Therapeutin bricht Therapie ab

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag So., 13.01.2013, 08:02

Das ist nicht gesagt, Sirius.

Eine Therapie kann auch sehr destabilisierend sein. Dann ist niederfrequentiert besser. Bei mir wurde von Anfang an eine niederfrequentierte Therapie empfohlen und die höherfequentierte tat mir gar nicht gut und war sehr destabilisierend. Du schreibst, dass es Dir für eine Weile gut ging, das spricht für die 4-Wochen-Frequenz. Wenn es dann ändert, wechselt man eben, aber so was macht man nicht vorbeugend. Du kannst nicht wissen, ob Dir eine hochfequentierte Therapie wirklich mehr geholfen hätte. Das ist alles nur Spekulation von Dir und der Wunsch, sicher geheilt zu werden. Das kann kein Therapeut einlösen.
Lieben Gruß
elana

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Sirius
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Beitrag So., 13.01.2013, 08:19

Das mag sein, dass es Spekulation ist und sicherlich steht der Wunsch dahinter geheilt zu werden.
LG Sirius

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Sirius
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Beitrag So., 13.01.2013, 08:22

Bei mir stellt sich in diesem Zusammenhang eine weitere Frage. Wird die Krankenkasse überhaupt eine neue Therapie genehmigen, wenn meine "Noch"-Therapeutin die aktuelle Therapie als abgebrochene Therapie deklariert? Ich weiß ja gar nicht, was sie so in ihren Bericht schreiben wird....
LG Sirius

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Beitrag So., 13.01.2013, 08:32

Liebe Sirius

Deine Noch-Thera hat Dir ja angeboten, dass Du noch weiter zu ihr gehen kannst. Ich würde dieses Angebot annehmen, denn Du stehst auf der Warteliste und weißt nicht, wie lange Du warten musst. Bis dahin kannst Du den Wechsel in aller Ruhe abklären mit der Thera und der Klinik. Vielleicht hat die Klinik noch einen separaten sozialpsychiatrischen Dienst, der Dir da weiterhilft, ist ziemlich wahrscheinlich, dass es irgendetwas in der Richtung gibt. Du hast nicht geschrieben, dass die Thera Dir in der Therapie selbst "etwas angetan" hat. Ihr seid euch offenbar jetzt nur in dieser Sache in die Haare gekommen, vielleicht lässt sich das bereinigen und dann wäre ein angenehmer Wechsel möglich, wär sicher besser für Deine Psyche. Es wäre auch gut, wenn Du zurückgehen könntest, falls es mit dem neuen Thera nicht klappt. Ich habe es so gemacht, schaff Dir Sicherheitsnetze und erwarte nicht, dass jemand Gott ist. Ich wäre wirklich sparsam mit Vorwürfen. Der Schaden hast letzlich Du, wenn Du am Ende allein dastehst. Deine Freundinnen werden Dich sicher nicht auffangen. Meckern geht schnell mal, wenn man es dann nicht selbst ausbaden muss.
Lieben Gruß
elana

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Sirius
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Beitrag So., 13.01.2013, 08:41

Liebe Elana,

meine Noch-Thera und ich vereinbaren üblicherweise nach jeder Behandlungsstunde einen neuen Termin. Dies ist nun nicht geschehen. Und sie sprach vom Therapieende. Wie kann ich es anders als einen Abbruch von ihrer Seite interpretieren? Aktuell bzw. nachdem ich die Therapiestunde habe nun ein paar Tage sacken lassen, würde ich auch behaupten, dass mindestens mein Vertrauensverhätnis zu ihr massiv gelitten und einen Einbruch erfahren hat. Insofern denke ich einfach nicht, dass ich derzeit mit ihr weiter zusammenarbeiten kann, obwohl ich in der Stunde selbst ihr immer noch entgegengekommen bin und betont habe, dass ich hier keinen Therapieabbruch vornehmen möchte, als sie selbst davon sprach.

LG
LG Sirius

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Beitrag So., 13.01.2013, 08:53

Sirius hat geschrieben:Erst als ich es ein 2tes Mal sagte, meinte sie dass ich mir überlegen sollte, woran ich noch mit ihr zusammen arbeiten könnte und dann sollte ich mich mit ihr telefonisch in Verbindung setzen oder auch nicht. Ich dachte mir nur wie bitte? Und antwortete, dass ich wüsste, woran noch zu arbeiten wäre so und so... Sie dann: nein, ich möchte es Konkreter wissen und dass ich mich dann melden sollte oder auch nicht. Woraufhin ich sagte: ich melde mich auf jeden Fall.
Liebe Sirius

So wie Du es im Eingangspost beschrieben hast, geht Deine Thera jetzt wahrscheinlich davon aus, dass Du Dich meldest. Ich würde mich auf das zurückbesinnen, was Dir in der Therapie mit ihr etwas gebracht hat, damit sie sieht, dass Du das durchaus auch sehen kannst. - Es ist natürlich jetzt schon wichtig für sie zu wissen, was Du in dieser Zeit des Wechsels noch mt ihr erarbeiten willst. Sie muss ja Ziele formulieren als Angestellte der Klinik. Wie wäre es z. B. mit dem Thema: Eigenverantwortung übernehmen, allein zurechtkommen. Das würde Dir helfen in der Überbrückung. Natürlich hat es keinen Sinn, wenn Du nicht mehr hingehen magst. Du könntest aber bitten, zu einem Kollegen/in in der Klinik zu wechseln. Du wirst ja von der Klinik betreut und nicht nur von dieser Thera.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag So., 13.01.2013, 09:14

Liebe Elana,

Vermutlich wird es schwierig für mich einen offiziellen Ansprechpartner in der Klinik zu finden, an den ich mich wenden könnte um weitere Vereinbarungen zu treffen. Also klar gibt es einen Institutsleiter, der aber mehrere Kliniken betreut und üblicherweise nicht im Haus ist. Aber danke auf jeden Fall für deine Anregung!

LG
LG Sirius

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Beitrag Di., 15.01.2013, 14:59

Liebe Sirius

Was wirst Du jetzt machen? Hast Du schon einen Plan?
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 15.01.2013, 15:10

Hallo liebe Elana,

ich habe versucht meine Noch-, Ex- oder wie auch immer- Therapeutin telefonisch zu erreichen, leider ist sie krank. Ich hatte eine Kollegin am Apparat und erkundigte mich nach einem Ansprechpartner in meinem Fall und sagte, dass ich weiterhin Interesse an Gesprächen hätte. Wie es genau weitergeht, wird wohl heute in der Teamsitzung der Klinik besprochen. Vielleicht wird es ausreichen, wenn ich bei dem ärztlichen Psychotherapeuten, wo ich wegen meiner Medikamente hingehe und der ebenfalls in der Klinik arbeitet, ein paar mehr Gespräche erhalte. Und dann ist es ja eh geplant, dass ich zu einem Psychotherapeuten wechsel, wo ich dann 1x in der Woche Therapie hätte, was aber schätzungsweise noch 3-4 Monate dauern dürfte.

LG Sirius
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Beitrag Di., 15.01.2013, 15:19

Das klingt nicht schlecht, Sirius! So hast Du eine gute Überbrückung über diese 3-4 Monate. - Ist das denn sicher mit dem neuen Psychotherapeuten? Hattest Du schon probatorische Gespräche mit ihm? Wie ist es mit ihm? - Ich würde mir so oder so eine Rückversicherung offen halten in der Klinik, falls das nicht wie erwünscht läuft, war nämlich bei mir so, dass der neue Therapeut dann nicht so war, wie ich dachte, und ich dann in die Klinik zurückgehen konnte.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 15.01.2013, 15:46

Ja, das hatte ich mir mit der Rückversicherung auch schon überlegt für den Fall der Fälle. Danke für den Tipp. Ich hatte bereits ein Erstgespräch und ein langes Telefonat mit ihm. Er hatte sich wirklich Zeit genommen. Und ich muss sagen, ich find den super. Vom ersten Eindruck her sehr empathisch, höflich, kein Psycho Ursprünglich hatte ich gedacht, ich müsste auf jeden Fall zu einer Frau gehen, da ich mich dort evtl. geborgener etc. fühlen würde, in diesem Fall hat sich das nun glaube ich erledigt. Zudem hat er Zusatzausbildungen im Bereich der Klärungsorientierten Psychotherapie als auch in Schematherapie, was ich für mich interessant fand, da ausschließlich VT denke ich nicht ausreicht. Einziger Haken an der ganzen Sache ist, dass er 65km entfernt seine Praxis hat, d.h. für mich dass ich mind. 1h Fahrt einkalkulieren muss. Summa summarum wäre ich 3h unterwegs und spannend wird noch, zu welcher Uhrzeit er mir Termine anbieten kann, denn ich könnte eigentlich erst am späten Nachmittag, wie wohl die meisten Patienten...
Also ich hoffe, dass sich mein Eindruck bzgl. ihn nicht ändern wird. Eigentlich kann ich mich ganz gut auf mein Bauchgefühl im zwischenmenschlichen Bereich verlassen...
LG Sirius

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Beitrag Di., 15.01.2013, 17:43

Liebe Sirius

Das klingt schon mal gut, dass Dir der neue Therapeut sympathisch ist. - Allerdings würde ich trotzdem die Rückversicherung in der Klinik machen, denn bei mir war es auch so, dass ich wirklich glaubte, an den richtigen Therapeuten geraten zu sein, er war mir sehr sympathisch, ich las sogar seine Artikel, er mit guter Ausbildung, sogar ein Supervisor, der andere Therapeuten unterrichtet. Trotzdem ging es schief, obwohl ich ihn nett fand. Wir passten einfach nicht zusammen. Dabei wartete ich auch extra 3 Monate auf den Therapiebeginn, konnte aber zur Überbrückung ambulant in der Klinik bleiben. Nach dieser Enttäuschung wollte ich in der Klink weitermachen und nichts Neues mehr suchen. Ich hatte einfach kein Vertrauen mehr in etwas Neues. Mit meinem Klinik-Thera bin ich schon so weit, ich möchte nicht mehr von vorne anfangen. Bei ihm funktioniert es einfach zu gut. Zum Glück war er einverstanden.

Ich hoffe, Du findest auch eine befriedigende Lösung.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 15.01.2013, 19:02

Liebe Elana,

das macht mich jetzt tatsächlich etwas unsicher, was du zu deiner Erfahrung berichtest. Aber du hast vermutlich Recht, wenn ich es mir so überlege, könnte es ja tatsächlich passieren, dass einer von uns beiden Eigenheiten haben könnte, die der andere gar nicht ertragen kann. Einer von möglichen Gründen, warum es dann doch nicht passt. Ich werde mich auf jeden Fall um eine Rückversicherung bemühen, und wenn ich es mir heute so überlege, vielleicht doch nochmal den Versuch mit meiner Therapeutin wagen, im Grunde genommen barg diese konfliktreiche Stunde ja eine Menge Potential und vielleicht muss ich sehen, die nötige Empathie für sie aufzubringen, wenngleich ich ihre Reaktion eben nach wie vor für übertriebenn halte. Vielen Dank für deine sehr nützlichen Hinweise! Vielen Dank auch den anderen Foris für ihre Beiträge!

LG Sirius
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Beitrag Di., 15.01.2013, 19:31

Liebe Sirius

Ja, wär gut, wenn Du nochmal einen Versuch wagst mit Deiner bisherigen Thera. Ich habe Deine Situation gerade aus einem Fallbeispiel in der Fachliteratur wiedererkannt (Nicolas Hoffmann, Birgit Hofmann - Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater). Danach habt ihr euch beide falsch verhalten. Sie dachte wahrscheinlich, dass nun all das Bisherige in Frage gestellt wird, als wäre ihre Arbeit nichts wert gewesen. Sie fühlte sich abgewertet, wahrscheinlich noch getriggert durch vergleichbare Patientenabwertungen. Aber sie hätte besser damit umgehen müssen. Nur: Sie war ehrlich und reagierte menschlich, das ist auch etwas wert. Es tut zwar weh, aber so kannst Du auch positive Reaktionen wirklich glauben. Sie lügt Dir nicht die Hucke voll.

Das ist auch der Grund, dass ich meinen Thera darauf ansprach, dass er bei mir einen großen Beziehungskredit hat. Er darf schon ehrlich sein.

Aber ich hab im Buch auch einen Fall gefunden, der zu mir passt. Danach überflute ich ihn mit zu vielen Informationen (E-Mails). Das muss ich unbedingt reduzieren.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 15.01.2013, 20:28

Ach Mensch, wie spannend ein ähnliches Fallbeispiel. Ja, das wird sie vermutlich gedacht haben, wie du es beschreibst. Spannend auch der Buchtipp. Was es nicht alles gibt und bestimmt sehr interessant. Und offensichtlich auch ein guter Ratgeber.
Wie wäre es denn, wenn du die E-Mails weiterhin schreibst, wenn dir danach ist und es dir gut tun sollte und sie dann einfach nicht abschickst, um ihn ein wenig zu entlasten? Er könnte dir aber auch signalisieren, dass es ihm zu viel ist, wenn es ihm zu viel ist oder wäre. Vielleicht ist es ja völlig in Ordnung für ihn.

LG
LG Sirius

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