2. Therapie bei demselben Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Di., 10.10.2023, 09:30

ich finde es sehr wichig und gut wie du dich jetzt mit dem Thema auseinander setzt.
Und die erste Therapie war für dich eben nciht fertig, sondern wurde durch das Kontingent der Kasse unterbrochen.

Hier wäre jetzt der nächste Schritt klar mit dem Therapeuten zu sprechen. Dass du die Therapie fortsetzen möchtest, dass du das gerne bei ihm tun willst. Und wie er das sieht und ob ein Platz frei ist. Dann hast du hier schon mal Klarheit und kannst entsprechend handeln.

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 10.10.2023, 11:06

Versuche ich etwas zu trennen, das zusammengehört, also im Idealfall eine Einheit bildet (Denken und Fühlen)?
Du wirst in deinem Leben gewiss schon oft so Situationen gehabt haben, in denen sich Denken und Fühlen nicht vereinbaren ließen.

Ich denke da z.B. an eine Frau, die ich in der Mitte Deutschlands kennengelernt und lieben gelernt habe. Sie fuhr nach unseren paar glücklichen Tagen miteinander zurück in den Norden Deutschland. Ich musste Richtung Süden. Mein Gefühl schrie: "Ich liebe Sie", mein Kopf sagte "Geht nicht". Mein Gefühl war sauer: "Blöder Kopf".

Vielleicht hilft es Dir Dich an andere Denken - Fühlen - Konflikte in deinem Leben zu erinnern, in denen einer von beiden nachgeben musste, ... um ein Gefühl dafür zu bekommen, wer von beiden bei deiner Therapiewahl gewinnen soll.

Manchmal muss man auf sein Gefühl höre, manchmal auf den Kopf. Im besten Fall wollen beide dasselbe. Aber leider nicht immer.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Frances2
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Beitrag Di., 10.10.2023, 18:10

@ chrysokoll

Vor allem dein Beitrag hat mir bewusst gemacht, wie wichtig es ist, aus der Passivität rauszukommen.
Ich kann die Entscheidung nicht auf den Therapeuten abwälzen.
Wenn ich mir darüber im Klaren bin, was ich will, werden auch unsere Gespräche über eine Fortsetzung der Therapie anders ablaufen.

@ Jenny Doe

Es ist ja oft nicht nur ein Denken-Fühlen Konflikt, sondern die Gefühle gehen auch noch in unterschiedliche Richtungen.
Das macht es so kompliziert.
Hast du denn jemals mit deiner Entscheidung gehadert oder dich gefragt, was gewesen wäre, wenn du dich anders
entschieden hättest?


Jenny Doe
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Beitrag Di., 10.10.2023, 18:53

Hast du denn jemals mit deiner Entscheidung gehadert oder dich gefragt, was gewesen wäre, wenn du dich anders entschieden hättest?
Mehr als einmal. Insbesondere dann, wenn sich eine Entscheidung im Verlauf als die falsche herausstellt und man sich ärgert, warum man nicht den anderen Weg gegangen ist.
Zu den Dingen, die ich lernen musste, gehörte deshalb auch, Fehler, die ich gemacht habe, zu akzeptieren. Ich kann nicht wissen wo ein Weg endet, wenn ich ihn nicht gegangen bin.
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Frances2
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Beitrag Sa., 14.10.2023, 16:35

Ich denke immer noch über deinen Beitrag nach und komme irgendwie nicht weiter.
Sicher wäre es sinnvoll, Fehler in der Vergangenheit zu akzeptieren und es stimmt auch, dass du nicht weißt, wo ein Weg endet, wenn du ihn nicht gegangen bist.
Mich hält das aber nicht davon ab, mir immer wieder vorzustellen, wie es wäre, hätte ich mich anders entschieden.
Es ging um etwas, das ich unbedingt wollte, aber, als es konkret wurde, nicht geschafft habe. Also ich wollte es, bin aber in Panik geraten, weil mir die Veränderung, die das bedeutet hätte, unfassbare Angst gemacht hat.
Dass ich nicht stärker war als die Angst damals, das kann ich nicht akzeptieren.


Jenny Doe
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Beitrag So., 15.10.2023, 08:15

Wäre es für dich einfacher den Fehler zu akzeptieren, wenn nicht Angst der Grund gewesen wäre, sondern irgendeine körperliche Erkrankung?
Angst, und vor allem Panik, kann nicht nur die Psyche, sondern den ganzen Körper lähmen, so dass man nicht anders kann.
Im Nachhinein, wenn man gelernt hat mit etwas besser umzugehen, dann sagen sich manche "Hätte ich damals doch, ..." Dinge leicht.
Fakt ist aber, dass du es damals nicht konntest, auch wenn der Grund "Es war doch "nur" Angst" aus heutiger Sicht banal erscheint.
Damals ging es nicht, aber heute steht dir der Weg offen für andere Dinge, die nicht genauso wie die damals sein mögen, aber auf eine andere Art erstrebenswert sind.
Was früher war, das kannst du nicht mehr ändern. Deshalb macht es mehr Sinn die Kraft in zukünftige Dinge zu investieren, die Du noch erreichen kannst.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Frances2
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Beitrag So., 15.10.2023, 11:16

Ja, das könnte ich wohl eher akzeptieren.
Das wird auch Thema sein in der nächsten Therapie. Warum denke ich, ich müsste stärker sein als die Angst?
Rational stimme ich allem zu, was du schreibst.
Gefühlsmäßig sieht es anders aus.


Annika4
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Beitrag Fr., 24.05.2024, 17:29

Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und weiß ehrlich gesagt noch nicht so wirklich, wie das hier alles funktioniert. Jedoch bin ich auf diese Frage gestoßen und habe mich direkt angemeldet, da ich ein ähnliches Problem habe. Ich bin schon ewig in Therapie. Seit ich 5 Jahre alt war und mit vielen verschiedenen Therapeuten. Sowohl ambulant als auch stationär. Aber es hat nie wirklich gepasst. Jede einzelne Therapie hat alles eher schlechter gemacht, da ich zu den meisten auch einfach gezwungen wurde von meinen Eltern oder dem Jugendamt. Nun bin ich erwachsen und habe vor knapp einem Jahr entschieden, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Meine Vergangenheit liegt schwer auf meinen Schultern und ich muss endlich etwas dagegen tun und lernen damit umzugehen. Also habe ich mir eine therapeutin gesucht. Auf diese Therapie hab ich teilweise meine gesamte Hoffnung gesetzt. Und es lief alles top. Meine Therapeutin war ein Traum, wir haben uns von der 1. Sekunde an super verstanden und konnten in 10 Monaten Verhaltenstherapie auch echt viel erreichen. Ich habe viele Fragezeichen in meinem Kopf Dank ihr lösen können und auch zwei oder drei sehr praktische Methoden/Techniken zum Umgang mit schwierigen Emotionen bekommen. Doch alles ging relativ schnell zu Ende, da sie schwanger wurde und in den Mutterschutz gegangen ist. Es gibt eine Vertretung, mit ihr komme ich aber leider gar nicht zurecht. Nun ist es so, dass ich gemerkt habe, dass ich keiner fremden Person vertrauen kann, da ich wiederholt erfahren musste, dass eine Therapie aus irgendeinem Grund mal wieder mitten drin beendet wurde. Die Stunden waren nicht verbraucht (es wären noch knapp 20 Sitzungen gewesen) und mir ging es beim besten Willen alles andere als gut. Das ist jetzt 1 Monat her. Die Therapie mit der Vertretung habe ich abgebrochen. Damit greift ja die Sperre für 2 Jahre. Soweit zum Hintergrund, jetzt meine Frage. Mit meiner therapeutin bin ich besser den je voran gekommen. Ich würde nach den 2 Jahren wirklich gerne wieder zu ihr gehen um wenigstens eine Therapie von den vielen ordentlich zu Ende zu bringen. Ich hab echt keine Lust mich nochmal auf jemand neues einzulassen mit dem Risiko, dass auch diese Therapie plötzlich wegen Krankheit oder Schwangerschaft oder Liebe (meinerseits) beendet werden muss(Das Risiko auf Krankheit besteht allerdings immer, das ist mir bewusst). Ich habe keine Kraft mehr meine Geschichte noch tausendmal zu erzählen bevor ich jemand passendes gefunden habe. Ich mache mir jedoch Sorgen, ob das unangebracht oder komisch für sie wäre, wenn ich nach 2 Jahren wieder auf der Matte stehe und nach einem freien Platz Frage. Hat jemand vielleicht schonmal eine ähnliche Situation erlebt? Oder irgendwelche Tipps?
Ich bin für jede Antwort dankbar

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 24.05.2024, 18:21

Ich finde, dass du sie ganz klar fragen kannst, ob du in zwei Jahren eine Folgetherapie bei ihr machen kannst.
Da spricht doch überhaupt nichts dagegen.
Zumal du eh noch 20 Stunden übrig hattest und ihr daher die Therapie nicht vollständig beendet habt.
Von daher: Frage sie unbedingt, vielleicht ist die Anfrage sogar jetzt noch möglich?
Oder ist das Baby schon geboren?
Dann würde ich lieber noch warten.


Annika4
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Beitrag Fr., 24.05.2024, 19:04

Danke für die schnelle Antwort:)
Meine Therapeutin ist schon im Mutterschutz für ungefähr ein Jahr, meinte sie.

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