Geschenk zu Weihnachten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Di., 29.11.2016, 13:43

Alyssa hat geschrieben: Das mit dem traditionell schenken, das kenne ich so nicht.
So wächst eben jeder unterschiedlich auf.

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stern
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Beitrag Di., 29.11.2016, 13:46

Dass man etwas schenkt, weil man das eben an Weihnachten so macht bzw. es um den materiellen Aspekt geht, war ja auch nicht unbedingt das Argument der Schenkenden...
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ziegenkind
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Beitrag Di., 29.11.2016, 14:47

ich glaub, alles hat seine zeit. ich konnte meiner therapeutin etwas schenken, seit die übertragungen nicht mehr allzu mächtig waren, die positiven und die negativen. meine geschenke haben dies markiert, symbolisch, haben wir beide lachend verstanden.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


montagne
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Beitrag Di., 29.11.2016, 15:53

isabe hat geschrieben:Montagne:
Aber es gibt eben auch das "artige Schenken", sollte man nicht vergessen. Und das würde ich als Therapeut nicht so gerne belohnen.
Ich sehe das nicht unter dem Aspekt belohnen oder nicht belohnen. Klar ist die Beziehung asymmetrisch, aber in meinen Augen (in meiner Therapie) nun nicht so arg, dass ich belohnt oder gelobt werden könnte.
Etwas kann gewürdigt werden. Und manchmal ist das ja schon therapeutisch: Eine symbolische Geste sehen und damit würdigen und nicht zerreden. Denke das kann viel bewirken.
Denn viele haben ja nicht nur die Erfahrung machen müssen, nicht angenommen und geliebt worden zu sein, sondern auch, das sie mir der Liebe und Zuneigung, die sie schenken wollten, zurückgestoßen wurden. Sie durften Zuneigung nicht zeigen. Wie heilsam kann es sein, dass in einer so zarten und spielerischen Geste zeigen zu dürfen.


Und vielleicht auch mal von Seiten des Klienten machen, einfach mal was nettes, unverfängliches schenken und das ganze nicht zerdenken.,
Klar manchmal macht es auch Sinn gemeinsam drüber nachzudenken.
amor fati

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isabe
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Beitrag Di., 29.11.2016, 19:36

Na ja, es gibt eben beides, und ich würde niemals grundsätzlich sagen, dass man bei solchen Geschenken IMMER nur die Geste als etwas ausschließlich Positives sehen muss. Kommt auf die Situation an. Mir fallen aus der Psycholiteratur eher Beispiele ein, in denen das Schenken vom Therapeuten problematisiert wurde, weil es etwas Manipulierendes hatte. Aber natürlich gibt es auch andere Formen des Schenkens; ich hab das auch schon mal gemacht, würde es aber eben NICHT ritualisieren, von wegen: "Same procedure as every year", weil mir solche Prozeduren aus dem Alltag zur Genüge vertraut sind. Für mich wäre Therapie hier eher die Chance, es mal ANDERS zu machen - ähnlich wie das auch mit Gratulation zum Geburtstag usw. ist.

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stern
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Beitrag Di., 29.11.2016, 20:09

Sicherlich kommt es auch auf die Situation/Beziehung an. Aber tut man sich mit so einer negativen Grundhaltung einen Gefallen? Die Resonanz sieht man dann ja. Braucht man also nicht vorher schon negativ auszuschmücken. Und vielleicht fällt diese ja ganz anders aus als angenommen? Es wird sicherlich auch Therapeuten geben, die generell ablehnen... auch das kann im Einzelfall wenig therapeutisch wertvoll sein. Und wenn es ein Therapeut hinterfragen würde... oder analysieren möchte: Dann wäre wenigstens schon der Stoff in der letzten Sitzung vor Weihnachten gesichert. Die schwerwiegenderen Problematiken will ich vor dem Urlaub nämlich eh nicht mehr anreißen... und vielleicht ergibt sich ja auch etwas positives. Eine Idee habe ich schon. Bzgl. eines Geschenks bin ich noch unsicher. Und eben: Der Therapeut ist nicht PartnerIn oder FreundIn... also was hat man zu verlieren.
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isabe
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Beitrag Di., 29.11.2016, 20:12

Ich hab diesbezüglich keine negative Grundhaltung; ich schenke gerne. Nur heißt das nicht, dass jedes Geschenk angemessen ist und dass sich jeder über ein Geschenk freut, selbst wenn er dies behauptet.


Speechless
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Beitrag Di., 29.11.2016, 20:20

Ich finde übrigens es ist auch nichts Schlimmes dran, wenn dem Therapeuten das Geschenk nicht so gefällt. Dann benutzt er es halt nicht, schenkt es weiter etc. Ich finde es auch selbst nicht schlimm, mal ein doofes Geschenk zu bekommen.
Ich habe da keine großen Erwartungen, dass meine Thera ihr Geschenk total mögen wird, dafür kenne ich sie auch viel zu wenig. Das letzte Geschenk, womit sie jetzt auch arbeitet, hätte ich ihr fast nicht geschenkt, weil es etwas zum Aufstellen ist und ich es aufdringlich fand, so als würde ich mich in den Raum bzw. in irgendeinen ihrer Räume reindrängen wollen. Ich mache mir da schon sehr viele Gedanken, letztendlich ist es meistens nur eine kleine Aufmerksamkeit, die zeigt, dass man sich in den meisten Fällen wohl Gedanken gemacht hat, was dem oder der Thera gefallen könnte. Das allein finde ich schon nett, es muss aber auch nicht sein. Aber diese extremen Einstellungen, unter keinen Umständen was schenken zu dürfen oder unbedingt nur weil Weihnachten ein Anlass ist, finde ich komisch. Wenn mir etwas Schönes für sie einfällt und ich es ihr schenken will, tue ich das eben. Und sonst nicht.
Zuletzt geändert von Speechless am Di., 29.11.2016, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Di., 29.11.2016, 20:20

Dann hätte man daneben gegriffen... Pech... kann passieren, ist aber kein Weltuntergang. Thera hatte etwas sogar mehrmals (in verschiedenen Sitzungen) erwähnt und die Freude wirkte auf mich echt... dazu wäre keine Veranlassung bestanden, wenn das vorgespielt gewesen wäre. Genauso authentisch hörte ich mal, dass sie damit nichts anfangen kann (bzw. besser gesagt: mit einem Teil). Nicht weil es unangemessen war, sondern traf eher nicht ihren Geschmack. Ansonsten schien auch diese Freude echt zu sein. Und siehe oben: War kein Weltuntergang. Schön wenn sich jemand freut... wenn nicht: Ich erwarte nichts.
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montagne
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Beitrag Di., 29.11.2016, 20:58

@isabe ich schrieb nichts von immer, wie du jedoch großschreibend betonst. Ich schrieb doch es kann auch Sinn machen warum man was schenkt. Übrigens auch dann, wenns für den Klienten wirklich ne gute Entwicklung ist.

Denke man redet eh zu viel über Probleme und zu wenig über das, was schon gut läuft oder gut geworden ist.
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stern
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Beitrag Di., 29.11.2016, 22:35

Und eben: Nur weil Weihnachten ein möglicher Anlass (für manche Menschen) ist, etwas zu schenken (sei der Familie, Freunden oder auch dem Therapeuten oder anderen Dienstleistern) bedeutet das ja nicht, dass das ausschließlicher Anlass sein muss. Seltsam wäre es, wenn man alle paar Wochen mit entsprechendem aufwartet. Aber so... Und man ist sicher auch kein Exot, wenn man etwas schenkt... sondern viele die Dienstleistungen vollbringen können sich dann vor Geschenken manchmal gar nicht retten. Und ach doch, ich glaube schon, dass die meisten in guter Absicht handeln (und wie der Therapeut mit Ausnahmen umgeht, ist seine Sache...). Ich erinnere mich noch an einen Faden, wo die Therapeutin ein Badesalz zurückgewiesen hat, weil die Patientin dann ja wüsste, wie sie riecht. Will heißen: Mit der Einschätzung (wenn ein Geschenk abgelehnt wird) sollte ein Therapeut dann wirklich treffsicher sein. Sonst kann man auch jemanden unnötig vor den Kopf stoßen. Annehmen und notfalls weiterzuverschenken (bei Nichtgefallen) ist evtl. risikofreier. Ich finde jedenfalls, so eine Geste muss man in den allermeisten Fällen nicht überbewerten...
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Solage
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 00:52

Broken Wing hat geschrieben:@ Solage: Pervers ist es, denn ein normales Kind nuckelt ja an der Mutterbrust. Aber diese Mutter von Räbin lässt es nicht zu.
Böse, böse Räbin!
Allerdings bist Du doch erwachsen und damit ist es eben normal nicht mehr an der Mutterbrust zu saugen.

Wärst Du tatsächlich noch ein Kind, dann würde ich Dich auch dann nicht abwerten, wenn Dir doch die Mutterbrust verwehrt wird. Dann wärst Du in Deinem kindlichen Bedürfnis total normal . Nicht normal ist die Reaktion der verwehrenden Mutter.


isabe
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 08:20

Solage hat geschrieben: Allerdings bist Du doch erwachsen und damit ist es eben normal nicht mehr an der Mutterbrust zu saugen.
...warum eigentlich nicht...?

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candle.
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 08:29

Thema: Geschenk zu Weihnachten?

Vielleicht bleiben wir beim Thema?

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Secret77
Helferlein
Helferlein
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Beitrag Di., 06.12.2016, 20:22

Es handelt sich um kein Weihnachtsgeschenk und auch nichts großartiges.... Da heute Nikolaustag ist und ich heute eine Therapiestunden hatte, habe ich mich getraut und habe meinem Therapeuten einen kleinen Lindt-Weihnachtsmann mitgebracht. Er war überrascht etwas zu bekommen, aber er hat sich auch gefreut und ihn angenommen . Wir haben dann noch ein bisschen darüber "diskutiert", dass ich ja eigentlich einen Schoko-Nikolaus wollte, aber eben nur einen Weihnachtsmann gefunden hab....
Fazit: Mich hats gefreut und ihn hats gefreut

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