unbefriedigendes Therapieende

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candle
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 09:01

Quercus hat geschrieben: Sie hat sich über meinen Lösungsweg aber total aufgeregt und ist ungewöhnlich emotional geworden. Sie hat nicht wie sonst im ruhigen Ton mit mir darüber gesprochen, sondern gleich losgezedert und mir gesagt, wie ich es anders machen soll.
Sowas hat vor kurzem noch auch ein Therapeut mit mir gemacht. Es war irgendwie so als wollte er mir seine Lösungswege aufzwingen. Das war nicht sehr hilfreich für mich. Ich habe bei ihm auch die Therapie auslaufen lassen und mich abgeseilt.

Es ist das Problem der Therapeutin. Es bedarf kein Hinterfragen von Deiner Seite. Hake das einfach ab als Negativerfahrung.

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Quercus
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 20:20

Hallo candel,

Das wird wahrscheinlich genau das Richtige sein.
Durch das Lesen und Schreiben besonders in Bezug auf Schuldgefühle ist mir doch noch einiges klargeworden.

Ich bin ja genau wie sternregen der Sündenbock der Familie gewesen und habe mich doch weitgehend von Schuld- und Schamgefühlen befreit. Wahrscheinlich sind das noch so ganz tief in mir verborgene Gedanken, dass ich doch irgendwie vielleicht etwas Schuld daran habe, wenn meine Therapeutin sich von mir verletzt füllt. Und wenn sie mir dann so ein Unsinn von negativer Familie erzählt, dann wirkt das schon so ein bisschen auf mich als wollte sie die Verantwortung auf mich schieben. Das ist schon ganz schön daneben, weil sie ja meine Problematik genau kennt.

Es hätte mir bestimmt besser getan, wenn sie sich einfach entschuldigt hätte und mir gesagt hätte, dass das jetzt mit mir nichts zu tun hat. Aber das kann sie nicht. Sie konnte sich noch nie entschuldigen !

Wahrscheinlich habe ich mir unbewusst eine Therapeutin gesucht mit ähnlichen Mustern wie ich sie aus meinem Elternhaus kenne, wie ich sie gewohnt war. Wer weiß, vielleicht hat es deshalb auch sooooooo lange gebraucht, bis ich mich gesund und austherapiert gefühlt habe.

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candle
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Beitrag Di., 15.09.2009, 09:52

Quercus hat geschrieben: Wahrscheinlich habe ich mir unbewusst eine Therapeutin gesucht mit ähnlichen Mustern wie ich sie aus meinem Elternhaus kenne, wie ich sie gewohnt war.
Das kann es ja nicht sein. Ein Therapeut sollte auch wie in jedem anderen Job und hier ganz besonders, seine "privaten Gefühle" oder Probleme nicht in eine Therapiesitzung einbringen, andernfalls arbeitet sie nicht professionell (genug). Natürlich könnte ich dem auch mal gewisse Tagesformen zugestehen, aber nicht grundsetzlich eine so sehr persönliche emotionale Haltung.

Für mich war es damals auch sehr schlecht, dass der Therapeut oft ausgeflippt ist mit Dingen, die wirklich sein Privatleben betrafen.

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Quercus
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Beitrag Di., 15.09.2009, 11:12

Die ersten Jahre gab es auch kaum Probleme. Ich war eigentlich sehr zufrieden. Sie hat mir gut geholfen aus verbackenen Denkstrukturen heraus zu kommen.
Sie war da auch nicht wirklich emotional. Sie war sehr ruhig und wenn sie anderer Meinung war, konnten wir das auch ruhig klären.

Es war eigentlich erst, als ich mir zunehmend selbst meinen Weg gesucht habe. Da gab es irgendwie Schwierigkeiten. Schon komisch !!
Das hat es mir auch schwer gemacht !

Es war auch so, dass sie das Ende der Therapie irgendwie "ignoriert" hat. Ich könne dann ja noch, wenn es mal Probleme gibt auf eigene Rechnung vorbeikommen.

Es lies sich auch nicht wirklich mit ihr darüber reden. Stattdessen wollte sie mit mir immer über neue Probleme sprechen, die für mich keinetherapiebedürftigen probleme mehr sind. Sie hat mir dann auch gesagt, ich würde abblocken. Stimmt, weil ich da alleine mit fertig werde und so habe ich ihr das auch gesagt.

Müsste da eine Therapeutin nicht sagen :herzlichen Glückwunsch, prima ich werde überflüssig, endlich??

Statt dessen hat sie mich dann stumm angeschaut.

Es wird mir schon immer klarer, dass sie anscheinend ein Problem hat.

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