Suizidgedanken in Therapie ansprechen - nur wie?

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schmetterling.1983
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Beitrag Do., 11.11.2010, 21:53

Bei mir war es scheinbar dringend nötig.
Ich habe heute mit ihr darüber geredet.
Das Thema hat sich die letzten 2h so sehr durchgedrückt, dass ich es ganz erzählen wollte.

Ich habe ihr einen Brief geschrieben in dem genau stand, dass ich darüber reden will, das ich diese Gedanken habe, was ich darüber denke, aber auch, das die Tat weit weg ist. Die Gedanken jedoch sehr stark und belastend sind und ich deswegen nicht weiter weiß.
Sie meinte es war wichtig, das wir es mal so offen zwischen uns hatten und ich glaube ihr ist auch klar, was ich für eine angst ich hatte.
Sie hat sich mit mir gemeinsam gefragt wann die Gedanken wohl am akutesten sind, seit wann (in meinem Leben) das so ist/war, ...und ich habe ein wenig darüber erzählt. Sie meinte, dass wir eben daran "arbeiten" müssen, das es auf jeden Fall weniger wird.
Ich fand es auch wichtig, weil ich mir dann nicht mehr so verloren damit vor komme und das Gefühl hatte Sie kann damit umgehen. Ich bin froh darüber, dass wir darüber reden können.
Mein Fazit, der/m Thera klar machen, wenn die Gedanken da sind, aber man sich noch sicher ist, dass man nichts tut..... dann kann man es sagen.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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B-Moll
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 08:09

Puh, endlich!!! Geschafft!!!
Meine Thera war sehr verständnisvoll und ruhig, als ich ihr in der letzten Stunde nun -nach jahrelangem inneren Kampf mit mir und meinen schwarzen Gedanken-meine geballte Ladung meiner destruktiven Gedanken offenbart habe. Mit dem Brief, den ich ir zuvor gegeben hatte, hatte ich mmich selbst ja nun in Zugzwang gebracht und konnte/wollte dann auch nicht mehr zurück. Es musste einfach endlich mal raus.
Ich habe damit nach vielen Jahren, in den mich diese Gedanken sehr oft quälten, nun endlich dieses Ventil gefunden, darüber bin ich echt froh! Habe über mich gestaunt, dass ich ES ohne Umschweife, teilweise in allen Einzelheiten über die Lippen brachte.
Nach der Stunde war ich total erleichtert und hatte das Gefühl, endlich zu mehr Offenheit und Mut gefunden zu haben.
Ich merke mal wieder, wie mir das Lesen hier im Forum da auch nochmal Mut gegeben hat. Schön, dass man sich nicht so allein fühlen muss mit all dem, was einen belastet.

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hungryheart
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 08:44

weshalb sprecht ihr über eure suizidgedanken?

einfach um sie, wie andere belastende dinge auch, auszusprechen und beim therapeuten zu deponieren (manchmal hilft ja schon aussprechen)?

oder mit einem ziel (also z.b. dass die gedanken weggehen sollen? dass der thera euch helfen/retten soll? sich sorgen machen soll bzwl sehen soll, wie schlecht es euch geht?)

ich muss gestehen: ich hab es manchmal ausgesprochen, um zu zeigen, wie schlecht es mir geht
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B-Moll
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 09:29

Liebe hungyheart,
ich habe viele Jahre gedacht, ich spreche diese Gedanken nicht an.
In meinem Inneren dachte es immer: Wenn du "ES" tun willst, dann tu es einfach, dann brauchst du auch nicht drüber reden. Wenn du drüber redest, dann zeigt es ja, dass du es doch nicht willst. Also brauchst du auch Niemanden damit belasten.
Das habe ich meiner Thera nun auch als Begründung für mein jahrelanges Nicht-Offenbaren dieser Gedanken gesagt.
Sie meinte daraufhin, so sinngemäß, dass ich mit dieser Haltung nur zwischen Extremen hin und her pendele. Und damit hat sie irgendwie recht.

Denn es könnte ja auch sein (und das hoffe ich so sehr!), dass diese selbstzerstörerischen Gedanken vlt. eher aufhören können, wenn man sie nicht immer wieder nur allein mit sich auskämpft, sondern es ausspricht und sich dadurch erleichtert. So ist es ja im Prinzip mit jedem Thema in der Therapie. Und warum dann also gerade so ein existenzielles Thema aussparen...
Nein, wenn ich "nur" gewollt hätte, dass sie sieht, wie schlecht es mir geht, so hätte ich das in meinen 6 Jahren Therapie sicher schon viel eher mal rausgelassen, denn diese Gedanken waren sogar ein wesentlicher Grund, weshalb ich mich damals zur Therapie angemeldet hatte....Ich dacht halt damals (und fast bis heute), sie würden dann im Laufe der Therapie sich schon irgendwie auflösen und verziehen. Doch das war absolut nicht der Fall, im Gegenteil. Gerade in den letzten Wochen wurde es bei mir wieder sehr schlimm und die Gedanken ziemlich drängend. Ich habe nur noch nach "Möglichkeiten" gesucht....jeden Tag...
Manchmal dachte ich, dieser innere Druck treibt mich in den Wahnsinn...
Deshalb wollte ich mir nun endlich diese Chance geben zu schauen, ob es nach einem Gespräch mit meiner Thera vlt. besser wird. Momentan kann ich nur sagen, nein, sie sind nicht weg, aber ich fühle mich dennoch gerade etwas ruhiger innerlich.

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Gast
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 09:32

Hallo Hungyheart

warum 'gestehen'?

Ich finde, gerade in der Therapie ist es ein nur allzu legitimer Umstand, zu sagen, WIE sch*** es einem geht. Dazu gehören Suizidgedanken fast noch mehr als alle anderen Zustände des eigenen ich!

Ich finde ja, dass das aussprechen dieser zermürbenden Gedanken der einzige Weg ist, sie vielleicht zu heilen.

So wie du, B Moll, es begonnen hast. Ich glaube nicht, dass ein einziges aussprechen schon heilen, aber du sagst es ja: es macht den Moment etwas ruhiger. DAS ist ein Anfang. Oder!?

Rosenrot

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hungryheart
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 10:40

Rosenrot hat geschrieben:
warum 'gestehen'?


weil es etwas manipulatives hat.....

das ganze ist schon lange her. damals war mir nicht, oder nur halbbewusst, dass ich etwas erreichen wollte, mit dem aussprechen.

ich hatte die gedanken, aber war nie in gefahr, es wirklich zu tun. (was mir auch damals schon klar war- es gab einfach zu viel, was mich "hielt")

also: warum aussprechen?
ich für mich komme einfach aus heutiger sicht zu der erkenntnis, dass ich wollte, dass die thera sich sorgen um mich machte (was auch immer gut gelang)



Rosenrot hat geschrieben:Ich finde, gerade in der Therapie ist es ein nur allzu legitimer Umstand, zu sagen, WIE sch*** es einem geht. Dazu gehören Suizidgedanken fast noch mehr als alle anderen Zustände des eigenen ich!

ich weiß nicht.
ich glaube, es ist wichtig, suizidgedanken anzusprechen, wenn man sie nicht mehr kontrollieren kann und in der gefahr ist, es zu tun. einfach, damit dann jemand auf einen aufpasst.
das war aber bei mir nie nötig. ich konnte es immer kontrollieren.

unter dieser voraussetzung macht es ja eigentlich keinen wirklichen unterschied, ob man einfach schlicht sagt: es geht mir sehr schlecht, oder aber ich habe suizidgedanken....
ich wollte sorge und als konsequenz daraus mehr zuwendung , die ich auch bekam.
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hungryheart
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 10:45

B-Moll hat geschrieben: Denn es könnte ja auch sein (und das hoffe ich so sehr!), dass diese selbstzerstörerischen Gedanken vlt. eher aufhören können, wenn man sie nicht immer wieder nur allein mit sich auskämpft, sondern es ausspricht und sich dadurch erleichtert. So ist es ja im Prinzip mit jedem Thema in der Therapie. Und warum dann also gerade so ein existenzielles Thema aussparen...

ich kann mir vorstellen, dass es mit suizidgedanken ganz ähnlich wie mit anderen sich aufdrängenden, quälenden gedanken ist:
so richtig weggehen tun die wohl nie.
man kann aber lernen, anders mit ihnen umzugehen.
meine klinikthera sagte immer "es sind nur gedanken..."


B-Moll hat geschrieben:Manchmal dachte ich, dieser innere Druck treibt mich in den Wahnsinn...
Deshalb wollte ich mir nun endlich diese Chance geben zu schauen, ob es nach einem Gespräch mit meiner Thera vlt. besser wird. Momentan kann ich nur sagen, nein, sie sind nicht weg, aber ich fühle mich dennoch gerade etwas ruhiger innerlich.
das ist doch schon mal gut.
wie ist es denn bei anderen belastenden gedanken? hilft dir da das aussprechen gegen den inneren druck?
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carö
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 11:15

also ich denke, dass es ganz wichtig ist, diese gedanken auch in der therapie ansprechen zu können. selbst, wenn einem dann irgendwann mal klar wird, dass es u.a. auch dazu gut ist/war, dass sich das gegenüber um einen sorgen macht oder dass man evtl. mehr zuwendung erreichen will oder druck ausüben will.. dann ist der allererste weg zu dieser erkenntnis ja auch, dass man diese gedanken äußert. sonst bleiben sie in einem drin stecken und treiben ihr unwesen... richten sich gegen einen selbst.

ich würde nicht denken, dass manipulatives verhalten in der therapie nichts zu suchen hat. ganz im gegenteil. es ist wichtig, sich das offen und wertfrei auch eingestehen zu können... und dass es zu dieser erkenntnis kommen kann, bedeutet, diese dinge auch anzusprechen... sie zu unterdrücken, hilft glaub ich nicht weiter.

in selbstmordgedanken steckt ziemlich viel drin.. natürlich auch druck machen, aufmerksamkeit wollen, verzweiflung ausdrücken... es ist aber auch ein ausdruckmE für das tote gefühl in einem drin ... und ich halte es für sehr wichtig, das gefühl nicht mehr alleine mit sich ausmachen zu müssen. wo, wenn nicht ggü. dem/der thera sollte das platz finden dürfen ?

ich habe die wirklich sehr gute und befreiende erfahrungen gemacht, dass ich auch auf meine eigenen druck-machen-müssen und manipulieren-wollen-bedürfnisse etc etc... nicht auf ablehnung, sondern auf verstehen und im positivsten sinne in frage stellen getroffen bin.. der erste schritt, dass diese verzweifelten und letztlich unfruchtbaren bemühungen auch weniger werden.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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hungryheart
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 11:31

hi carö,
ich sehe das alles ganz genau so, wie du.
und doch ist mir meine persönliche manipulationsgeshichte einfach sehr peinlich.
gehört ja vielleicht auch dazu, sich einzugestehen, dass manches nicht so toll war, die peinlichkeit auszuhalten und trotzdem die kurve zu kriegen und sich deswegen nicht abzulehnen.
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Gast
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 11:49

Hallo Hungryheart

ah, ok, du selber empfandest das als manipulativ von dir Richtung Thera.
Um zu erreichen, dass sie sich (mehr?) Sorgen macht, als sie (eigentlich) müsste.

Ich finde auch, dass DAS dann manipulativ ist, allerdings, aber das ist meine persönliche Einstellung zu Therapie, immer noch (und vielleicht gerade dort) völlig legitim.
In einer Therapie sich zu 'holen' was man vermisst. Um zu heilen an und mit sich.

Ich meine nicht, dass man einen Therapeuten/ in an der 'Nase..' (du weißt schon) aber peinlich finde ich das nicht, eher ein Zeichen der Hilflosigkeit, sich anders dann (in dem Moment) nicht so bemerkbar zu machen, wie man es eben dann zu dem Zeitpunkt bedarf.

Rosenrot

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hungryheart
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:16

Rosenrot hat geschrieben:Hallo Hungryheart

ah, ok, du selber empfandest das als manipulativ von dir Richtung Thera.
Um zu erreichen, dass sie sich (mehr?) Sorgen macht, als sie (eigentlich) müsste.


ja, genau.
und mich hat interessiert, ob das für andere hier auch ein motiv war/ist.
Rosenrot hat geschrieben:Ich finde auch, dass DAS dann manipulativ ist, allerdings, aber das ist meine persönliche Einstellung zu Therapie, immer noch (und vielleicht gerade dort) völlig legitim.
In einer Therapie sich zu 'holen' was man vermisst. Um zu heilen an und mit sich.

ich weiß nicht. meinst du????
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carö
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:23

ich weiß nicht. meinst du????
ich sehe das auch so hungry. auf jeden fall. man ist nicht manipulativ, weil man es so will, sondern weil es ein ausdruck von hilflosigkeit, verzweiflung und sicher noch vieles mehr ist.

das heisst nicht, dass es ok ist, so zu sein... aber darum geht es ja nicht. aber die thera ist genau der richtige ort, sich das wertfrei anschauen zu können. und man kann/darf sich das selbst verzeihen, weil es verstehbar ist...

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


montagne
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:31

Ich habe mich als manipulativ empfunden, als ich es habe durchscheinen lassen (lange her), dass ich Suizidgedanken habe. Ja es war Ausdruck von schecht gehen. Aber es hat nunmal dazu gehört, zu dem damaligen Zustand. Ich habe mir damit auch geholt, was ich brauchte und empfinde es als legitim. Wo, wenn nicht in einer Therapie?
Meine Therapeutin hatte damals sehr bestimmend und energisch reagiert. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck sie weiß was sie tut, verliert nicht den Kopf, sondern ist und bleibt stark. Ich denke, das war es was ich brauchte.
Aber es war für mich wohl auch ein Test darüber wie viel Selbstbestimmungsrecht sie mir wirklich zugesteht ohne desinteressiert zu sein. Ob sie die Balance zwischen machen und lassen hinkriegt.

Für jeden bedeuten Suizidgedanken oder die Beschäftigung damit etwas anderes, denke auch da steckt sehr viel drin. In jedem Fall ist es gut das in die Therapie einzubringen.
amor fati


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Beitrag Fr., 12.11.2010, 14:06

Hallo Hungryheart

ja, ich meine das. Nicht nur als so 'ne Meinung, sondern das ist eine tiefe Überzeugung.

Die Therapie soll ja dazu dienen, zu heilen.

Da ich denke, dass man das nur selber kann-natürlich durch Unterstützung wie Empathie, Tipps, oder wie bei dir eine Form von Liebe die du Sorge nennen magst (und vieles mehr, z.B. bei mir durch etreme Sachlichkeit und Distanz.Aber das ist hier nicht das Thema)- und du, um in deinem Gedanken der Manipulation zu bleiben: ja, du konntest in dem Moment nur heiler werden, indem du Sorge spüren konntest bei jemandem, der dir nahe war. Sorge, die du glaubtest so zu bekommen

Damit ist für mich deine Mitteilung, egal ob du sie manipulativ nutzen musstest, genau richtig ud heilsam gewesen. Nichts, aber auch wirklich nichts peinliches, sondern eher etwas (unbewußt) kluges und sinnvolles, was du dir geholt hast, weil du es brauchtest.

Wir reden hier schließlich nicht von "dem Thera/ der Thera etwas (weg) nehmen, das wäre illigitim, aber ginge das überhaupt?

Rosenrot

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schmetterling.1983
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Beitrag So., 14.11.2010, 11:42

hungryheart hat geschrieben:weshalb sprecht ihr über eure suizidgedanken?
hungryheart hat geschrieben:einfach um sie, [...] zu deponieren?
hungryheart hat geschrieben:oder mit einem ziel [...] dass der thera euch helfen/retten soll? sich sorgen machen soll bzwl sehen soll, wie schlecht es euch geht?)
Hallo HH,
ich habe bereits früher Suizidgedanken gehabt, diese bei einer Pädagogin angesprochen der ich vertraute und daraufhin die Antwort bekommen, dass es kein Spaß ist und Sie In einer Klinik anruft, mich einweisen lässt.
Das ist 10J. her, daher habe ich es meiner ersten Thera nicht erzählt.
Ich hatte Panik, dass man mir die Verantwortung entzieht, obwohl es kein Spaß war, mein Voraben bereits geplant und somit schwieg ich wieder, bis es einen Wendepunkt mit der Thera gab, der das verhindert hatte.
Jetzt habe ich es doch angesprochen, da es wieder wochenlang nicht "von allein weg geht" und immer drängender wird.
Ich habe es angesprochen und deutlich formuliert, nachgefragt ob Sie versteht, dass es nur Gedanken sind, ich also nicht drohen oder erpressen will, die aber momentan so stark präsent sind, das es mich extrem bedrängt und meinen Horizont für alternative "Lösungsmöglichkeiten" versperrt.
Für mich war das wichtig, weil ich das Gefühl habe in eine gedankliche Sackgasse zu kommen und da nicht mehr raus zu kommen allein.
Denn selbst, wenn ich im Moment viell. sicher bin, dass ich es nicht tun will, finde ich es sehr belastend täglich damit zu leben, dieses so drängend zu erfahren, dass ich nur noch weg will.

Ich hoffe nicht, dass Sie es als deponieren und manipulieren wahr nimmt, sondern als dringende Anfrage auf Hilfe dagegen, ich habe versucht das zu erklären. Mein Ziel ist, dass die Gedanken wieder weg gehen.
Wie es mir geht ist ihr glaube ich recht klar.
Ich will nicht, dass Sie sich Sorgen macht, deswegen habe ich mehrmals deutlich gesagt, das es Gedanken sind und die Durchführung weit weg ist,da hätte ich eher wieder Bedenken, dass man mich einweisen will.
Es ist auf jeden Fall ein Ausdruck von Verzweiflung in mir, weil ich keine Lösung sehe für gewisse Dinge und ich nun das, was mein Ich in Verweiflung daraus fordert mit ihr teile um zu einer "besseren" Lösung zu kommen, die mehr in die Gesellschaft passt.
Ich hoffe, das ich es irgendwann nicht mehr nötig habe solche Gedanken zu haben, und daran glauben werde, weil ich erliches potential sehe werde die Dinge, die ich als nicht aushaltbar erlebe lösen zu können.
Denn:
hungryheart hat geschrieben:so richtig weggehen tun die wohl nie.
man kann aber lernen, anders mit ihnen umzugehen.
meine klinikthera sagte immer "es sind nur gedanken..."
Das finde ich persönlich fraglich, was Sie gesagt hat.
Gedanken sind das, was unsere/meine(?) Wirklichkeit ausmacht, zumindest erlebe ich es so. Wenn meine Wirklichkeit also daraus bestehen sollte den Rest meines Lebens mit solchen Gedanken zu verbringen, dann würde ich eine Durchführung ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Gedanken sind sehr quälend.
Sicher kann man anders damit umgehen, doch wenn ich mir jeden Tag sagen muss, dass meine Gedanken falsch sind, dann werde ich irgendwann verrückt, das wäre so wie, dass ich mir sagen würde, dass die Sonne scheint, obwohl Sie das nicht tut.
Erleben und Wahrnehmen sollten sich doch irgendwie decken um sich selbst als sichere Einheit zu erleben.
Das ist meine Meinung/Empfindung, aber vielleicht werde ich in den kommenden Therapiemonaten ja noche ines besseren belehrt.
Deine Fragen haben mir aber noch mal geholfen darüber nachzudenken was ich eigentlich will und woher es kommt.
Gut, das es nun etwas besser identifizierbar ist, danke.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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