Medikamente - Agoraphobie

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Nerdworld
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Medikamente - Agoraphobie

Beitrag Do., 08.05.2014, 03:28

Hallo!

Zu mir: Ich bin 22 Jahre alt, seit über 5 Jahren von einer Agoraphobie geplagt - die Stärke reicht von Monaten in denen ich nichtmal über die Türschwelle kam, momentan kann ich mich immerhin in einem 1 km-Radius relativ frei bewegen.

Arbeiten kann ich nur von zuhause aus (als selbstst. Programmierer).

Mein Problem ist weniger die Angst vor dem Rausgehen, als die "Schmerzen", wenn ich rausgehe - wovor ich Angst habe, kann ich nicht wirklich genau beschreiben - aber sobald ich draußen bin (insb. im Auto, in Geschäften etc.) wird mir schnell übel (in sehr seltenen Fällen bis zum Erbrechen), ich bekomme Magenschmerzen, etc.

Psychotherapie/Verhaltenstherapie bei versch. Therapeuten blieb ohne Wirkung.
Medikamentös probierte ich es bisher bei 2 versch. Psychiatern mit: Fluoxetin, Citalopram, Venlafaxin, Opipramol, Buspiron, Moclobemid und im Rahmen einiger Selbstversuche bereits mit Alkohol und Cannabis.

Das einzige, was mir bisher helfen konnte, in dem es meine Symptome verschwinden ließ, ist Lorazepam. (1 mg, nehme es momentan ca. alle 1-2 Monate - bzw. ~10mg Midazolam wenn ich zum Zahnarzt muss - was ich, bevor ich Midazolam kannte, gar nicht mehr konnte)

Ich bin momentan auf der Suche nach angstlösenden Medikamenten, die wie Benzos wirken (also angstlösend, sedierend), aber nicht die Nebenwirkungen bzw. das Suchtpotenzial wie Benzos haben, so dass ich die Einnahme-Frequenz erhöhen kann.

Da "nicht suchterzeugendes Sedativ" quasi ein Widerspruch in sich ist, habe ich meine Auswahl auf folgende Mittel, mit denen ich noch keine Erfahrung habe, eingegrenzt:

H1-Antihistaminika: z.B. Hydroxyzin
Niederpotente Neuroleptika: z.B. Promethazin
Antikonvulsiva: z.B. Pregabalin

Hat schon jemand Erfahrung mit einer dieser drei Medikamente/Medikamentengruppen - und kann mir sagen, was davon wirklich stark genug wirkt, um eine Phobie komplett auszublenden?

P.S.: Mir ist natürlich klar, dass solche Medikamente mich nicht heilen - aber ich sehe absolut keine andere Lösung mehr. Sollte ich in ein paar Monaten diese letzten drei Angstlöser abgehakt haben, würde ich es eher in Erwägung ziehen, Benzo-süchtig zu werden, um die Phobie endlich loszuwerden.

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Annemarie
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Beitrag Do., 08.05.2014, 06:58

Hallo Nerdword,

hast Du die Medikamente von einem Psychiater/Neurologen verschrieben bekommen? Was sagt er/sie dazu?

Was mir an Deiner Beschreibung Sorgen bereitet, ist der Umstand, daß Du kaum eine Veranlassung hast, rauszugehen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, daß es wichtig ist, sich nicht ganz zurückzuziehen. Vor einigen Jahren hatte ich auch das Problem, daß ich Angst hatte, jemanden zu treffen, mit dem ich hätte reden müssen. Hätte ich es verhindern können, wäre ich auch nicht mehr raus gegangen. Weil das aber nicht so war, habe ich mir Arbeit gesucht, bei der ich mit Menschen zu tun hatte.

Damit meine ich nicht, Du sollst Deinen selbstständigen Beruf aufgeben. Aber wenn Du noch ein paar Funken Energie hast, oder auch mit Hilfe der Tabletten, welche Dir Dein Arzt verschrieben hat, wäre es gut, wenn Du aktiv auf Menschen zugehen würdest. Soziale Aktivitäten wie in Sport, Hobbies oder Kursen verpackt würden da u. a. gut geeignet sein.

Vielleicht kannst Du damit was anfangen und Dich sogar überwinden, etwas in diese Richtung zu versuchen ... ich wünsche es Dir

Liebe Grüße,
Annemarie

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Beitrag Do., 08.05.2014, 07:21

@Annemarie

Hallo! Erstmal vielen Dank für deine Antwort.

Fluoxetin, Citalopram, Venlafaxin und Opipramol habe ich vor 4 Jahren von einem Psychiater bekommen, mittlerweile bin ich wieder zu meiner Mutter gezogen, und bei einem anderen Psychiater in Behandlung. Dort bekam ich Buspiron und Moclobemid.
Nächste Woche habe ich wieder einen Termin - da beratschlage ich mit ihm, welches Medikament als nächste in Frage kommt - und grundsätzlich geht er immer auf meine Vorschläge ein.

Die Phobie begann damals, als ich noch in der Schule war (damals hatte ich also noch einen Grund, das Haus zu verlassen) - musste dann aber die Schule abbrechen, und legte erstmal ein "Diagnose-Jahr" ein.

Besonders zurückgezogen bin ich eigentlich nicht - seit über 3 Jahren habe ich eine Freundin, die jedes Wochenende vorbeikommt (unter der Woche muss sie zur Uni). Wenn sie mal nicht kann, kommt mich ein alter Schulfreund besuchen - und Kunden schauen auch des öfteren hier vorbei.

Mein größtes Problem ist eigentlich die Distanz bis "nach Hause" - umso größer die ist, bzw. umso schwieriger ein Rückzug nach Hause wird (z.B. durch Autobahn, Supermarkt-Kasse, etc.) umso größer werden die Beschwerden.

Ich habe früher viel Sport gemacht (hauptsächlich Free-Running und Kampfsport) - für beides gäbe es sogar Angebote in unserer Stadt - aber das Problem bleibt die Distanz - wäre es direkt vor unserer Haustür - wäre das kein Problem. :D

Als ich aber vor etwa einem Jahr zum ersten Mal Lorazepam getestet habe... der Wahnsinn. Ich war absolut und vollständig wieder hergestellt. Als wäre die Uhr um 6 Jahre zurückgedreht. Keine Angst. Kein Nachdenken. Keine Beschwerden. Ich konnte/kann alles tun - als wäre ich nie krank gewesen.

Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link rechts auf dieser Seite. Danke.

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Beitrag Do., 08.05.2014, 13:52

Hallo 'Nerdworld',

ich befürchte, Sie haben sich im Forum geirrt - hier geht es nicht um Medikamenten(womöglich noch fern-)beratung, sondern um Psychotherapie. Leider schreiben Sie aber überhaupt nichts darüber, offenbar werden Sie auch von Ihrem Psychiater nicht entsprechend beraten, sondern erhalten als 22-Jähriger (!) platt nur Medikamente verschrieben (=nicht mehr state of the art in der Behandlung von Phobien) und scheinen aber auch selbst gar nichts anderes anzustreben. Für die Unterstützung potenziell gesundheitsschädlichen Verhaltens oder der Chronifizierung von Beschwerden habe ich dieses Forum jedoch nicht eingerichtet - bitte daher um Verständnis, dass ich den Thread an dieser Stelle schließe.

Wollen Sie sich eines Tages über die Möglichkeiten der Unterstützung durch Psychotherapie austauschen, oder herausfinden, warum Ihre Therapieanläufe (wäre interessant, zu hören, welche das konkret waren, wie lang diese dauerten usw.) möglicherweise scheiterten oder dergleichen, sind Sie hier dagegen jederzeit gerne willkommen.

Freundliche Grüße,
admin

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