Ich mache nun seit einer kurzen Zeit eine Therapie (tiefenpsychologisch) und wir sind relativ schnell an "einem" Kern meiner Probleme angekommen. Die Beziehung zu meinem Vater war nicht unbedingt leicht. Er ist sehr cholerisch und als ich noch klein war, wurde ich aufgrund von Kleinigkeiten angeschrien. Das passiert natürlich heute noch, aber da ich nicht mehr Zuhause wohne, hält sich das alles in Grenzen. Aber das soll nun auch nicht unbedingt Thema sein.
Ich habe im Laufe der Jahre viele Ängste entwickelt. Diese betreffen zwar vor allem Krankheiten - ich mache mir große Sorgen um Angehörige und mich selbst - aber allgemein mache ich mir oft um alle möglichen Dinge Sorgen. Zum Beispiel, dass ich jemanden aufgrund einer Fehlentscheidung aus Versehen umbringen könnte (u.a. mein Haustier), ein Unglück heraufbeschwören könnte, grundlegende, fatale Fehler bei der Arbeit machen könnte, die auch schwere Auswirkungen für andere hätten usw. Ich bin sowieso sehr unsicher in der Interaktion mit anderen Menschen und denke immer, sie könnten mich nicht mögen, schlecht von mir denken, mich als unintelligent einstufen. Damit könnte ich wohl allgemein leben (vor allem, weil man sich da recht schnell oder gut rückversichern kann), aber die Krankheitsängste sind eben teilweise unaushaltbar. Absolute Sicherheit hat man eben leider nie. Schön wär's.
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Wie dem auch sei. Durch diese schwierige Beziehung zu meinem Vater habe ich sicher auch Schwierigkeiten in manch anderen Beziehungen. Mein Freund nennt mich immer liebevoll "kritikunfähig", aber ich setze Kritik innerlich wohl direkt mit Ablehnung gleich. Oft fühle ich mich zurückgewiesen, obwohl es dafür objektiv keinen Grund gibt und sowieso habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dass mich jemand "ohne wenn und aber" liebt. Deshalb versuche ich andauernd, Leuten zu gefallen, jedem alles recht zu machen - eigentlich ziemlich erbärmlich. In meiner Beziehung hat das aber auch schon zu solch abstrusen Situationen geführt, dass ich angedroht habe, Schluss zu machen oder fast selbst Schluss gemacht habe, obwohl ich das ja gar nicht wollte. Ich weiß gar nicht warum.. wahrscheinlich, um zu hören, dass mein Freund mich eben nicht los werden will. Das führt dann natürlich auch auf beiden Seiten zu Verzweiflung und ehrlich gesagt, ist es mir unangenehm und peinlich, das hier überhaupt aufzuschreiben. Aber ich denke dann nicht mehr klar. Zum Glück ist es schon länger nicht mehr vorgekommen.
Der Rest folgt in einem zweiten Beitrag..