An einer Traumatherapie-Studie teilnehmen

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 22.11.2021, 11:37

chrysokoll hat geschrieben: So., 21.11.2021, 13:33
Beziehungsaufbau in einer guten, funktionierenden Therapie ist jetzt nicht so technisch wie du dir das offenbar vorstellst.
Trotzdem wird da nicht "smalltalk" gemacht.
Der Therapeut ist dabei verlässlich, warmherzig, empathisch, zugewandt, bekundet Interesse, Sympathie, verstärkt und bestätigt...
ja, aber WORÜBER wird dabei geredet, wenn das eigentliche Anliegen tabu ist? Doch nicht etwa über Kochrezepte?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 22.11.2021, 11:44

nein, natürlich ist nicht das eigentliche Thema "tabu", wie kommst du denn auf sowas?
Wobei es tatsächlich weder sinnvoll noch wünschenswert ist sofort in die Konfrontation zu gehen
Aber am Anfang einer Therapie steht doch Anamnese, Lebensgeschichte, Beschwerden, Diagnose und dann ganz langsam z.B. Stabilisierung. Da gibt es genug zu reden und idealerweise verhält sich der Therapeut in Anlehnung an deine Bedürfnisse nach Sicherheit, Stabilität etc.
Also meine hat das gemacht

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 13:20

Montana hat geschrieben: Do., 18.11.2021, 22:19
Verstehe ich das richtig, dass diese "Traumakonfrontation" aufgrund des Studiendesigns demnächst "ansteht",
Ja, tatsächlich, so ist es. Da gibts echt eine Art Fahrplan.
Erst jetzt checke ich das alles so richtig. Ich werde das in der nächsten Stunde besprechen.

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 13:33

lisbeth hat geschrieben: Do., 18.11.2021, 22:33
Gut, dass du inzwischen anfängst, deine Bedürfnisse zu erkennen und auch auszudrücken. Das ist ein ganz ganz wichtiger Schritt.
Ja. Es fühlt sich noch ein wenig fremd an. Es fängt mir an zu gefallen und die Angst vor Konsequenzen schmilzt langsam dahin.

Letztlich kann ja auch das FÜR DICH eine Erkenntnis bzw. ein Ergebnis aus dieser Studie sein, dass dieses Format so für dich nicht passt und dass du daher lieber gehst, als dich in eine Box hineinquetschen zu lassen, in die du nicht hinein möchtest. Und ich glaube, das wäre auch ein Erfolg, der gefeiert werden kann!
Ja, das fühlt sich gedanklich echt gut an.

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 13:42

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 19.11.2021, 11:46
Aber es ist NICHT unethisch Studienteilnehmer in zwei Gruppen einzuteilen per Los, und eben grade nicht per "was ist wem lieber". Letzteres liefert nämlich kein Studienergebnis.
Es sind zwei anerkannte Therapieverfahren, da wird ja nicht mit irgendeinem Esoterik-Summs rumprobiert.
Und niemand muss an der Studie teilnehmen.
Danke chrysokoll für die Zusammenfassung.
So sehe ich das auch.

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 14:01

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 19.11.2021, 19:27 Hallo pustefix

Hilft Dir dir die Methode der ENHANCE-Studie auch bei deinem Traumasymptomatik? Also bei dem, worum es in der Studie geht?
Doch. Dieses strukturierte Vorgehen empfand ich bis jetzt gut.
Dass jede Stunde auf Tonband aufgenommen wird empfinde ich als sehr beruhigend.(Das ist noch eine Folge des schweren Vertrauensverlustes/Traumatisierung aus der 1. VT.) So habe ich quasi "Beweismaterial" was in den Stunden geschieht.
Die 1. Therapie bekommt hier Raum und ich somit die Chance damit abschließen zu können.

Nur aufgrund eines Gespräches mit dem Ethikrat war es mir damals überhaupt möglich mir noch einmal therapeutische Hilfe zu suchen. An dieser Stelle ein Dankeschön an das Forum. Ich habe damals schon mitgelesen und hier auch den Tip mit dem Ethikrat gefunden.

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 14:13

Montana hat geschrieben: Sa., 20.11.2021, 13:41 .
Aber ich habe auch schon gehört, dass Leute Kunsttherapie sehr hilfreich fanden. Da war dann vermutlich die Möglichkeit gegeben, über seine Gedanken/sein Kunstwerk zu sprechen. Ich kenne das auch nur als Malen mit Beaufsichigung.
Das macht mich fast ein wenig traurig. Gerade von den Kreativtherapien habe ich sehr profitiert.
Da war nochmal ein ganz anderer Zugang möglich, wo es sprachlich eben nicht gelang.
Es war allerdings auch in einer TK speziell für Traumafolgestörungen.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 22.11.2021, 14:21

pustefix hat geschrieben: Mo., 22.11.2021, 14:01
Doch. Dieses strukturierte Vorgehen empfand ich bis jetzt gut.
dieses strukturierte Vorgehen kann ja tatsächlich Rahmen, Halt und Sicherheit geben.

Es ist klar dass es das in einer Studie geben muss, sonst kann man ja gar nichts vergleichen.

Und ich finde es schön dass du so doch noch eine Therapie machen konntest!
Das muss nicht deine letzte Therapie sein! Du kannst z.B. sofort im Anschluss kassenfinanziert eine Therapie / Traumatherapie mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt machen!
(ja, das muss man erst mal finden, ich möchte es nur anmerken!)

Und ich wiederhole, das ist nämlich ganz ganz wichtig: Du MUSST dich nicht auf die Konfrontion einlassen, schon gar nicht nur weil die jetzt dran ist.

Sprich alle Bedenken aus, deine Ängste, klär das, besteh dass darauf eingegangen wird.
Was ich kritisch finde: Gibt es da nur eine mögliche Variante der Konfrontation? Das kann in der Tat sehr schädlich sein!

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 14:22

Montana hat geschrieben: Sa., 20.11.2021, 16:35
Das ist falschrum. Eigentlich dient die Probatorik dazu, zu entscheiden, ob ein Antrag gestellt werden soll.
Da habe ich mich jetzt verhaspelt. Die Probatorik war schon zuerst.

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Beitrag Mo., 22.11.2021, 14:33

Montana hat geschrieben: So., 21.11.2021, 18:05 es wird die Schweigepflicht aufgehoben gegenüber den Beteiligten der Studie:

Ich verlasse mich auf den Datenschutz. Das wurde auch mehrmals ausführlich thematisiert.


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Beitrag Do., 25.11.2021, 11:38

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 22.11.2021, 14:21
Und ich wiederhole, das ist nämlich ganz ganz wichtig: Du MUSST dich nicht auf die Konfrontion einlassen, schon gar nicht nur weil die jetzt dran ist.

Ich öffne hiermit die imaginäre Sektflasche und stoße mit Euch an, dass ich es geschafft habe bei mir zu bleiben und meine Bedürfnisse wahrzunehmen , mich angstfrei mitzuteilen
und selbstbewußt eine Entscheidung treffen konnte.

Es geht mir gut damit.

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Beitrag Do., 25.11.2021, 16:15

das freu mich sehr für dich, das ist gut!

Darf ich fragen welche Entscheidung du getroffen hast? Und wie war die Reaktion?

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Beitrag Mi., 01.12.2021, 22:44

chrysokoll hat geschrieben: Do., 25.11.2021, 16:15 das freu mich sehr für dich, das ist gut!

danke

Darf ich fragen welche Entscheidung du getroffen hast? Und wie war die Reaktion?
Ja. Ich habe mich dagegen entschieden. (Dachte jetzt, dass das aus meinem Beitrag abzuleiten ist. So kann man sich täuschen.)
Das Gespräch mit der Th war gut, sie hat keinerlei Druck aufgebaut oder mir ein schlechtes Gewissen gemacht.
Dennoch war sie etwas überrascht, so zumindest mein Eindruck.
Die Therapie wird sie mit mir zu Ende machen können.

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Beitrag Mi., 01.12.2021, 23:03

vielen Dank für deine Rückmeldung!
Ich finde es klasse dass du eine klare Entscheidung getroffen und diese vertreten hast. Und wirklich schön dass du die Therapie trotzdem dort zu Ende machen kannst.

Wie gesagt, das muss nicht deine letzte Therapie sein!

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Beitrag Sa., 05.02.2022, 18:36

Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 20.11.2021, 16:21
An dir wird in Studien nur eine Methode erprobt. Wenn Du Glück hast, dann entspricht sie dem, was du brauchst. Wenn du Pech hast, dann bekommst du eine Behandlung, die nicht auf dich abgestimmt ist.

Wenn es sich um eine gute Studie handelt, dann wird sie Aussagen darüber treffen können, wem die Methode hilft und wem nicht.
Eine schlechte Studie würde nur gucken, wieviel Prozent die Methode geholfen hat und nicht wem.
Danke für den Realitätscheck.

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