu EMDR gefunden habe, spricht jedoch dafür, dass diese Therapieform zur Traumatherapie gehört, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, inwiefern sie mir helfen könnte. Die Therapeutin kennt meine Geschichte und meine Probleme und sagte mir, dass EMDR eben nicht NUR bei einem Trauma eigesetzt wird, sondern z.B. auch bei Ängsten (die bei mir aber auch eher diffus sind und sich nicht auf etwas Konkretes beziehen wie bei einer Phobie).

Da das Thema wie gesagt in der letzten Stunde aufkam, hatte ich keine Gelegenheit, weiter mit meiner Therapeutin darüber zu sprechen. Deshalb meine Frage in die Runde: Hat jemand Erfahrungen mit EMDR ohne Trauma bzw. kann sich jemand vorstellen, dass das Sinn macht?


ballpoint
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Beitrag Di., 04.08.2015, 10:49

Carpincha hat geschrieben:kann sich jemand vorstellen, dass das Sinn macht?

Das wird sehr wohl vorstellbar, wenn man mal versucht im eigenen Werdegang den Gegensatz zwischen traumatischen und schleichenden Ursachen zu relativieren. Schwarz-weiß ist der ja nie. Diese Beschränkung der EMDR auf konkrete Vorfälle kann man deshalb steuern wie man will. Denn auch du wirst zweifelsohne Traumatisches erlebt haben, wenn auch in Sequenz. Der regulär zu behandelnde Traumapatient hat ja sowieso auch selbst sein Thema gewählt, nämlich das einschneidende Ereignis. Eine andere Person würde das gleiche Geschehnis vielleicht problemlos überstehen. Ich kenne Männer die den frühen Tod ihres Vaters perfekt gemeistert haben, während er mich quasi gelähmt hat.

Es wird dir in der Sitzung eine Reihe von Fragen zu einem Vorfall gestellt. Den Vorfall hast du vorher gewählt. Wenn du aus deinen vielen kleineren Vorfällen wählen musst, versuche einfach den Wichtigsten zu orten. Der wird wohl einiges mit den übrigen gemein haben die so in der EMDR gleich 'mitbehandelt' werden. So jedenfalls ist es mir ergangen.

Deine Thera wird schon wissen was sie tut. Vielleicht meint sie ja dass es trotz der Diffusität deiner eigenen Ansichten doch ein bestimmter Vorfall war der die anderen Erlebnisse negativ färbte. Oder dass einer so gut ist wie der andere. Und schaden kann es nicht. Ich habe nie so leichtfüßig die Praxis verlassen als nach meinen zwei EMDR Sitzungen.
caute

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Carpincha
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Beitrag Di., 04.08.2015, 12:05

Danke für deine Antwort, ballpoint.
ballpoint hat geschrieben: Denn auch du wirst zweifelsohne Traumatisches erlebt haben, wenn auch in Sequenz.
Ja, das ist richtig. Allerdings finde ich es äußerst schwierig, da wirklich "Vorfälle" zu benennen (oder sie mir zumindest vorzustellen), und das ist doch unumgänglich für EMDR, oder?

Bei mir ist es so, dass ich mich gar nicht so recht an konkrete Situationen erinnere, die jetzt schlimm waren, sondern es war eher die "Atmosphäre", die zu Hause herrschte. Ständig Streit, die Unberechenbarkeit meiner Mutter, ihre Suiziddrohungen, das Desinteresse meines Vaters bzw. mein Gefühl, dass er nur meine Schwester liebt usw.. Aber ich könnte nicht ein einziges Ereignis schildern, um das zu konkretisieren.


ballpoint
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Beitrag Di., 04.08.2015, 12:09

Boah, mir würde eine Suiziddrohung meiner Mutter als EMDR-thema schon reichen! Auch wenn die Erinnerung daran nicht sehr lebhaft ist, so wäre sie mehr als genug konkret. Eignet sich sicher für eine EMDR-Sitzung!
caute

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candle.
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Beitrag Di., 04.08.2015, 12:20

Wie soll ich sagen? Es geht nicht unbedingt darum das Geschehen zu rekonstruieren, sondern das Gefühl zu verändern. Also so, dass diese Erinnerung keine Angst mehr macht- ein neutrales Gefühl wie man die auch bei anderen Erinnerungen manchmal hat.

candle
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CrazyChild
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Beitrag Di., 04.08.2015, 13:24

Ich hatte schon zig EMDR Sitzungen und mir hat es leider nicht so geholfen. Warum, weiß ich auch nicht. Meine Thera meinte, es hilft nicht jedem. Trotzdem gibt sie die Hoffnung nicht auf und wir probieren es immer wieder mal.

Bei mir schaukeln sich während des EMDR jedoch jedesmal die Gefühle sehr stark auf, so daß ich danach endlos lange brauche um wieder runterzukommen.

Ich kann schlecht beurteilen, ob sich was verändert hat, eher nicht.
LG, CrazyChild

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Carpincha
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Beitrag Di., 04.08.2015, 14:36

ballpoint hat geschrieben:Boah, mir würde eine Suiziddrohung meiner Mutter als EMDR-thema schon reichen! Auch wenn die Erinnerung daran nicht sehr lebhaft ist, so wäre sie mehr als genug konkret. Eignet sich sicher für eine EMDR-Sitzung!
Okay, dann habe ich vermutlich nicht ganz die richtige Vorstellung davon, wie das abläuft.
candle hat geschrieben:Es geht nicht unbedingt darum das Geschehen zu rekonstruieren, sondern das Gefühl zu verändern. Also so, dass diese Erinnerung keine Angst mehr macht- ein neutrales Gefühl wie man die auch bei anderen Erinnerungen manchmal hat.
Das hingegen ist mir durchaus klar. Es ist nur auch gar nicht so, dass ich jetzt immer von negativen Gefühlen geplagt werde, wenn ich mich an die Vergangenheit erinnere. Also im Grunde sind meine Gefühle diesbezüglich schon neutral.
CrazyChild hat geschrieben:Bei mir schaukeln sich während des EMDR jedoch jedesmal die Gefühle sehr stark auf, so daß ich danach endlos lange brauche um wieder runterzukommen.
Das klingt ja nicht so prickelnd. Und deine Thera kann dich da nicht auffangen?

Ich habe ja eher die Bedenken, dass bei mir erst gar keine Gefühle aufkommen. Also ich finde es schwierig, Gefühle aus der Vergangenheit "auf Knopfdruck" aufzurufen. Wenn mir das passiert, ist das eigentlich immer ungeplant und ungewollt durch irgendeinen Trigger. Wenn ich aber von etwas erzähle, bin ich gefühlsmäßig oft völlig "abgeschnitten", es ist dann eher so, als wäre es jemand anderem passiert.

Noch mal danke für eure Antworten. Bis ich meine Therapeutin bzgl. einer weiteren Therapie kontaktieren kann, sind es ohnehin noch ein paar Monate. Ich informiere mich bloß jetzt schon mal, weil ich gerade viel Zeit habe und die Zeit ja sowieso schnell vergeht.

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag Di., 04.08.2015, 14:47

Carpincha hat geschrieben:Das klingt ja nicht so prickelnd. Und deine Thera kann dich da nicht auffangen?
Doch, klar, sie fängt mich schon auf. Aber die Gefühle dabei, wenn es dann richtig rauskommt, sind dann schon immer recht heftig.
Carpincha hat geschrieben:Ich habe ja eher die Bedenken, dass bei mir erst gar keine Gefühle aufkommen. Also ich finde es schwierig, Gefühle aus der Vergangenheit "auf Knopfdruck" aufzurufen.
Auf Knopfdruck geht das ja auch nicht. Deswegen spricht man ja auch vorher nochmal ausführlich über die Situation, um die es geht. Allein das Besprechen der Situation, bevor es losgeht, dauert ja schon bestimmt ne halbe Stunde.

Meine Thera fragt dann zwischendurch immer nach, welche Gefühle diese Situation auslöst, wo im Körper ich das spüre, wie es sich anfühlt usw. Wenn ich dann soweit bin und das alles dann ganz präsent ist, dann legen wir los mit dem EMDR.

Meistens geht's mir dann danach schon irgenwie besser, aber ich weiß nicht ob das nicht vielleicht eher vom Heulen und dem damit zusammenhängenden Druckabbau kommt.

Ein paar Tage später ist dann meistens alles wieder wie vorher. Die ursprüngliche Situation triggert dann immer noch.

Es hilft mir leider nicht so toll.
LG, CrazyChild

***stay strong***


ballpoint
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Beitrag Di., 04.08.2015, 15:24

Carpincha hat geschrieben:Ich habe ja eher die Bedenken, dass bei mir erst gar keine Gefühle aufkommen.
Deine Thera hält das anscheinend für unwichtig. Und zu Recht. Es ist kein Examen wo du durchfallen kannst, es gibt nichts zu leisten, nichts richtig zu machen. Nur Anweisungen zu befolgen. Ob deine Gefühle an der Oberfläche oder tief verborgen liegen, scheint beim EMDR die Wirkung nicht zu bestimmen. Was da passiert (was immer es ist) spielt sich nicht in deinem bewussten Empfinden ab sondern im Gehirn. Ich bin auch kein großer Gefühlefühler und empfand in den 2 Sitzungen kene theatralische Emotionswallungen. Im Gegenteil. Nur die wohltuende Erleichterung nachher.

Übrigens gibt es verschiedene Richtungen und Methoden der EMDR. Es gibt die visuelle Variante wo man mit den Augen z.B. der Zeigefinger des Therapeuten von links nach rechts folgt, es gibt die auditive walkman-CD mit Kopfhörer und noch andere. Wenn die eine keine dolle Resultate ergibt, kann die andere durchaus besser abschneiden.
Zuletzt geändert von ballpoint am Di., 04.08.2015, 16:10, insgesamt 2-mal geändert.
caute

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