Therapeutin bricht Schweigepflicht

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:21

Mir ist das Verhältnis der Sozialarbeiterin zu Dir nicht klar. Ist sie Dein Vormund? Irgendwie scheint es ja so zu sein, dass die Psychologin glaubte mit ihr sprechen zu können, und das verstehe ich eben nicht, deshalb auch die Frage wieso warum das Telefonat. Das hast Du also nie besprochen mit der Sozialarbeiterin, dass Du psychologisch betreut wirst? Hätte ja sein können, dass sie eine Schaltzentrale ist für Dich und anderen Instanzen.

Ich versteh die Zusammenhänge nicht, vielleicht auch, weil es für mich eine derartige Unterstützung nicht gab. Hmm... warum hast Du nun die Sozialarbeitterin?

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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:36

Also die Sozialarbeiterin, bzw. der Verein für den sie arbeitet, wurde mir von meiner ersten Psychologin empfohlen, bis dahin wusste ich auch nicht, dass es sowas gibt.

Die Brücke ist unter anderem eine Einrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene, die hilft, wenns beispielsweise darum geht, aus einer gewalttätigen häuslichen Situation rauszukommen, wenn Berufseingliederungsschwierigkeiten bestehen, oder auch, wie bei mir, wenn man sich einfach mit der Situation überfordert fühlt, durch die Bürokratie nicht durchblickt, nicht mehr weiter weiß.
Eine Vormundschaft besteht nicht, zumindest nicht in meinem Fall. Ich bin immer noch alleine verantwortlich und muss Dinge selbst regeln. Aber einmal die Woche treffen wir uns, und besprechen, was die Woche los war, ob ich irgendwelche Fragen hab, ob ich klarkomme, etc.

Und normalerweise läuft das dann so ab, dass ich ihr eben erzähle, wenn ich bei der Psychologin war und auch, was bei der Sitzung besprochen wurde, bzw. rauskam, aber eben nur so viel, wie ich erzählen will. Desweiteren hilft sie mir mit Anträgen, falls ich nicht weiter weiß, oder gibt mir Tipps und Anregungen. Und sie weiß halt meistens drüber Bescheid, wann ich welchen Termin hab, was ich ihr aber selbst erzähle.

Ich hatte die Sozialarbeiterin in erster Linie, weil sich für mich keine Arbeitsagentur zuständig fühlte, und ich selbst nicht die Mittel hatte, auszuziehen, geschweigedenn Arbeit zu finden. Sie hat dann für mich arrangiert, dass ich für 2 Monate im alten Schwesternwohnheim des örtlichen Krankenhauses untergekommen bin, damit ich mich im neuen Landkreis anmelden konnte und so die Arbeitsagentur dieses Landkreises für mich zuständig war und auch jetzt noch ist.

Ist alles ein wenig umständlich und kompliziert, aber ich hoffe, ich konnte etwas Licht in die Sache bringen.

Liebe Grüße

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:51

MissSecret hat geschrieben:Also die Sozialarbeiterin, bzw. der Verein für den sie arbeitet, wurde mir von meiner ersten Psychologin empfohlen, bis dahin wusste ich auch nicht, dass es sowas gibt.
Jetzt erklärt sich mir nun auch die Verbindung zwischen Sozialarbeiterin und Psychologin.

Warum sie nun die Psychologin überhaupt angerufen hat, bleibt mir aber ein Rätsel. Und wieso fragt sie dort wegen einer neurologischen Untersuchung nach? Hast Du sie gar nicht gefragt, warum sie dort angerufen hat? Ich verstehe es nicht. War das also kein Thema zwischen Euch?

Natürlich verstehe ich auch, dass Du sauer bist wegen der Aussage der Ex- Therapeutin, aber wie das nun zustande gekommen ist, bleibt mir ein Rätsel. Mir bleibt auch ein Rätsel warum Du mit der Sozialarbeiterin die Therapiestunden besprichst. Geht es da nicht ehr um Unterstützung im Alltag?

Willst Du jetzt irgendwie gegen die Therapeutin vorgehen?

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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 14:26

Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich mich an das Gespräch letztens zurückerinnere, bin ich mir gar nicht sicher, ob ich genauer nachgehakt habe, warum das Telefonat überhaupt stattgefunden hat. Ich war erst mal so fassungslos über das was gesagt wurde und dass überhaupt was gesagt wurde. Aber ich werd das beim nächsten Termin nochmal ansprechen, danke dass du mich darauf hingewiesen hast!

Die neurologische Untersuchung war immer mal wieder ein Thema zwischen uns. An sich spricht dagegen natürlich nichts, aber ich wurde schon mal neurologisch untersucht, damals hatte ich die Depressionen und auch die Panikattacken schon, aber es wurde nichts gefunden. Allerdings wurde nicht direkt danach gesucht, muss ich auch dazu sagen, sondern es wurde geschaut, ob ich vielleicht einen Tumor habe, weil meine Pupillen unterschiedlich groß waren, ohne Drogeneinfluss wohlgemerkt.
Ich hab bisher immer versucht, das zu meiden, weil ich so fürchterliche Angst vor der Röhre hab, in die man reingeschoben wird... Wenn ich das jetzt aber meiner Sozialarbeiterin sage, dann glaubt sie noch mehr, dass ich das Ganze nicht ernst nehme...

Ob ich gegen meine Ex-Therapeutin vorgehe, oder nicht, weiß ich noch nicht... Ganz zu schweigen von den wahrscheinlich verschwindend geringen Chancen...
Ich hab halt nur die ganze Zeit das Gefühl, dass sie das ganze meiner Sozialarbeiterin nur deshalb erzählt hat, weil sie beleidigt ist, dass ich zu ner anderen Therapeutin gehe und mit ihrer Art nicht zufrieden war. Und dass sie jetzt aus reiner Bosheit quasi so ein Gutachten ausstellt. Mir ist zwar klar, dass mir dazu hier niemand was sagen kann, das erwarte ich gar nicht aber... Hmmm

Ist das Ganze jetzt eine Lappalie? Seh ich das alles zu eng? Ich persönlich finds wirklich schlimm, aber ich bin wahrscheinlich auch nicht objektiv genug....

Liebe Grüße

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 17:05

Letztlich geht es ja erstmal um das Gutachten.

Wann ist das denn erstellt?

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Flugente
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:58

Hallo Miss Secret!

Wenn deine jetzige Psychologin dies ganz anders sieht und diverse Hintergründe (von deiner Ex-Thera) kennt und diese ganzen Vorkomnisse schädlich für dich findet, warum kann sie dich dann nicht unterstützen? Wenn sie beurteilen kann, dass du nicht simulierst warum kann sie dann kein Gutachten schreiben? Ist in meinen Augen ein kleiner Widerspruch.

Schließlich wurde die erste Psychologin ja nur deshalb eingeschaltet, weil die jetzige nicht bereit war, ein Gutachten zu erstellen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich würde mich nun an sie wenden, als deine akutelle Psychologin, und um Unterstützung bitten.

Alles Gute
Flugente
Eisberg voraus!

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Stöpsel
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 00:02

Hallo MissSecret,

ich würde mir über die frühere Therapeutin nicht mehr Gedanken machen als nötig.
Ich denke auch, Du fährst besser damit, auf ein Gutachten Deiner jetzigen Therapeutin zu warten. Vielleicht will sie deswegen jetzt noch kein Gutachten schreiben, weil sie zu wenig über Dich weiß, um hieb- und sitchfest zu machen, daß Du derzeit nicht arbeiten kannst (und vielleicht ist das Gutachten-schreiben bei der früheren Therapeutin nur deswegen kein Problem, weil sie eh nicht vorhat, es so zu schreiben, daß Deine beschränkte Arbeitsfähigkeit darin rauskommt. Mit all dem, was bisher mit der früheren Therapeutin gelaufen ist, würde ich das Risiko nicht eingehen, daß sie das Gutachten schreibt). Aber dann müßte sie (die jetzige Therapeutin) halt notfalls noch ein paar mehr Stunden machen mit Dir, vielleicht auch in der nächsten Zeit öfter, damit das Gutachten bald zustandekommt (wie weit ist da überhaupt Druck vom Arbeitsamt da, bis wann ein Gutachten da sein muß? Ich meine, wenn Du nirgendwo eins (sinnvoll) herbekommen kannst, dann ist es eben so, da können die doch auch nicht viel machen, denk ich mir?! Und das mit der früheren Therapeutin kann ja nun nicht mehr wirklich als sinnvoll zählen). Sprich doch noch mal mit ihr (der jetzigen Th.) darüber, was für Dich dabei auf dem Spiel steht. Ein nicht so ausgefeiltes Gutachten von ihr scheint mir jedenfalls besser zu sein als eins von der früheren Therapeutin.
UNd ich würde ihr auch von der Situation mit der früheren Therapeutin und der Sozialarbeiterin erzählen (also, das mit der Schweigepflicht), ihre Meinung dazu mal hören.
Und das mit der Sozialarbeiterin: Wenn das alles nicht mit Dir abgesprochen war und Du beide nicht von der Schweigepflicht entbunden hast, finde ich das schon nicht in Ordnung. Da würde ich die Sozialarbeiterin auf jeden Fall nochmal drauf ansprechen. Eigentlich sollte sie wissen, daß das nicht geht. Na ja, ich hatte das auch schon festgestellt, daß das von den Therapeuten unterschiedlich strikt gehandhabt wird.

Viele Grüße

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MissSecret
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 18:34

Hallo zusammen

Danke für eure Antworten!
Ich werd meine jetzige Therapeutin nochmal drauf ansprechen. Als ich sie das letzte Mal fragte, hatten wir erst 3 Stunden oder so, mittlerweile hoffe ich, dass es für sie in Ordnung ist.
Das Ding ist, dass das Gutachten bei der anderen über das Arbeitsamt quasi schon "bestellt" ist und ich sie in einem Schreiben gegenüber dem Arbeitsamt von der Schweigepflicht entbunden habe.

Mittlerweile hör ich von ihr auch nichts mehr. Telefonisch nie zu erreichen und auf Briefe und E-Mails wird nicht reagiert. Fakt ist, dass sie das Gutachten erstellt, bzw. schon erstellt hat. Bei meinem nächsten Termin mit meiner jetzigen Therapeutin werde ich das auch nochmal ansprechen. Die beiden kennen sich sowieso.

Die Gutachten müssen bis nächste Woche Mittwoch da sein, daher hab ich nicht mehr allzu viel Zeit. Danach kommt der Termin beim Amtsarzt, da weiß ich noch nicht, wann der stattfindet.
Und meine Sozialarbeiterin werd ich auch nochmal ansprechen, warum dieses Telefonat überhaupt zustande kam, etc. Als ich sie das letzte Mal drauf angesprochen hab, dass ich es unverschämt finde, dass meine ehemalige Therapeutin überhaupt was gesagt hat, hat sie eher "zickig" reagiert und meinte so ungefähr, was ich mich denn jetzt so aufrege, etc. Ich glaube, sie nimmt das ganze nicht so ernst wie ich, oder ich weiß es nicht... Ich steh ihr jetzt jedenfalls etwas kritisch gegenüber, aber das beruht ja offenbar auf Gegenseitigkeit.

Nunja mal sehen. Ich sprech meine jetzige Therapeutin auf jeden Fall nochmals auf ein Gutachten an und mach drei Kreuze, wenn sie eins schreibt.

Ich bin auch nicht sicher, ob ich gegenüber meiner ehemaligen Therapeutin noch was machen soll, bezüglich des Vertrauensbruchs. Naja, mal sehen...

Vielen Dank euch allen aber für die vielen Anregungen, auf die ich von selber vor lauter ärgern gar nicht gekommen wäre

Liebe Grüße

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Flugente
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 19:28

MissSecret hat geschrieben:und ich sie in einem Schreiben gegenüber dem Arbeitsamt von der Schweigepflicht entbunden habe.
Naja dann kann man der Therapeutin wohl nix vorwerfen, wenn du sie von der Schweigepflicht entbunden hast und da Ämter ja zusammenarbeiten...

Was du für dich daraus lernen kannst ist, dass du auf deine Daten hinkünftig ein bisschen besser aufpasst und nicht zu schnell etwas unterschreibst. Aber vielleicht kann dir deine jetzige Therapeutin da ein bisschen raushelfen.

Alles Gute weiterhin
lg
Flugente
Eisberg voraus!

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MissSecret
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 19:43

Hallo Flugente,

das ist es ja: Diese Ämter arbeiten eben nicht zusammen. Die Brücke ist ein eigenständiger, eingetragener Verein, der weder mit dem Arbeitsamt, noch mit dem Amtsarzt, der meinen Belastbarkeitstest durchführen wird, zusammemarbeitet. Ich habe meine ehem. Therapeutin allerdings nur gegenüber diesem Arzt der Schweigepflicht entbunden, sonst gegenüber niemandem.

Liebe Grüße

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candle
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 19:50

Brauchst Du denn eine Sozialarbeiterin noch?

Du wirkst auf mich so, dass Du Dein Leben gut allein im Griff hast.

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