Ambivalenz in der Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sadako
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 11:18

Hallo Marlena,

ich weiß nicht ob es in jedem Fall nötig ist sexuelle Phantasien in einer Analyse aussprechen zu müssen, da habe ich nicht so viel Ahnung.
Ich denke, wenn es für dich ein Bedürfnis ist, sollte es möglich sein...es ist ja dein Raum.

Was mich allerdings misstrauisch macht, ist das nicht du sondern dein Therapeut dieses Thema mit seiner Frage aufgebracht hat. Er hätte ja auch offen fragen können in der Art von, wie genau fühlt sich dein Nähebedürfnis an? Was verbindest du damit, auf seinen Schoß zu wollen?
Indem er abgefragt hat, ob mit deiner Phantasie sexuelle Impulse verbunden sind, hat er das doch selbst sexualisiert und das kommt mir schon komisch vor...gerade mit deinem lebensgeschichtlichem Hintergrund.

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 11:24

Sadako, genau so war es, es hat sich aus dem Gespräch ergeben. Und er hat mich eben gefragt, weil ich es ihm per Mail schon 100x geschrieben habe und immer geschrieben habe dass ich schwer drüber sprechen kann. Er hat es nicht einfach so gefragt, habe ich aber jetzt eh schon ein paar Mal erklärt. Sorry dass das hier für solche Missverständnisse sorgt...

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candle.
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 13:27

Auf den Alltag angepasste Therapie fände ich besser! Wie bist du zur Analyse gekommen?

candle
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Sadako
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 13:29

Marlena hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 11:24 Er hat es nicht einfach so gefragt, habe ich aber jetzt eh schon ein paar Mal erklärt. Sorry dass das hier für solche Missverständnisse sorgt...
Ist doch gut, dass es sich aufklärt bzw besonders für dich aufklärt.
Wenn du das Thema in den Kontakt gebracht hast und er nachfragt, ob es jetzt auch um sexuelle Wünsche geht, was dir schwer fällt auszusprechen, ist es für mich ganz was anderes, wie wenn er quasi aus seiner Sicht dieses Thema aufbringt...

Vielleicht noch folgendes zum Nachdenken: So wie du das ursprünglich beschrieben hast klang es tatsächlich anders: ich hatte den Eindruck, dass du kindliche Nähewünsche äußerst und er setzt da die Frage nach Sexualität drauf. Vielleicht ist es deine eigene Ambivalenz, die dich dazu bringt, dass so zu schildern, dass andere Mitschreiber hier es in Frage stellen und damit quasi eine Seite des Konflikts besetzen? ... Das du deinen Konflikt hier quasi auslagerst?

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 13:32

candle. hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 13:27 Auf den Alltag angepasste Therapie fände ich besser! Wie bist du zur Analyse gekommen?

candle
Was ist für dich eine auf den Alltag angepasste Therapie? Ich mache keine richtige Psychoanalyse, es ist eine Therapie in Sitzen, 1-2x in der Woche.
Ich hab mir überhaupt keine Gedanken über die Therapieform gemacht und bin einfach hingegangen mit den Worten: ich habe gar kein Problem... Ich Glaube zum Teil war ich überhaupt noch nicht bereit. Bin auch noch nicht wirklich bereit meine Essstörung sein zu lassen, aber ich habe es schon 1 Woche geschafft kotz frei zu sein. Aber ich hoffe dass das nicht noch ewig dauert...

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 13:36

Sadako: hm ja das kann gut sein. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ganz viele starke kindliche Gefühle und Vorstellungen habe. Aber eben auch sexuelle. Eine Zeit lang habe ich mir vorgestellt dass ich ihm den penis abhacke.. Dann nicht mehr und Wenn ich mir jetzt vorstelle dass ich zb mit ihm sex habe, dann denke ich mir "oh nein bitte nicjt, weg damit" und schieb die gedanken weg. Ich denke immer an das wort "papa" wenn ich an ihn denke, ich finde das wirklich furchtbar, weiß nicht wie stark das sein darf, aber vermutlich ist das meine Instabilität... Ich stelle mir sonst eher mehr vor dass er sex hat, in Wahrheit ein furchtbarer prolet ist, zu viel Wein trinkt und frauen schlecht behandelt-so wie mein Vater. Ich habe Angst, ihm das alles so zu sagen, weil ich keine Grenze überschreiten will, weil ich ihn auch nicht verletzen will. Es ist alles ziemlich durcheinander in meinem Kopf. Ich weiß auch nicht ob das noch ok ist so wie ich das fühle, würde ich ihm alles alles sagen, hätte ich Angst dass er sagt ich soll wo anders hin. Das weiß er auch und er sagt er würde mich nie wegschicken

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 13:40

Was mir manchmal auch Angst macht: ich merke allein hier im forum meine Ambivalenz... Die starken unterschiedlichen Gefühlszustände.. Er und auch Freunde und Familie machen mich auch darauf aufmerksam. Ist das eig auch typisch Borderline? Ich habe immer noch keine richtige Erklärung dafür gefunden, er gibt mir auch keine, er redet mit mir kaum über diagnosen und umgeht das immer irgendwie

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candle.
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 14:54

Was ich meine ist, dass ich wichtig fände dich zu stabilisieren, vor allem auch mal "Nein" sagen zu können beim Sex. Es wäre auch eine Möglichkeit deinen Partner mit einzubeziehen. Dem muß ja auch an deinem Wohl gelegen sein. Irgendwie fehlt mir ein Konzept und adäquate Hilfe für dich.

candle
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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 15:35

nein, ich habe definitiv keine erotischen Gefühle, Gedanken oder Fantasien in der Therapie,
denn ich bin da um meine traumatische Vergangenheit anzuschauen
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 15:51

candle. hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 14:54 Was ich meine ist, dass ich wichtig fände dich zu stabilisieren, vor allem auch mal "Nein" sagen zu können beim Sex. Es wäre auch eine Möglichkeit deinen Partner mit einzubeziehen. Dem muß ja auch an deinem Wohl gelegen sein. Irgendwie fehlt mir ein Konzept und adäquate Hilfe für dich.

candle
Hä?? Nein sagen beim sex Partner mit einbeziehen??? Bei wem jetzt nein sagen?
Beim Therapeuten hab ich eh noch nix gesagt was ich nicht wollte.. Die Therapie tut mir grad voll gut. Aber ja so stabil bin ich nicht. Aber so instabil auch nicht... Also so schlimm finde ichs nicht aber icb glaub ich verdränge viel.. Keine ahnung. Wirklich stabilisieren tut er mich nicht
Zuletzt geändert von Arakakadu am Sa., 13.03.2021, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Sa., 13.03.2021, 15:52

Pianolullaby hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 15:35 nein, ich habe definitiv keine erotischen Gefühle, Gedanken oder Fantasien in der Therapie,
denn ich bin da um meine traumatische Vergangenheit anzuschauen
OK es liest sich so, als wäre das für dich etwas verbotenes, etwas Falsches...hast du sonst irgendwelche Vorstellungen? Also abgesehen von erotischen Fantasien?

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 15:54

Nein, das ist für mich nix verbotenes, in die letzte Thera war ich sogar verknallt
Aber meine Thera ist für mich Thera, keine "Privatperson"
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 15:58

Pianolullaby hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 15:54 Nein, das ist für mich nix verbotenes, in die letzte Thera war ich sogar verknallt
Aber meine Thera ist für mich Thera, keine "Privatperson"
Na das es keine Privatperson ist, sehe ich doch auch so. Und bei der letzten hast du die verliebtheit nicht angesprochen? Ich glaube halt dass es dafür Gründe gibt.

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Scars
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 16:13

Für mich liest sich das hier noch ganz „normal analytisch“, auch wenn dein Therapeut, Marlena, wie du ihn manchmal beschreibst, wie ein verpeilter Vogel anhört... ich denke du steckst in diesem Muster und Vergleich zu deinem Vater fest und es wäre gut, wenn du darüber sprichst. Als analytischer Therapeut ist das glaube ich sein tägliches Brot mit solchen Geschichten umzugehen.
Remember to leave pawprints on hearts.

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 16:21

Scars hat geschrieben: Sa., 13.03.2021, 16:13 Für mich liest sich das hier noch ganz „normal analytisch“, auch wenn dein Therapeut, Marlena, wie du ihn manchmal beschreibst, wie ein verpeilter Vogel anhört... ich denke du steckst in diesem Muster und Vergleich zu deinem Vater fest und es wäre gut, wenn du darüber sprichst. Als analytischer Therapeut ist das glaube ich sein tägliches Brot mit solchen Geschichten umzugehen.
Danke scars. Musste grad lachen. Manchmal heul ich deshalb, Aber ja, verpeilter Vogel beschreibt ihn sehr gut, hab ich auch schonmal zu ihm gesagt.
Ich frage mich natürlich wie es gewesen wäre, wenn ich eine Verhaltenstherapie gemacht hätte. Aber da mich enge Beziehungen schon Stressen ist es vermutlich eh gut das so durchzustehen und weg will ich jetzt eh nicht mehr

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