Therapeutin bricht Schweigepflicht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 17:17

Ich hab eben einige Mädels kennengelernt in Deinem Alter, die sind direkt zum Amt gegangen, bekamen eine eigene Wohnung oder ähnliches. Das ist alles möglich heutzutage. Vielleicht solltest Du Dir das überlegen.

Die Frage ist, warum Du Deinen Opa überhaupt treffen mußt.

Ich finde das alles nur grauslig!

Hast Du keinen anderen Ansprechpartner? Was ist mit Schule, Freundinnen? Kannst Du da irgendwo wohnen?

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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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MalliMilly
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Beitrag So., 26.04.2009, 17:25

Ansprechpartner habe ich eigentlich keinen.
Weil ich durch die ganze Sache depressiver geworden bin,
hab ich all meine Freunde verloren. Sie wollten mir einfach
nicht beistehen.

Eigentlich ist es nicht ganz so schlimm bei meiner Familie
zu wohnen. Es ist nur einfach grausam, meinen Opa zu treffen.
Und meine Mutter würde das einfach nicht verstehen, wenn
ich nicht mitkommen würde zu solchen geburtstagen oder
einfach am Sonntag, denn jeden Sonntag gehen wir zu ihnen
zum Kaffeetrinken.

Liebe Grüße

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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 17:28

Hmm, ich hab das ganz schlimm nachgefühlt grad. Aber wenn es Ok ist für Dich, dann ist es OK.

Bye dann,
candle
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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 18:54

Hey MalliMilly, auch wenn du derzeit noch emotional an deine Familie gebunden bist heißt das nicht, dass du dich nicht dennoch abgrenzen kannst. Mit 16 kann dich keiner mehr zwingen, zu diesen Familienbesuchen mitzugehen. Auch wenns ein Kampf wird aber hintragen werden sie dich letztendlich nicht. Hör auf dich und eine Bedürfnisse.

Alles Gute
Flugente
Eisberg voraus!

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MalliMilly
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Beitrag So., 26.04.2009, 19:12

Ja, aber dann hab ich noch ein problem.
Meine mutter sagt mir dann, dass ich nur noch
in meinem zimmer sitze und mich abgrenze.
und dass ich keine menschen kennenlernen möchte
und dass ich noch in meinem zimmer verrotte.

irgendwo hat sie ja au recht, doch wie gesagt,
durch meinen rückfall der depressionen hab ich alle
freunde verloren und ich möchte auch nicht noch mal
diesen schmerz erleben. deshalb ziehe ich mich auch
immer mehr zurück. ich weiß, dass das keine lösung ist,
aber ich möchte einfach auch niemand neues kennenlernen
zumindest im moment nicht, weil ich das psychisch nicht
packe. es ist für mich schon eine zumutung zur schule zu
gehen...

Kann mich da draußen irgendjemand verstehen??

Liebe Grüße

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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 19:21

MalliMilly du steckst eben mitten in einer Depression, das hast du ja schon erkannt. Dass du dich zurückziehst ist ein Symptom dieser Krankheit. Hast du schon mal überlegt, neben deiner Therapie dich auch medikamentös zu unterstützen? Bekomm jetzt keinen Schreck aber wenn die Antriebslosigkeit so derart stark ist, könnte dir das unter Umständen helfen, denn im Zimmer versauern ist auf Dauer nicht tragbar.

Kannst du diese Dinge in der Therapie ansprechen?
Eisberg voraus!

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MalliMilly
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Beitrag So., 26.04.2009, 19:30

ja, also ich habs schon mal versucht mit was homiopathisches.
aber ich hatte einige probleme mit diesem typ
und zudem musste ich meine eltern anlügen,
weil sie eigentlich nicht wissen, dass ich
eine depression habe.. klingt jetzt vielleicht irgendwie
komisch. ich geh nur zur therapie, weil ich eine phobie hatte
bzw. habe.. da bin ich noch net ganz drüber weg.
ich hab lange gekämpft, damit ich zur
therapie gehen durfte.
und ich will meine eltern nicht über die depression
aufklären. sie sehen mich ja sowieso schon mit anderen
augen.. mir wird kaum noch was gesagt, weil alle denken, ich bin
nicht ganz "richtig" da oben, weil ich .. wie sie immer sagt
... zur psychotante gehe..
es ist hart..

meintest du antidepressiva?? oder so was?
kann man so was auch ohne rezept von der apotheke
holen??
das wär super, eben wegen meinen eltern!

Liebe Grüße

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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 19:50

Ja ich meine Antidepressiva und NEIN die bekommst du nicht in der Apotheke ohne Rezept und das mit gutem Grund. Diese verschreibt dir ein Facharzt, der die für dich richtigen aussucht und der dich regelmäßig sieht. Der richtige Facharzt ist entweder ein Neurologe oder ein Psychiater.

Das kannst du allerdings alles ohne deine Eltern machen. Nachdem du über 14 bist, geht sowas deine Eltern nichts mehr an. Ab 14 unterliegst du der ärztlichen Schweigepflicht.

Vielleicht besprichst du auch das mit deiner Therapeutin, was sie grundsätzlich davon hält und oft haben Therapeuten solche Fachärzte bei der Hand.

Weiß deine Therapeutin eigentlich, wie es dir wirklich geht oder bearbeitest du dort nur deine Phobie?
Eisberg voraus!

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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:16

Ich sehe das hier bereits als einen riesen Teufelskreis und denke nicht, dass Medikamente sinnvoll sind- ich meine sie sind es und doch wieder nicht. Sehe hier aber ein hohes Potenzial um Blödsinn zu machen.

Wie soll etwas besser werden, wenn man nicht will bzw. alles doch nicht so schlimm findet?

Was läuft da bei der Therapeutin eigentlich? Wie oft bist Du dort in der Woche? Was rät sie Dir? Was ist mit einem Klinikaufenthalt?

Das darf doch alles echt nicht wahr sein???

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estelle
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:40

Von manchen Medikamenten kann man abhängig werden und sie überdecken die Probleme nur.
Also ich würde einer 16 jährigen nicht medikamentenabhängig machen wollen!

Hallo MalliMilly,
mit den hämöopathischen Medikamenten finde ich das in Ordnung,arbeite du lieber mit deiner
Therapeutin an deinen Problemen,anstatt sie mit starken Medikamenten zuzudecken.
Einen Klinikaufenthalt halte ich bei dir für etwas übertrieben.Liebe Grüße,Violetta.

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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:52

Violetta 2009 hat geschrieben:Von manchen Medikamenten kann man abhängig werden und sie überdecken die Probleme nur. Also ich würde einer 16 jährigen nicht medikamentenabhängig machen wollen!
Das ist zwar ein schönes Vorurteil aber nicht wahr. Deshalb entscheidet auch ein Facharzt darüber, je nachdem, wie schlimm es dem Patienten geht. Man kann es durchaus in Betracht ziehen, wenn die Therapie alleine nicht hilft. Es kann durchaus auch sein, dass man zu dem Schluss kommt, dass MalliMilly sowas nicht braucht. Wichtig ist, dass sie in der Therapie all ihre Probleme und ihre Auswirkungen anspricht.
Eisberg voraus!

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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:56

Zur Genesung hilft eben aber auch nicht nur Therapie und Medikamente, sondern auch die Entlastung der Situation. Die ist hier ja nicht gegeben.

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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:01

Ich hab mal ein bisschen gegoogelt MalliMilly; da wir hier ja im Grunde nicht mehr als herumquatschen können - jeder nach seinem Wissen und Gewissen - wäre es vielleicht gut, wenn du eine richtige Anlaufstelle hättest.

In Deutschland nennt sich das Jugendnotdienst, den es in jeder Stadt gibt, wenn ich das richtig verstanden habe. Dort kannst du dich jederzeit hinwenden auch anonym, wenn du jemanden zum quatschen brauchst aber auch für rechtlichen Beistand usw.: Ich möchte dir das mal ans Herz legen und dir auch damit zeigen, dass du nicht unbedingt alleine bist, wenn du Probleme hast.

http://www.teenager-ratgeber.de/

gucks dir mal in Ruhe an.

Alles Gute
Flugente
Eisberg voraus!

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Alles_Klaro
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:49

Hey liebe Milly,

als ich heute deine Beiträge so las und dies wiederholt gefragt von dir:
... Kann mich da draußen irgendjemand verstehen??
hat mich das schon berührt und nehme das fast als einen Hilferuf wahr.

Ja, ich kann deine Stimmungslage und dein Befinden, v.a. in dem familiären Umfeld (ohje, das alles in Bayern?) verstehen und versuche mich da einzufühlen.

Wie du hier lesen kannst, nehmen einige Menschen an deiner Situation anteil und versuchen dich zu unterstützen - hoffentlich kannst du was für dich rausziehen (?)

Ich finde es ganz doll wichtig, daß du so ehrlich wie möglich mit deiner Therapeutin sprichst und ich hoffe inständig, daß sie dir helfen kann.

Das mit dem Jugendnotdienst etc. ist eine gute Idee.
Es gibt außerdem auch ein spezielle Telefonseelsorge für Kinder- und Jugendliche (ähnlich wie für Erwachsene): anonym und kostenlos, rund um die Uhr ist da jemand erreichbar. Im Moment weiß ich nicht, wie das in Bayern geregelt, sprich welche Nr. man wählen muß - steht im Telefonbuch ganz vorne auf den ersten Seiten.

Also, du bist nicht allein - kannst hier nachlesen, ok.

Laß den Kopf nicht hängen und
hole dir alle Hilfe, die du bekommen kannst.
Abgemacht?

es grüßt,
Klaro.

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heissundkalt
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Beitrag Mo., 27.04.2009, 01:26

Liebe Milly!!

also ich finde es unglaublich ,dass du mit zum lustigen kaffekränzchen gehen mußt, zu einem mann, der dich schrecklich behandelt hat.

deine eltern wissen nichts von deinen depressionen? entschuldige, aber sie können doch nicht einfach leugnen was passiert ist!! so tun als wäre ncihts gewesen und glauben, dass es dir super geht und du dich bloß "so anstellst", nicht aus dem haus gehst!!

also erstmal hast du sehr viel kraft, habe ich ja schon mal gesagt...aber ich merke, dass du so dringend nach harmonie suchst, was einfach nicht möglich ist! sicher, du kannst dich schon irgendwie noch 2 jahre quälen...aber ich sage zum wiederholten mal: denk an deine zukunft - an deine psychische gesundheit in der zukunft! deine depressionen jetzt sind nichts gegen das, was später passieren kann, wenn du jetzt (wie deine eltern) anfängst zu verdrängen was passiert ist.

MalliMilly hat geschrieben: Wenn ich noch zwei Jahre durchhalte, kann ich ausziehen.
Denn eigentlich irgendwo brauch ich ja noch meine familie.
-
aber ganz ehrlich ich halt das bald echt nicht mehr aus
mit meinem opa.. dieses arschloch..
ja, du brauchst ein familie - aber eine die dich versteht und zu dir hält. du wirst deine eltern nicht ändern...du sollst auch den kontakt nicht völlig abbrechen. such sie schützen sich nur. wollen nicht wahrhaben, was passiert ist. du mußt ihre reaktion akzeptieren lernen, aber du mußt nicht dort ausharren!
mir ist durch todesfälle nun mittlerweile von einer sehr kleinen familie nur ein onkel geblieben, mit dem mich auch nicht sonderlich viel verbindet. das wird sich auch nich ändern, so sehr ich es mir wünsche. ich mag ihn, liebe ihn vielleicht. aber ich weiß auch, dass ich enge bindungen jetzt woanders aufbauen muß. verstehst du, was ich sagen will?

JEDER mensch ucht nach harmonie. aber oft vergessen wir, um welchen preis! auch wenn das jetzt altklug klingt.
er ist ein arschloch hast du gesagt.
steh dazu. vor allen. gegen andere, wenn es sein muß. aber ich denke, das muß noch nciht mal sein. denn wenn du selbstbewußt aufstehst, so hart das ist...dann werden vielleicht deine eltern verstehen lernen...aber wenn du verbrigst, dass es dir dreckig geht, du depressionen hast und deine eltern im glauben lässt, du wärest einer normalen pubertären laune verfallen...dann werden sie weiter verdrängen, leugnen, verlangen, dass du zum kaffeekränzchen gehst...und ewig ruft das murmeltier...
ich persönlich könnte das nicht.

nimm die ratschläge an! such dir hilfe...jugendamt...was auch immer. es gibt möglichkeiten!
ich selbst halte auch nicht viel von medis. natürlich helfen sie für den moment. ber ich denke der hauptpunkt ist deine häusliche situation...denn irgendwann wird das alles hochkommen...hass, verachtung, angst, einsamkeit...viel mehr. du hast noch ein leben vor dir...ja, du bist erst 16, aber du bist auch SCHON 16....
LG, heissundkalt
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