Entbindung der Schweigepflicht

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

leberblümchen
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:05

Wie lange machst du denn die Therapie schon? Also, ich bin mir ganz sicher (!!!), dass 'da noch was kommt' - na hör mal, du bist doch nicht austauschbar! Und dein Therapeut ist es auch nicht! Du hast doch gesagt, dass du ihn ansonsten ganz toll findest. Das hat doch einen Grund! Er wird sich sicher noch mal melden.

Es hört sich für mich ein bisschen so an, als ob das für dich nicht nur ein Therapie-Problem, sondern auch ein allgemeines Thema ist, das dich beschäftigt, kann das sein? Also, dass du schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht hast mit Leuten, denen du vertraut hast und die dein Vertrauen missbraucht haben?

Ich würde dir empfehlen, dich mal über Supervision zu informieren, vielleicht bei der Krankenkasse oder im Internet?

Was mich persönlich bei der Supervision irritieren würde (muss ich schon zugeben), ist, dass der Therapeut mich für einen schwierigen Fall halten würde. Das würde mich verunsichern. Die Tatsache, dass er sich mit Anderen austauscht, würde mich dabei nicht stören.

Hast du Angst, dass intime Geheimnisse ausgeplaudert werden? Da würde ich mir keine Sorgen machen: Das, was für uns total peinlich ist, ist für unsere Therapeuten völlig normal. Die würden da sicher nicht so was sagen wie: "Stellen Sie sich mal vor, ich habe eine Patientin, die dieses und jenes gemacht hat. Ist das nicht furchtbar bescheuert?" - So läuft Supervision ganz sicher nicht!!!

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Stöpsel
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:10

Hallo,

ich kann mir gut vorstellen, dass er es Dir nicht vorher gesagt hat, weil es eben echt so üblich ist.

Ich hatte vor einigen Jahren mal Therapie bei jemanden gemacht, der zufällig KEINE Supervision gemacht hat. Das hab ich ihn gefragt, nachdem wir uns so verkracht haben und gar keine Klärung mehr möglich war. Der Therapeut hat sich selbst gar nicht hinterfragt, und das ist ja das, wozu ein Therapeut in einer Supervision angehalten wird (je nach Umständen halt). Als ich dann nach einem neuen Therapieplatz gesucht habe, habe ich explizit bei allen Therapeuten (waren so 15-20) nachgefragt, ob sie Supervision machen würden. Es hatten ALLE "ja" gesagt. Ist also wirklich üblich (dass mein Therapeut es nicht machte, lag wohl daran, dass er nicht niedergelassen war wie sonstige Therapeuten, und Therapie nur eine von mehreren Sachen, die er machte).

Aber wie es ist denn dann jetzt, wenn Du zu einem neuen Therapeuten gehst: Du willst also dann wirklich niemanden, der Supervision macht? Oder jemanden, der es macht, aber Dir verspricht, dass er keine Supervision macht oder so? Denn wie die anderen schon schrieben, es ist eigentlich eine gute Sache (und ich fand sie damals sogar existentiell für die Therapie).

Reicht es Dir dann nicht, wenn Dein bisheriger Therapeut sagt, dass er zukünftig NICHT mehr über Dich redet? Wie gesagt, ich kann mir gut vorstellen, dass er es vorher nicht erwähnenswert fand, weil es einfach normal ist. Aber wenn er weiß, dass Du es anders siehst, könnte er ja darauf Rücksicht nehmen. Ich würde nochmal mit ihm reden darüber.

Viele Grüße

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lostsheep
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:11

Traurig, wenn es einmal Pflicht werden sollte.
Fortbildungen, ja aber ständig jemand anderem von seinen Fällen zu berichten?

Wie gesagt, wenn ich wüsste, er bespricht sich sporadisch mit jemanden, holt sich MAL einen Rat ein...
... aber dass ich weiß, dass er ständig alles weiter erzählen kann: Ja, das ist ein Vertrauensproblem für mich.

Und ich finde, die Psyche eines Menschen kann nicht mit einem Beinbruch verglichen werden.
Wenn jemand über mich erzählt, dass ich mein Bein gebrochen habe, finde ich nicht so schlimm, wie genaue Inhalte aus meiner Psyche...

Ich kann das nicht genauer beschreiben, weil es mich genauer vielleicht auch gar nicht stört, außer, dass mir die Transparenz fehlt, wenn er sich schon eine zweite Meinung einholt. Wie das beim Beinbruch abläuft kann ich mir noch sicher vorstellen aber nicht, was er für ein Problem in meiner Therapie sehen könnte... über was er so spricht... ja, da fühle ich mich hintergangen mit.
Ich bin doch kein Forschungsobjekt, ich gehe zu EINER Person und möchte Hilfe.

Also, ich kann mir auch vorstellen, wie Therapeuten sich Meinungen einholen aber ich weiß es induviduell bei mir in der Therapie dann halt nicht und das stört mich.

Mir tut das auch leid, dass ich nun per Mail abgesagt habe aber ich wollte das geklärt haben. Mich hat das so sehr beschäftigt, dass ich das beenden wollte. Damit ich neu suchen kann... ich habe zwei Therapeuten angeschrieben, die mir vor einiger Zeit einen Platz geben wollten, allerdings hatte ich da schon meine neue Therapie, vielleicht haben sie jetzt noch immer einen Platz frei, vielleicht.
Und vielleicht bleibt mein Gesagtes bei ihnen und landet nicht bei einem Dritten.

Wie erwähnt, dass sie MAL mit wem sprechen, ist gar kein Problem für mich, wenn das anonym passiert/meine Person nicht erkenntlich gemacht wird. Das muss ich dann auch gar nicht wissen. Oder wenn auf Fortbildungen mal ein Beispiel aus meiner Therapie genannt wird... alles kein Ding.
Aber regelmäßig... ich persönlich möchte das nicht und finde das allgemein auch nicht gut.
Es ist doch hinderlich, wenn du alles mögliche deinem Therapeuten anvertraust und weißt: das wird er vielleicht auch diesen Unbekannten erzählen und da draußen rennt dann irgendwo jemand herum (den ich vielleicht sogar mal begegnen könnte), der kenne meine ganze Geschichte und hat sogar ein Urteil dazu...

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stern
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:20

Wie erwähnt, dass sie MAL mit wem sprechen, ist gar kein Problem für mich, wenn das anonym passiert/meine Person nicht erkenntlich gemacht wird. Das muss ich dann auch gar nicht wissen. Oder wenn auf Fortbildungen mal ein Beispiel aus meiner Therapie genannt wird... alles kein Ding.
Aber regelmäßig... ich persönlich möchte das nicht und finde das allgemein auch nicht gut.
hm... ich denke auch, dein Thera konnte nicht antizipieren, dass es einen ziemlich wunden Punkt von dir traf... sonst wäre es vermutlich vorher besprechen worden (ob du einen Thera dahingend kontrollieren kannst, evtl. auch einen zukünftigen, dass er keine Supervision mehr einholt, ist eine zweite Sache. Es ist üblich unter verantwortungsbewussten Therapeuten, dass sie auch Außenschauen einholen).

Ungeschickt von ihm war, es als Schweigepflichtsverletzung bezeichnen... formal ist es keine, weil es absolut anonym erfolgt. Als Patient erfährt man auch nicht unbedingt, dass Thera in Super- oder Intervision war. Gefühlt... ja... vielleicht hast du dahingehend schon schlechte Erfahrungen gemacht, dass hinter deinem Rücken geredet wurde?

Und btw.: Auch bei Anträgen (mit Berichten) geht komprimiert ganz viel über deine Person an einen Gutachter... natürlich ebenso anonymisiert... auch das ist zulässig. Nur ohne diese Beiwerk, keine Therapie.

Kannst du dir vorstellen, nochmals mit ihm darüber zu reden? Oder ist der Abbruch aus deiner Sicht ein endgültiger?
Zuletzt geändert von stern am Sa., 21.04.2012, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
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lostsheep
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:24

@lamedia: Doch, ich hatte das bereits angesprochen, dass es mich stört... er wusste schon, dass das ein wunder Punkt ist. Wem gefällt das schon, zu hören, dass der Therapeut (dem man vertraut) die Scheigepflicht bricht und mit wem anders regelmäßig drüber spricht
Du hast recht, jetzt kann ich bei meiner neuen Suche gezielter vorgehen. Immer postiv sehen. Fällt mir grad nur schwer. Bin schon frustriert davon.

@titus: Allgemein mache ich schon seit zwei Jahren (?) eine Therapie. Meine Therapeutin zuvor hat mir jedoch nicht viel gebraucht. Sie wollte mir nur Medikamente andrehen, hat nicht nachgefragt, nicht geforscht... oft haben wir Geschwiegen. Ich hatte schon Leistungsdruck, wenn ich zu ihr ging - so schilderte es mein neuer Therapeut - und das ist nicht richtig. Sie hat die Abstinenzregel auch viel zu deutlich genommen. Keine Reaktionen gezeigt... nichts... ein Thema für sich aber ich dachte lange, dass das so sein sollte...
Ich glaube wirklich nicht, dass da noch etwas von meinem Therapeuten kommt, ich habe damit auch abgeschlossen.
Ein allgemeines Problem finde ich da nicht wieder, werde aber noch einmal drüber nachdenken.
Ich weiß, was Supervision ist, ich kenne Leute die das machen und ich habe selbst mal an einer teilgenommen.
Ja, das schließt es mit ein, "dass der Therapeut mich für einen schwierigen Fall halten könnte", eben allgemein, was er von mir denken könnte und ich nicht erfahre...
Und nein, vor den "intimen Ausplauderungen", vielleicht sogar "Belustigungen" habe ich keine Angst, das sehe ich nicht vor mir.

@Stöpsel: Zu spät aber ich denke auch nicht, dass mein Therapeut da hätte mit sich reden lassen, dass er über mich nicht mit seinem Supervisor spricht, vor allem: hätte ich das glauben können, wenn schon die meisten Therapeuten eine Supervision machen und ihre Patienten eben nicht informieren? (Ich finde, damit brechen sie die Schweigepflicht!)


leberblümchen
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:31

Ich finde den Gedanken aus Patientensicht auch komisch - dass man sich so vorstellt, dass der Therapeut sich sozusagen bei anderen, erfahrenen Kollegen über einen 'ausheult' - deshalb finde ich es ja auch so gut, dass ich darüber gar nichts weiß... Ich kann mir auch vorstellen, dass man vielleicht als Patient annimmt, der Therapeut sei nicht kompetent genug, wenn 'er es nötig hat'. Das wären so meine Gedanken. Aber ich weiß, dass das eben MEIN Problem ist.

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lostsheep
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:32

@stern: Ja, ich denke grad wirklich drüber nach, ob ich jemand wieder einen Therapeuten vertrauen kann. Wenn auch noch die Gefahr besteht, dass ich angelogen werde, wenn ich extra frage, ob alles Gesagte bei ihnen bleibt.
Ich finde auch nicht, dass es ungeschickt von ihm war, das als brechen der Schweigepflicht zu bezeichnen, denn das ist es.
Er redet mit wem anders über meinen Fall.
Was meinst du mit Anträge... gehen zu einem Gutachter... - doch nur von denen, von denen ich weiß?
Antrag an die Krankenkasse zum Beispiel.
Oder (bei mir nicht der Fall), wenn das Arbeitsamt ein Gutachten braucht oder für eine Kur etc.?
Ansonsten, ohne mein Wissen doch nicht???

Ich könnte mir schon vorstellen, noch einmal mit ihm darüber zu reden aber ich bin mir sehr sicher, dass es dazu nicht kommen wird.
Ich habe ihm ja klare Worte geschrieben und da wird sicherlich nichts mehr kommen.
Daher habe ich damit abgeschlossen.

Jetzt stehe ich wieder ohne Therapie da und fühle mich sehr unruhig.
Alleine das Wissen, eine Therapie zu machen, an allem zu arbeiten... hat mich beruhigt.
Ich möchte, dass endlich was passiert - nach meiner weniger erfolgreichen Therapie mit dieser schweigsamen Therapeutin - aber nun herrscht wieder Stillstand. :(


leberblümchen
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:34

Es ist halt wichtig, das in der Therapie zu thematisieren. Trennen könnt ihr euch doch hinterher immer noch. Ich würd ihm noch mal schreiben und ihn bitten, dass ihr euch noch mal aussprechen könnt.

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lostsheep
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:36

@titus, ja, das ist interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen sein können. Das lässt mich auch noch einmal hinterfragen, wie sehr das Problem überhaupt berechtigt ist. Aber auch deine Überlegung ist eine von meinen.
"...dass man vielleicht als Patient annimmt, der Therapeut sei nicht kompetent genug, wenn 'er es nötig hat'." Ich denke auch, er sollte erst mal abwarten, ob er eine Supervision überhaupt bei jedem Patienten braucht. Er lässt ja scheinbar gar keine Chance aufkommen, sie nicht zu brauchen, wenn er mir direkt in der ersten Sitzung davon berichtet.

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lostsheep
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:39

... ich habe es ja in der Therapie thematisiert, ich werde es aber nicht ändern können, er macht halt die Supervision.
Nein, meine Worte waren entgültig, da nun noch einmal etwas zu schreiben, wäre nicht angebracht.
Ich weiß auch gar nicht, was ich da noch mit ihm drüber reden soll, es ist ja ein Fakt, dass er den Supervisor hat und ich damit eben ein Problem habe. Daher passt es nicht. Schade, weil das der einzige Punkt (bisher) war aber nicht zu ändern. Das muss ich so hinnehmen und weiter schauen...

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stern
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:45

Wenn auch noch die Gefahr besteht, dass ich angelogen werde, wenn ich extra frage, ob alles Gesagte bei ihnen bleibt.
Wenn er das im Vorfeld mal sagte, hätte er dich darauf hinweisen müssen, dass es Ausnahmen geben kann (z.B. Super- oder Intervisionen... oder nicht vermeidbar: Gutachten an KK, u.U. bei Antragstellung und idR bei jeder Verlängerung).
Was meinst du mit Anträge... gehen zu einem Gutachter... - doch nur von denen, von denen ich weiß?
Antrag an die Krankenkasse zum Beispiel.
Der Antrag ist nicht deckungsgleich mit dem Beiwerk... z.B. Berichten=Gutachten (für den KK-Gutachter), die manchmal bereits bei Antragstellung beizulegen sind, regelmäßig aber bei Verlängerung (wenn es eine kassenfinanzierte Therapie in D ist, nach dem Gutachterverfahren). Weitergabe an andere Stellen ist natürlich nicht zulässig.

Sehe es wie Titus: Das nochmals zu besprechen würde schon Sinn machen... aber letztlich deine Entscheidung.

Hast du schon mehrere THerapie nicht beendet... klar, muss nicht passen, aber soll ja auch manchmal sowas geben wie: Nasse Füsse kriegen, und dann mit nem Vorwand Therapie beenden. Ich hatte mitunter auch heftige "Frustrationserlebnisse", wo ich am liebsten mal hinschmeißen würde, rumwettere *hüstel* und mir auch viel nahe geht, usw. Nur merke ich, dass das als Handlungstendenz u.a. "da" ist... aber bisher versuchte das "auszutragen"... und dabei kann auch einiges hilfreiche rauskommen (auch wenn man es im Moment nicht so sehen kann). Weglaufen ist fast immer einfacher... aber das nur als kleiner Exkurs. Hatte nur die Überlegung, ob es schon weitere Abbrüche ohne Klärungsversuche gab?
Zuletzt geändert von stern am Sa., 21.04.2012, 19:50, insgesamt 3-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:45

lostsheep: Ich meinte auch nicht, dass er das mit der Supervision nicht mehr macht, sondern ich meinte, dass ihr das vielleicht klären könnt, dass du spürst, dass er dich damit nicht hintergehen will, sondern dass er seine Sache eben besonders gut bei dir machen will

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candle.
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 19:53

Also der Therapeut wird sicher nicht alles erzählen, das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Es geht doch darum wie man dir begegnen kann... naja weiter kenne ich mich nicht aus, ich bin kein Therapeut, aber lostsheep, ich denke du bewertest es sehr stark über.

Du hat da auch das "immer" und "ständig" drin, ist das wirklich SO?

Vielleicht ist es jetzt zu spät das zu diskutieren, es wäre gut gewesen es mit ihm zu besprechen. Nun kannst du es ja direkt bei deinen Therapeuten anbringen.

Wie gesagt: Bei mir wird das auch so gesagt und ich hatte sogar mal eine Frage, die nicht beantwortet werden konnte und an den Supervisor ging, ich fand das OK.

Halte dich aber nicht so sehr fest an dieser Kränkung, das wäre ja traurig, wenn es künftige Therapien kaputt macht.

candle
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 20:03

Ich habe mir zwar nicht jeden Beitrag durchgelesen, aber mich interessiert in dem Zusammenhang eine Frage:

Weiss jemand von euch, welchen Regeln der Austausch zwischen Therapeut und Psychiater, Supervisor, KK usw. unterliegt? Nun einmal neben dem Punkt, der schon erwähnt wurde - dass in der Supervision nicht der Name des Patienten genannt wird.

Bei mir arbeiten Therapeut und Psychiater in der gleichen Praxis. Und als mein Therapeut neulich in einem gemeinsamen Gespräch nebenbei dem Psychiater gegenüber etwas erwähnt hat, was ich ihm anvertraut habe, war mir das unangenehm.

Aber ich gehe davon aus, dass mein Therapeut nicht alles, was ich ihm sage, weiter trägt. Für irgendetwas ist die Schweigepflicht schliesslich da, oder?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Stöpsel
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 20:22

Hallo lostsheep,
hätte ich das glauben können, wenn schon die meisten Therapeuten eine Supervision machen und ihre Patienten eben nicht informieren? (Ich finde, damit brechen sie die Schweigepflicht!)
Na, ich finde, Du legst da halt sehr hohe Maßstäbe an. Oder nee, nicht "hoch", ich will es nicht bewerten, sondern einfach "anders als üblich". Auch all die Leute, die hier antworten, sehen es so, woher soll ein Therapeut es wissen, dass genau Du da anders bist? Dementsprechend finde ich ein "nicht-informieren" nicht verwerflich, weil er doch gar nicht wissen konnte, dass Du andere Maßstäbe anlegst als üblich.
Ich denke aber schon, dass Du Aussagen von Therapeuten glauben kannst. Also wenn Du sagst "ich möchte nicht, dass Sie dort über mich reden", wird er dem entweder nachgeben und sich dran halten oder Dir gleich sagen, dass er es nicht tut. Aber so wie es jetzt gelaufen ist, würde ich das eher unter der Kategorie "Missverständnis" verbuchen.
Ich weiß auch gar nicht, was ich da noch mit ihm drüber reden soll, es ist ja ein Fakt, dass er den Supervisor hat
Ja, aber er muss ja nicht über Dich dort reden, sondern er hat ja auch noch andere Patienten.
stern hat geschrieben:
lostsheep hat geschrieben:Wenn auch noch die Gefahr besteht, dass ich angelogen werde, wenn ich extra frage, ob alles Gesagte bei ihnen bleibt.
Wenn er das im Vorfeld mal sagte, hätte er dich darauf hinweisen müssen, dass es Ausnahmen geben kann (z.B. Super- oder Intervisionen... oder nicht vermeidbar: Gutachten an KK, u.U. bei Antragstellung und idR bei jeder Verlängerung).
Ich sehe es hier auch als Missverständnis. Ich denke, er wird die (üblichen) Ängste von Patienten bei der Aussage im Kopf gehabt haben, dass da nicht Partner, Familie, Freunde,... anrufen können und sich über Dich dort erkundigen können. Ist meine Vermutung, definitiv beantworten kann das natürlich nur er.

Viele Grüße

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