Gruppentherapie beenden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kaputt
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Gruppentherapie beenden

Beitrag Sa., 02.07.2022, 03:53

Hallo,

Da ich wieder Therapie benötige, hat mich mein Ex-Thera schnell an einen Kollegen vermittelt.

Grundsätzlich fühle ich mich echt wohl bei ihm. Nur bietet er nur kombinierte Therapie also Gruppe und bei Bedarf ein Einzel an. In der Gruppe fühle ich mich mittlerweile recht wohl, nur passt die Thematik der anderen überhaupt nicht zu mir und die theoretischen Inhalte habe ich schon x-mal gehört.

Ich habe mich halt darauf eingelassen, weil ich halt über diesen Kontakt schnell einen Platz bekommen konnte. Aber im Grunde bin ich nicht glücklich damit. Ich sehne mich nach einer passenden Einzeltherapie.

Ich habe Montag ein Einzel, weil ich etwas mit ihm alleine besprechen möchte. Würdet ihr das ansprechen oder sollte mich da durch beißen?

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Gespensterkind
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 05:51

Hast Du denn den Eindruck, dass Du grundsätzlich mit dem Therapeuten gut zurecht kommst? Und wie lange machst Du jetzt schon diese Kombination? Und kannst Du in der Gruppentherapie auch Deine Themen ansprechen, die dann besprochen werden können?
Ich würde es auf jeden Fall ansprechen, der Therapeut sollte schon wissen, wie Du Dich fühlst. Vielleicht hat er ja selbst auch einen Eindruck von Dir.
Zumindest könntest Du Dich ja auch parallel nach einer Einzeltherapie umschauen.

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kaputt
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 06:26

Mit dem Therapeuten komme ich sehr gut zurecht. Bin jetzt seit paar Monaten in der Gruppe. Ich merke ich kann und möchte nicht in der Gruppe über meine Themen reden

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 06:55

Warum willst du deine Themen nicht in der Gruppe besprechen, das ist ja an sich der Sinn einer GruppenTherapie? Zumal wenn du sagst an der Gruppe liegt es nicht.

Oder dachtest du das Verhältnis gruppe/Einzel wäre ein anderes? Das du mehr Einzelstunden hast und die Gruppe "absitzt"?

Du solltest das auf alle Fälle ansprechen, wenn du feststellt das du doch keine Gruppe willst. Mir haben Gruppen nie viel gebracht. Klar etwas bringt es immer aber gerade die heiklen Themen gehen dort oft unter weil die Gruppe damit überfordert ist. Gruppe ist gut für sozialprobleme, wenn man es schwer hat mit anderen Menschen in einen guten Kontakt zu finden... Oder spezielle Themen Gruppen wie Sex. Gewalt oder dbt... Wo sich alle im Vorfeld entschieden haben konkret an einem bestimmten Themenkomplex zu arbeiten...

Aber ich finde es ersetzt oft nicht eine intensivere Einzeltherapie. Das Verhältnis wird bei dir ca. 4(Gruppe) :1(Einzel) sein oder? Wäre mir zu wenig.

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kaputt
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:21

Die anderen in der Gruppe haben halt ganz andere Themen mit denen ich keine Berührung habe. Und sie werden auch mit meiner Thematik nichts anfangen können.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:23

Das Problem mit der absolut nicht passenden Gruppe wo die anderen Teilnehmer alle komplett andere Themen hatten als ich hatte ich mal in einer Klinik. Das hat dann im Endeffekt absolut keinen Nutzen gehabt.

Von daher würde ich es lassen und was passendes suchen.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 02.07.2022, 07:29, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:28

Shukria hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 06:55 Warum willst du deine Themen nicht in der Gruppe besprechen, das ist ja an sich der Sinn einer GruppenTherapie? Zumal wenn du sagst an der Gruppe liegt es nicht.

Es langt im Grunde schon eine Person der man xyz explizit NICHT erzählen will dass du es in der Gruppe besser nicht tun solltest.

Es geht da ja um sehr private Inhalte, zB die Auseinandersetzung mit traumatischen Erlebnissen die einen geprägt haben. Und da muss man sich bei dem Therapeuten und jedem einzelnen der Teilnehmer damit wohlfühlen dass man diese schwierige Inhalte teilen möchte.

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:38

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 07:21 Die anderen in der Gruppe haben halt ganz andere Themen mit denen ich keine Berührung habe. Und sie werden auch mit meiner Thematik nichts anfangen können.
Warum wurde dir Gruppe empfohlen bzw als geeignet für deine Themen angesehen? Ein bißchen macht mich deine Antwort auch stutzig. Man findet immer Berührungspunkte zu den Themen anderer und kann dazu was beitragen. Genauso umgekehrt. Ob sie mit deinen Themen nichts anfangen können wirst du erst herausfinden wenn du dich/welche einbringst.

Wenn du wegen sozialer Probleme in der Gruppe bist, kann dir die Auseinandersetzung mit obigen durchaus viel bringen, einfach weil dir dieses Phänomen im Alltag immer wieder begegnen wird.

Auf meine Frage, was deine Themen denn sind um das überhaupt von außen ansatzweise zuordnen zu können hast du leider nicht geantwortet.
Besprich es mit deinem Therapeuten, der wird wissen warum du zu ihm gekommen bist und da auch mehr inhaltlich den Überblick haben als du hier preisgeben magst. Die Entscheidung liegt letztendlich sowieso bei dir. Aber wie gesagt wenn es dir im Alltag auch so schwer fällt auf andere Menschen einzugehen kann Gruppe (ergänzend) durchaus Sinn machen.

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kaputt
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:50

Naja ich habe Probleme mit anderen in Kontakt zu treten und mir fällt es schwer mich anderen zu öffnen . Im Grunde sicher ein gutes Übungsfeld , aber ich habe das Gefühl das ist noch zuviel für mich und ich kann so nicht von der Therapie profitieren

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 07:55

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 07:50 Naja ich habe Probleme mit anderen in Kontakt zu treten und mir fällt es schwer mich anderen zu öffnen . Im Grunde sicher ein gutes Übungsfeld , aber ich habe das Gefühl das ist noch zuviel für mich und ich kann so nicht von der Therapie profitieren

Ah, okay, das ist bei mir anders, ich habe so prinzipiell keine Probleme in Gruppen, bin da recht extrovertiert.

Klar kann dann die Gruppe eine sinnvolle Lernerfahrung für dich sein. Aber sie ist dann eben auch nicht der Platz wo du mit zB deinem Gesprächsbedarf über wirklich schwierige Themen hingehen kannst.

Das sind also zwei verschiedene Bedarfe, lernen dich mit Gruppen wohler zu fühlen, und dein Bedarf an Gesprächen über Probleme.

Wenn du davon profitierst zu üben in Gruppen besser klarzukommen könntest du das ja zB auch in einer Selbsthilfegruppe machen und Therapie dann in einer Einzeltherapie.

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candle.
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:04

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 07:50 Naja ich habe Probleme mit anderen in Kontakt zu treten und mir fällt es schwer mich anderen zu öffnen . Im Grunde sicher ein gutes Übungsfeld , aber ich habe das Gefühl das ist noch zuviel für mich und ich kann so nicht von der Therapie profitieren
Für dein Problem ist es eigentlich ein geeignetes Setting.

Geht es denn mit dem Zuhören bei den Problemen der anderen Gruppenmitglieder? Und geht es da etwas zu sagen?

LG candle
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kaputt
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:11

Geht es denn mit dem Zuhören bei den Problemen der anderen Gruppenmitglieder? Und geht es da etwas zu sagen?


[/quote]

Zuhören gelingt mir gut würde ich sagen. Nur kann ich zB. als ewiger Single nichts zu Stress mit dem Ex sagen. Wenn ich was zu sagen habe kann ich mich schon einbringen. Aber wenn ich null Berührung mir dem Thema habe ist es halt schwierig.

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candle.
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:22

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 08:11 Zuhören gelingt mir gut würde ich sagen. Nur kann ich zB. als ewiger Single nichts zu Stress mit dem Ex sagen. Wenn ich was zu sagen habe kann ich mich schon einbringen. Aber wenn ich null Berührung mir dem Thema habe ist es halt schwierig.
Ich weiß auch gar nicht, ob das so ein optimales Thema ist für eine Gruppentherapie, es sei denn die Person schafft es sich selbst zu hinterfragen. Aber aus meiner Erfahrung gibt es auch Leute, die nur ihren "Müll" abladen wollen.

candle
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Shukria
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:22

kaputt hat geschrieben: Sa., 02.07.2022, 08:11 Zuhören gelingt mir gut würde ich sagen. Nur kann ich zB. als ewiger Single nichts zu Stress mit dem Ex sagen. Wenn ich was zu sagen habe kann ich mich schon einbringen. Aber wenn ich null Berührung mir dem Thema habe ist es halt schwierig.
Das hat an sich was mit Einfühlung zu tun. Du musst doch nicht alles selbst erlebt haben. Due frage ist ob du dich einfühlen, nachempfinden kannst wenn du dir die Situation vom Gegenüber vorstellst. Dann fallen einem auch Dinge ein die man antworten kann...

Was ist eigentlich mit deinem ehemaligen Therapeuten wo du dich so aufgehoben gefühlt hast, hast du zu dem noch immer Kontakt?

Ehrlich gesagt nach dem was du schreibst glaube ich nicht so richtig das dir eine Einzeltherapie weitet hilft. Zumindest nicht eine in der der Therapeut sich so sehr empathisch auf dich einstellt und du dich weiter aufgehoben fühlst, das du nicht irgendwo gezwungen bist dich auch mal mehr in andere einzufühlen und dich in einem Setting zu öffnen, das du nicht zu 100%kemnst/kontrollieren kannst.

Wenn du etwas an deinen Ängsten ändern möchtest geht das auch nur über ein anderes Setting. Einzeltherapie hat dich hier bisher nicht weitet gebracht.

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kaputt
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Beitrag Sa., 02.07.2022, 08:42

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Was ist eigentlich mit deinem ehemaligen Therapeuten wo du dich so aufgehoben gefühlt hast, hast du zu dem noch immer Kontakt?

Ehrlich gesagt nach dem was du schreibst glaube ich nicht so richtig das dir eine Einzeltherapie weitet hilft. Zumindest nicht eine in der der Therapeut sich so sehr empathisch auf dich einstellt und du dich weiter aufgehoben fühlst, das du nicht irgendwo gezwungen bist dich auch mal mehr in andere einzufühlen und dich in einem Setting zu öffnen, das du nicht zu 100%kemnst/kontrollieren kannst.

Wenn du etwas an deinen Ängsten ändern möchtest geht das auch nur über ein anderes Setting. Einzeltherapie hat dich hier bisher nicht weitet gebracht.
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Danke für die ehrliche Einschätzung.

Naja von meinem ehemaligen Thera komme ich nicht so wirklich los, habe immer noch Kontakt. Ich weiß ist nicht optimal

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