Geschenk zu Weihnachten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Alyssa
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:30

isabe hat geschrieben:
Wenn es ein gefühltes "Danke" ist, dann ist es aber das, was ich meine: dem Anderen zeigen: "Ich erkenne die besondere Bedeutung dessen, was du für mich getan hast".
Genau dieses Danke lässt sich aber sehr schwer mit einem Geschenk ausdrücken und übermitteln.

Ich glaube, wenn ich so ein Danke an meinen Therapeuten loswerden will, dann sage ich es auch so.
Oder zeige es ihm, durch einen langen festen Händedruck, ein strahlendes ehrliches echtes Lächeln und leuchtende Augen.
Ich glaube, damit kann er mehr anfangen als mit jedem anderen Geschenk.

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isabe
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:37

Montagne:
Aber es gibt eben auch das "artige Schenken", sollte man nicht vergessen. Und das würde ich als Therapeut nicht so gerne belohnen. Vielleicht würde ich mich eher "freuen", wenn der Patient irgendwas ganz Subversives zu Weihnachten macht... Viele Patienten, gerade die Gerne-Schenker, sind es ja gewohnt, auch im Privatleben das gute Kind sein zu wollen. Natürlich gibt's auch die anderen Extreme, die nie überhaupt jemandem dankbar sind. Für die wäre es dann vielleicht der größte Therapieerfolg, wenn dann nach 1000 Stunden Therapie zum ersten Mal ein "Danke" geäußert wird - während andere sich schon nach der ersten Stunde nicht mehr vor Dankbarkeit einkriegen.

Will sagen: Ich würde schon gucken, wenn ich überlege, ihm etwas zu schenken, warum ich das tue.

Alyssa:
Deshalb finde ich auch das Reden in dem Falle wichtiger als das Überreichen eines Gegenstandes.

Wobei sich dann halt auch immer die Frage stellt: Wieso kommen einem diese Gedanken an Weihnachten? Also, wir wissen ja normalerweise nicht, ob der Andere das überhaupt feiert. Ich selbst bin mittlerweile - oder gerade im Moment, wer weiß das schon... - so weit, dass ich das, was ich empfinde, dann ausdrücke, wann ich es empfinde. Und wenn ich in der letzten Stunde vor Weihnachten schlechte Laune habe, dann... umso besser...

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:41

@ Alyssa:
Kein Problem. Wenn dir Amazon nicht gefällt, ich könnte auch noch Zalando, Thalia o.ä. anbieten. Auch über den Wert kann man mit mir reden.
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stern
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:45

Das eine schließt doch das andere nicht aus. Nun, jeder wie er mag bzw. wie er es als stimmig erlebt. Ich selbst bin auch noch nicht ganz unschlüssig. Das einzige, wie ich die letzte Sitzung vor (üblichen) Weihnachtsferien nicht gestalten mag: Dass ich ausgerechnet dann noch eine schwere Thematik anreiße, die mir die Feiertage vermiest oder dass es noch eine gehörigen Zoff gibt. Aber ansonsten bin ich offen.

Ich sehe insbes. auch eine gewisse Zäsur durch das Jahresende. Was ich übermitteln will, könnte ich mit oder ohne Geschenk und auch zu jeder beliebigen anderen Zeit (das gab es schon genauso). Aber es bietet sich aus eben besagten Gründen an.

Und was "mögen" angeht: Ich mag auch einen Zahnarzt, wenn er denn gut ist. Finde ich jetzt nicht unbedingt sonderlich bedeutungsschwanger.
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isabe
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:46

Ich mag auch einen Zahnarzt, wenn er denn gut ist -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=30265&start=120
Du koppelst Sympathie an Leistung? Bzw. setzt beides miteinander gleich?

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stern
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:49

Beim Zahnarzt ja. Aber die Analyse dieses Scherzes überlasse ich nun dir. "Mögen" finde ich tatsächlich nicht sonderlich bedeutungsschwanger. Ich mag vieles und viele Menschen.
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isabe
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:51

Gut, für mich hat "jemanden mögen" überhaupt nichts Beliebiges.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:52

Omg jetzt wird's echt stark. Bei mir jedenfalls stellt sich die Frage nicht, weil ich natürlich bei einer Inanspruchnahme eines professionellen Angebots die Sympathie an die Leistung knüpfe.

Daran schwindelt sich bei mir keine Engelszunge vorbei.
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candle.
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:53

Alyssa hat geschrieben: Ich glaube, wenn ich so ein Danke an meinen Therapeuten loswerden will, dann sage ich es auch so.
Oder zeige es ihm, durch einen langen festen Händedruck, ein strahlendes ehrliches echtes Lächeln und leuchtende Augen.
Ich glaube, damit kann er mehr anfangen als mit jedem anderen Geschenk.
Ja, das kannst du ja machen. Hier geht es nun um Weihnachten und da ist es (traditionell) nicht unüblich eine Kleinigkeit zu überreichen. Da kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, dass ein Analytiker das zerlegt. Erfahrungen hat ja offenbar noch keiner gemacht und sich diese Frage stellt.

Letztlich bleibt es einem selbst überlassen, ob man nun der Typ "kuschelige Weihnachtszeit" ist oder eher der Typ "das sind irgendwelche freien Tage" ist. Mehr ist es doch nicht.

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stern
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 22:55

Für mich auch nicht. Dennoch ist es nicht sonderlich bedeutungsschwanger, sondern eher eine Basis für bestimmte Kontakte. Einen Therapeuten, für den ich nicht mindestens Zuneigung (oder Sympathie) empfinden (bzw. "mögen") würde (sondern vielmehr Abneigung oder Neutralität verspüren würde) käme für mich nicht in Frage. Dennoch kann ich das Gefühle nicht für jeden oder beliebig aufbringen, aber doch für relativ viele Menschen. Ich mag Käsekuchen. Ich mag Schneemänner. Ich mag freundliche Menschen, usw.
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stern
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 23:05

Und einen Therapeuten lernt man ja auch nur in seiner professionellen Funktion kennen. Seltsam fände ich eher, wenn diese abgekoppelt werden würde und man versuchen würde auf die private Ebene zu wechseln... dann wäre es keine Therapie mehr. Insofern... Nun, ein Patient kann das natürlich versuchen... aber darauf würde sich ein Therapeut nicht einlassen, wenn jemand ein privates Beziehungsangebot verfolgt.
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Solage
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 23:40

Broken Wing hat geschrieben:Cool. Kann es sein, dass du noch nicht in den Genuss einer Analyse gekommen bist? Die bauen alles in dein Unbewusstes ein und sei es nur, dass du kurz an deiner Trinkflasche nuckelst...
Für was brauchst Du denn eine Trinkflasche in Deiner Therapie Broken Wing?
Wääh, das ist voll pervers.
Hoffentlich kann Deine Therapeutin das richtig deuten, so ganz unbewusst....

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stern
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 23:56

Ich glaube schon, dass Geschenke und Botschaft oft aneinander gekoppelt sind. Oft geht es nicht (nur) darum, etwas materielles zu schenken, weil gerade Weihnachten ist... das macht noch nicht einmal das Autohaus. Und dementsprechend kann ich mir als einzigen Grund, warum ein Geschenk hinterfragt wird, höchstens vorstellen, dass die Botschaft sozusagen unklar geblieben ist. Dass die Botschaft sein soll, dass man jemanden mag, erachte ich als viel zu starke Einengung... sondern die message kann doch alles mögliche sein. Und dazu kann man ja "notfalls" etwas sagen (bzw. der Therapeut könnte nachfragen). Eine großartige Zerlegung fände ich aber eher unangebracht (außer der Patient findet das sinnvoll, also möchte das erörtern).
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Broken Wing
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Beitrag Di., 29.11.2016, 11:05

@ Solage: Pervers ist es, denn ein normales Kind nuckelt ja an der Mutterbrust. Aber diese Mutter von Räbin lässt es nicht zu.
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Beitrag Di., 29.11.2016, 13:32

Broken Wing hat geschrieben:@ Alyssa:
Kein Problem. Wenn dir Amazon nicht gefällt, ich könnte auch noch Zalando, Thalia o.ä. anbieten. Auch über den Wert kann man mit mir reden.
Ich sehe, wir kommen ins Geschäft

Candle:
Das mit dem traditionell schenken, das kenne ich so nicht. Ich käme mir so gesehen einfach blöde vor, meinem Therapeuten "nur" weil Weihnachten ist, was zu schenken. Ne, ich denke, wenn, dann schenke ich ihm mal ein echtes "Danke" - in Worten

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