Therapeut erkrankt, Patient als Belastung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Philosophia
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Beitrag Di., 11.12.2018, 17:43

Ja, so können wir dich sogar bei Bedarf daran erinnern.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Vivy
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Beitrag Di., 11.12.2018, 17:47

Liebe Schmuck!

Es freut mich wirklich sehr, dass er nicht locker lässt, dass du hingegangen bist und dass das jetzt nicht das Ende ist.

Und ich finds auch gut, dass du überlegst, wie sich für dich was ändern kann.

Und super mit dem Aufschreiben.
Das kenne ich ja von mir auch, dass alles verschwindet, was ich nicht aufgeschrieben habe. Dabei hab ich sonst ein super Gedächtnis.

Also ...
Wir erinnern dich dann dran, wenn deine Stunde im Nebel verschwindet.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 11.12.2018, 17:52

Wie kann man denn verändern?
Allein die Themen jetzt eine Woche ruhen zu lassen, beängstigt mich.
Und dass ich nicht weiss, was er denkt. So wie früher bei den pädos. Immer müusste ich wissen, was sie dachten, wollten, planten,und selten war es gut.

Ich Frage mich, ob ich die Kurve jemals kriege. Normal zu sein. Nicht so plemplem.

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Philosophia
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Beitrag Di., 11.12.2018, 18:14

Das wünsch ich mir auch immer. Meine Frau sagt dann: Wehe, ich will dass du so plemplem bleibst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 11.12.2018, 18:42

Schwierig ist ja, wenn ichplem plem bleibe, dass ich mir ständig schade.

Ich meine, ich bin eine coole mutter. Da hab ich mich echt entwickelt, ich lasse meine Kinder sich entwickelt. Das habe ich gebacken bekommen. Aber da musste ich mich auch für andere ändern. Aber für mich?

WS macht ihr mit ahamomenten in der Therapie? Wie setzt ihr so was um? Verhaltensänderungen eingebrannter wege? Unter schmerzen, leid, hunger, verwahrlosung, Einsamkeit, eingebrannte Wege?
Wie kann ich da schaffen, zb zu glauben, dass es jemand gut meint?

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Vivy
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Beitrag Di., 11.12.2018, 21:41

Schmuck, ganz ehrlich ...

Ich kann dir das nicht sagen.
Ne „gewollte“ Veränderung ist es einfach nicht. Also eine durch Willen.
Ich spring in den Abgrund, immer und immer wieder und irgendwie passiert das mit dem verändern dann einfach. Manchmal auch nur in so winzigen Schritten und mit vielen Rückschlägen, dass es kaum wahrnehmbar ist.

Einmal wars auch ein Entschluss, nach einer Mail meines Theras, durch die er mir gefühlt nen Eimer Wasser über den Kopf gekippt hat.
Und der Entschluss kam mit dem Gefühl, dass ich mir so auf die Nerven gehe und es jetzt einfach mal anders machen will. Aber auch, dass ich weiß, dass das sicher noch 1000 mal schief gehen wird und dass das auch in Ordnung ist.

Ich weiß nicht, ob Dir das jetzt hilft ... ich kann’s nicht besser beschreiben.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry


Waldschratin
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Beitrag Do., 13.12.2018, 11:38

Schmuck hat geschrieben:WS macht ihr mit ahamomenten in der Therapie? Wie setzt ihr so was um? Verhaltensänderungen eingebrannter wege? Unter schmerzen, leid, hunger, verwahrlosung, Einsamkeit, eingebrannte Wege?
Wie kann ich da schaffen, zb zu glauben, dass es jemand gut meint?
Mein Thera sagt da ganz lapidar : Lernen geht nur durch üben, üben, üben, also Wiederholungen. So, wie man Vokabeln lernt oder ein Gedicht auswendig. Das liest man auch nicht ein Mal durch und dann kann mans.

Was für mich auch ein ganz wichtiger Schritt war und ist : Zu akzeptieren, DASS ich so ein verwahrlostes, verlassenes und missbrauchtes Kind war, und dass mich das in meiner Grundstruktur geprägt hat.
Also wegkommen von meinem "Ideal", hin zu ner Haltung mir selber gegenüber : Nee, soooo bekloppt bin ich gar nicht (Schon gar nicht im Vergleich mit manch anderen Leuten, die so draußen rumrennen :hehehe: ), ich krieg Vieles sogar TRORZ alledem gut bis sehr gut hin!

Und das ist doch bei dir genauso! (Brauchste dir nur deine Kinder angucken. Oder der Umstand, dass du nen ganz gewöhnlichen Alltag mit Job etc. gewuppt bekommst. Das schaffen häufig "weniger Geschädigte" nicht).

Mein Fokus liegt auf dem, wo ich mich selbst schädige oder anderen Mühe mache mit meinem Verhalten.
Da üb ich tatsächlich "verhaltenstherapeutisch" rum, meist mit Imaginationen, aber auch durch "Sprung von der Klippe", wie Vivy das beschrieben hat.

Ganz wichtig bei mir : Panikmanagement! Damit ich nicht so leicht in Dissos gerate und bei mir bleiben kann.
Körperwahrnehmung, Atmung sind da recht wichtig, das mach ich tatsächlich regelmäßig, täglich.

Wenn du allerdings gewohnt bist zu funktionieren - was man in unserem Fall nur kann, wenn man sich NICHT wahrnimmt! - dann solltest du, falls du damit anfangen möchtest, unbedingt unter An- und Begleitung deines Theras das ausprobieren.

"Gefühlsmanagement" ist auch was Wichtiges für mich. Wenn mal was triggert oder hochkocht, dass es erst gar nicht einfach über mir zusammenschwappt. Oder, wenns mich doch "geschluckt" hat, dass ich selbstständig wieder rausfinde.
Hab ich aber auch in der Traumatherapie mit kleinen, langsamen Schritten bei meinem Thera erst lernen müssen. Jetzt, nach so vielen Jahren, da gelingt es mir - meistens, auch nicht immer.

Ich finds toll, dass du dich trotz aller Ängste und alter Muster weiter mit deinem Thera auseinandersetzt!
DAS muss man auch erstmal hinkriegen! :hugs:

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