Erfahrungen mit Verfahrenswechsel

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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away
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Erfahrungen mit Verfahrenswechsel

Beitrag Di., 26.05.2015, 13:44

Hallo,
ich plane einen Verfahrenswechsel von Verhaltenstherapie auf tiefenpsychologisch. Ich habe schon eine Langzeittherapie Verhaltenstherapie hinter mir bzw. fast hinter mir. Ich weiß, wie das mit einem Verfahrenswechsel geht, auch dass es theoretisch möglich ist. Aber mich würde jetzt mal interessieren, ob das hier tatsächlich schon mal jemand gemacht hat. Von einem Therapeuten zu einem anderen. Und welche Erfahrungen ihr dabei gemacht habt.
Es gestaltet sich nämlich ziemlich schwierig, einen Therapeuten zu finden, weil das ja doch mehr Aufwand mit der ersten Bewilligung macht.

Ich komme mir im Moment ein bisschen so vor, als wenn ich mich gut verkaufen müsste , damit sich jemand die extra Mühe macht.......

liebe Grüße
away

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CrazyChild
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Beitrag Di., 26.05.2015, 15:01

Ich hatte das vor einem halben Jahr praktiziert. Hatte probatorische Sitzungen bei verschiedenen TFP Theras und keiner sagte mir, daß er den Verfahrenwechsel wg. Schreibkram ablehnen würde. Das wäre kein Problem für die Theras gewesen.Obwohl ich mich letztendlich nach ein paar probatorischen Sitzungen dann doch gegen dieses Verfahren entschieden hatte.

Ich denke nicht, daß Du Dich da groß "verkaufen" musst. Wenn das nötig ist, dann passt der Thera eh nicht.
LG, CrazyChild

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away
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Beitrag Di., 26.05.2015, 18:38

Ja, wahrscheinlich passte der Therapeut wirklich nicht, bei dem das jetzt gerade passiert ist. Dabei fand ich ihn passend. Er mich aber offensichtlich nicht.
Hast du bei mehreren Therapeuten parallel die probatorischen Sitzungen gemacht? Um rauszufinden, wo es passt?

liebe Grüße
away

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CrazyChild
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Beitrag Di., 26.05.2015, 18:53

Ja, ich war bei einigen gleichzeitig. Alles TFP Therapeuten. du kannst jeweils 5 probatorische Sitzungen machen, egal bei wievielen. ich habe das gemacht und wie gesagt, es war eigentlich keiner dabei, der es vom Verfahrenswechsel abhängig gemacht hat, ob er mich nimmt oder nicht. ein, zwei waren dabei, da habe ich gleich gemerkt, es passt nicht. vielleicht waren das genau die, die das mit dem Verfahrenswechsel abgeschreckt hat und die das aber nicht gesagt haben.

ich habe es jedoch so gemacht, daß ich nicht gleich zu Beginn der Stunde gesagt habe daß ich einen Verfahrenswechsel benötige, sondern habe erst mal erzählt warum und weshalb ich da bin und habe das dann im Gespräch so einfließen lassen.

hatte da eigentlich nicht so die Probleme. viel größer war das Problem, daß von mir aus einfach keiner gepasst hätte, das hing aber mit meiner damaligen Situation zusammen.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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away
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 22:20

Hallo CrazyChild,
danke für die ausführliche Information. Ich habe jetzt tatsächlich auch mal ein positives Feedback erhalten bei einem Erstgespräch. Wahrscheinlich ist der höhere Antragsaufwand für einige Therapeuten abschreckend, aber eben nicht für alle. Jetzt bin ich gespannt, wie meine Krankenkasse auf den Antrag reagiert.

away

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Lumi
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Beitrag Mi., 17.06.2015, 05:50

Hallo away,

Ich habe das gemacht. Nach einer Langzeit VT bin ich nun in einen TFP, ebenfalls langzeit.
Auch mir haben manche wegen der Schreibarbeit abgesagt. Verlierer nicht den Mut.
Ich habe den Wechsel reiflich überlegt und konnte ihn deshalb auch gut begruünden.
Die TFP setzt nochmal an einem ganz anderen Punkt an. Für mich War es genau richtig beide Therapien zu machen und das auch in der Reihenfolge. Ohne die VT wäre es mir gar nicht möglich gewesen die TFP zumachen. Ich war persönlich einfach noch nicht soweit. Nun genieße ich es sehr, dass ich meinen Problemen so richtig tief auf den Grund gehen kann. Und meine Therapeutin ist für mich auch einfach ein riesen Glück.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du den Thera findest, der Dich und Deine Probleme versteht und ernstnimmt. Dann wird er auch gerne den Antrag schreiben.
Viele Grüße
Lumi

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away
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 19:15

Liebe Lumi,
danke, dass du dein Erfahrung hier teilst. Genau das, was du beschreibst, erhoffe ich mir auch von einer TFP Therapie.

Liebe Grüße
away

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**AufdemWeg**
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 19:25

Hallo away,

ich bin von einer TFP in die Analyse gewechselt
und mir geht es da so wie lumi; auch ich hätte ohne die TFP wohl keine Analyse durchgehalten
und auch ich bin im neuen Verfahren sehr gut angekommen.

Probleme gab es wegen des Schreibkrams nicht
und auch habe ich keine Skepsis mir gegenüber o.ä empfunden weil ich schon eine Therapie hatte.
Kann das also nicht bestätigen aufgrund dessen auf Ablehnung gestossen zu sein;
meine Analytikerin war da sehr frei wie sie mir begegnet ist.

LG ADW
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away
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Beitrag Mi., 08.07.2015, 19:56

So, die Krankenkassen hat die probatorischen Sitzungen genehmigt. Alles andere dann später, wenn ich mich entscheiden sollte, die Therapie bei diesem Therapeuten zu machen. Es geht also tatsächlich!
Ich glaube auch, dass ich erst jetzt, nachdem ich die VT hinter mir habe, richtig bereit bin für die TfP.
Ich bin so froh, dass ich mich getraut habe, diesen Schritt zu gehen.

Liebe Grüße
away

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CrazyChild
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Beitrag Mi., 08.07.2015, 20:14

Viel Erfolg !!
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Sausewind
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 15:55

Hallo,
ich hätte 2 Fragen zu diesem Thema:
1. eine formale:
wie ist es, wenn ich derzeit in einer laufenden Langzeit-VT bin (wir haben noch ca. 10 Stunden von 45). Sollte man die lieber zu Ende machen, das heißt die VT ganz normal abschließen, oder schon lieber jetzt wechseln?
Was würde mit diesen 10 Stunden geschehen? Kämen die auf das Stundenkontingent einer TfP oder Analyse drauf? Ist es in jedem Fall klar, dass ein Verfahrenswechsel bewilligt wird?

2. eine inhaltlich:
an die, die gewechselt haben:

was würdet ihr sagen, ist anders in einer TfP? Könntet ihr dazu Beispiele geben? Also was für Fragestellungen oder Bearbeitungsfelder bzw. auch Umgangsweisen damit (!) tauchen dort auf, die in einer VT so nicht auftauchen oder ANDERS auftauchen?

lieben dank für eure antworten!

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away
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 20:51

Liebe Sausewind,
ich glaube, mitnehmen kann man die Stunden nicht. Das ist etwas, was du direkt mit dem Sachbearbeiter deiner KK klären könntest.
Zu Deiner 2. Frage kann ich ja leider noch nichts sagen.

Liebe Grüße
away

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Miesel
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Beitrag So., 12.07.2015, 12:54

Ich überlege nach meiner TfP zur Analyse zu wechseln.

Die TfP möchte ich ganz regulär vorher abschließen.

Wie geht man dann vor?
Schreibt der Therapeut der TfP einen Abschlussbericht an die Krankenkasse?
Ich möchte außerdem nicht, dass der weiß, dass ich weitermache, möchte dann auch dem neuen Therapeuten NICHT erzählen, bei wem ich in der TfP vorher war.

Kann ich einfach Therapeuten suchen und da die probatorischen Sitzungen machen, oder muss ich da erst etwas genehmigen lassen von der Kasse, weil es ja eigentlich die Sperrzeit gibt?


Ambi14
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Beitrag So., 12.07.2015, 13:14

Hallo Sausewind,

nein, Stunden in ein neues Verfahren werden nicht übertragen.
Das wäre nur der Fall bei einem Therapeutenwechsel im selben Verfahren.

Der / die neue Thera beantragt eine komplett neue Therapie.

LG Ambi


Ambi14
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Beitrag So., 12.07.2015, 13:23

Hallo Miesel,

theoretisch kannst du einfach probatorische Sitzungen machen.
Allerdings wurden diese bei away extra genehmigt. Das wundert mich schon...
Evtl. den neuen "Probe"-Thera bei Terminvereinbarung einfach fragen?

Denn da solltest du schon angeben, dass du gerade "frisch" eine TfP hinter dir hast. Musst ja nicht mitteilen, bei wem.
Dann weiß der Analytiker aber direkt Bescheid. Denn er wird dann auch bei Therapie-Antrag einen ausführlicheren Bericht wg. des Gutachter-Verfahrens schreiben müssen.

Einige hier schreiben aber auch, dass dies nur so problematisch sei, wenn man im selben Verfahren ohne 2-Jahres-Sperre neu beantragen möchte.
Mein Thera (TfP) musste allerdings sehr ausführlich beantragen nach nicht abgeschlossener Analyse.

Ich denke schon, dass der erste Thera einen Abschlussbericht schreiben muss. Aber wissen tue ich das nicht!
Wäre es dann nicht besser, von dem neuen Vorhaben zu erzählen? Dass er nicht schreibt "Frau Miesel ist erfolgreich therapiert"?
Denn dann wird die KK sicher keine neue Therapie genehmigen...

Oder ist das derzeitige Verhältnis nicht so gut?

Viel Erfolg auf neuen Wegen,
Ambi.

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