Im Schatten des Therapeuten(?)

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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DeafeningSilence
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Im Schatten des Therapeuten(?)

Beitrag Di., 20.04.2010, 15:43

Hallo ihr Lieben!

Ich denke,dass ich ein großes Problem habe.
Es geht darum...ich leider u.a. an Bulimie und habe ein bisschen Übergewicht. Nach der Magersucht habe ich exrem viel zugenommen gehabt und bin dann in die Bulimie gerutscht.

Seit einem Jahr bin ich bei meinem thera in Therapie und...ich war auch in der Klinik und musste lernen meinen Körper zu akzeptieren.
Kurz vor Beendigung des Klinikaufenthaltes habe ich Angst bekommen... Angst davor,dass mein Therapeut mich so sieht..so ..wie er ich zwar kennt..aber eben immer noch "dick".
Dann konnte ich mich damit abfinden.Ich habe mich auch damit abfinden können,dass meine freunde mich "so sehen werden"...

Doch jetzt ist es wieder ganz extrem..der Gedanke ans Abnehmen..ans schnelle Abnehmen wird immer quälender!!Die Ursache liegt darin...ich traue mich nicht meinen Therapeuten noch so,wie ich aussehe,unter die Augen zu treten.Das merkwürdige ist,dass ich sonst ganz gut mit mir und meinen Körper klar komme.. doch immer wenn der nächste Termin bei meinen Therapeuten ansteht..dann wird der Gedanke abzunehmen immer intensiver.

Es ist schrecklich..und es bereitet mir Kopfschmerzen.ch bin außerdem der festen Überzeugung,dass mein Therapeurt mir mehr und besser helfen wird,wenn ich abgemagert bin..ich weiß auch nicht warum ich einen solch quälenden Gedanken habe.

Es ist..als würde er mir das Gefühl vermitteln n icht ernstahft genug erkrankt zu sein...

Ich hoffe ihr könnt mir helfen?!??

Alles Liebe,
Deafi
"Man muss zu dem erwachen,was wirklich existiert,um zu verstehen,was nicht existiert. Kann jemand etwas nicht begreifen,soll es deshalb aber nicht als -Leere- oder -Nichts- bezeichnet werden;Unverständnis ist einfach eine Form der Unwissenheit."

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.04.2010, 16:03

Also ich glaube (zumindest gilt das für mich, und ich vermute mal für sehr viele Leute die ich kenne) daß wenn jemand nicht gerade krass adipös ist und das extrem ungesund aussieht, die Figur und das Gewicht einer Person völlig irrelevant ist. Mir ist das jedenfalls sowas von egal, wieviel jemand auf die Waage bringt oder nicht. Und ich glaube, das geht der Mehrheit der Menschen so, daß es eine absolute Nebensache ist, wenn man mit jemandem zu tun hat, ob die Person mollig ist. Ich kenne jedenfalls auch einige Leute die man als dick bezeichnen könnte. Wo soll da ein Problem bestehen? Leute mit Übergewicht sind ganz normale Menschen, mit denen man sich ganz normal unterhalten kann und wenn ich mit denen jetzt nicht gerade Sport machen will oder Höhlenklettern ist es irrelevant was bei denen die Waage anzeigt.

Das einzige wo ich wirklich schlucke ist, wenn jemand magersüchtig und eindeutig untergewichtig ist. Weil das ist ja echt gefährlich, MS ist immerhin die tödlichste aller psychischen Erkrankungen, die mit der höchsten Todesrate, und ich würde mir vermutlich die ganze Zeit Sorgen machen ob mein Gegenüber mir nicht irgendwann von der Stange kippt. Das würde mich nervös machen.

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Daffodil
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Beitrag Di., 20.04.2010, 16:22

Hallo DeafeningSilence,

du solltest unbedingt versuchen, mit deinem Therapeuten über deine Gefühle zu reden. Diese Gefühle können doch ein wichtiger Schlüssel zum Grund deiner Essstörung sein.
Er wird dir ganz sicher nicht weniger helfen, nur weil du jetzt mehr wiegst als früher.

Alles Gute.

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DeafeningSilence
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Beitrag Di., 20.04.2010, 16:49

Vielen Dank für eure Antworten!
münchnerkindl hat geschrieben:daß wenn jemand nicht gerade krass adipös ist und das extrem ungesund aussieht, die Figur und das Gewicht einer Person völlig irrelevant ist
Nun,mir ist es ja an sich auch egal..ich musste ganz schön kämpfen um mch selbst etwas zu akzeptieren und so meinen Freunden gegenüberzutreten.
Mein Problem ist halt,dass ich dies allerdings nicht auf den Therapeuten übertragen kann.

Ich habe halt den Eindruck das,wenn ich nicht ganz dünn bin,dass mein Thera dann nicht den Ernst der Sache erkennt..nicht sieht,wie sehr ich leide...?!??!
münchnerkindl hat geschrieben:Das einzige wo ich wirklich schlucke ist, wenn jemand magersüchtig und eindeutig untergewichtig ist
Ich weiß..das habe ich ja auch hinter mir..hm..so krass dünn will ich ja auch nciht mehr sein..nur..dünner...
Daffodil hat geschrieben:du solltest unbedingt versuchen, mit deinem Therapeuten über deine Gefühle zu reden. Diese Gefühle können doch ein wichtiger Schlüssel zum Grund deiner Essstörung sein.
Er wird dir ganz sicher nicht weniger helfen, nur weil du jetzt mehr wiegst als früher
Danke!
Ich müsste mit meinen Therapeuten darüber reden..morgen habe ich einen Termin bei ihm..vielleicht schaffe ich es ja.Obwohl ich mich gerade so schlecht fühle..am liebsten würde ich den Termin für morgen absagen...es ist ganz ganz schrecklich..keine Ahnung warum diese Gefühle und Gedanken überhand nehmen.. das muss sich ziemlich schlimm und krank anhören..nun.. ich esse normal..nur..wenn ich meinen Therapeuten gegenüber sitze,dann fühle ich mich schlecht und dick und...minderwertiger...

Vielleicht ist das wirklich u.a. der Schlüssel meine Essstörung.
Ich weiß nicht,ob er mir nicht weniger hilft...es fühlt sich wirklich so an,als würde er nicht sehen,wie sehr ich leide..weil ich es ja körperlich nicht nach außen ausstrahle..wegen ..hm..der Figur

Bitte verurteilt mich nicht dafür..ich bin ja hier,um mir Hilfe zu holen. Ständig versuche ich auch die Gedanken und Gefühle zu analysieren und mir das alles "gut" zu reden..ich versuche es realistisch zu sehen...doch ich gelange immer wieder an diesen Punkt...

Alles Liebe
DeafeningSilence
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Gärtnerin
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Beitrag Di., 20.04.2010, 18:51

DeafeningSilence hat geschrieben: Es ist..als würde er mir das Gefühl vermitteln n icht ernstahft genug erkrankt zu sein...
DeafeningSilence hat geschrieben:Ich habe halt den Eindruck das,wenn ich nicht ganz dünn bin,dass mein Thera dann nicht den Ernst der Sache erkennt..nicht sieht,wie sehr ich leide...?!??!
Ja, genau das scheint mir auch der entscheidende Punkt zu sein. Meinst du, du könntest es schaffen, genau diese Angst (also dass dein Leid nicht gesehen wird) so beim Therapeuten anzusprechen?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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DeafeningSilence
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Beitrag Di., 20.04.2010, 20:26

Hallo Gärtnerin!
Vielen Dank für deine Antwort.
Gärtnerin hat geschrieben:Ja, genau das scheint mir auch der entscheidende Punkt zu sein. Meinst du, du könntest es schaffen, genau diese Angst (also dass dein Leid nicht gesehen wird) so beim Therapeuten anzusprechen?
Ich wünschte,dass ich es könnte...
Morgen habe ich ja einen Termin bei ihm und..ich werde es versuchen...oh man..wenn ich mich hintraue. Ich verstehe gar nicht weshalb ich so denke...?!Ich verstehe mich da nicht...
Das macht das ganze nóch viel schwerer.

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montagne
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 07:17

Ich habe halt den Eindruck das,wenn ich nicht ganz dünn bin,dass mein Thera dann nicht den Ernst der Sache erkennt..nicht sieht,wie sehr ich leide...?!??!
Dieser Gedankengang scheint bei Magersüchtigen häufiger vorzukommen. "Nur wenn ich dünn bin, sehen die Leute wie ich wirklich leide."
Vielleicht solltest du dich slebst weniger auf dein Gewicht konzentrieren, als auf dein Innenleben. Wie sieht es da aus? Woran leidest du in dir drin? Warum ist es dir so wichtig, dass man es dir ansieht? Warum glaubst du reicht es nicht, wenn du SAGST: Mir gehts echt dreckig?

Auf jeden Fall aber denke ich, solltest du es ansprechen, dass du meinst dein Therapeut würde nicht erkennen, wie schlecht es dir geht. Solange das zwischen euch steht und du dich von ihm so grundlegend nicht gesehen und verstanden fühlst, steht es doch dem Fortschritt im Weg.
amor fati

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DeafeningSilence
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 10:21

Hallo valleé!
Ich bedanke mich für deine Antwort.
vallée hat geschrieben:Dieser Gedankengang scheint bei Magersüchtigen häufiger vorzukommen. "Nur wenn ich dünn bin, sehen die Leute wie ich wirklich leide."
Ja,..leider denke ich auch so.Ich habe nun einmal die Erfahrung gemacht. Irgendwie hatte ich,als ich magersüchtig war mehr Hilfe erhalten,als jetzt wo ich ein klein wenig Übergewicht habe und an Bulimie und Depressionen leide.
Ich habe auch den Eindruck,dass er nicht sieht wie sehr ich leide...ich weiß auch nicht.
vallée hat geschrieben:Vielleicht solltest du dich selbst weniger auf dein Gewicht konzentrieren, als auf dein Innenleben. Wie sieht es da aus? Woran leidest du in dir drin? Warum ist es dir so wichtig, dass man es dir ansieht? Warum glaubst du reicht es nicht, wenn du SAGST: Mir gehts echt dreckig?
Du hast Recht!!Und ich danke dir für die Denkanstöße!!
Woran und worunter ich leide..das ist mir,denke ich,bewusst..und ich möchte,dass man mr es ansieht,damit man mir hilft..mehr hilft..weil ich es wohl alleine nicht schaffe.Ich weiß,dass ich es könnte..ich müsste mich "nur" von diesen Gedanken und Gefühlen lösen..nur ich schaffe das nicht..
Ich weiß nicht weshalb ich glaube,dass es nicht ausreicht,wenn ich "nur" sage,dass es mir sehr schlecht geht und ich leide..ich weiß es wirklich nicht.
Irgendetwas treibt mich halt immer wieder zu diesen Gedanken,Gefühlen und letztendlich zu diesen Handeln.
vallée hat geschrieben:Auf jeden Fall aber denke ich, solltest du es ansprechen, dass du meinst dein Therapeut würde nicht erkennen, wie schlecht es dir geht. Solange das zwischen euch steht und du dich von ihm so grundlegend nicht gesehen und verstanden fühlst, steht es doch dem Fortschritt im Weg.
Ich möchte das heute versuchen.Vorher mache ich mir noch Notizen und... ich habe angst vor seiner Reaktion..überhaupt habe ich angst da heute hinzufahren.Ich fühle mich gar nicht gut.

Alles Liebe,
DeafeningSilence
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Erdbeermütze
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 21:15

Hallo DeafeningSilence,

ich hoffe du konntest es deinen Thera heute erzählen.

Ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen. Ich habe auch ähnliche Gedanken nicht nur bezogen auf meine Essstörung sondern auf alle anderen Störungen auch. Mir geht es nicht nur mit meinen Therapeuten so, sondern bezogen auf meine Mitmenschen genauso. Blos das paradoxe ist, ich versuche alles um meine Maske aufrecht zu halten, niemand weis wie es mir wirklich geht, da spiele ich die Starke. Verlange aber das andere sehen wie es mir geht. Bezogen auf der Therapie denke ich wenn ich zeitweise meine Bullimi im Griff habe, wenn ich zeitweise keine Suizidgedanken habe, wenn ich zeitweise keine Symptome habe, habe ich erst recht kein Recht auf Thera, habe Angst das er denkt was will die denn dann hier usw. Also bin ich in einen Teufelskreis gefangen. Ich habe auch den Eindruck, das er nicht sieht wie es mir geht und versuche alles damit er es sieht. Eben halt das er mein Leid erkennt/anerkennt.

Ansatzweise habe ich meinen Thera es erzählt. Er hatte zu mir ein lapidaren Satz gesagt, denn ich zwar nicht immer annehmen kann aber doch sehr auf mich gewirkt hat. Er sagte:
"Es darf Ihnen auch gut gehen"
Und er hat recht. Es darf einen Gut gehen und man bekommt trotzdem Hilfe. Nur weil es einen Gut geht ist, heißt das nicht, das man keine Hilfe mehr bekommt. Ich muss nicht beweisen das es mir schlecht geht.

Bezogen auf dich, auch wenn man es dir körperlich nicht ansieht das du leidest, sondern in deinen Augen das dein Körper mit seinen Aussehen den anschein erweckt, das es dir gut geht. 1. Heißt es noch lange nicht das es dir gut geht, nur weil dein äußeres dieses ausstrahlt. 2. Auch selbst wenn es dir gut. Beides heißt nicht das du dadurch nicht alle die Hilfe bekommst die möglich ist.

LG
Erdbeermütze

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DeafeningSilence
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 21:29

Liebe Erdbeermütze,

ich danke dir sehr für deinen Beitrag!

Es ist wirklich gut einmal zu hören,dass es nicht mir so geht.Zumal wir ja auch die gleichen Symptome zu haben scheinen.
Erdbeermütze hat geschrieben:Bezogen auf der Therapie denke ich wenn ich zeitweise meine Bullimi im Griff habe, wenn ich zeitweise keine Suizidgedanken habe, wenn ich zeitweise keine Symptome habe, habe ich erst recht kein Recht auf Thera, habe Angst das er denkt was will die denn dann hier usw. Also bin ich in einen Teufelskreis gefangen.
Ja genau.

Nun...heute habe ich mich weiter ihm gegenüber geöffnet...bezüglich der vielen Probleme,die ich zu Hause habe etc.

An dieser Stelle brauche ich wirklich Hilfe!!!Mir geht es gerade sehr schlecht.Ich bin seit 1 Jahr bei meinem Therapeuten..und eigentlich wollte ich ihm heute schildern,was ich euch erzählt habe..nur...dann hat er mich vorher noch ganz stark geschockt gehabt und ich komme damit einfach nicht zurécht Er meinte,dass er wohl nur noch einmal verlängern darf..und somit habe ich nur noch 17 Sitzungen bei ihm..das macht mich gerade sooooo fertig.Da bringt es auch nichts mehr ihm das zu sagen..mit einem Mal war das nämlich alles wie weggeblasen... nur
der Thementitel stimmt weiterhin.

Bitte...ich brauche wirklich Hilfe!!Ist es wirklich so,dass der Therapeut dann nicht mehr verlängern kann?Ich verstehe das nicht..ich wäre dann bloß 1 Jahr und wenige Monate bei ihm gewesen.

Und..und dann werde ich ihn nie wieder sehen...kein Kontakt zu ihn haben dürfen...Er meinte,dass ich dann meine Analyse machen kann..nur..ich will mich noch nicht von ihm trennen..ich kann das nicht.

Ich bin so fertig..als er mir das mitteilte musste ich anfangen zu weinen.Nun kann ich einfach nicht mehr!!!
Was soll ich denn jetzt nur tun???

Könnt ihr mir helfen?
Ich kann wirklich nicht mehr...ich bin innerlich zerrissen...

Alles Liebe
DeafeningSilence
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montagne
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Beitrag Do., 22.04.2010, 15:00

Tut mir echt Leid das zu hören. Letzendlich zählt die Kasse aber nicht die Monate, die du bei ihm bist, sondern die einzelnen Sitzungen und da gibt es ziemlich starre Obergrenzen in Deutschland. Ausnahmen nur in schweren Fällen, allerdings, so weit ich es mitbekommen habe, verweist man dann auch eher auf stationäre oder teilstationäre Weiterbehandlung. DANACH könnte der Klient dann zu seinem "alten" Therapeuten zurück.
Wie viele Stunden hast du ihm dem schon gehabt?
Ich weiß nicht weshalb ich glaube,dass es nicht ausreicht,wenn ich "nur" sage,dass es mir sehr schlecht geht und ich leide..ich weiß es wirklich nicht.
Irgendetwas treibt mich halt immer wieder zu diesen Gedanken,Gefühlen und letztendlich zu diesen Handeln.
Die Frage des Warum ist für dich ja wichtig zu klären, ob nun mit ihm oder mit jemandem anderes. Vielleicht ist es auch eh ein längerer Prozess. Spricht nichts dagegen den mit ihm zu beginnen.

Die Frage ist auch, was für eine Art Aufmerksamkeit du durchs dünn sein bekommst? Mitgefühl? Mitleid gar? "Ach das arme Mädel"? Willst du immer nur ein armes Mädel sein? Oder irgendwann auch mal eine Frau, die Aufmerksamkeit bekommt für.. ihre Leistung, ihre charmante, umgängliche Art, ihre Streitbarkeit, usw.
Noch mag dir das nicht so klar sein, mit 19 bist du im Grunde ja auch fast noch ein Mädchen oder eine ganz junge Frau. Aber wenn du mit 25 oder 30 immer noch in diesen Muster hängst, wirst du es vielleicht nicht mehr wollen. Wenn deine Altergenossinnen Frauen sind, die mitten im Leben stehen und du immer noch das arme Mädel bist, das dünne Mädel, das Mäuschen, das geschohnt werden muss. Ist nicht gut für den Selbstwert.
Noch hast du viel Zeit.. den Weg vom Mädchen zur Frau zu gehen. Darum geht es vielleicht auch. und das meine ich nicht unbedingt körperlich, obwohl das sicher auch eine Rolle spielt.
amor fati

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DeafeningSilence
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Beitrag So., 25.04.2010, 09:09

Liebe vallée,
vallée hat geschrieben:Tut mir echt Leid das zu hören
Danke.
vallée hat geschrieben:Letzendlich zählt die Kasse aber nicht die Monate, die du bei ihm bist, sondern die einzelnen Sitzungen und da gibt es ziemlich starre Obergrenzen in Deutschland.
Leider!
vallée hat geschrieben:Ausnahmen nur in schweren Fällen, allerdings, so weit ich es mitbekommen habe, verweist man dann auch eher auf stationäre oder teilstationäre Weiterbehandlung. DANACH könnte der Klient dann zu seinem "alten" Therapeuten zurück
Jaa,genau das habe ich ja durch...Ich wurde von meinen Therapeuten auch in Kliniken verwiesen.Im März bin ich zurückgekehrt und jetzt bin ich wieder und noch bei ihm in Therapie...doch leider nicht mehr lang.
vallée hat geschrieben:Wie viele Stunden hast du ihm dem schon gehabt?
Nun..ich hatte erst zweimal 20(glaube ich), dann 45 und jetzt kriege ich noch einmal 15.
vallée hat geschrieben:Die Frage des Warum ist für dich ja wichtig zu klären, ob nun mit ihm oder mit jemandem anderes. Vielleicht ist es auch eh ein längerer Prozess. Spricht nichts dagegen den mit ihm zu beginnen
Ja,du hast Recht,wichtig wäre es wirklich!Nun gut..wenn du meinst,dass das sinnvoll ist ds noch mit ihm zu beginnen...dann werde ich das versuchen.
Via Mail habe ich ihm mitgeteilt,dass ich nicht damit klar komme,dass ich nur noch 15 Sitzungen bei ihm habe.er hat mir zwar geantwortet..aber ist nicht darauf eingegangen.Er hat mir nur noch einmal mitgeteilt wie sich das mit den Sitzungen zusammensetzt...das andere..hat er überhaupt nicht erwähnt und ich bezweifle,dass er es in der nächsten Sitzung von alleine ansprechen wird.
vallée hat geschrieben:Die Frage ist auch, was für eine Art Aufmerksamkeit du durchs dünn sein bekommst? Mitgefühl? Mitleid gar? "Ach das arme Mädel"? Willst du immer nur ein armes Mädel sein? Oder irgendwann auch mal eine Frau, die Aufmerksamkeit bekommt für.. ihre Leistung, ihre charmante, umgängliche Art, ihre Streitbarkeit, usw.
Ich danke dir sehr für diesen Beitrag!
Da muss ich dir...leider...zustimmen.Ja,ich muss es zugeben:Ich bekomme dadurch Aufmerksamkeit und Mitgefühl...man ist bereit mir zu helfen..denn sonst muss ich immer alles alleine machen..immer..und ich kann einfach nicht mehr..ich wollte immer die starke sein..als ich so magersüchtig war wollte ich sogar kein Mitleid..nur,dass man mir hilft.
Ich weiß nicht genau,wie ich es beschreiben kann...Aufmerksamkeit habe ich auch schon für meine charmante und umgängliche Art erhalten und vor allem für meine Leistungen..das Problem ist halt nur,dass man mir dadurch immer mehr aufbürdete..dachte und überzeugt davon war,dass ich das alles schon alleine schaffen kann..ich wurde und werde ständig um Rat gefragt..denn ich "weiß ja alles"und "kann ja alles"..aber das ist eben nicht der Fall!!!Und..wenn ich ganz ganz dünn bin,dann lässt man mich,weil man vielleicht Mitleid hat,mit solchen Dingen in Ruhe und hilft mir evtl einmal.
Und was den therapeuten angeht..ich weiß nicht ob das geht,doch vielleicht könnte er dann einen antrag darauf stellen,dass ich weiterhin bei ihm in Behandlung bleiben MUSS...
vallée hat geschrieben:Noch mag dir das nicht so klar sein, mit 19 bist du im Grunde ja auch fast noch ein Mädchen oder eine ganz junge Frau
Richtig..mir ist es noch nicht ganz bewusst.Ich fühle mich sehr sehr sehr..alt..und ich denke ständig,dass ich keine Zeit mehr habe.
Und es schmerzt so,dass ich Abschied von meinen Therapeuten nehmen muss...weil..er konnte mir doch schon helfen und er weiß doch jetzt so gut wie alles über mich...na ja..so gut wie.
vallée hat geschrieben:Aber wenn du mit 25 oder 30 immer noch in diesen Muster hängst, wirst du es vielleicht nicht mehr wollen
Ja,stimmt..das werde ich dann gewiss nicht merh wollen.
vallée hat geschrieben:Noch hast du viel Zeit.. den Weg vom Mädchen zur Frau zu gehen. Darum geht es vielleicht auch. und das meine ich nicht unbedingt körperlich, obwohl das sicher auch eine Rolle spielt
Danke für deine Worte!!!

Nur..ich bin eingach so ..verletzt(?)..und ich komme damit nicht zurecht,dass jetzt die letzten Sitzungen bei meinen Therapeuten beginnen werden.

Alles Liebe und vielen Danke,
DeafeningSilence
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Beitrag Mo., 26.04.2010, 16:05

Liebe Silence,
ja, glaube ich dir, das das echt doof und verletzend ist und vielelicht wäre es beser gewesen bei ihm zu bleiben. Zumal du ja auch wirklich noch therapeutische Unterstützung zu brauchen scheinst. Aber es sind eben Sachzwänge! hat nichts damit zu tun, dass er dich los werden will.
Aufmerksamkeit habe ich auch schon für meine charmante und umgängliche Art erhalten und vor allem für meine Leistungen..das Problem ist halt nur,dass man mir dadurch immer mehr aufbürdete..dachte und überzeugt davon war,dass ich das alles schon alleine schaffen kann..ich wurde und werde ständig um Rat gefragt..denn ich "weiß ja alles"und "kann ja alles"..aber das ist eben nicht der Fall!!!
Kann ich gut nachvollziehen. Kenne/kannte das. Kanns leider auch nicht so gut ausdrücken. Ich merke bei mir, das es etwas damit zu tun hat, beide Seiten zu zeigen. Ich kann viel, weiß viel, bin klug, vieles, was Wissen und Leistung angeht fällt mir sehr leicht. Aber es gibt auch eine andere Seite von mir, die manchmal zeitweise überfordert ist, erschöpft, kopflos, unsicher, deprimiert. Ich habe gelernt, mich dann auch zu zeigen, vor Menschen, die damit umgehen können. kann nicht jede rund es ist auch einfach nicht überall der angemesene Ort sowas zu zeigen. Aber es gibt diese Orte und Menschen, wos geht. Gute Freundin, ParterIn, manchmal haben auch Lehrer, Dozenten, Chefs ein offenes Ohr und Verständnis.
Gerade weil ich es mir zugestehen kann, mal deprimiert einen Tag in der Couch zu hängen, mich bemitleiden zu lassen, komme ich dann wieder auf die Beine. Weil ich zu meiner Dozentin auch mal sagen kann: "Äh, hab grad keine Peilung, erklären sie bitte nochmal." Bin ich diejenige, dies wirklich verstanden hat und dann die Bestnote erreicht. Weil ich sagen kann: "Nein, da möchte ich dir jetzt nicht helfen", habe ich genug Zeit für meine Aufgabe und für die Freunde, die mir wichtig sind, bin da engagiert, weil ich meine Kräfte einteile.
Nun gut..wenn du meinst,dass das sinnvoll ist ds noch mit ihm zu beginnen...dann werde ich das versuchen.
Na ja, das war mein spontaner gedankern, weil ich ein gefühl dafür habe, das niemand unendlich viel lebenszeit hat und das man Lebenszeit nicht vergeuden sollte, weil das Lebens einfach spannend ist und viele Aufgaben bereit hält, die du vielleicht noch angehen möchtest.
Aber 15 Stunden ist schon ziemlich wenig und wenn dich der Abschied so bedrückt ist es ganz sicher auch okay, in den 15 Stunden einen guten Abschied hin zu kriegen. Wäre ja auch irgendwo ein tolles Ergebnis. Gibts ja im leben nicht oft. Abschied ist zwar immer mit Trauer und Schmerz verbunden, aber das man sich eben im Guten und im Einvernehmen trennt, das fände ich eine tolle Erfahrung, weil man das eben oft so nicht hat.
amor fati

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Beitrag Mo., 26.04.2010, 22:46

Liebe valée!

Vielen lieben Dank für deinen Beitrag!
vallée hat geschrieben:ja, glaube ich dir, das das echt doof und verletzend ist und vielelicht wäre es beser gewesen bei ihm zu bleiben. Zumal du ja auch wirklich noch therapeutische Unterstützung zu brauchen scheinst. Aber es sind eben Sachzwänge! hat nichts damit zu tun, dass er dich los werden will
...es hat nichts damit zu tun,dass er mich los werden will..das ist schon einmal beruhigend.Dennoch..die letzten Tage habe ich versucht mich damit abzufinden..doch das schlimme ist,dass ich in alte Muster verfalle..obwohl ich es zu verhindern versuche.Mir geht es gar nicht gut und ich habe auch niemanden,mit dem ich darüber reden kann..deswegen bin ich ja auch hier im Forum.
Ich brauche wirklich noch therapeutische Unterstützung...ich denke noch,ic werde wahnsinnig.
vallée hat geschrieben:Kann ich gut nachvollziehen
vallée hat geschrieben: Ich merke bei mir, das es etwas damit zu tun hat, beide Seiten zu zeigen. Ich kann viel, weiß viel, bin klug, vieles, was Wissen und Leistung angeht fällt mir sehr leicht. Aber es gibt auch eine andere Seite von mir, die manchmal zeitweise überfordert ist, erschöpft, kopflos, unsicher, deprimiert.
Ja genau!!Es freut mich,dass du gelernt hast auch diese Seite zu zeigen..ich hatte das auch eine zeitlang versucht gehabt..doch es hatte nur Nachteile für mich.Bei meinem Therapeuten habe ich diese Seite natürlich zeigen können..umso schwere fällt mir dann der Abschied von ihm..ich werde nie wieder Kotkt zu ihn haben..wie soll das funktionieren?!??Ich könnte es ja verstehen,wenn ich soweit wäre..doch es fehlt noch einiges

Er dürfte vermutlich noch nicht einmal verlängern,wenn er sehen würde,dass es mir dadurch schlechter geht,oder?
vallée hat geschrieben:es ist auch einfach nicht überall der angemesene Ort sowas zu zeigen. Aber es gibt diese Orte und Menschen, wos geht. Gute Freundin, ParterIn, manchmal haben auch Lehrer, Dozenten, Chefs ein offenes Ohr und Verständnis.
Ja,das stimmt...das sollte man für sich selbst wahrscheinlich erst einmal ergründen.
vallée hat geschrieben:Gerade weil ich es mir zugestehen kann, mal deprimiert einen Tag in der Couch zu hängen, mich bemitleiden zu lassen, komme ich dann wieder auf die Beine
Wow!Das ist wirklch bewundernswert..ich hoffe sehr,dass ich auch dahin kommen werde!!
vallée hat geschrieben:Na ja, das war mein spontaner gedankern, weil ich ein gefühl dafür habe, das niemand unendlich viel lebenszeit hat und das man Lebenszeit nicht vergeuden sollte
Da hast du durchaus Recht.Mir ist sehr bewusst,dass ich nicht viel Zeit habe...das Leben zu kurz ist.Ohnehin fühle ich mich schon sehr alt..und jeder Tag ist für mcih,als hätte ich ihn verschenkt..ich habe schon so vieles durchmachen müssen..so viel..das erleben manche Menschen in ihren ganzen Leben..und ich habe doch noch so viel Hilfe nötig..und keine Zeit mehr,um dies mit meinen Thera in Anspruch zu nehmen.
vallée hat geschrieben:Aber 15 Stunden ist schon ziemlich wenig und wenn dich der Abschied so bedrückt ist es ganz sicher auch okay, in den 15 Stunden einen guten Abschied hin zu kriegen
Oh man..und dabei gibt es jetzt noch so einiges zu bearbeiten.Nächste Woche hat mein Theraa einen gemeinsamen Termih für mcih und meine Eltern ausgemacht..weil es da Probleme gibt..nur..das ist meine Zeit..sicher ist das auch wichtig..nur...die Zeit läuft..wie wollen wir das noch in so weigen Wochen schaffen?!??
vallée hat geschrieben:Abschied ist zwar immer mit Trauer und Schmerz verbunden, aber das man sich eben im Guten und im Einvernehmen trennt, das fände ich eine tolle Erfahrung, weil man das eben oft so nicht hat
Das ist wahr!Nur ich empfinde den Schmerz zur Zeit als unerträglich..ich komme damit nicht,gar nicht zurecht.

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Beitrag Di., 27.04.2010, 15:49

...das schlimme ist,dass ich wieder in alte Muster falle.Ich lasse mich dort nicht mit Absicht hineinfallen..es kommt einfach über mich.
Zum Beispiel kommen jetzt leider gewisse Ängste wieder.Ich weiß nicht weshalb das auf einmal wieder so ist?!?
Es ist wirklich unerträglich.wirklich..ich versuche dagegen anzukäpfen,doch ich fühle mich einfach überhaupt nicht gut.
Jetzt ist schon wieder die Angst da das Haus zu verlassen..und weiter weg zu fahren.
Ich musste das jetzt hier niederschreiben,weil ch keinen anderen Weg finde,um damit umzugehen.
Vielleicht mögt und könnt ihr mir helfen?!??

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