Therapeutin lehnt heftig Geschenk ab

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Coconekochan
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Therapeutin lehnt heftig Geschenk ab

Beitrag So., 29.10.2017, 15:46

Therapeutin lehnt Geschenk ab...

Muss mal nach eurer Meinung fragen. Mir geht's gerade so mega beschissen... immer wieder muss ich weinen... der Schmerz ist kaum auszuhalten.

Hab Donnerstag meiner Thera ein Geschenk machen wollen. Ohne Hintergedanke nur als kleines Dankeschön für ihre Hilfe bisher. Es ist ein kleiner Schokoladenigel gewesen also nichts besonderes.
Als ich ihr diesen überreichen wollte, wies sie mein Geschenk massiv zurück... wie als wenn ich ihr einen Virus verabreichen ( und ich übertreibe nicht ) wollen würde. Sie sagte dann sie nehme keine Geschenke grundsätzlich an ( wie ist das bei euren Therapeuten? ) wegen Manipulations und Bestechungsversuche... Ich versteh das natürlich. Aber die Heftigkeit wie sie mein Geschenk abgelehnt hat... ich stand mitten im Raum mit der Tasche in der Hand und bin in Tränen ausgebrochen... fing an zu zittern... das hat mich so verletzt... diese massive Zurückweisung... man hätte doch auch sagen können "Vielen Dank Frau P. Das ist echt nett von Ihnen aber ich nehme keine Geschenke an!" Oder? Dann hätte ich vielleicht damit umgehen können aber so. Ich fühlte mich komplett abgelehnt. Sie wollte dann das Geschenk trotzdem auspacken und hat es aufm Tisch gestellt... man hat gemerkt sie wollte es wieder gut machen. Hat auch mehr oder weniger selbst ein bisschen
eingesehen, dass sie zu heftig reagiert hat...
Hab dicht gemacht, konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen... sie wollte es dann auch bearbeiten, dass ich es nicht mit nach Hause nehme. Aber in den Moment wollte ich einfach nur nach Hause. Sie kam mir schon von Anfang an so kühl und distanziert rüber... manchmal richtig emotionslos. Also von manchen hör ich immer wie einfühlsam ihre Theras sind etc. Dann bin ich manchmal richtig neidisch...

Findet ihr nicht auch, dass gerade eine Therapeutin bei sowas einfühlsam sein sollte? Ich mein die weiß wie empfindsam ich bin und hat richtig heftig mein Geschenk abgelehnt. Ehrlich gesagt ich weiß gar nicht mehr ob sie die richtige Thera ist. Vielleicht passt es doch nicht. Hab das auch nochmal in einer Mail hinter her geschrieben und den Termin für nächste Woche abgesagt. Da hab ich nochmal zum Ausdruck gebracht in der Mail wie tief sie mich verletzt hat und ich net weiß ob ich ihr so nochmal :cry: vertrauen kann, dass vielleicht ein Wechsel besser ist... Die hat gar nicht drauf reagiert und nur geschrieben ok bis übernächste Woche.
Dann musste ich wieder heulen... Professionelle Distanz hin oder her... findet ihr das in Ordnung? ( auch wenn ich in der E-Mail geschrieben habe nur zur Kenntnis) Es scheint sie nicht zu interessieren wie sehr sie mich verletzt hat...

So blöd wie ich bin. Fühle ich mich trotzdem vollkommen abhängig von ihr. Hab heulend zurück geschrieben das ich den Termin nächste Woche doch behalten will. Und nu... schreibt sie nur zurück das sie den Termin bereits vergeben hat und bis übernächste Woche...
Sie lässt mich jetzt also zwei Wochen alleine damit zurück...
Und ich kann nur damit umgehen wenn ich mich wieder runterhungere.

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isabe
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Beitrag So., 29.10.2017, 15:56

Es tut mir leid, und ich verstehe, dass es schmerzhaft ist, zurückgewiesen zu werden.

Es gibt da drei Ebenen:
Die eine ist das Geschenk selbst. Wobei ich "Schokoriegel" irgendwie seltsam finde; ich will es nicht bewerten, ich frag mich nur: wieso Schokoriegel? So mitten im Prozess und nicht kurz vor einer Pause oder in einer bestimmten Situation? Hat das eine Vorgeschichte - dass ihr mal über Naschen o.ä. gesprochen habt?

Therapeuten sind unterschiedlich, aber häufig nimmt man so was an, um den Patienten nicht zu verletzen - es sei denn, es handelt sich um überdimensionale oder sehr teure Dinge.

Die zweite Ebene ist die symbolische: Vermutlich hast du ihr nicht zufällig etwas geschenkt? Therapeuten möchten dann herausfinden, was du damit wirklich "sagen" willst. Das ist ihr Beruf.

Die dritte Ebene ist die reine Beziehungsebene: Sie hat dich verletzt, und ich vermute, dem ist etwas vorausgegangen, was zwischen euch nicht klar ist. "Virus" heißt ja, dass sie sich von dir irgendwie bedroht fühlt, vielleicht auch eingeengt?

Ja, es ist falsch, dass sie so reagiert hat. Klingt ein bisschen "hysterisch" und hypochondrisch. Das ist nicht dein Problem, sondern ihres.

Dein Problem ist jedoch, dass es dir schwerfällt, darüber zu reden und dass du anfängst zu agieren (glaub mir, das kennen die meisten Therapeuten, weil deine Reaktion ein absoluter Klassiker ist: Therapeut ist zurückweisend => Patient sagt die nächste Stunde ab). Da reagiert sie z.B. richtig (soweit man das beurteilen kann oder mag), indem sie nicht auf die Inszenierung eingeht und du nun diejenige bist, die die "natürliche Konsequenz" tragen muss. Man kann lernen, das auszuhalten, und man muss es auch lernen.

Ob sie die Richtige ist, kann hier niemand sagen; das musst du dir selbst überlegen.


isabe
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Beitrag So., 29.10.2017, 15:58

Und ich kann nur damit umgehen wenn ich mich wieder runterhungere.
Meinst du das wörtlich? Gut, das ist dann aber dein Problem und nicht ihres. Und: Die Therapeutin kann nicht für dich das Essen / die Lust oder was auch immer übernehmen.

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Philosophia
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:00

Nun ich weiß nicht, es könnte sein, dass es zuvor in eurer Dynamik auch etwas Ungutes gab. Und gerade wenn du sagst, du fühlst dich so dolle abhängig. Aber ich will hier nicht so rumspekulieren.
Ich glaube, mich hätte das aber auch verstört erstmal...das finde ich schon ziemlich krass.
Ich habs auch mal verbockt mit nem Geschenk, aber meine ist grundsätzlich nicht dagegen wie deine. Aber dann so ne Zurückweisung und dann quasi die zweite hinterher das tut bestimmt sauweh. Wenn ich so ein Ding hatte, hab ich das dann hinterher besprochen und dann wurde es verstehbar. Das ist echt blöd gelaufen, vielleicht hilft dir zumindest der Gedanke, dass sie freilich den abgesagten Termin so schnell sie kann vergeben muss, wenn sie selbstständig arbeitet.
Achso und zu deiner Frage, einfühlsam sein bedeutet nicht, dass sie dich immer mit Samthandschuhen anfassen muss. Mitunter kann es sogar gut sein, wenn sie dich da mal abweist und du später merkst, das heißt nicht, dass sie dich grundsätzlich nicht schätzt, nur vielleicht das nicht mag, was gerade passiert ist. Weil wenn das nicht geschieht, das ist ja nicht realitätsnah, es wird immer auch Ablehnung geben und das ist auch in Ordnung so.
Wenn du dich jetzt runterhungerst bestrafst du dich und sie. Vielleicht kannst du versuchen, einfach ärgerlich zu sein und traurig?
Herzliche Grüße zu dir
Zuletzt geändert von Philosophia am So., 29.10.2017, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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isabe
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:03

Das Geschenk hat ja auch was von "ich will dich auf meine Seite ziehen und will, dass du mir wohlgesinnt bist" - und nun "klappt" das nicht, und du suchst hier nach Verbündeten. Ich weiß, dass das naheliegt, aber letztlich bleibt dir nichts, als das IN der Beziehung zu klären.

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RoboCat
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:07

Hallo coconekochan,

Es tut mir sehr leid zu lesen, was dir da passiert ist und ich kann mir gut vorstellen, wie unangenehm das fpr dich war!

Man kann die Angelegenheit so oder so sehen von “es ist ihr Recht, sich anzugrenzen“ bis hin zu “so darf doch eine therapeutin nicht reagieren“.

Meine Meinung ist, dass sie ganz schön übertrieben reagiert hat wegen eines Schonoriegels. Dir dazu noch einen Vortrag über Bestechungsversuche zu halten, finde ich schon sehr abgehoben und nicht wirklich angemessen. Es war ja wirklich nur eine Kleinigkeit...

Es stimmt schon, dass Therapeuten keine Geschenke annehmen sollten, aber da gibts auch Grenzen, meine ich. Bei mir ists zB in Job so, dass es ab 10 Euro kritisch wird. Alles darunter ist eben ne Nettigkeit, die abzulehnen unhöflich wäre. So sehe ich auch das Verhalten der Therapeutin.

Ihre Reaktion finde ich einfach nur überzogen, zeigt für mich, dass sie grundsätzlich Probleme haben könnte, dass Patienten ihr irgendwie “nahe kommen“ könnten. Vielleicht hat sie auch schon schlechte Erfahrungen in der Hinsicht mal gemacht, das wissen wir natürlich nicht. Dennoch bleibe ich dabei: es war überzogen, sie hätte mMn den Riegel annehmen, sich bedanken und darauf hinweisen sollen, dass teurere Geschenke natürlich nicht gehen.

Kann mir gut vorstellen, dass dich dieses Erlebnis auch fragen lässt, ob dass die richtige Therapeutin ist. Normalerweise denke ich, man soll wegen kleineren Zwistigkeiten nicht gleich das Weite suchen. Doch in deinem Fall weiß ich echt grad nicht, ob ich dort noch mal hingehen würde. Das hat ja doch sehr stark etwas von “zu Kreuze kriechen“. Wie viele Stunden wären es denn noch? Falls du noch am Anfang bist, wäre ein Wechsel vielleicht wirklich besser...

Oh man, aber erst mal Kopf hoch! Ich finde, du hast nichts falsch gemacht, im Gegenteil! Etwas zu schenken heißt doch auch zu zeigen, dass einem etwas wichtig ist. Das hat sie komplett mit Füßen getreten. Man hätte ja auch freundlich erklären können, dass man die Geste zwar nett findet, aber das es Gründe gibt, weshalb sie das nicht annehmen kann.

LG, Robocat
:axt:

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Coconekochan
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:15

Nicht Schokoriegel sondern Igel. Es ist ein kleiner Igel gewesen und es sollte als eine Art Vertrauensbeweis sein. Weil ich manchmal "steche" aber es nicht böse meine... ich meine ich hab lange gebraucht ihr zu vertrauen und sie verhielt sich wirklich wie als wenn ich ihr ein Päckchen Seuche hinhalte. Hab in der Mail geschrieben sie kann den Igel entsorgen... wenn sie das macht weiß ich ja was sie von mir hält. Ob ich sie einenge? Ich denke nicht weil ich immer noch sehr verschlossen bin. Ich hab das Gefühl die hat mich einfach in die Borderline Schublade gesteckt.

Ich kann mit sowas nicht umgehen. Ich hab wieder so einen Selbsthass und wie konnte ich nur glauben, dass sie sich drüber freut. Ich hungere leider immer in Stresssituation. Hab in der Therapie 12 Kilo mir weg gehungert bis ins Untergewicht. Interessiert sie auch nicht. Glaub sie hält mich für dick.

Das Geschenk hat net mal 10€ gekostet. Bin seit 10 Monaten bei ihr. Und schon immer hat mir so das bisschen "Warme" gefehlt und wenn sie dann mal etwas näher dran war an mir, war sie die nächste Sitzung wieder sehr distanziert und kühl.

Ich glaub auch die hat schlechte Erfahrungen gemacht weil ein Geschenk zu bekommen ist ja eigentlich was prositives und ich wollte ihr wirklich nur eine Freude machen...


isabe
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:22

Oh, entschuldige. Ich hab mich verlesen! Einen Schokoigel finde ich persönlich als Geschenk für einen Therapeuten total süß und passend (sag ich jetzt mal so).

Natürlich haben solche Geschenke immer auch eine soziale Funktion, das lässt sich ja nicht leugnen. Aber das haben andere Gesten auch, wie z.B. sich bedanken, jemandem einen schönen Tag wünschen usw. Das ist nichts Verwerfliches.

Aber es kann tatsächlich so sein, dass eine "Aggressionsproblematik" nach oben "schießt" durch solche Gesten. Ich hab meinem ersten Th. ein Abschiedsgeschenk gemacht; er hat sich auch artig bedankt und es später als Kunstwerk gelobt - aber als ich ihm es gegeben hab, tauchte tatsächlich das Aggressionsthema auf, vollkommen unerwartet von uns beiden: Er fragte: "Soll ich es jetzt aufmachen?" - und darin hat sich irgendwas gezeigt, und ich hab geantwortet: "Keine Angst, es ist keine Bombe darin" - und wir haben gelacht; und das Lachen war sozusagen der "Beweis" für die enthaltenen Aggressionen, die wir aber nicht thematisiert haben.

Das kann mit der "Borderlineschublade" zusammenhängen; es ist sehr schwierig, eine Lösung zu finden, denn wenn der Therarpeut - warum auch immer - das Gefühl hat, sich von einem "Borderliner" bedrängt zu sehen, dann reagiert dieser Patient erst recht panisch - was er normalerweise nicht tun würde. Diese Panik sieht der Therapeut dann als Beweis für das Bedrängen des Patienten - ein Teufelskreislauf entsteht. Ich weiß, wovon ich rede...

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Philosophia
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:24

Ja und das wird sie sicher auch sehen. Aber wenn du schreibst, dass du dich in der Therapie so runtergehungert hast, dann ist das auch etwas sehr Destruktives. Vor allem wenn du dir damit ihre Aufmerksamkeit erhoffst, ist das alles andere als wertschätzend für eure gemeinsame Arbeit. Ich weiß nicht, was da sonst noch war, aber schon allein vor dem Hintergrund hätte ich mich wohl auch bestochen gefühlt a la jetzt haben Sie mich doch endlich lieb - oder so was in der Art. Na klar ist das ein Hilferuf, aber es kann ja sein, dass sie sich wirklich auch unwohl gefühlt hat. Und dann wäre eine andere Reaktion unehrlich gewesen. Aber das kann sie dir ja persönlich sagen, vorausgesetzt, du machst dich bis dahin nicht kaputt und bleibst therapiefähig. Ich glaub dir auch, dass das jetzt ganz blöd und sehr schmerzhaft ist. Aber es wäre jetzt ein toller Anfang nicht destruktiv damit umzugehen.
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mio
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:31

Coconekochan hat geschrieben: So., 29.10.2017, 16:15 Hab in der Mail geschrieben sie kann den Igel entsorgen... wenn sie das macht weiß ich ja was sie von mir hält. Ob ich sie einenge? Ich denke nicht weil ich immer noch sehr verschlossen bin
Nun, damit dass Du ihr schreibst, sie kann den Igel entsorgen...und gleichzeitig damit - falls sie es tut - etwas verknüpfst, was gar nicht damit verknüpft ist (ihr Wohlwollen Dir gegenüber) engst Du sie schon ein.

Sollte sie nicht frei entscheiden können, was sie mit dem Geschenk macht und auch, ob sie es annehmen will? Ich finde schon. Das hat für mich schon einen leicht erpresserischen Zug.

Wenn Du ihr gegenüber nicht so stachelig sein möchtest, wie Du es teilweise bist, dann sprich doch mit ihr darüber. Damit wird sie wahrscheinlich mehr anfangen können als mit einem "symbolischen Geschenk" dass Dir letztlich Dein Sprechen abnehmen soll.

Wahrscheinlich war ihr auch gar nicht klar, in was für einen emotionalen Zustand sie Dich durch die Ablehnung bringt. Denn damit dass Du deshalb in Tränen ausbrichst ist meiner Meinung nach nun echt nicht zu rechnen. Das es vielleicht verletzend für Dich sein wird etc. pp. ja, aber Deine Reaktion geht da ja deutlich drüber hinaus.

Ich würde auch sagen versuche das Thema aufzugreifen und mit ihr offen zu besprechen. So kannst Du Deinen zugrundeliegenden Gefühlen und damit Dir näherkommen und diese auch gemeinsam mit ihr bearbeiten. Das ist schließlich der Sinn einer Therapie.

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Beitrag So., 29.10.2017, 16:35

Da hat sie mich die letzte Sitzung davor gelobt das ich mich öffne und sie mehr anschaue ( kann kaum Blickkontakt mit ihr halten ) und dann haut sie mit dem Baseball Schläger auf den Igel ein.... und lässt mich jetzt mit meinen Verlustängsten alleine. Alles was danach folgte nach der Ablehnung war für mich schlichtweg nicht mehr glaubwürdig. Hab mich richtig unwohl gefühlt. Und jetzt weiß ich wirklich nicht ob ich ihr noch vertrauen kann. Ich hab ja jetzt schon Angst das sie mal wieder so reagiert.

Dann soll sie mal ne klare Ansage machen. Für mich kommt es immer rüber als sei ich ihr egal. Als ich ihr das sagte mit dem runterhungern hat sie nur entsetzt gesagt "Wenn ich weiter abnehme muss ich ihn die Klinik!" Aber net mal des konnte ich ernst nehmen weil ich dann dachte "Hätte ich nichts gesagt. Hätte sie es überhaupt gesehen?" Des Problem ja es ist ein Schrei nach Aufmerksamkeit aber nicht nur oder an erster Stelle. Ich denke eher das Problem das ich meine Emotionen net regulieren kann... Selbst als ich in Tränen ausgebrochen bin war ihr Gesicht so unbeteidigt. So richtig abgestumpft und emotionslos...

Bin ich echt erpresserisch? Soll ich sie das mal fragen ob sie das so empfindet? Gott ich muss echt furchtbar sein kein Wunder das sie es nicht angenommen hat...


isabe
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:39

Bin ich echt erpresserisch? Soll ich sie das mal fragen ob sie das so empfindet?
Ich finde es super, dass du die Frage aushalten kannst! Das ist schon sehr viel! Manchmal bzw. häufig merken wir nicht, welche Mechanismen wir anwenden.

Ich denke auch, dass du sie einengst - allerdings: Es ist immer schon auch die Frage, wie der Therapeut damit umgeht...

Dass du sie mit dem Gewicht "beeindrucken" willst, finde ich bedenklich, denn es ist dein Gewicht und nicht ihres. Es wird ihr nicht so sehr wehtun, wie du dir das vielleicht vorstellst oder wünschst (sie ist nicht deine Mutter und du bist nicht das Kind, das Macht über sie ausüben könnte).

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Beitrag So., 29.10.2017, 16:42

Wahrscheinlich nimmt sie mich tatsächlich so wahr, sonst hätte sie das mit den Manipulations und Erpressungsversuchen nicht erwähnt. Hab ihr aber auch geschrieben das mir im Traum nicht mehr einfallen wird ihr etwas zu schenken.

Es geht mir trotzdem um das wie... hätte sie es normal gesagt dann wäre ich net in Tränen ausgebrochen... tat echt weh...

Gut Danke für den Denkanstoß... ich werde sie fragen. Vielleicht ist was dran... ich hab manchmal echt nen Tunnelblick... Gott meine Arme Therapeutin denke ich jetzt.

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Beitrag So., 29.10.2017, 16:44

Na nun mach dich mal nicht hier weiter runter. Es kann schon sein, dass du gerade so bedürftig bist und daher auch unbewusst und auch bewusst verschiedene Mittel und Wege suchst, deine Bedürftigkeit zu stillen. Und der Wunsch das zu tun, ist total ok. Nur natürlich wird es nicht so sein, dass andere Menschen dir diese Bedürftigkeit komplett lindern. Es wird jedenfalls nicht so dramatisch sein, wie du es jetzt erlebst - komplette Annahme vs. komplette Ablehnung. Irgendwas dazwischen vermutlich. Sie hat ganz sicher deine Abnahme gesehen, aber wie soll sie darauf denn für dich angemessen reagieren? Klingt so, als soll sie dich retten oder so.
Ich wäre im Übrigen vermutlich auch in Tränen ausgebrochen - allerdings aus Scham. Bist nicht alleine mit den Emotionen.
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Beitrag So., 29.10.2017, 16:45

Wisst ihr des könnte sie mir aber auch einfach sagen so wie ihr jetzt... die Sicht wäre mir nie so gekommen... versteht ihr was ich meine... bin gerade echt entsetzt über mich selbst...

Ja hab auch gesagt das ich mich komplett blamiert fühle und nach Hause will. Nach dem Heulanfall...

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