Ehrlichkeit in der Therapie...Angst vor Konsequenzen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dakota
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Ehrlichkeit in der Therapie...Angst vor Konsequenzen

Beitrag Mo., 05.01.2009, 15:37

Weiss nicht so genau wie ich anfangen soll....also es geht um die Beziehung zu meinem Therapeuten.
In letzter Zeit ist er sehr streng und autoritär, was ja manchmal auch angebracht ist ( nur Kopftätscheln bringt es ja auch nicht ), aber mir wird es irgendwie zuviel. Ich habe lange gebraucht um Vertrauen zu ihm zu fassen. Das habe ich jetzt, denn er hat sich hart erkämpft und immer wieder bewiesen, daß er für mich da ist. Ich will mir helfen lassen und will es mit seiner Hilfe schaffen...

Mein Problem ist aber mein SvV ! Meine Rückfälle haben bis jetzt fast immer in der Chirurgie geendet und ich weiss auch, daß ich nicht mehr viel Spielraum habe, weil die Sache immer ernster wird ( ich will aber leben und ich will gesund werden...).
Mein Therapeut erwähnte zu anfang der letzten Krisenintervention ( Dezember ) etwas von Spezialklinik und daß man ja auch der Krankenkasse gegenüber vertreten muss warum man mir nicht helfen kann...etc. Er schien sauer und auch irgendwie ratlos...
Ich bin mir sicher er wollte mich damit auch ein bischen aus der Reserve locken, aber bei mir hat das so eingeschlagen, daß ich jetzt Angst habe ehrlich zu sein.
"Ehrlich" in dem Sinne, daß ich nicht alles erzähle und "kleinere Ausrutscher" nicht erwähne aus Angst man könnte mich aufgeben und wegschicken. Denke fast ich darf mir keinen Rückfall mehr leisten, mir darf es nicht mal schlecht gehen...mache mir selbst Druck alles richtig machen zu müssen.
Ich mache ambulant eine Therapie bei meinem Thera in der Klinik, gehe auch dort zum Psychiater, habe eine gute Bindung zum Stationspersonal...also eigentlich ein prima Rückhalt . Ich möchte diesen Rückhalt nicht verlieren, denn wenn das passiert verliere ich auch meine Hoffnung.

Was würdet Ihr machen ? Soll ich meinen Therapeuten auf genau dieses Problem ehrlich ansprechen ??? Eigentlich hat er ja ein Recht zu wissen wie es um mich steht ...

Ach mensch...das beschäftigt mich so ! Bin so unsicher...

Danke, für Feedback...

Dakota

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candle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 6138

Beitrag Mo., 05.01.2009, 15:50

Hallo Dakota!

Ja sprich ihn an! Im Grunde sucht er doch für Dich und mit Dir nur die ideale Lösung um Dir zu helfen. Wenn Du Vertrauen hast, müßtest Du das auch so erkennen?

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Vetiver
Helferlein
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weiblich/female, 42
Beiträge: 38

Beitrag Di., 06.01.2009, 14:20

Hallo Dakota,

ich denke auch, dass es günstig ist, dass du eben genau das besprechen solltest, dass du Angst hast, ehrlich zu sein, weil du befürchtest, dass er dich wegschickt.
Sonst bist du ja ständig total in der Zwickmühle.

Ich kann deine Angst gut nachvollziehen, weil ich in meiner Therapie auch das Problem hatte, dass meine Therapeutin irgendwann resigniert (so hat sie das formuliert) war, weil sie nicht mehr wußte, wie sie mir noch helfen kann, wenn ich immer wieder problematische Symptome zeige, die wir schon x mal am Wickel hatten.
Und da habe ich mich anfangs auch so verhalten, dass ich dann einfach bestimmte Dinge oder Gefühle nicht mehr erwähnt habe, von denen ich dachte, dass sie dann wieder denkt, dass Hopfen und Malz bei mir verloren ist.
Dann habe ich aber gemerkt, dass ich damit Löcher produziere im Kontakt zu ihr, die sich imme mehr ausweiten. Und die außerdem für mich absolut schlimm waren, weil ich dann allein mit diesen ausgesparten Problemen war. Und außerdem bin ich nicht gerne unehrlich.
War also keine Lösung und ich habe über meine Zwickmühle erzählt...

Viele Grüße
Vetiver

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elias
Helferlein
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männlich/male, 55
Beiträge: 137

Beitrag Di., 06.01.2009, 17:24

Hi,
dein Therapeut hat dir die Möglichkeit nähergebracht eine stationäre Therapie zu machen, weil er offenbar nicht weiterkommt.
Das kann daran liegen, dass er nicht genügend therapeutische Erfahrung hat oder er den Eindruck hat, du vertraust ihm nicht rückhaltlos.
Meine Tochter hat gerade eine stationäre Thera gemacht und es geht ihr damit viel besser, als vorher. Natürlich muss sie noch eine ambulante Thera nachschieben, aber da ist sie gerade dabei.
In der Klinik kannst du sofort, wenn eine situation zu schlimm wird Hilfe in Anspruch nehmen und musst nicht warten, bis der nächste Termin ist. Du kannst reagieren, bevor der Schneidedruck zu stark wird. Natürlich musst du das erst lernen und es kann auch dort vorkommen, dass du schneidest; aber du wirst sofort aufgefangen.
Überleg es dir, ob eine Klinik nicht der bessere Weg wäre.
mfg
elias


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