Das Erstgespräch im Rückblick

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Maria1989x
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:16

Tentatives hat geschrieben:
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum!
Danke schön.
Aber wie war sie denn sonst, wie hat sie auf Euer Therapieanliegen reagiert. Hattest Du das Gefühl, Du konntest offen über dieses intime Thema mit ihr sprechen?
[/quote]

Ja, das Gespräch begann so, dass sie mich zuerst einmal alles Mögliche fragte, zum Beispiel nach bisherigen Klinikaufenthalten, Suchtverhalten, körperliche, seelische, psychosomatische Symptome, nach meiner Mutter und meinem Vater, wie oft ich das Elternhaus besuche, ob ich Träume erinnern kann.

Anschließend schilderte ich mein konkretes Problem und berichtete, dass mein Freund mir beispielsweise des Öfteren zu wenig aktiv und desinteressiert bezüglich unserer Beziehung erscheint, dass ich mich zuweilen auch vernachlässigt und vergessen fühle. Von der Therapeutin ging im Allgemeinen eine sehr direkte und fordende Art aus, denn daraufhin kam es mir so vor, als wenn sie mir gleich Vorwürfe macht, dass ich irgendwie selbst zu passiv sei, mich zu wenig ins partnerschaftliche Leben einbrächte und zu wenig Kampfgeist und Initiative zeige. Später kam dann noch der Kommentar mit der Kleidung und dem Make up. Jedenfalls ging es mir nach dieser ersten Sitzung ziemlich schlecht und ich musste viel nachdenken. Vielleicht kann man das ja verstehen?!

Viele Grüße

Maria

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Maria1989x
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weiblich/female, 22
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:21

stern hat geschrieben:Vergleichsmöglichkeiten sind nie verkehrt. Und ich schließe mich Tentatives an: Wie war denn dein Eindruck ansonsten?
Hallo!

Also ich habe vorher ja ein bisschen im Internet über Psychotherapien recherchiert... Da hieß es zumeist, dass die Therapeuten den Patienten zunächst einmal mit einer empathischen Art empfangen und versuchen, so einen emotionalen Zugang herzustellen, indem sie zuerst mit Verständnis und Akzeptanz begegnen und so die Offenheit fördern... Mit so einer Erwartung, gebe ich zu, bin ich dann auch zum Erstgespräch gegangen, aber ich fand ehrlich gesagt NICHTS davon wieder. Mein Eindruck war, dass sie mich gleich von Anfang an ziemlich heftig kritisierte; nicht nur wegen meines optischen Auftretens, sondern auch wegen des Problems, weswegen ich dort war. Als ich über der Verhalten meines Partners berichtete, äußerte sie, dass ich meine eigenen Fehler nur in ihm sähe oder auf ihn übertrage usw. Ich fand das heftig.

Viele Grüße

Maria

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Tentatives
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weiblich/female, 33
Beiträge: 27

Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:43

Liebe Maria,

Also ich habe vorher ja ein bisschen im Internet über Psychotherapien recherchiert... Da hieß es zumeist, dass die Therapeuten den Patienten zunächst einmal mit einer empathischen Art empfangen und versuchen, so einen emotionalen Zugang herzustellen, indem sie zuerst mit Verständnis und Akzeptanz begegnen und so die Offenheit fördern...[quote]

Und genauso ist es auch, da hast Du auch überhaupt keine zu hohen Erwartungen, das ist Dein gutes Recht u. so ist ein therapeutisches Erstgespräch auch gedacht.
Stattdessen gibt sie Dir die Schuld u. scheint ja nach 50 Minuten schon eine "Lösung" gefunden zu haben.
Ich finde ihr Vorgehen nicht sehr hilfreich, würde ihr an Deiner Stelle je nach Deinem aktuellen emotionalen "Zustand" aber vielleicht noch eine Chance geben u. schauen, wie der nächste Termin abläuft.
Falls sie wieder so agiert kannst Du sie auch direkt darauf aufmerksam machen, dass sie anscheinend kein Verständnis für die Situation aufbringen kann u. Du Dich von ihr permanent kritisiert u.alleine verantwortlich für die Situation in Eurer Beziehung gemacht fühlst. Das erfordert aber natürlich auch Mut - ich kann nicht beurteilen, ob Du Dich für solch eine Antwort stark genug fühlst.

LG Tentatives
Zuletzt geändert von Tentatives am Sa., 02.04.2011, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 46
Beiträge: 2008

Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:45

Hallo Maria



Die Äußerung der Therapeutin ist eine Impertinenz, die ihresgleichen sucht.

Erstens: einem Therapeuten steht es nicht zu, dem Patienten Vorschriften in diese Richtung machen zu wollen

Zweitens: hat diese Frau je von Menschen gehört, die sich kleiden wie du? Wo lebt die Frau?
Deine Kleidung ist völlig normal solange du dich darin magst.

und: du bist jung und da ist es völlig normal, dass man sich seinen PLatz sucht und manche machen das, indem sie sich eben (aus Überzeugung) so zeigen.

Weiß die, wie mutig man sein muss, um zu sich so stehen zu können? Die meisten glotzen doch eh, sobald einer mal anders gekleidet ist. Kleidung ist individuell und die Mehrheit passt sich an, weil sie Angst hat, aufzufallen... (das ist ja nix schlimmes, aber gucken Gothics die Normalos auch an wie Zootiere?..pah)

Mich regt das maßlos auf. Vielleicht, weil ich selber, vor viiiielen Jahren, sehr lange, 10 Jahre, ein Punk war und auch wenn ich - man beachte das Alter - jetzt nicht mehr nach außen so gekleidet bin, sehen es ganz viele ganz schnell an 'Kleinigkeiten' beim Kleidungsstil und oft höre ich "ähem, warst du mal 'n Punk"
Nöhöhöhö

Diese Therapeutin hat ihren Beruf verfehlt, wenn sie meint, so etwas sagen zu dürfen. Was sagt so eine wohl einem Menschen, der sich durch Depressionen vernachlässigt oder jemandem, der Probleme mit der Haut hat? Boah....


Aber zum Glück: du hast ja dein Bauchgefühl! Trau ihm,immer. Besonders wenn es um die WAhl eines Therapeuten geht

Rosenrot

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Dannie
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weiblich/female, 33
Beiträge: 129

Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:49

Liebe Maria,

deine Erwartungen an Therapeuten ist vollkommen richtig.
Ein Therapeut akzeptiert in seiner Aufgabe als Therapeut den Klienten wie er ist, mit seiner Persönlichkeit, sexuelle Orientierung, Herkunft, sozialen Hintergrund,mit seinem Kleidungsstil und allem was ein Mensch so darstellt. Frage dich doch mal selber: Wenn ein Therapeut diese Akzeptanz nicht einbringt und diese Akteptanz dem Klienten gegenüber nicht deutlich zeigt, ja, wie soll er denn da arbeiten?!

Es gibt genügend Therapeuten die eine erstklassige Arbeit anbieten. Das merkt man auch in den ersten Gesprächen. Zum Beispiel daran, dass du akzeptiert wirst, dich verstanden fühlst, dich angenommen fühlst und dass du diesem Menschen vertrauen kannst.
Eine Therapie wo diese Dinge nicht von Anfang an gegeben sind, sollte man aus vielen Gründen besser nicht anfangen. Denn später ist es umso schwieriger das Vertrauen in die psychologische Hilfe aufzubauen. Und ohne Vetrauen ist eine Therapie nicht möglich.

Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, diese Erfahrung als Information zu betrachten, was du auf keinen Fall möchtest und vielleicht eine andere Therapeutin um ein Erstgespräch zu bitten.

Ich würde dir empfehlen, nicht aufzugeben, sondern noch ein wenig mehr zu suchen.

Liebe Grüße,

Dannie

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Maria1989x
sporadischer Gast
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Beiträge: 5

Beitrag Sa., 02.04.2011, 16:05

Hallo!
Tentatives hat geschrieben: Stattdessen gibt sie Dir die Schuld u. scheint ja nach 50 Minuten schon eine "Lösung" gefunden zu haben.
Ja, so wirkte das tatsächlich... Ich sei irgendwie zu passiv und sie gab mir deshalb auch schon gleich konkrete Handlungsanweisungen, die ich daheim umsetzen soll. Ich dachte auch, dass der Therapeut im Allgemeinen erst mal eine Diagnosestellung macht, bevor er schon therapeutische Hinweise erteilt Oo?!
Ich finde ihr Vorgehen nicht sehr hilfreich, würde ihr an Deiner Stelle je nach Deinem aktuellen emotionalen "Zustand" aber vielleicht noch eine Chance geben u. schauen, wie der nächste Termin abläuft.
Ich habe schon gleich drei neue Termine bekommen, die jeweils wöchentlich sind und Fragebögen habe ich erhalten, die ich bis zum nächsten Mal aufgefüllt haben soll, aber ich bin noch nicht sicher, ob ich sie vorher absagen werde... Ich glaube, sie telefonisch zu kontaktieren und darauf anzusprechen, kann ich nicht. Da fehlt mir wohl die soziale Kompetenz.

Liebe Grüße

Maria

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Maria1989x
sporadischer Gast
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Beiträge: 5

Beitrag Sa., 02.04.2011, 16:12

Hallo!
Rosenrot hat geschrieben:und: du bist jung und da ist es völlig normal, dass man sich seinen PLatz sucht und manche machen das, indem sie sich eben (aus Überzeugung) so zeigen.
Mich hat es ziemlich verwirrt, zumal die Therapeutin selbst auch noch eher jung ist, so Anfang 30, schätze ich. Trotzdem wirkte sie gleich von Anbeginn ziemlich kompromisslos. Mir ist noch ein Beispiel eingefallen: Ich habe die Angewohnheit, z. B. beim Hausarzt aus Sicherheitsgründen immer meine Jacke mit ins Behandlungszimmer zu nehmen. Bisher sagte da auch niemand etwas. Als ich bei dieser Therapeutin im Warterraum war und die Jacke ebenfalls mitnehmen wollte, wies sie mich gleich an, sie dort zu lassen. Das war der erste unsympatische Eindruck. Vielleicht denkst Du, dass ich da vielleicht übermäßig sensibel reagiere, aber wenn man diese Punkte zusammennimmt, war das schon eher ernüchternd...
Aber zum Glück: du hast ja dein Bauchgefühl! Trau ihm,immer. Besonders wenn es um die WAhl eines Therapeuten geht
Ich bin stark am Überlegen. Wegen meiner Unsicherheit habe ich mich hier ins Forum eingetragen, weil ich mag ja auch nicht vorschnell reagieren und nachher bei einem neuen Therapeuten so lange warten müssen. Es soll nicht so leicht sein, gute Therapeuten schnell zu finden.

Viele Grüße

Maria

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autumnflower
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Beiträge: 358

Beitrag Sa., 02.04.2011, 16:54

Hallo Maria,
Mich hat es ziemlich verwirrt, zumal die Therapeutin selbst auch noch eher jung ist, so Anfang 30, schätze ich.
Und sie ist mit ca. 30 Jahren ärztliche Psychotherapeutin? Ich empfehle Dir, suche einen psychologischen Psychotherapeuten, meiner Einschätzung nach fehlen der Dame Erfahrung und Qualifikation. Anfangs war ich bei einem Psychiater mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung in Behandlung, doch ich merkte, dass mir das irgendwie nicht hilft. Jetzt in meiner VT stelle ich immer wieder fest, wie anders mein Therapeut arbeitet und mir hilft das auch mehr. Ich erkläre mir das damit, dass ärztliche und psychologische Therapeuten aus verschiedenen Disziplinen kommen, das Studium der Psychologie läuft nunmal anders als das der Medizin und meine Erfahrung ist, dass sich das in der Art zu Behandeln widerspiegelt, wobei das nicht immer bedeuten muss, dass es schlechter ist.
Für mich ist die Art und Weise dieser Frau jedenfalls indiskutabel. Mir fällt da auch nichts zu ein, ausser, dass ich mich genauso verunsichert fühlen würde wie Du. Mein Tipp ist, nicht mehr hinzugehen, wenn Deine Versunsicherung zunnimmt, denn ein Therapeut sollte Dir helfen und nicht schon in den ersten Stunden so ein Chaos auslösen. Du hast auch die Möglichkeit, andere Therapeuten parallel zu kontaktieren. Vergleiche zu ziehen, ist immer gut. Ich behaupte auch, dass ein anderer Therapeut nichts an Deinem Kleidungsstil auszusetzen hat, mein Therapeut würde das z.B. als grenzüberschreitendes Verhalten definieren.

Viele Grüße
autumnflower

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stern
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Beiträge: 24438

Beitrag Sa., 02.04.2011, 17:10

Maria1989x hat geschrieben:Ja, das Gespräch begann so, dass sie mich zuerst einmal alles Mögliche fragte, zum Beispiel nach bisherigen Klinikaufenthalten, Suchtverhalten, körperliche, seelische, psychosomatische Symptome, nach meiner Mutter und meinem Vater, wie oft ich das Elternhaus besuche, ob ich Träume erinnern kann.
Solche und ähnliche Fragen sind in den Probesitzungen normal... muss wohl jeder Thera abklappern, um sich ein Bild machen zu können, die Diagnose stellen zu können und evtl. für Berichte. Nachdem du auch einen Fragebogen erhalten hast, weißt du dann auch für zukünftige Gespräche, was an Fragen auf dich zukommen kann... das hat allerdings eher mit notwendigen Formalkram zu tun als mit der eigentlichen Therapie und wie diese abläuft.

Mit ihrem Eindruck über dich ist sie ja recht vorschnell... also so kenne ich das auch nicht. Dass sie Tipps gibt, sehe ich jetzt nicht negativ (sofern sie denn wegen der vorschnellen Schlüsse überhaupt passend sind)... aber es ist eben Geschmackssache, ob es in Stil ist, den man haben möchte. Und das KANN Hinweis auf ihren Arbeitsstil sein. Mit Tipps überschüttet zu werden, wäre aber auch nicht meines. Ich hab' jedenfalls auch versucht darauf zu achten, wie ein Therapeut arbeitet (auch insoweit gibt es Unterschiede). Und ob es passt oder nicht: Höre echt auf dein Bauchgefühl... zumindest bei der Therawahl war das bei mir bisher ein guter Wegweiser.
Da hieß es zumeist, dass die Therapeuten den Patienten zunächst einmal mit einer empathischen Art empfangen und versuchen, so einen emotionalen Zugang herzustellen, indem sie zuerst mit Verständnis und Akzeptanz begegnen und so die Offenheit fördern...
Und ja, so sollte es auch sein. Du hast die Möglichkeit bei mehreren Therapeuten Probesitzungen zu nehmen... und kannst dich dann entscheiden. Schau' dir ruhig noch ein paar an... und sei nicht entmutigt. Ich hab' in Vorgesprächen auch verschiedene Charaktäre von Therapeuten kennengelernt, bei denen ich mir never ever ein Therapie hätte vorstellen können. Und es kann daher lohnen, nicht gleich den nächstbesten zu nehmen, sondern lieber etwas länger zu suchen und dann jemand passenden zu finden - auch wenn das etwas länger dauern kann (muss aber nicht sein, bei mir ging es unter dem Strich auch recht zügig). Gibt jedenfalls auch welche, die sind anders als diese Dame...
autumnfower hat geschrieben:Ich erkläre mir das damit, dass ärztliche und psychologische Therapeuten aus verschiedenen Disziplinen kommen, das Studium der Psychologie läuft nunmal anders als das der Medizin und meine Erfahrung ist, dass sich das in der Art zu Behandeln widerspiegelt, wobei das nicht immer bedeuten muss, dass es schlechter ist.
Jepp... mir geht es damit ähnlich... wobei das wohl Geschmachssache ist, und bei mir auch damit zusammenhängt, dass ich einem Arzt per se nicht so viel Vertrauensvorschuss geben kann . Die Ausbildung ist eine andere... wobei ein ärztlicher Therapeut die Psychotherapie-Ausbildung, glaube ich, zudem auf verkürztem Weg abschließen kann. Aber Ausbildung wäre für mich gar nicht so der Punkt... sondern die Persönlichkeit ist zumindest für mich ganz wichtig... und mit Ärzten kann ich per se nicht so gut, was mit mir und div. Erfahrungen zu tun hat (von Ausnahmen abgesehen).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Dannie
Helferlein
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Beiträge: 129

Beitrag Sa., 02.04.2011, 17:20

Maria1989x hat geschrieben:Hallo!

Ich sei irgendwie zu passiv und sie gab mir deshalb auch schon gleich konkrete Handlungsanweisungen, die ich daheim umsetzen soll.
Darf ich dazu fragen:
Habt ihr gemeinsam eine für dich passende Handlungsmöglichkeit erarbeitet die für dich stimmig war und von der du dir vorstellst sie gut umsetzten zu können?

Maria1989x hat geschrieben:Ich habe schon gleich drei neue Termine bekommen, die jeweils wöchentlich sind und Fragebögen habe ich erhalten, die ich bis zum nächsten Mal aufgefüllt haben soll, aber ich bin noch nicht sicher, ob ich sie vorher absagen werde...
Das ist so nicht üblich.

Erstgespräch-> Klient überlegt in aller Ruhe, so lange er möchte, ob der Therapeut einen guten Eindrück gemacht hat und er mit den Therapeuten arbeiten will -> Klient ruft an -> erst dann bekommt er die Termine -> beim darauffolgenden Termin bekommt er den Fragebogen.

Was diese Therapeutin gemacht hat, war, sie hat dir keine Zeit gelassen zu überlegen ob du sie überhaupt noch ein weiteres Mal sehen willst. Sie hat dich damit unter Druck gesetzt, deine Freiheit selbst zu entscheiden übergangen und den Sinn und Zweck des Erstgesprächs mal eben außer Kraft gesetzt.

Du musst bitte sehr gut überlegen, wem du deine psychische Gesundheit anvertrauen willst, denn ein Therapeut arbeitet mit deiner Psyche.

Ja, einen guten Therapeuten zu finden ist nicht immer einfach. Aber das sollte deswegen noch keinen Grund sein, bereit zu sein, das wichtigste was man hat, die geistige und körperliche Gesundheit, zu gefährden.


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2008

Beitrag Sa., 02.04.2011, 17:29

Hallo Maria

ja, wie du siehst, es ist nicht leicht. Ich kann dir nur sagen, dein Bauchgefühl ist wichtig.
Kannst du dir denn vorstellen, unter diesen Anfangsbedingungen bei ihr eine vertraunswürdige Therapie zu machen? Dich zu öffnen?
Oder hättest du dabei ein ungutes Gefühl?

Sie lässt dir ja auch überhaupt keine Möglichkeit erstmal nachzudenken, OB sie überhaupt deine Therapeutin werden soll. 'Anweisungen', also Hausaufgaben kenne ich nur, wenn man sich zum einen erstmal darüber geeinigt hat, dass dies gewünscht ist vom Patienten und zum anderen, man Zeit hat und immer erst wenn man die Therapie schon wirklich aufgenommen hat. Nie in den ersten Sitzungen...

Ich mache die Erfahrung, dass die, die quasi meine...öhem...Ausreisser in der Kleidung quasi nicht registrieren immer die sind, die ich am liebsten mag. Und, das ist das schöne, ich hab das Gefühl, denen ist es völlig egal, wie ich rumrenne, die würden mich auch im Müllsack gewandet respektieren
: Ich habe die Angewohnheit, z. B. beim Hausarzt aus Sicherheitsgründen immer meine Jacke mit ins Behandlungszimmer zu nehmen. Bisher sagte da auch niemand etwas
Das mache ich auch überall so Ich hab zwar 'ne Handtasche, aber die wichtigen Sachen immer an der Frau... Ich räum den Krempel doch nicht umständlich raus, um mir dann womöglich die liebgewonnen Jacken& Mäntel womöglich klauen zu lassen "Für Garderobe keine Haftung" Nö.
Auch beim Therapeuten nie ein Problem.

Bei dem hätte ich, glaub ich, auch anfangen können, meine Nägel schwarz zu lackieren, das hätte der nichtmal kommentiert...
Mich hat es ziemlich verwirrt, zumal die Therapeutin selbst auch noch eher jung ist, so Anfang 30, schätze ich
Es gibt Leute, die sind mit 20 schon uralt und es gibt Leute, die mit 65 noch jung sind. Es liegt an der Lebenseinstellung, Toleranz, Respekt ggüber den Individuen und vielem mehr

Rosenrot

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Amazonee
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Beiträge: 181

Beitrag Sa., 02.04.2011, 18:45

Hallo Maria,

der Forumsinhaber hat zu diesem Thema auch schon mal einen kleinen Beitrag geschrieben:

http://www.psychotherapiepraxis.at/gute ... .phtml#erk

Vielleicht magst du ihn dir mal durchlesen.

Liebe Grüße

A-

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Zwiebel
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weiblich/female, 55
Beiträge: 1096

Beitrag Mo., 04.04.2011, 07:22

Maria1989x hat geschrieben: Also ich bin jetzt 22 und habe in dieser Woche wegen Partnerschaftsschwierigkeiten eine ambulante Psychotherapie bei einer ärztlichen Psychotherapeutin begonnen, die, so wie ich das verstanden habe, mit der Psycho- und Transaktionsanalyse arbeitet. Die Therapie habe ich angefangen, weil sowohl mein Freund als auch ich selbst manchmal Probleme mit der gegenseitigen Treue haben/hatten und dies immer belastender wurde. Wir können und wollen keine offene Beziehung zulassen, weil dann erfahrungsgemäß die Eifersucht zu groß wird und auch die Kränkungen und Konflikte zunehmen,
Wäre es nicht sinnvoller, eine Verhaltenstherapie anzufangen oder eine Paarberatung mit deinem Freund zusammen aufzusuchen? Außerdem bedenke, dass du noch jung bist und dich "austobst" bevor du dich fest binden kannst; sich sozusagen das Problem von allein lösen könnte?

Gruß

Zwiebel




pandas
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weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag Fr., 02.09.2011, 16:56

Hallo,

ich habe eine andere Frage an die User hier zum Erstgespräch und hänge diese mal an diesen Thread an:

Ich bin ja aktuell auf Suche und es ist ja so, dass die Therapeut/Innen meist gegen Ende des Vorgesprächs Raum lassen für Fragen an den Therapeut/In.

Welche Fragen stellt Ihr an die Therapeutinnen? Also außerhalb dessen, was direkt mit der eigenen Problematik zusammenhängt.

Ich bin mir unschlüssig, was da eigentlich erlaubt ist zu fragen. Wo ist die Grenze zum Persönlichen?

Wie nutzt Ihr das? Welche Erfahrungen habt Ihr da gemacht? Was interessiert euch spontan, wenn Ihr ein Erstgespräch habt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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feder
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 70

Beitrag Fr., 02.09.2011, 20:11

Ich bin zu knülle für lange Antworten, aber mir fiel dieser Satz auf:
biber hat geschrieben: Ich bin mir unschlüssig, was da eigentlich erlaubt ist zu fragen. Wo ist die Grenze zum Persönlichen?
Ich denke, du darfst alles fragen! Nur, ob und wie du Antwort bekommst, musst du dem Therapeuten überlassen.
Und wenn es ihm zu persönlich wird, muss er dir das mitteilen. Neugierig sein darfst du!
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)

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