Angst vor erneutem Arztbesuch

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Emptiness90
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Angst vor erneutem Arztbesuch

Beitrag Do., 01.01.2015, 12:21

Hallo, ich bin neu hier und hoffe hier Erfahrungen auszutauschen, da es mir schwer fällt persönlich mit jemandem über dieses Thema zu sprechen.

Ich bin 24 Jahre alt, habe einen 5 jährigen Sohn und bin seit 3 Monaten in einer Beziehung. Wir lernten uns im September kennen und es war für uns etwas ganz Besonderes. Das, was ich "am anfang" für ihn empfunden habe, hat die "Liebe" die ich bisher empfunden habe, in den Schatten gestellt. Wir waren so glücklich und hatten ein ausgeprägtes Sexleben. Nun ist es leider so, dass ich seine Nähe nichtmehr zulassen kann. Ich empfinde seine Annäherungen als störend und nervig, habe auch absolut keine Lust mehr auf Geschlechtsverkehr. Nun überlege ich hin und her, was die Ursache für mein plötzliches Empfinden ist und glaube zu wissen woran es liegt, traue mich jedoch nicht einen Arzt aufzusuchen. Anfang 2014 besuchte ich meinen Hausarzt wegen einer Angststörung und allgemeinem Unwohlsein etc. Ich hatte Monate vorher schon eine Vorahnung, wollte es jedoch nicht wahrhaben. Er stelle zu der Angststörung auch eine Depression fest, verschrieb mir Laif900 und übergab mir einen Überweisungsschein zur Neurologie/Psychiatrie. Er redete nicht viel mit mir und ich hatte das Gefühl, dass er mich schnell los werden wollte. Also nahm ich brav die Tabletten und ich habe mir eingebildet/ eingeredet, dass es mir besser geht und die Tabletten nicht mehr brauche also setzte ich sie ab. Wenige Wochen später ging es mir noch schlechter als die Phase davor und beschloss einen anderen Allgemeinarzt aufzusuchen in der Hoffnung, dass ich dort nicht einfach so abgefertigt werde,doch es kam noch schlimmer. Als ich ihm meine gesamte Geschichte erzählte, bezeichnete er mich als Trümmerfrau, meinte ich brauche erstmal keinen Psychologen und verschrieb mir Laif900. Folgetermine wurden nicht bespochen und wieder fühlte ich mich abgeschoben. Diesmal nahm ich die Tabletten länger, doch wirklich geholfen haben sie mir nicht. Erst als ich gezwungenermaßen wieder Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen musste, verbesserte sich mein Zustand. Dann kam mein Partner in mein Leben und alles schien Perfekt aber seit etwas mehr als einem Monat geht einfach wieder alles schief. Wir streiten uns so gut wie jeden Tag, ich bin ständig genervt, gereizt und jede Kleinigkeit bringt mich auf 180. Eine Trennung kommt für mich jedoch nicht in betracht. Er unterstützt mich so gut es geht und er macht seine Sache wirklich gut. Auch mit meinem Sohn versteht er sich super. Meinem Sohn kann ich ohne mit der Wimper zu zucken, die Liebe und Nähe geben die er braucht. Ich kann mich auch seit Monaten nichtmehr entspannen, auf der Couch sitzen und nen Film gucken ohne parallel etwas anderes zu tun.

Ich kann/will persönlich nicht mit einer vertrauten Person sprechen, weil nur etwas wie "geh zum Arzt" oder "was soll ich dazu sagen" kommt.
Vielleicht findet sich jemand, dem es genauso geht oder ging

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Broken Strings
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Beitrag Do., 01.01.2015, 16:47

Hallo Emptiness,

erstmal Willkommen im Forum!

Bist du damals mit der Überweisung auch zum Neurologen/Psychiater gegangen? 

Wenn du dich abgeschoben fühltest und (entschuldige falls es falsch interpretiert ist) "enttäuscht" warst, dass der 2. Arzt sagte, du bräuchtest keinen Psychologen, hast du mal daran gedacht direkt einen Therapeuten aufzusuchen? Ärzte sind häufig wohl eher auf das Medikamentenverschreiben fixiert und vielleicht nicht immer so einfühlsam. 

Und was meinst du mit "gezwungenermaßen" Kontakt zu anderen Menschen? Gibt es die Möglichkeit, das wieder zu tun? Immerhin hat es dir schon mal geholfen. 


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Emptiness90
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Beitrag Do., 01.01.2015, 17:30

Hallo und danke

Nein, ich habe es so lange vor mich hin geschoben, bis der Schein veraltet war.
Ich habe zwar schonmal nach Adressen gesucht und Telefonnummern herausgesucht, zu einerTerminvereinbarung kames jedoch noch nicht. Ich weiß auch nicht warum, denn hätte ich einen neuen Überweisungsschein, müsste ich diesen Schritt auch tun.. :(

Mit gezwungenermaßen meine ich, dass ich an einem Bewerbungstraining teilgenommen habe und somit wieder verstärkt Kontakt zu anderen Menschen hatte. Ich habe mich selbst ein Stück dazu gezwungen, denn die Angst niewieder an Arbeit zu gelangen ist zu groß. Ich könnte jederzeit Kontakt zu Menschen, insbesondere zu den Freunden meines Freundes haben, jedoch fällt es mir schwer und ich weiß nicht warum. Sind wir mit einer größeren Gruppe zusammen, so fühle ich mich schnell ausgeschlossen und will am liebsten wieder so schnell es geht nach Hause.

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Broken Strings
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Beitrag Do., 01.01.2015, 18:31

Du könntest ja nochmal zum Arzt gehen und dir einen Überweisungsschein holen. Fachärzte haben evtl auch noch mehr Ahnung in ihrem Gebiet als Allgemeinärzte. 
Und sonst ohne Überweisung gehen/Termin machen? Praxisgebühr gibt es ja nicht mehr. 

Du kannst dich ja mal bei einem Freund einzeln melden - wenn du meinst, es ist zu zweit besser als in der Gruppe. 

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SüdlichderNordsee
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Beitrag Do., 01.01.2015, 20:40

Meines Wissens brauchst du für einem Besuch beim Psychiater keinen Überweisungsschein deines Hausarztes.
Das könntest du bei einer Terminvereinbarung direkt erfahren.

Auch - falls du einen Termin bei einem Psychotherapeuten (wichtig: Psychologischer Psychotherapeut mit Kassenzulassung) machen möchtest - brauchst du keine Überweisung.
Allerdings viel Geduld, weil Termine oftmals schwer zu erhalten sind.

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