Psychologin ist provokant

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Napoli
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:10

Das in meinem Leben nicht alles so gut verlaufen ist, läßt sich nicht abstreiten.
Das ich mit Anfang 30ig „wieder“ Zuhause wohne hat seinen Grund.
Anfangs hatte ich erwähnt, dass ich knappe 3 Jahre erfolgreich in Behandlung war. Also sehe ich mich selber nicht als hoffnungslosen Fall. Im Moment überfordert mich die Situation. Habe Selbstzweifel was nun das Richtige für mich ist und was nicht. Das ich mit diesen Provokationen innerhalb der Therapie nicht zurecht komme, hab ich ja hier zum Ausdruck gebracht. Bin Kritikfähig und bin bereit mir auch mal was sagen zulassen und Dinge anzunehmen. Das sollte aber auf eine Art geschehen, die nicht herablassend oder beleidigend auf mich wirkt. Mich muss man nicht mit Samthandschuhen anfassen. Therapie bedeuted Arbeit. Das weiß ich auch. Aber für meinen Geschmack schießt die Psychologin über ihr Ziel hinaus ohne Rücksicht auf Verluste. Daher bleib ich auch bei meinem Entschluss die Psychologin zu wechseln. Und für die Interessierten unter euch. Eines der Dinge die sich positiv verändert haben ist, dass ich meine Angst alleine mit dem Bus zufahren weitestgehend überwunden habe. Wenn auch langsam und in kleinen Schritten. Und zum Thema Alg. Ich stand viele Jahre im Berufsleben. Kann also durchaus mitreden. Ist jetzt nicht so, dass ich ein Leben lang auf der faulen Haut gelegen habe. Und es heißt auch nicht, dass ich auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht einsatzfähig wäre. Da ich weder krank geschrieben bin noch sonstiges der Fall wäre. Soviel zu diesem Thema. Ich merke grade das ich mich hier grade voll am rechtfertigen bin. Und darauf habe ich eigentlich keine Lust.
Wahrscheinlich war es auch zum Teil etwas naiv von mir zu erwarten das ihr mir dabei wirklich helfen könnt. Obwohl ich für eure ganzen Tipps, Ratschläge (auch die kritischen) dankbar bin. Letzendlich muss ich selber mein Leben auf die Reihe kriegen und Entscheidungen treffen. Und ich hoffe, dass wird mir auch gelingen. Den ersten Schritt hab ich ja jetzt gemacht

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Tigerkind
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:14

**AufdemWeg** hat geschrieben:Schon, aber kann man wirklich daraus ableiten weil es mit der anderen Therapeutin gut lief
nun diese Therapeutin wirklich schädlich/schlecht ist weil sich diese Probleme in der Therapie auftun?
Natürlich nicht, so habe ich das nicht gemeint.

Alles in allem hätte ich einfach ein besseres Gefühl wenn Napoli es nochmal neu probieren würde.

Konfrontation finde ich gut, aber vielleicht ist Napoli ja noch nicht so weit und das schlechte Vertrauensverhältnis macht es nicht besser.

Es fühlt sich für mich einfach so als ob Napoli jemanden braucht, der besser zu ihr paßt.

Gerade den letzten Post von Napoli gelesen, bestärkt mich noch mehr darin, Dir Napoli, Mut zu machen etwas anderes zu suchen.

Gutes Gelingen!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Tellmewhy
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:16

Hallo Napoli,

schön, dass du dich vielleicht wieder etwas stärker fühlst. Ich wollte noch sagen, dass es auch in Ordnung ist, wenn du trotz deiner schlechten Erfahrungen mit der Psychotherapeutin Sympathie für sie empfinden solltest.


tellmewhy

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Tigerkind
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:16

Napoli hat geschrieben:Bin Kritikfähig und bin bereit mir auch mal was sagen zulassen und Dinge anzunehmen. Das sollte aber auf eine Art geschehen, die nicht herablassend oder beleidigend auf mich wirkt. Mi
So sehe ich das auch. Kritik muß für den Empfänger so sein, das er es auch annehmen kann, deshalb würde ich Dir von dieser Therapeutin abraten.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:22

In jedem Fall wünsche ich dir alles Gute, napoli.

LG ADW
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Napoli
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:33

Diese Konfrontation hab ich oft gesucht und oft genug erlebt. Und mittlerweile ängstigt mich diese Begegnung. Ich fühl mich dem nicht mehr gewachsen. Fühle mich dadurch eher eingeschüchtert. Und Symphatie kann ich leider nicht empfinden, da mich ihre Worte zum Teil sehr getroffen haben.
Ich mag die Hoffnung auch nicht aufgeben da ich weiß , dass es auf eine andere Art auch prima funktionieren kann.

Dankeschön , dass kann ich gebrauchen =)

LG Napoli

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Fundevogel
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:36

Liebe Napoli,

Du hast wiederholt erwähnt, daß Du unsicher bist in Deinem Tun und oft zweifelst.

Aber niemand kann Dir sagen, wer Du bist.
Auch Deine Therapeutin nicht.

Niemand kann Dir sagen, was sich für Dich richtig anfühlt.
Nur Du selbst.

Ich wünsche Dir den Mut, zu Deinen Gefühlen und Bedürfnissen zu stehen
und alles Gute für Deine nächsten Schritte!

Lieben Gruß
Fundevogel

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Napoli
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:40

@Fundevogel

Schön geschrieben und du hast absolut Recht damit. Hab das zulange vor mich hergeschoben, aus Angst zu handeln. Obwohl ich im inneren eigentlich schon die Entscheidung gefällt habe. Und die fühlt sich für mich persönlich richtig an =)

Danke fürs Mut machen

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Eiswürfel
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Beitrag Di., 06.11.2012, 17:42

Beleidigungen kannst du auch kostenlos haben - jetzt sofort, von mir zB. Nur die Theras werden dir einreden, dass es auch eine professionelle Form derselben gibt, welche in einer Konfrontationstherapie genutzt wird. Und dich natürlich mit X Erfolgsbeispielen volllabern.

Es wird dir niemand sagen (können), ob die Thera taugt. Aber eines gilt auch für diese Thera: Respektlosigkeiten sollte sie unterlassen. Man kann auch unschöne Dinge behandeln. Aber ohne zu vergessen, dass vor einem ein Mensch sitzt. Es ist nur eine Kette von glücklichen Zufällen, dass sie die Thera ist nd nicht umgekehrt.

Tatsache ist, dass nur du dein Leben verändern kannst. Und warum auch nicht mit dem Freund zusammenziehen? Wenn es nicht klappt, dann geht man halt wieder auseinander. Vielleicht ist es aber auch die Chance für dich. Genauso ist es mit der Therapie. Niemand kann dir sagen, ob sie dich zerstören oder dich aufbauen wird, weshalb ich diese Therapien alle für Scharlatanerie halte. Da kann jegliche Befindlichkeit im Rahmen des Therapieprozesses begründet werden: Erstverschlechterung am Anfang, falls es nicht besser wird braucht eben jeder unterschiedlich lange, falls es auch nicht hilft ist man nicht genug motiviert etc. Du musst schon fast Studieren um dir helfen zu können.

Viel Spaß mit deiner.

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Tellmewhy
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Beitrag Di., 06.11.2012, 20:15

Hi Napoli,

ich möchte dir kurz sagen, wie das Verhalten der Therapeutin in Bezug auf dich auf mich wirkt (mein Eindruck kann auch falsch sein): Für mich ist es so, als ob sie auf deine Bedürfnisse so reagiert hat, als ob sie sich mit deinen Aggressionen selbst identifiziert hat und diese dann auch noch gegen dich ausagiert hat - ohne es aber zu verstehen oder zu merken. Wahrscheinlich hat sie sich als Privatperson von dir angegriffen und bedroht gefühlt. Ich kann dieses Verhalten zwar vielleicht erklären, aber entschuldigen müsste sich die Therapeutin bei dir dafür selbst, und ihr eigenes Selbstverständnis durch weitere Lehrtherapie und Ausbildung grundlegend ändern.
Ok. Wichtig für deine Gesundheit ist, dass du dich jetzt nicht aus einem Überlebens-Reflex heraus mit deiner (noch oder nicht-mehr)Therapeutin identifizierst, also dir unter dem krassen Eindruck deiner absolvierten Therapiestunden bei ihr plötzlich gegenüber dir selbst aggressiv, sadistisch, gleichgültig, herablassend oder abwertend gegenüberstehst. Denn es kann gut sein, dass man seine unterdrückten Aggressionen gegen jemanden, der einem in einem Abhängigkeitsverhältnis Schaden zugefügt hat, dann aus Scham und Schuldgefühlen gegen sich richtet, um diese Erfahrung überhaupt irgendwie zu schaffen. Hoffe für dich, dass du jetzt zügig nette, und professionelle psychotherapeutische Hilfe bekommen wirst.

Machs gut.
tellmewhy

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Stacheldraht
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Beitrag Di., 06.11.2012, 23:11

Hi,
ja, ich war zu faul, um alles zu lesen. :P
Aber dennoch. Mein Therapeut ist auch mitunter provokant. Und fordernd. Und im ersten Moment denke ich: wuäh, wie kann der böse Mann nur so herzlos sein!

Aber er hat Recht. Die Strategien, die man in der Kindheit erlernt hat gelten für den Erwachsenen nicht mehr. Mach Dir endlich mal klar, dass Du erwachsen bist und nicht mehr 5 Jahre alte Kind, dass beim Straßenübergang an die Hand genommen werden musst.
Das klingt hart? Ja. Das ist es auch.
Nur anders geht es nicht als das Du Dir bewusst machst, dass Du Erwachsen bist und inzwischen alleine über die Straße gehen kannst.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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Beitrag Di., 06.11.2012, 23:24

Es kommt eben immer auf die Störung an. Wenn jemand unter bestimmten Zwängen oder einer Angststörung leidet, ist das ein sehr falsches Beispiel, Stacheldraht. Was bei Dir stimmt, muss nicht für alle gelten. Also ich finde die Überwindung der Busfahr-Angst für jemanden, der unter einer Angststörung leidet, bemerkenswert, egal ob nun Kind oder erwachsen. Denn die Dynamik ist tieferliegend, es geht nicht nur um den äußeren Vorgang. Paul Tournier hat übrigens auch sehr schöne therapeutische Erfolge in dieser Hinsicht beschrieben.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Stacheldraht
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Beitrag Di., 06.11.2012, 23:28

Zwänge? Check. Ängste? Check.
Also ich sprech aus Erfahrung und nicht nur aus Büchern.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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