tiefenpsychologische Therapie ohne Wirkung?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

pandas
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Beitrag Mi., 02.05.2012, 21:05

Nunja, laut wiki z.B. wird PITT als tiefenpsychologisch-psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie beschrieben, was wieder gegen der KK-Aktzeptanz als Analog zu einer Langzeit-Analyse spricht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychodyna ... matherapie

Es steht hier sogar explizit eine Abgrenzung zur Psychoanalyse:
Die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie ist eine Antwort auf die in der psychoanalytischen Arbeit mit Traumapatienten beobachteten Schwierigkeiten: einerseits die massiven Gefühlsüberflutungen und damit zusammenhängenden Gefühls-Abspaltung, andererseits die daraus entstehenden Übertragungs- und Gegenübertragungs-Konflikte, sowie die von vielen Psychoanalytikern geforderte sehr lange Therapie-Dauer.
Meines Wissens haben Adler und Jung eigene psychoanalytische Schulen begründet, die nur partiell in die klassische Psychoanalyse-Ausbildung einbezogen werden.
Adler steht mehr für die Individualanalyse, eine eigene Therapierichtung (als Ausgründung aus der Psychoanalyse), welche nicht KK-finanziert ist.

Mein erweiterter Punkt hierbei ist, dass ein Patient, der eine Therapie sucht, nicht davon ausgehen kann, dass jemand, der Psychoanalyse anbietet, eventuell diese weiteren Therapieausbildungen hat und einsetzt. somit bleibt das Grundproblem, dass die Methodik der PA oft gewisse Grenzen beinhaltet, die einige Patienten enttäuschen bzw. sie sich mehr Resonanz u.ä. wünschen würden.

Die PA´ler haben ja auch nicht als Zusatz stehen, ob sie mehr nach Freud oder Jund oder meinetwegen Adler arbeiten, wie soll da dann jemand den PA´ler finden, der so arbeitet, wie er das gerne hätte? Also mehr oder weniger Abstinenz etc, wie erdbeermütze beschreibt.

Zu den Höchststunden: Nun, bei TP und VT ist es eben die Megaausnahme, dass über 100 Stunden hinaus verlängert wird, während dieses Problem bei der PA erst nach 300 Stunden eintritt. Das kann man auch auf jeder KK-Website nachlesen.

So, genug Wissen u.ä. ausgetauscht.

Mein Fazit zur Threadfrage:
Erweiterung der KK-Therapieverfahren, gleichberechtigte Antragsmöglichkeiten, denn damit wird die Chance erhöht, dass jeder die für ihn richtige Therapie findet, die mitunter auch eine TP sein kann, aber nicht muss.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Erdbeermütze
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Beitrag Do., 03.05.2012, 08:27

biber hat geschrieben:Meines Wissens haben Adler und Jung eigene psychoanalytische Schulen begründet, die nur partiell in die klassische Psychoanalyse-Ausbildung einbezogen werden.
Adler steht mehr für die Individualanalyse, eine eigene Therapierichtung (als Ausgründung aus der Psychoanalyse), welche nicht KK-finanziert ist.
Gib mal bei wikipedia Psychotherapie ein, da steht eindeutig was anderes.
biber hat geschrieben:Die PA´ler haben ja auch nicht als Zusatz stehen, ob sie mehr nach Freud oder Jund oder meinetwegen Adler arbeiten, wie soll da dann jemand den PA´ler finden, der so arbeitet, wie er das gerne hätte? Also mehr oder weniger Abstinenz etc, wie erdbeermütze beschreibt.
Doch haben sie. Die müssen alle einen Verband/Schule (weis nicht wie das genau heist) angeschlossen sein. Diesen gebenen die an (ich weiß zwar nicht ob die das müssen aber ich sehe es immer). Damit wäre dein Satz davor hinfällig.
Meiner ist DGIP also Induvidualpsychotherapie.
biber hat geschrieben:Zu den Höchststunden: Nun, bei TP und VT ist es eben die Megaausnahme, dass über 100 Stunden hinaus verlängert wird, während dieses Problem bei der PA erst nach 300 Stunden eintritt. Das kann man auch auf jeder KK-Website nachlesen.
Da gibt es keine Außnahme. Eine Verlängerung über die Stunden hinaus wird nur in Ausnahmenfällen genehmigt. Bei einen Neuantrag fängt das Spiel von vorne an (auch beim gleichen Thera, Therapierichtung ohne Wartezeiten usw.) Das ist der kleine aber feine Unterschied. http://www.gegen-missbrauch.de/images/c ... 329f-1.pdf


GLG
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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:18

Widow hat geschrieben:Für meine De-Konstruktivität bin ich ja bekannt ...

1. Reddemann basiert auf PA und wird von den KK auch im Rahmen einer modifizierten PA bezahlt.

Also, wenn ich mir bei der Trauma-Therapie von Reddemann und Sachse das Vorgehen dieser Therapie anschaue, so hat das nach meiner Sicht erst mal mehr mit VT als PA zu tun.
Sicher sind auch viele Gedanken aus PA drin. Aber diese Therapie ist erst einmal direktiv, sie "verschreibt", was was diametral entgegengesetzt des PA-Gedankens entgegengesetzt ist. Diese Therapie versucht sogenannte Übertragungen so gut es geht zu verhindern. Diese Therapie arbeitet mit Hypnotherapie und Hypnose ist eine absolute "Feind"-Schule vieler PA-Therapeuten (spreche aus eigener Erfahrung). Sie arbeitet mit EMDR bei der Trauma-Berabeitung. Als EMDR neu war in den 1990ern gab es viele polemische Artikel von PAlern über dieses Vorgehen. Klar, Redemann kommt aus der PA, aber diese Therapie hat m.E. mit PA nicht mehr allzu viel gemein.
Schematherapie kommt aus der kognitiven VT, trotzdem ist da viel Gedankengut aus der PA und Gestalttherapie drin.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:27

PA und Freud ist ja auch der Grundstein von allem.

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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:29

Jenny Doe hat geschrieben: Da bin ich anderer Meinung. Ich bin der Auffassung, dass sich Therapeuten an die Regeln halten sollten und in ihrer Therapie nicht machen können, was sie wollen. Es hat seinen Grund, warum das eine von der Kasse bezahlt wird, das andere nicht.
Der Grund alle andere Therapien und "Mischformen" auszuschliessen liegt m.E. auch in erfolgreicher Lobbyarbeit. Hypnotherapie nach Milton Erickson wurde erst 2006 als Zusatztherapie anerkannt. Rethorische Frage: War diese dann 2005 und vorher weniger wirksam?
DBT ist ein Mischform, Schematherapie umso mehr.
Gerade bei komplexen Störungen machen nur multidimensionale Ansätze m.E. richtig Sinn!
Natürlich müssen integrative Mischformen so gebacken sein, dass Sich deren Elemente nicht widersprechen.
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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:38

candle. hat geschrieben:PA und Freud ist ja auch der Grundstein von allem.

candle

Ganz klar: NEIN!!!!!

Freud war bloss sehr gut im Marketing!

Freud war im Gegensatz zum Mythos den auch die Massenmedien immer wieder verbreiten nicht einmal Entdecker des "Unbewussten". Das haben schon Philosophen vorher bis zurück in die Antike so "entdeckt".
Freud entwickelte die PA mit Joseph Breuer. Breuer war mit Hypnose sehr erfolgreich. Freud konnte aber nicht richtig hypnotisieren, weshalb er und seine Schüler selbst in den 1980ern die Hypnose schlecht redeten. Wenn dann ist eher Breuer der Erfinder der modernen Psychotherapie.
Hypnose wurde auch schon von Schamanen seit Jahrtausenden angewendet.
Die VT kommt aus der "akademischen Psychologie", diese hat mit PA aber nichts zu tun.
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candle.
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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:44

Mindcontrol, ich finde es toll, dass du so belesen bist. Kannst du hier nicht in einer Literaturecke (Gibt es das hier?) dein Wissen zur Verfügung stellen? Hier geht es ja unter.

Mir ist schon klar, dass es einiges schon in der Antike gab, es gab auch vor der Antike schon einiges... ist ja selbstverständlich, aber Freud steht nun mal als Urvater im Raume und das löst sich aus den Köpfen vieler Menschen nicht.

Ich würde gerne ein Beispiel aus meinem Bereich geben wo es genauso läuft, kann ich nicht und würde hier nicht passen.

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Jenny Doe
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Beitrag Do., 03.05.2012, 14:10

@ Mr Mindconrtrol
Also, wenn ich mir bei der Trauma-Therapie von Reddemann und Sachse das Vorgehen dieser Therapie anschaue, so hat das nach meiner Sicht erst mal mehr mit VT als PA zu tun.
Mit der VT hat die auch nichts zu tun, denn die Aufforderung, Dinge in einen Tresor zu stecken steht im Widerspruch zur Konfrontationstherapie, die für die VT charakterstisch ist. Dennoch wird sie, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, auch in der VT angewandt, und eben auch in der PA, wie ich oben beschrieben habe.
Mich, als Klientin, hat das ziemlich verwirrt, weil die Reddemann-Therapie weder in die PA reinpasst noch in die VT, aber in beiden Therapieverfahren bei mir angewandt wurde. Denn es macht für mich keinen Sinn, wenn zuerst in der PA stundenlang nach Verdrängtem gesucht wird und man mir dann erklärt, wie ich das "Entdeckte" jetzt am besten wieder verdränge, nämlich dadurch, dass ich es in den Tresor stecke. Und anderseits war das vor drei Jahren für mich eine echt krasse Situation, als ich meiner VT erzählte, dass die Angststörung immer schlimmer wird, ich inzwischen nicht mal mehr in den Bus einsteigen könnte. Sie erzählte mir daraufhin etwas von Stabilisierung, und dass ich dann halt nicht einsteigen soll und mich erst mal stabilisieren solll. Für mich hing meine berufliche Zukunft davon ab, dass ich wieder in der Lage bin, in den Bus einzusteigen. Diese Reddemann-Kontroverse mit meiner eigenen VT hat schlussendlich dazu geführt, dass ich mir eine neue VT gesucht habe, die konfrontiert, anstatt stabilisiert, d.h. mich zur Vermeidung auffordert. Gott sei Dank habe ich mich zu diesen Therapeutenwechsel entschieden, denn die Konfrontation half mir im Nu. Nach gerade mal ca. drei VT-Therapiesitzungen konnte ich wieder auf die Straße gehen.
Reddemann gehört meiner Meinung nach in keines der beiden Therapieverfahren rein, dennoch wird sie in beiden Therapieformen mit druntergemischt und richtet, zumindest war es bei mir so, eine Menge Chaos (und Schaden) an.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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candle.
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Beitrag Do., 03.05.2012, 14:29

Da kann ich Jenny Doe jetzt folgen, dass VT und Traumatherapie völlig unterschiedlich sind. VT habe ich ja geschnuppert und Traumatherapie ist gerade in Gange.

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Jenny Doe
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Beitrag Do., 03.05.2012, 14:44

@ Mr Mindconrtrol
Hypnotherapie nach Milton Erickson wurde erst 2006 als Zusatztherapie anerkannt. Rethorische Frage: War diese dann 2005 und vorher weniger wirksam?
Ob sie wirksam ist oder nicht wirksam, das ist für mich nicht der Punkt. Der auschlaggebende Punkt für meine Kritik ist, dass Therapiemethoden an Klienten angewandt werden, BEVOR sie auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden. Jahre lang wurde bereits die Hypnotherapie nach Milton Erickson praktiziert, seit x Jahren werden Klienten ala Reddemann behandelt usw. usw. usw. und erst nach x Jahren macht sich mal wer die Mühe und überprüft, ob die Methoden, die da seit Jahren angewandt werden, denn überhaupt wirksam sind. Die Hypnotherapie nach Milton Erickson erwies sich nachträglich als wirksam, zum Glück der Patienten, die bereits damit therapiert wurden. Bei der Reddemann-Therapie sieht das hingegen anders aus. In den vielen Studien zur Reddemann-Therapie kam stets ein- und dasselbe Ergebnis raus, nämlich, dass die Stabilisierung bedenklich ist. Pech für die Klienten, die bereits allesamt mit dieser Methode behandelt wurden.
Wie würden Patienten reagieren, wenn man in unserem Gesundheitssystem so mit Medikamenten oder anderen Arztleistung verfahren würde, wenn man diese sofort dem Patienten verabreichen würde, bevor man diese auf Wirkung und Nebenwirkung untersucht hat? Im Nu würde die Ethikkommision auf der Matte stehen. Nur in der Psychotherapie, da dürfen Therapeuten machen was sie wollen, sie dürfen Methoden anwenden, die nicht auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden, ...
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Tristezza
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Beitrag Do., 03.05.2012, 16:05

Jenny, wie kann man denn Therapiemethoden auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen, ohne sie an den Klienten selbst zu testen?


Jenny Doe
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Beitrag Do., 03.05.2012, 16:24

Jenny, wie kann man denn Therapiemethoden auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen, ohne sie an den Klienten selbst zu testen?
Das kann man nicht. Doch der entscheidende Unterschied zu Patienten, die sich mit dem wunsch nach Heilung in Psychotherapie begeben ist, dass es sich in den Teststudien um freiwillige und informierte Klienten handelt, die wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen, die darauf abzielt zu überprüfen, ob eine (neue) Therapiemethode wirkt. Die Klienten werden informiert, dass man noch nicht weiß, ob die Therapie wirkt und welche Nebenwirkungen sie hat. Die klienten bekommen in der Regel für die Teilnahme an der Studie eine Aufwandsentschädigung und die Therapiestunden gehen nicht zu Lasten der Kasse.
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Wandelröschen
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Beitrag Do., 03.05.2012, 20:58

Hallo Jenny Doe,

Jetzt habe ich aber auch mal ne Frage.
Du plädierst ja dafür, dass in den von der KK zugelassenen drei Therapieformen (PA, TFP, VT) auch bitte schön nur das drin zu sein hat, was draufsteht, also die reine PA, die reine TFP oder die reine VT, keine Mischungen zwischen den Formen und erst recht nichts aus den nicht anerkannten Richtungen wie Gestalttherapie, Körpertherapie usw. Seltsamerweise werden aber in anderen Ländern auch Therapieformen von Krankenkassen finanziert, die bei uns nicht zugelassen sind, hieße das dann, sie wirken (will ja dort von KK finanziert) nur bei Menschen in diesen Ländern, nicht aber bei deutschen Menschen?
Und wie ist es in diesem unserem Lande mit Traumapatienten bestellt? „reine“ PA ist nicht indiziert, „reine“ TFP ebenfalls nicht und „reine“ VT führt ebenfalls nicht zum Ziel. Da es aber keine kassenzugelassene vierte Form „reine Traumatherapie“ gibt, hätten dann ja diese Patienten zusätzlich zu den vorhandenen Traumata noch die Arschkarte gezogen, oder sehe ich das falsch? Alle Taumatherapeuten, mit denen ich gesprochen habe (überwiegend VT’ler), arbeiten schulenübergreifend (also Mischungen) und auch mit Elementen aus nicht offiziell zugelassenen Therapieformen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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candle.
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Beitrag Do., 03.05.2012, 21:02

Hallo Wandelröschen!

Das würde mich sehr interessieren was in anderen europäischen Ländern alles von den Kassen gezahlt wird.

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 04.05.2012, 04:12

@ Wandelröschen
Seltsamerweise werden aber in anderen Ländern auch Therapieformen von Krankenkassen finanziert, die bei uns nicht zugelassen sind, hieße das dann, sie wirken (will ja dort von KK finanziert) nur bei Menschen in diesen Ländern, nicht aber bei deutschen Menschen?
Das hat mich auch verwirrt, deshalb hatte ich mich vor kurzem mal etwas mit kulturellen Unterschieden psychischer Erkrankungen beschäftigt. Es ist in der Tat so, dass sich Länder unterscheiden, nicht nur hinsichtlich der Therapieverfahren, sondern auch hinsichtlich psychischer Störungen. Bei uns gibt es psychische Störungen, die es in anderen Länder nicht gibt und umgekehrt. Was normal ist und was pathologisch ist, ist eine kulturelle Frage. Ebenso verhält es sich mit der Behandlung von psychischen Störungen. Wer könnte sich bei uns beispielsweise einen Therapeutenmarkt ohne Psychoanalyse vorstellen? Am krassesten fand ich diesbezüglich den Unterschied zwischen Russland und Deutschland. Ist ein sehr interessantes Thema und man kann einiges dazu im Netz finden. Es gibt im Netz auch eine Dissertation zu diesem Thema. Leider habe ich mir den Link nicht notiert, aber es lohnt sich, dazu mal ein bisschen zu googlen.
Und wie ist es in diesem unserem Lande mit Traumapatienten bestellt? „reine“ PA ist nicht indiziert, „reine“ TFP ebenfalls nicht und „reine“ VT führt ebenfalls nicht zum Ziel.
Dass Traumatherapie eine vierte Therapieform ist, ist leider etwas, was noch viele glauben. Dem ist aber nicht so. So wie Therapeuten während ihrer Ausbildung lernen, wie man Ängste, Depresssionen usw. usw. therapiert, so lernen sie während ihrer Ausbildung auch, wie man Traumata therapiert.
Meine letzt VT habe ich u.a. aufgrund eines traumatisches Ereignisses gemacht. Diese Therapeutin hat nie einen Kurs bei Huber, Reddemann oder wem auch immer besucht. Sie hat während ihrer ganz normalen VT-Ausbildung die Behandlung von Trauma erlernt.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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