Berichte an Gutachter lesen sinnvoll?

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Montana
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 09:58

Jenny, ich stimme dir zu 100% zu! Das tu ich ja selten, aber hier absolut.

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kaja
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 09:59

Ich habe fast alle Berichte gelesen und mir alle aushändigen lassen.

Bedenken hat der Therapeut damals zwar auch geäußert, bzw. wollte beim ersten Lesen anwesend sein, das habe ich dann auch zugestanden und seine Argumente durchaus auch berücksichtigt.

Am Ende zählte aber meine Entscheidung und für mich war es wichtig diese Berichte zu sehen. Die letzten habe ich dann auch gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch abgeheftet.

Vor einem Jahr habe ich sie dann mal rausgekramt und mich gefreut meinen Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können und auch mal aus einer Außenperspektive die Erfolge zu sehen die ich so erlangen konnte.

Mir war bewusst dass es absolut defizitorientierte Schreiben sind, aber das war für mich kein Problem. Welche Problemstellungen ich habe war mir ja auch vorher bewusst und nichts in den Berichten war mir vorher nicht kommuniziert worden.

Wenn es für den jetzigen Zeitpunkt nicht wichtig ist, dann würde ich sie mir aushändigen lassen und wegräumen. Wenn der Moment kommt an dem du sie lesen möchtest, kannst du es tun, wenn der Moment nie kommt auch einfach lassen.
After all this time ? Always.

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ArcticFox
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 13:25

Sydney-b hat geschrieben: Fr., 09.09.2022, 20:29 Möchtest du durch den Bericht vielleicht den Beweis, dass er ein Ars.h war, damit du wütend auf ihn sein kannst?
Damit du gar nicht trauern musst, sondern wütend auf ihn sein kannst?
lisbeth hat geschrieben: Sa., 10.09.2022, 08:07 Trotz aller Klippen und Hürden hast du mit ihm (oder ihr beide zusammen) einen stimmigen Abschied hinbekommen, finde ich. Auf mich wirkt das so, als wolltest du das jetzt kaputtmachen mit den Berichten. Selbstsabotage total. Du wirst nicht in der Lage sein, sie einfach zur Seite zu legen und abzuhaken, dafür ist der Abschied zu frisch und dafür war oder ist eure Beziehung zu kompliziert.

Ich denke, meine ursprüngliche Intention, als ich ihn angerufen und um die Berichte gebeten habe, war tatsächlich ganz nüchtern und sachlich und ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass das irgendein längeres Thema nach sich zieht. Ich wollte einfach meine Unterlagen einsammeln. Fertig.

Mittlerweile und durch die Reaktion des Therapeuten hat sich das wohl wirklich in eine andere Richtung entwickelt und ich habe nicht so ganz klar, was ich da gerade eigentlich will. Ich denke, am besten ist es gerade, das Thema für den Moment ad acta zu legen, denn eigentlich wollte ich nach der letzten Sitzung wenigstens ein paar Monate mal komplette Radio Silence mit dem Thera, damit ich mich in Ruhe mit der Trennung und mir beschäftigen kann. Ich denke, die Berichte und die Absprachen, die noch mit dem Therapeuten zu treffen wären und der Gedanken- und emotionale Prozess, der dann durch das Lesen angestoßen würde, sind gerade eher hinderlich für mich.

Ich danke euch für eure Einschätzungen und Erfahrungen.

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