Der erste Schritt

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Alexander82
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Der erste Schritt

Beitrag Mo., 10.01.2011, 13:34

Guten Tag,

Vielleicht kurz eine kleine Einführungen zu meinen Problemen.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob ich an Depressionen leide, oder einfach nur Realist bin. Zumindest behaupten alle Selbsttests die man so findet, dass ich dringend in Behandlung soll.
Ich leide seit meiner Kindheit an Minderwertigkeitskomplexen und alles was dazu gehört. Mittlerweile bin ich 28 und trau mich nicht einmal mehr vor die Tür. Tägliche Dinge wie einkaufen, Tanken etc. sind für mich eine echte Herausforderung.

Freunde wurden auch von Jahr zu Jahr weniger und die paar wenigen verbliebenen sind auch nur dazu da mir zu sagen wie hässlich und dumm ich nicht bin. (Auch wenn sie es nur spaßeshalber sagen). An eine Freundin ist überhaupt nicht zu denken, aber ich rede mir immer ein, dass das mein Schicksal ist und es auch andere gibt die allein zurechtkommen müssen.

Ich habe es jetzt ne weile mit Johanniskraut versucht in der Hoffnung dass es mir besser geht. Aber dabei ist leider nur eine Allergische Reaktion raus gekommen.

Immer wenn ich in ein Forum schreibe kommt als Antwort, dass ich dringend zu einem Arzt sollt. Leider trau ich mich das nicht. Allein der Gedanke an ein Wartezimmer wo alle sehen wie kaputt ich bin macht mir Angst. Noch dazu bekommt man Termine erst Monate später. Bis dahin ist mein Anflug von wegen „ich will etwas ändern“ wieder verflogen.

Und heute ist wieder so ein Tag wo ich daran denke zu einem Arzt zu gehen. Nur zu welchen? Psychiater, Neurologie, Psychotherapeut? Ich weiss es nicht. Natürlich habe ich mich etwas schlau gelesen, bin aber noch immer unschlüssig. Ich kann mir nicht vorstellen dass jemand der ein paar Sitzungen mit mir redet helfen kann. Am liebsten hätte ich gern ein Medikament, dass macht dass mir alles egal ist. Ich denk damit komm ich über die Runden.
Dann frage ich mich auch ob das überhaupt nötig ist. Auch so ein Arzt oder Therapeut wird gleich sehen dass meine Ängste berechtigt sind.

Was würdet ihr als ersten Schritt empfehlen? Oder denkt ihr ich sollte einfach weitermachen wie bisher und hoffen dass alles besser wird?

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Fiasei
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 14:03

Hallo Alexander82!

... schön das du hier hergefunden hast - willkommen im Forum!
sind für mich eine echte Herausforderung
aber du schaffst sie
Freunde wurden auch von Jahr zu Jahr weniger und die paar wenigen verbliebenen sind auch nur dazu da mir zu sagen wie hässlich und dumm ich nicht bin. (Auch wenn sie es nur spaßeshalber sagen).
Hier hört sich der Spass aber auf. Ein Späßchen alles gut und schön, aber es dürfte hier Dauerzustand sein.
Was macht ihr wenn ihr euch trefft???
ich rede mir immer ein, dass das mein Schicksal ist und es auch andere gibt die allein zurechtkommen müssen.
Redest du dir viell. auch ein, du hast Depressionen und traust dich nicht unter Leute gehen? Manche wollen auch alleine zurechtkommen und sind gerne alleine.
llein der Gedanke an ein Wartezimmer wo alle sehen wie kaputt ich bin macht mir Angst.
Von aussen kann niemand in deine Seele und in dein Inneres schauen und somit sehen auch nicht die Leute wie kaputt du bist.
Um den aber trotzdem vorzubeugen, könntest du dir einen Arzttermin ausmachen um die Zeit wo nicht gerade Stosszeit ist. Oder die Sprechstundenhilfe fragen wann wenig los sei.
Arzt: In erster Linie würde ich mich dem Hausarzt anvertrauen.
Am liebsten hätte ich gern ein Medikament, dass macht dass mir alles egal ist. Ich denk damit komm ich über die Runden.
Deine Einstellungen sind sehr sonderlich, dennoch möchte ich dir sagen, dass Medikamente lediglich die Symptome bekämpfen aber nicht die Ursache. Die Ursache könnte ein Psychologe finden - sofern du mitarbeitest und bereit dazu bist - den Anschein habe ich aber nicht.....
Oder denkt ihr ich sollte einfach weitermachen wie bisher und hoffen dass alles besser wird?
Wie lange quälst du dich schon durch die Tage/Wochen/Monate/Jahre???
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat

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Saul
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 14:14

Hallo Alexander,

meinst du, dass ein Realist Angst davor haben muss, vor die Tür zu gehen? Du kannst zwar ähnlich stark darunter leiden, ein nüchterner Realist zu sein, so wie du auch unter Depressionen leiden kannst. Aber Realismus allein bringt noch keine Sozialphobie mit sich.

Wenn du auch Realist sein willst: Erkenne an, dass du abgesehen davon wohl unter Depressionen leidest.
Alexander82 hat geschrieben:Am liebsten hätte ich gern ein Medikament, dass macht dass mir alles egal ist. Ich denk damit komm ich über die Runden.
Möchtest du das wirklich? Glaubst du, dir wäre damit geholfen? Willst du nicht viel eher leben und dich in den jeweiligen Umgebungen wohlfühlen, in die du dich begibst?

Glaub mir - es lohnt sich darauf zu hoffen, dass du entweder mit Hilfe eines "Experten" oder gar durch Selbstheilung (im Sinne eines Auswachsens der Depression) nach einiger Zeit zurückblickst und dir gar nicht mehr vorstellen kannst, dass es eine Zeit gab, in der du dich nicht einmal mehr vor die Tür getraut hast.
Alexander82 hat geschrieben:Auch so ein Arzt oder Therapeut wird gleich sehen dass meine Ängste berechtigt sind.
Inwiefern glaubst du sind deine Ängste berechtigt? Kannst du einen Auslöser oder eine Ursache festmachen?

Saul

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Virtu
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 14:22

Alexander82 hat geschrieben:Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob ich an Depressionen leide, oder einfach nur Realist bin. Zumindest behaupten alle Selbsttests die man so findet, dass ich dringend in Behandlung soll.
Als Realist glaubst du natürlich den Selbsttests...
Alexander82 hat geschrieben: Und heute ist wieder so ein Tag wo ich daran denke zu einem Arzt zu gehen. Nur zu welchen? Psychiater, Neurologie, Psychotherapeut? Ich weiss es nicht.
Erstmal zum Hausarzt wäre auch eine Möglichkeit, aber das Wichtigste ist, dass du irgendwo hin gehst und dir helfen lässt.
Alexander82 hat geschrieben: Auch so ein Arzt oder Therapeut wird gleich sehen dass meine Ängste berechtigt sind.
Ich fürchte, du irrst dich.
Du hast sehr viele Symptome, die für eine Depression sprechen, was auch durch die Selbsttests bestätigt wird.

MfG

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Alexander82
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 17:37

Hallo ihr.
Ich danke euch für eure Antworten.

Leider ist die Sache mit dem Hausarzt für mich keine Option. Zum einen hab ich kein wirkliches Vertrauen zu ihm und zum anderen wäre mir das peinlich weil ihn ja auch meine Familie kennt etc. Trotz Schweigepflicht will ich das nicht.

Was meine Freunde angeht. Ist ja nicht immer so und ich habe nur die Option die oder ganz alleine.

Ob ich mir eine Depression einrede das frag ich mich schon immer.
Auch mein Kommentar über ein Medikament kommt wohl vom selben Problem.

Die Wahrheit und meiner Meinung nach die Ursache an dem ganzen war schon immer mein Äußeres. Angefangen damals in der Schule bis zum heutigen Tag muss ich mir immer wieder Kommentare und Ablehnungen anhören. Und bitte missversteht das jetzt nicht ich bin nicht eitel oder so was. Ein Mann in meinem Alter sollte damit klar kommen und auch habe ich viel über Dysmorphophobie gelesen.
Ich habe nur leider das Pech dass es wirklich so ist. Und deshalb auch mein Kommentar über ein Medikament womit mir alles egal ist.

Seit gut 20 Jahren lebe ich nun damit und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Dass sich Leute nach mir umdrehen um noch einmal ganz genau hinzugucken passiert mir täglich. Dumme Sprüche und Mädchen die davonlaufen wenn sie in meiner Nähe stehen sind auch nichts Besonderes. Dazu noch hänselein von meinen Freunden und der Tag ist perfekt.
So ist es auch nicht verwunderlich dass ich es meide vor die Tür zugehen.
Immerhin muss ich mir zuhause nichts anhören.
Ich bin einfach verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. Nach 20 Jahren Kampf und Einsamkeit habe ich einfach keine Kraft mehr.

Nachdem ich das hier geschrieben habe frage ich mich, ob ich gerade hier im Forum das Thema verfehle. Entschuldigt bitte wenn dem so ist.

Alex

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ENA
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 17:46

Hallo Alexander!

Nur mal schnell als Alternative zum Hausarzt: Arzt für Psychiatrie und Neurologie. Manche von denen sind auch Psychotherapeuten, andere Psychotherapeuten sind Psychologen.

Du kannst Dir also entweder eine Überweisung für einen Arzt holen oder direkt für die Therapie. Da Du von Medikamenten sprichst, wäre wohl ein Facharzt die erste Wahl.
...und wenn Du Dich nicht zu Deinem Hausarzt oder zu einem Arzt in Deinem Wohnort traust: Nimm einen anderen!

Lieben Gruß, ENA!

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Saul
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 17:53

Hallo Alexander,

du musst ja nicht unbedingt zu dem immer gleichen Hausarzt gehen, zu dem du aus Gewohnheit bisher immer gegangen bist. Wechsel doch mal zu einem Arzt, der dann DEIN Arzt ist, und nicht der deiner Familie.

Was die verzerrte Wahrnehmung deines Körperbildes angeht: Was glaubst du stimmt nicht mit deinem Äusseren? Warum drehen sich die Leute nach dir um? Wen oder was, denkst du, sehen sie dann?

Ich bin mir sicher, dass es für dein "Problem" einen naheliegenden Ausweg gibt. Und Wahrnehmungen -selbst vermeintlich jahrelang geprägte - können sich rapide und prägnant verändern. Auch wenn du daran jetzt noch nicht so recht glauben kannst.

Saul

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Alexander82
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 18:51

Hallo Ihr.
Also das mit dem Hausarzt hab ich mir schon überlegt. Aber denn wohl eher direkt zu einem Neurologen oder?
Wenn ich nur wüsste was ich da sagen soll. Ich meine „Hallo ich bin hässlich und alle drehen sich nach mir um“ wird’s wohl nicht bringen. Deshalb bin ich mir auch unsicher ob das der richtige Weg ist.

Naja verzerrte Wahrnehmung wird es wohl leider nicht sein. Es gab Zeiten da habe ich auch schöne Seiten an mir entdeckt. Aber dann kommen wieder andere und erinnern mich daran warum ich diverse komplexe habe. Noch dazu wo ich in einem Alter bin wo mittlerweile ausnahmslos jeder in meinem Umkreis eine Freundin oder Frau hat, fällt das langsam auf dass ich mir das nicht einbilde.

Ich habe einfach allgemein Pech mit schlechter Haut, Flecken, vielen Muttermalen etc. Also wirklich übertrieben viele, was man schon von weiten sieht.
Vor 2 Jahren war ich bei diversen Hautärzten. Ich wollt einfach etwas dagegen tun. Aber entweder mir wurde gesagt „du musst damit leben“ oder Spaßbehandlungen mit Salben die nichts bringen.

Dazu noch meine steigenden Komplexe. Ich kann zb. bei einer Unterhaltung kaum bzw. schwer jemand in die Augen gucken oder ihn anlächeln ohne den Kopf wegzudrehen. Was meinem gegenüber natürlich auch seltsam vorkommen mag. Aber daran versuche ich zu Arbeiten bzw. zwinge ich mich dazu.

Ich denke mittlerweile einfach, dass ich einen Weg finden muss allein glücklich zu werden bzw. lernen muss Kommentare oder Blicke einfacher wegzustecken.

Wenn ich meine Probleme so lese die ich hier von mir gebe, kommt es mir vor als würde es einen Teenager betreffen. Keine Ahnung wie ich das einem Arzt erzählen soll. Mir ist es schon richtig peinlich hier zuschreiben.

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Virtu
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 19:55

Alexander82 hat geschrieben: Aber denn wohl eher direkt zu einem Neurologen oder?
Ja, Neurologe/Psychiater, Therapeut oder eine entsprechende Ambulanz in einem Krankenhaus.
Alexander82 hat geschrieben: Wenn ich nur wüsste was ich da sagen soll.
Was du in deinem ersten Beitrag geschrieben hast, sollte reichen.
Also...
- Depressionen und dringende Behandlung empfohlen laut Selbsttests
- seit der Kindheit Minderwertigkeitskomplexe
- traust dich fast nicht mehr vor die Tür
- Einkaufen, Tanken usw. sind eine echte Herausforderung
- an eine Freundin ist überhaupt nicht zu denken
usw.

MfG

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Medea
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Beiträge: 410

Beitrag Mo., 10.01.2011, 21:34

Hallo!

Schau doch mal auf www.psyonline.at und such dir einen Therapeuten in deiner Umgebung raus, den du von der Beschreibung und vom Foto sympatisch findest.

Wenn du über genügend finanzielle Möglichkeiten verfügst, kannst du alles privat zahlen und sparst dir den Weg über den Hausarzt.

Oder aber du suchst dir einen anderen Hausarzt, als den den deine Familie hat. Du musst dem auch nicht sagen, was wirklich los ist.
Meistens reicht es, wenn du sagst, du bist psychisch überlastet und kommst mit manchen Sachen nicht klar und fragst nach einer Überweisung zum Therapeuten.

Sowas ist total üblich und keine Schande.

Alles Gute dir!!!

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Saul
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männlich/male, 36
Beiträge: 1296

Beitrag Di., 11.01.2011, 13:23

Alexander82 hat geschrieben: Es gab Zeiten da habe ich auch schöne Seiten an mir entdeckt.
Diesen schönen Seiten an dir solltest du dich wieder verstärkt zuwenden, Alexander.

Viel wichtiger wäre es aber, dein Selbst-Bewusstsein zu stärken, dir deiner inneren (und charakterlichen) Schönheit bewusst zu werden. Denn deine Mitmenschen lassen dich nicht links liegen, weil du vermeintlich schlechte Haut hast und weil Muttermale sichtbar sind. Das ist eine Frage der Ausstrahlung, wie und ob die Menschen auf dich reagieren.

Also: Entdecke deine Schönheit und vernachlässige möglichst die Fixierung auf die vermeintlichen äusseren Unschönheiten.

Alexander82 hat geschrieben:Wenn ich meine Probleme so lese die ich hier von mir gebe, kommt es mir vor als würde es einen Teenager betreffen.
Ach, Quatsch ... Was glaubst du, mit welchen "teenagerhaften" Komplexen sich Erwachsene herumschlagen müssen?!?

Und die Anderen, die dich nach der Beschaffenheit deiner Haut beurteilen mögen - deren Komplexe liegen vielleicht da, wo es wirklich weh tut.

Saul

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Lanzalotta
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Beiträge: 741

Beitrag Di., 11.01.2011, 19:46

Hallo lieber Alexander,
Alexander82 hat geschrieben:Was würdet ihr als ersten Schritt empfehlen? Oder denkt ihr ich sollte einfach weitermachen wie bisher und hoffen dass alles besser wird?
Von allein werden die Dinge nicht unbedingt besser.
Ich rate Dir - Saul - eine Psychotherapie zu machen.
Medikamente können kaum eine Lösung sein.
Und in Deinem Falle sind sie ganz sicher keine Lösung!
Saul hat mMn das Problem auf den Punkt gebracht.

Wahrscheinlich verhalten sich die Menschen so, weil Du, aufgrund Deiner grossen Unsicherheit, merkwürdig rüberkommst und nicht, weil Du meinst, dass Du hässlich seist.Ein Vergewaltiger sucht sich unter vielen Frauen auch am Ehesten die heraus, die am Ängstlichsten wirkt.

Such Dir einen neuen Hausarzt und lass Dir einen Überweisungsschein für eine Psychotherapie geben.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.

Woody Allen

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Uhura
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Beiträge: 35

Beitrag Mi., 12.01.2011, 20:22

Hallo Alexander,

ich möchte dir auch Mut zusprechen, den extrem schwierigen ersten Schritt zu einem Arzt zu machen.
Alleine "herumwurschteln", beziehungsweise immer die Hoffnung dunkle Phasen zu überstehen, mit der Aussicht auf helle Zeitabschnitte ... das klappt auf Dauer nicht und frisst dich auf.
Wenn du nicht zu deinem bisherigen Hausarzt gehen möchtest, geh zu einem anderen (ich weiss nicht, ob das Hausarzt-System in A ähnlich wie in D ist) oder such gleich eine Neurologen auf. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass jüngere Ärzte eher die Brisanz von psychischen Problemen begreifen und feinfühliger sind. Und: Wenn du *ein mal* konkret vor einem Arzt deine Probleme benennst - so wie du sie hier beschrieben hast, oder wie die Stichpunkte, die Virtu zusammengefasst hat - dann kann das etwas wie ein Dammbruch sein. Die Barriere darüber zu sprechen wird niedriger, das beschämende Gefühl nimmt ab, eine Art von Erleichterung .
Auch wenn das der Rat ist, denn du schon mehrmals gehört hast: Wag es. Geh zu einem Arzt. Es kann nicht schlechter werden.

Gruss

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Procrastinator
Helferlein
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Beiträge: 46

Beitrag Fr., 21.01.2011, 01:14

ich habe auch gerade wieder so einen kurzen moment wo ich denke "scheiße, du musst unbedingt endlich was unternehmen".

Kann niemand pragmatisch erklären, wie man da vorgeht? Zum hausarzt möchte ich auch nicht, schon lieber direkt zu einem Spezialisten. Kann man zu so einem Neurologen ohne Überweisung, oder wie läuft das? Am liebsten wäre es mir auch, wenn es jemand wäre, der potentiell Medikamente verschreiben kann oder zumindest sehr gut abwägen kann, ob ich diese benötige.
habe mal ein paar wochen lang medikamente genommmen und würde gerne noch mal einen zweiten Versuch starten..
danke!

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Lilly111
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weiblich/female, 46
Beiträge: 938

Beitrag Fr., 21.01.2011, 05:16

Procrastinator hat geschrieben:Kann man zu so einem Neurologen ohne Überweisung, oder wie läuft das? Am liebsten wäre es mir auch, wenn es jemand wäre, der potentiell Medikamente verschreiben kann oder zumindest sehr gut abwägen kann, ob ich diese benötige.
Das kannst Du machen, musst dort dann nur nochmal die 10 Euro Praxisgebühr bezahlen.

Ob ein Neurologe der richtige Arzt ist, wäre ich mir jetzt nicht sicher. Würde es eher mit einem Psychiater und Psychotherapeuten versuchen. Beides in einer Person. Das erste sagt er ist Arzt, darf also Medikamente verschreiben, das zweite er bietet Therapie an.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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