Therapeutin bricht Schweigepflicht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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MalliMilly
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 17:19

Hast du irgendwie erfahrungen mit aufenthalten in der klinik?
was macht man den da genau, das frage ich mich
ehrlichgesagt schon länger.

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candle
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 17:23

Nein, ich "brauchte" das nicht, hätte es aber gemacht.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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MalliMilly
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 17:26

ach so.
aber weißt du vielleicht wie das da in etwa abläuft? wird
man da behandelt, als wäre man richtig krank, also pysisch,
und könnte nicht mehr aus dem bett aufstehen? bekommt
man da den ganzen tag lang medikamente eingetrichtert?

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candle
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 17:35

Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Wenn Du so reingehst, ist es wohl nicht anders als wenn Du eine Orthopädische Station aufsuchst.

DAS kannst Du auch sehr gut mit Deiner Therapeutin besprechen. Die hat die Infos aus erster Hand und wird umliegende Kliniken kennen. Es gibt ja vielleicht auch eine Art "psychosomatische Kur" oder so ähnlich, aber wie gesagt, ich kenne mich da speziell nicht aus.

candle
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MalliMilly
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 17:41

Okay dankeschön für die auskunft.
weißt du, ich hab schon einige dokumentationen gesehen,
da kam das für mich so rüber

Liebe Grüße

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heissundkalt
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 23:18

...ich habe in meinem fall auch über eine klinik nachgedacht...
es gibt wohl solche udn soche... in vielen besteht die hauptsächlich therapie wohl tatsächlich im medikamente-schlucken...aber es gibt auch andere einrichtungen würde mich da auch an deine therpaeutin wenden.
wenn ich nicht einen beruf hätte, den ich nach einem klinikaufenthalt erstmal an den nagel hängen könnte, hätte ich es gemacht. in meinem beruf ist "drinbleiben" die devise (gut, ist bei velen der fall...bei mir aber extrem)... ich hätte vielleicht nachher keine chance mehr einen job zu bekommen. nicht aufgrund der reputation nach einem klinikaufenthalt sondern einfach aufgrund verlorener zeit.
daher muß ich es mit amblanter therapie schaffen.

ich halte das für eine gute idee! in den meistem kliniken wir einem wohl ein therapieplan erstellt...gesprächstherpie einzeln+gruppe...vielleicht köpertherapie-angebote...genau weiß ich das auch nicht, aber hier findest du sicher auch was im forum oder bei google, wenn du dich erst selbst einlasen willst und danach die thera fragen.

LG, heissundkalt
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hungryheart
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Beitrag Do., 30.04.2009, 08:53

hi millymally,

ich war in einer psychosomatischen klinik.

wir durften uns frei bewegen, mussten halt nur zu den therapeutischen terminen erscheinen.

ich hatte 2x in der woche einzeltherapeutische sitzungen (bei bedarf auch zusätzliche gespräche zwischendurch) bis zu 8x in der woche verschiedenste gruppentherapien , außerdem gespräche mit den schwestern (cotherapeuten) , sport und bewegungstherapie, tanztherapie, gestaltungstherapie, entspannungsverfahren und und und.


außerdem habe ich viel mit den mitpatienten in der gegend der klinik unternommen.

wir patienten lagen nur nachts zum schlafen in unseren betten, liefen in straßenklamotten rum und erhielten medikamente wenn überhaupt dann eher zurückhaltend und nur wenn es unbedingt nötig war.
(ich habe in der ganzen zeit kein einziges medikament erhalten)

es wurde viel mit uns geredet und krisen wurden mit vielen gesprächen aufgefangen. ich hatte nie das gefühl wie ein "psycho" behandelt zu werden und fühlte mich immer erstgenommen.

auch der kontakt zu den mitpatienten war sehr bereichernd. ich habe einige freundschaften, die bis heute halten, geschlossen.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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MalliMilly
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Beitrag Do., 30.04.2009, 14:00

Das klingt sehr schön. Es freut mich sehr, dass du dort Freunde
gefunden hast. Hat dir denn der Aufenthalt dort auch psychisch
geholfen?

Liebe Grüße

PS: Ich geh jetzt gleich zur Therapie, mal schaun wie´s wird.
Ich sprech auf jeden Fall an, dass ich in letzter Zeit
wahnsinnig gereizt bin, nicht mehr richtig schlafen kann, deshalb
auch kopfschmerzen habe und so weiter.
Ich hoff sie schickt mich nicht wieder zu dem einen arzt, der
etliche tests an mir durchführen wollte. der typ war mir echt
unsymphatisch.

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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 12:41

Hallo liebe Forengemeinde.

Habe auf den ersten Blick keinen direkten Vorstellungsbereich gefunden, daher lege ich gleich los, da ich auch über die Suchfunktion nichts zum Thema gefunden habe.

Ich leide seit Jahren unter Depressionen und Angstzuständen, habe mein Haus teilweise 3 Wochen am Stück nicht verlassen, etc. Zu dieser Zeit lebte ich mit meinem Vater in einem Zimmer, keine sanitären Einrichtungen vorhanden, außer einer Toilette. Körperpflege ging nur im Waschbecken in der Küche, etc.

Da der Ort sehr weit außerhalb war und ich kein Auto habe und auch keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung standen, wandte ich mich an die Bundesagentur für Arbeit. Ich hab mich ewig rumgestritten, niemand fühlte sich zuständig, etc... Ich will das hier nicht unnötig in die Länge ziehen.

Meine Mutter empfahl mir eine Psychologin, die ich aufsuchte und die Anfangs sehr nett war. Sie gab mir viele Tips, unter anderem auch eine "Einrichtung", die sich Brücke e.V. nennt, an die ich mich auch gewandt habe. Ich bekam eine Sozialarbeiterin zugeteilt, die mir sehr geholfen hat und dies auch immer noch tut und so bekam ich eine eigene Wohnung und Hartz IV.

Meine Psychologin wurde immer abgehetzter, zerstreuter und feedback war kaum mehr vorhanden. Ich "erwartete" mehr, als nur maximal 20 Minuten, alle 4 Wochen, was ich ihr auch mitteilte. Sie empfahl mir eine Psychologin in meinem Ort, bei der ich nun auch ein Mal pro Woche für 50 Minuten in Behandlung bin und was mir sehr hilft.

Während der Zeit meines Umzugs hatte ich weder Handy noch ein anderes Telefon, so konnte ich mich bei meiner ersten Psychologin nicht regelmäßig melden, was ich ihrer Sprechstundenhilfe auch mitteilte.
Nun habe ich bald einen Termin bei einem Amtsarzt der Arbeitsagentur, um einen Belastbarkeitstest durchzuführen. Dazu wird ein Gutachten meiner Psychologin gebraucht. Die Psychologin, bei der ich jetzt bin sagt, dass es ihr zu früh ist, ein Gutachten zu erstellen, da ich erst 6 Sitzungen bei ihr war und somit leitete ich dies zu ihrer "Vorgängerin" weiter, bei der ich zuvor in Behandlung war. Sie antwortete auf meine E-Mail, dass sie das Gutachten anfertigen würde und sich freut, dass ich nun bei ihrer Kollegin in Behandlung wäre, wenngleich sie auch sehr enttäuscht wäre, dass ich bei ihr nicht mehr in Behandlung bin.

Dann hatte ich einen Termin mit meiner Sozialarbeiterin von der Brücke, mit der ich mich ca. ein Mal pro Woche treffe, um die Vorkommnisse zu besprechen. Sie erzählte mir, dass sie mit meiner ersten Psychologin telefoniert hatte und diese ihr erzählte, dass sie glaubt, ich würde nur simulieren, damit ich nicht arbeiten muss, und ich sei ihr ohnehin sehr gefasst vorgekommen, etc.

Meine Frage nun: Darf sie das denn? Ich habe sie meiner Sozialarbeiterin gegenüber nie von der Schweigepflicht entbunden, sondern nur gegenüber dem Amtsarzt der Bundesagentur für Arbeit, welcher nicht mit der Brücke e.V. in Kooperation steht.
Desweiteren finde ich die Anschuldigungen mehr als verletzend, da sogar meine jetzige Psychologin nach der zweiten Sitzung feststellte, dass ich traumatisiert bin und daher meine Gefühle von meiner Art nach außen hin abgespalten sind und es einige Monate dauern wird, dies zu überwinden und zu meinen wirklichen Gefühlen vorzudringen.

Jetzt habe ich Angst, dass besagte Psychologin mir ein Gutachten ausstellt, welches mich als Simulantin hinstellt und ich alles verliere, wofür ich so lange gekämpft habe. Außerdem bin ich nach wie vor sehr wütend darüber, dass sie meiner Meinung nach mein Vertrauen gebrochen hat.

Ich entschuldige mich, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich würde mich freuen, wenn sich trotzdem jemand die Zeit nehmen würde, vielleicht kurz zu antworten.

Viele liebe Grüße,

MissSecret

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 12:50

Hallo MissSecret!
MissSecret hat geschrieben: Sie erzählte mir, dass sie mit meiner ersten Psychologin telefoniert hatte und diese ihr erzählte, dass sie glaubt, ich würde nur simulieren, damit ich nicht arbeiten muss, und ich sei ihr ohnehin sehr gefasst vorgekommen, etc.
Wie kam denn das Telefonat zustande? Und wer hat da wen angerufen?

candle
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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 12:56

Hallo Candle,

erst mal vielen Dank fürs Durchlesen

Soweit ich weiß, rief meine Sozialarbeiterin bei meiner Psychologin an, da sie wissen wollte, ob bei mir noch eine neurologische Untersuchung nötig wäre, oder nicht.

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 12:57

Und das war mit Dir abgesprochen?

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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:01

Nein, da fiel ich auch erst mal aus allen Wolken, um ehrlich zu sein.

Seit dem begegnet mir meine Sozialarbeiterin auch sehr misstrauisch und setzt mich eher unter Druck, was laut meiner jetzigen Psychologin genau das Falsche für mich ist.

Ich mag sie immer noch sehr gerne und bin auch sehr, sehr dankbar, aber andererseits auch sehr verletzt über diese Vertrauensbrüche...

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:04

Dann würde ich sagen, liegt der Vertrauensbruch eher bei der Sozialarbeiterin. Das geht ja nicht. Ich würde diese Dame dringend darauf ansprechen! Und vielleicht kannst Du eine neue Sozialarbeiterin bekommen.

Was die Beurteilung der Psychologin angeht: Da kann ich nichts zu sagen. Geht es bei Dir um eine Berufseingliederung?

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MissSecret
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Beitrag Di., 20.10.2009, 13:15

Ich persönlich finde, dass der Vertrauensbruch auf beiden Seiten liegt. Aber ich muss sagen, dass ich von meiner Psychologin erwartet hätte, dass sie meiner Sozialarbeiterin sagt, dass sie aufgrund der Schweigepflicht dazu nichts sagen kann.
Zumal meine Sozialarbeiterin wegen einer medizinischen Untersuchung anrief (macht die Sache auch nicht recht viel besser) und dass dann plötzlich solche Sachen dabei rauskommen...
Außerdem find ichs schon sehr komisch, ihr sowas zu erzählen, nachdem sie mir und auch meiner Sozialarbeiterin mitteilt, dass sie sehr enttäuscht ist, dass ich nun nicht mehr bei ihr in Behandlung bin.

Ich hatte zwar das Gefühl, dass sie maßlos überfordert ist, und es daher nicht schlimm wäre, wenn eine weniger ist, aber da hab ich mich wohl getäuscht. Meine jetzige Psychologin erwähnte, dass sie einige Patienten hat, die vorher auch bei meiner ersten Thera in Behandlung waren und ihr auch mitteilten, dass sie nicht mehr zufrieden sind, weil sie sich keine Zeit mehr nimmt und gar nicht mehr auf den Patienten eingeht, sondern nur noch gestresst ist.

Ich hatte daher ehrlich gesagt etwas Mitleid, da sie eben so abgehetzt rüberkam, aber wenn das ihr Urteilsvermögen derartig beeinträchtigt, kann ich dafür kein Mitgefühl mehr aufbringen, um ehrlich zu sein.

Liebe Grüße

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