Geschenke an jugendliche KlientInnen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 22:36

Fanja hat geschrieben:Gut Idee!Und am Ende der Therapie könnten sie die Blume mit heimnehmen.
und wenn man sie (wenn es passt) ab und an mal mit nach Hause nehmen lässt (danach wird es wieder abgegeben) hat man auch ein Übergangsobjekt.

Dazu ist der Bezug dann vermutlich auch stärker als zu einem ollen Plastikteil, das vielleicht wirklich nicht mehr als 15 Min. bis 2 h Freude bereitet und dann in der Ecke liegt. Was sagen die Kids denn dazu? Freuen sie sich darüber auch nachhaltiger?

Abgespeckte Variante wäre eine Art Stempel- oder Stickerheft: Nach x Stempeln gibt es eine Belohnung oder nach einer besonders anstrengenden Sitzung. In der Grundschule habe ich mich jedenfalls auch über irgendwelche Stempel im Heft gefreut.

Oder so irgendwelche Lose ziehen lassen und als Gewinn gibt es (in der nächsten Stunde) etwas, das auch therapeutisch wertvoll ist und zur Anwendung gelangen kann (ob das umsetzbar ist, hängt allerdings auch davon ab, wie die Thera ausgestaltet ist).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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pseudologia
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Beitrag Di., 07.01.2014, 10:33

Pauschal und Allgemein dies so durchzführen halte ich für problematisch. Extrinsische Motivation kann unter gewissen Umständen eben auch die intrinsische Motivation schwächen
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Korrumpierungseffekt

Den schon beschriebenen Ramsch-Aspekt halte ich auch für heikel.

Schlussendlich geht es ja auch um Frustrationstoleranz, die ja bei der "heutigen Generation" gross diskutiert wird. Wenn's nur darum geht, diese zu üben, kann eine Belohnung ja je nach dem sehr passend sein. Weil wir eben in einer Gesellschaft leben, wo man für nichtangenehme Tätigkeiten entlöhnt wird und man sozusagen auch darauf "getrimmt" wird nach einem solchen Prinzip zu funktionieren. Aber da wäre es wohl wichtig, das Thema Frustrationstoleranz auch klar zu bezeichnen.

Und Eltern die dann da etwas dagegen haben, die soll man dann einfach mal aufklären, wie diese Gesellschaft funktioniert und über mögliche Folgeschäden, wenn man Kinder für eine nicht-existent ideale Gesellschaft erzieht.

Mich freut es mal sehr, dass Du diese Gelegenheit wahrnimmst in einem öffentlichen Forum diese Frage zu reflektieren. Aber egal wie jetzt Dein Schluss daraus ist. Die Eltern Deiner PatientInnen gehören wohl zur therapeutischen Arbeit dazu. Da lohnt es sich sicher auch, Dir ausgiebig Zeit zu nehmen, um auf Ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen, Ihre Werte- und Moralsysteme zu verstehen, um auch ein Bild zu bekommen, mit was für quasi interkulturellen Konflikte Ihre Kinder so zu tun haben.
Ehemals EinTheraput - Jetzt aber krankheitseinsichtig!

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saffiatou
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Beitrag Di., 07.01.2014, 13:18

Ich bin in einer Patientin in einer Praxis, die überwiegend
Kinder und Jugendliche behandelt und da erhalten die Kinder
auch ab und zu eine Kleinigkeit, wenn sie bei den Tests
durchgehalten haben etc. das sind besondere Stifte, Bälle etc.
Ich finde es ok, Kinder muß man anders motivieren.

Saffia
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hopelife
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Beitrag Di., 07.01.2014, 13:46

Wieso heisst der thread denn jetzt ganz anders? Unsere Antworten passen da ja gar nicht mehr Geschenke an jugendliche
KlientInnen?
Wusste gar nicht, dass die schon groß sind und wieso Klientinnen in der Therapie?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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stern
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Beitrag Di., 07.01.2014, 14:13

Das hat mich auch gewundert... aber "Verdacht" würde bestätigt, dass es nachträglich umformuliert wird, vgl. Seite 1.

Ich würde jedenfalls sagen, solche Geschenke habe wirkich mehr Relevanz für die "ganz Kleinen".

Wobei ich mich (als Erwachsene) auch schon an einer Kleinigkeit erfreute, womit ich aber natürlich nicht regelmäßig bedacht wurde.
Liebe Grüße
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hopelife
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Beitrag Di., 07.01.2014, 14:17

ich verstehe heute nichts mehr hier, ich geh wirklich wieder ins Bett. Sie schrieb doch aber für die Kinder sei es anstrengend...
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Tristezza
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Beitrag Di., 07.01.2014, 14:18

hopelife hat geschrieben:Unsere Antworten passen da ja gar nicht mehr Geschenke an jugendliche KlientInnen?
"Jugendlich" kann im weiteren Sinn auch die Bedeutung von "jung" haben. Und jung sind ja sowohl Kinder als auch "Jugendliche" im engeren Sinne.

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hopelife
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Beitrag Di., 07.01.2014, 14:22

okay, aber in der Therapie ist man immer Pat, dachte ich, aber ist auch nicht schlimm, meine Antworten passen nur gar nicht mehr rein.
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(e)
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Beitrag Di., 07.01.2014, 15:21

Also mich wundert eher, dass noch keine Reaktion von Melina kommt ... Normalerweise freuen sich doch die SchreiberInnen, wenn zeitnah geantwortet wird (innerhalb von 7 Minuten sogar), wenn überhaupt. Hier ist es umgekehrt. Da lässt man die Antworter warten.
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag Di., 07.01.2014, 15:53

(e) hat geschrieben:Also mich wundert eher, dass noch keine Reaktion von Melina kommt ...
Möglicherweise, aber nur möglicherweise arbeitet eine Therapeutin noch. Es ist ja noch recht früh.

candle
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(e)
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Beitrag Di., 07.01.2014, 16:15

Ne, ich meinte gestern Abend, wo sie noch online war hier und schon einige antworteten. - Ich könnte das gar nicht, einfach offline gehen, wenn ich weiß, dass in der Zwischenzeit gleich mehrere auf meine Frage eingehen. Aber jeder ist da anders.
Lieben Gruß
elana

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montagne
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 10:39

Fragt hier wirklich eine Therapeutin in einem Klientenforum etwas, das sie für sich reflektieren sollte (ist ihr Job!) oder in der Supervision fachlich unterlegt reflektieren sollte?
Kommt mir n bisschen merkwürdig vor.
amor fati

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georgeherz
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 14:10

Also zunächst mal finde ich´s super dass du dich so angagierst ...-Ich glaube dass das grösste geschenk das man kindern und teenies geben kann nicht materiellen ursprungs sein kann...
-das gefühl von jemanden verstanden zu werden und ein offenes ohr zu finden ist ausreichend und reicht aus...-Ich glaube vielen gibt das viiiiiel mehr als ein geschenk und sonst könnte man ja eventuell ein kleines kekstellerchen od.so für die kleinen ´wutzelen´hinstellen...-Ich bin mir sicher dass die sich dann bestimmt freuen zu dir in die therapie zu kommen...-manchmal kann es auch sehr wichtig sein dass sie mal öfter einfach ganz frei ohne eltern reden können,da viele gerade in diesem alter bemüht darum sind ihre eltern zu schützen,-vielleicht aus angst oder so...
Gib jedenfalls nicht auf und bleib so bemüht bitte ...
lg.violet

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Silencia
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Beiträge: 194

Beitrag Mi., 08.01.2014, 17:45

hallo Melina!

Geht das nciht ganz schön ins Geld wenn du jedem Patienten nach jeder Stunde en geschenk gibst?

An sich finde ich die idee grundsätzlich recht gut und einfalssreich. Aber vl. wär es besser du gibst den Kids nur dann ein Geschenkt, wenn du merkst dass diese Stunde besonders anstrengend war? So bleibt das Geschenkt was besonderes

Liebe grüße
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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