Sexueller Missbrauch? - Wie ansprechen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:20

Hy adw!

Ehrlich gesagt, trage ich mich mit dem Gedanken sehr schwer, weil ich das nie glauben könnte. Schämt man sich nicht einen Verdacht zu bekunden? Wenn es nun nicht wahr ist, weil man gar nichts weiß, nur das Unterbewußtsein rebelliert?

candle
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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:22

@ candle
ich kann nichts darüber aussagen
wenn man sich nicht bewusst erinnert
da weiss ich nicht wie es ist
dennoch sind Gefühle da
und doch nur um die geht es?
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:22

Ich bin auch dafür, dass man nicht auf die Suche geht, aber bei Sandy ist ja etwas vorgefallen und das belastet sie bis heute. Wenn sie das alleine endlich mal bearbeitet reicht das ja schon. Ob sie dann noch auf die Suche nach "mehr" gehen möchte das wird sich dann ohnehin zeigen.
Eisberg voraus!

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SamuelZ.
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:23

Es gibt da diesen Film mit/von Barbra Streisand. Herr der Gezeiten, glaube ich.

Ich weiß, Hollywood übertreibt und macht generell Schei*-filme, aber bei diesem Film habe ich damals Rotz und Wasser geheult.

Der Film stellt sehr anschaulich dar, wie total ein Missbrauch verdrängt werden kann. Im Film muss die Wahrheit allerdings ans Licht gebracht werden, um einen weiteren Suizidversuch zu verhindern.

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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:24

@adw
*AufdemWeg* hat geschrieben: und doch nur um die geht es?
Es ist für mich eben ein ganz neues Kapietel und furchtbar erschreckend.

candle
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Flugente
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:25

Sandy, auch wenn man einen Missbrauch (in all seinen Formen) nicht verdrängt, sich also erinnern kann so wie du bei deinem Vater...das was uns als Erwachsene so fertig macht ist, dass man die Gefühle darüber ewig verdrängt aber irgendwann kommen sie raus und dann stürzen wir ab.
Eisberg voraus!

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:26

@ candle
ja, ist es auch
weil es unfassbar ist
ich selbst habe fast 4 Jahre gebraucht
um es meiner Therapeutin zu sagen
dass etwas war
und sehr oft ist es auch jetzt noch so,
dass ich längere Zeit das Thema nicht anschneide
einfach weil es mir zu viel ist
aber ich erfahre auch
dass es durchaus heilsam ist
es jemandem mitgeteilt zu haben.
Deswegen möchte ich Betroffenen Mut machen
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:30

Bei mir wurde das Thema abgebügelt und erstmal als ein ganz normaler Loslöseprozess von den Eltern propagiert. Ich habe da auch wenig was ich dazu sagen kann- keine Erinnerungen, nur Träume und komische Gefühle in besonderen Situationen.

Nun bin ich eh bald dabei eine neue Therapeutin zu versuchen. Mal sehen.

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SamuelZ.
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Beitrag So., 26.04.2009, 21:33

@Flugente:
das was uns als Erwachsene so fertig macht ist, dass man die Gefühle darüber ewig verdrängt aber irgendwann kommen sie raus und dann stürzen wir ab.
Hier hast du ein großes Problem angesprochen:

Meine verdrängten Gefühle nehme ich im Hier und Jetzt ja gar nicht wahr. Ich kann sie deshalb nicht in den Mittelpunkt einer Therapiesitzung stellen.

Was ich habe sind einzelne Erinnerungsfetzen und meine misstrauische Haltung Männern und ihrer Sexualität gegenüber.

Aber das soll mir reichen, um es in der nächsten Sitzung anzusprechen.

Ich bin froh, dass ich dieses Forum habe, um mein Anliegen und meine noch unausgegorenen Gedanken in Worte und Form zu bringen, und Rückmeldung darüber zu erhalten, bevor ich es meinem Thera erzähle. Macht die Angelegenheit gleich leichter.

Viele Grüße
sandyp.

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Beitrag So., 26.04.2009, 21:36

Hallo SandyP.

Wann und wie fing es denn bei Dir an, wenn Du es sagen magst?

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Beitrag So., 26.04.2009, 21:37

@ Sandy

was ist mit den Gefühlen Angst und Scham?
Ich meine sie zu lesen?
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



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Beitrag So., 26.04.2009, 21:51

@candle:
Wann und wie fing es denn bei Dir an
Was meinst du? Meinst du die Erinnerungen daran? Die Erinnerungen hatte ich schon immer. Während der Thera haben sie an Bedeutung gewonnen und ich bemerke, dass ich mit ihnen meine frisch erlebten, negativen Einstellungen gegenüber Männern, begründen möchte.

Nach dem Motto: "Der Typ und sein Sexbedürfnis nerven mich / ängstigen mich, weil ich sexuell missbraucht wurde"

@Hallo AufdemWEg:

Angst: davor meiner Mutter, die ihren Kindern alles recht machen wollte, in den Rücken zu fallen. Verrat. Zum anderen, die Angst, damit nicht ernst genommen zu werden (war gar nicht so, übertreib mal nicht, ist nur ein psychischer Loslöseprozess). Mein inneres Kind wäre dann nicht mehr unbefleckt.

Scham: ist halt das Sexthema, zum einen. Zum anderen ist mein Thera ein Mann. Das erschwert die Sache ein wenig. Vermutlich projiziere ich auch ein bisschen den Vater auf ihn. Konflikt.

Oder meintest du jetzt ich sollte Angst und Scham direkt als Problem ansprechen? Wo liest du sie denn?

Viele Grüße
sandyp.

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Beitrag So., 26.04.2009, 21:57

Erinnerungen habe ich zum Beispiel keine, aber ein anderes Ereignis konnte ich auch nicht erinnern- also wundert mich das jetzt nicht so sehr. Ich hab ja schon 100 Therapiestunden hinter mir und da wurde das Thema angesprochen, aber ich habe es immer abgelehnt- kein Gefühl, keinen Bezug dazu.
Dann kam es aktuell auf einmal mit Träumen etc.
SandyP. hat geschrieben:
Angst: davor meiner Mutter, die ihren Kindern alles recht machen wollte, in den Rücken zu fallen. Verrat. Zum anderen, die Angst, damit nicht ernst genommen zu werden (war gar nicht so, übertreib mal nicht, ist nur ein psychischer Loslöseprozess). Mein inneres Kind wäre dann nicht mehr unbefleckt.
Und genau DAS finde ich so unerträglich. Die Welt, die eh schon nicht so toll war, würde dann noch einen draufgesetzt bekommen.

Nur ich muß mich nicht mehr mit Familie auseinandersetzen. Das Thema ist für mich durch.

candle
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SamuelZ.
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Beitrag So., 26.04.2009, 22:07

Sorry, candle, ich hoffe, mein Beitrag liest sich für dich nicht wie ein "Trigger".

Solche Themen sollten in der Thera nur angesprochen werden, wenn man sich einigermaßen wohl bei dem Gedanken fühlt. Vor drei Wochen noch, hätte ich NIE im Leben daran gedacht, sexuellen Missbrauch in der Thera zum Thema zu machen.

Jetzt sieht alles anders aus. Habe mich wohl schon verändert, oder?

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candle
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Beitrag So., 26.04.2009, 22:19

SandyP. hat geschrieben:Sorry, candle, ich hoffe, mein Beitrag liest sich für dich nicht wie ein "Trigger".
Danke, heute geht es damit. Ich habe mich aber stellenweise nicht in diese Themen reingelesen. Bei dem "Unwort" bekomme ich neuerdings Panikatacken, dann lasse ich es auch. Heute habe ich bewußt gelesen, weil ich schon sehen wollte wie es Dir damit geht. Dank Dir dafür!

candle
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