Absetzen von Trittico/Cipralex

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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aglaja
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Absetzen von Trittico/Cipralex

Beitrag Mi., 13.08.2014, 16:38

Hallo!

Mein Partner nimmt diese beiden Präparate schon länger, ohne dass sie weiterhin nutzvoll sind. Die ursächliche Diagnose Panikstörung ist kaum mehr vorhanden, auch keine depressiven Anzeichen bzw wenn dann nur minimale, die eher therapeutisch behandelbar sind...Schlafstörungen schon, wobei die Medikamente da eh nicht helfen (und ich deren Nutzen sowieso bezweifle).
Er selbst sieht auch keinen Nutzen mehr darin, allerdings waren die letzten Absetzversuche so schlimm, dass er es sich nicht mehr getraut hat es nochmal zu probieren.
Nun hat er es, auch aufgrund der stabilen Lebenssituation, wieder einmal vor. Diesbezüglich wird er natürlich auch mit dem behandelndem Psychiater sprechen, wobei so ein oberflächliches 5MinutenGespräch natürlich nicht sehr hilfreich ist..ich bin persönlich immer wieder schockiert, wie einfach solche Medikamente verschrieben werden, und dass oft keine Alternativen aufgezeigt werden, und die Nebenwirkungen viel zu wenig besprochen.
Deswegen bin ich da auch auf ganz anderen Wegen unterwegs - Gestalttherapie, Kinesiologie, Nuad (ein Art passivies Yoga was sich auch sehr positiv auf die Psyche auswirkt)..
Nun wollte ich hier fragen, ob ihr Tips habt für das Ausschleichen der Medikamente. Natürlich wird sich mein Freund an den Ausschleich-Vorschlag des Psychiaters halten. Aber was tun gegen all die Nebenwirkungen?
Kennt ihr "leichtere" Präparate, die das Ausschleichen unterstützen? Alternative Heilmethoden? Was kann er sonst noch tun bzw wie kann ich helfen?

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Feenya
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Beitrag Mi., 13.08.2014, 17:40

aglaja hat geschrieben: Kennt ihr "leichtere" Präparate, die das Ausschleichen unterstützen? Alternative Heilmethoden? Was kann er sonst noch tun bzw wie kann ich helfen?

Ohne Arzt würde ich da nicht mit leichteren Präparaten herumexperimentieren. Auch dann nicht, wenn sie rezeptfrei, und als pflanzliches Produkt, in der Apotheke zu haben sind.
Auch pflanzliche Produkte greifen chemisch in den Gehirnstoffwechsel ein.

Ich habe einmal eine ähnliche Frage gestellt ....

viewtopic.php?f=23&t=32170&hilit=neuroleptika

ChrazyChild hat darauf geantwortet, dass sie mit Hilfe der Therapeutin gut aus den Medikamenten rausgekommen sei.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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aglaja
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Beitrag Mi., 13.08.2014, 17:55

natürlich nicht ohne arzt. nur, wenn ärzte sich dermaßen oberflächlich mit den leiden des patienten ausseinandersetzen, muß man als patient ja sehr gut informiert sein. ich habe ja auch nicht von experimentieren geschrieben. die "leichteren präparate" sollen natürlich vom psychiater verschrieben werden, es wär halt gut zu wissen was es da alles so gibt, bevor man in so ein gespräch einsteigt. wobei man ja auch sagen muss, dass die experten, also die ärzte, ja ansich auch experimentieren, wenn sie eben so einfach alles mögliche verschreiben, ohne weiter nachzufragen, und mit nebenwirkungen nicht umgehen können. und nicht vor langzeitfolgen warnen!
insofern, meine ich ja mehr therapieformen, körperlicher oder psychotherapeutischer art, die diesen prozeß unterstützen könnten.
ja, der thread ist durchaus interessant! das psychotherapeutische problem ist ja mehr oder weniger behoben...ich frage mich was man zb gegen akute körperliche beschwerden wie zb schwindel oder schlafprobleme während des absetzprozeßes tun kann.


Feenya
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Beitrag Mi., 13.08.2014, 18:46

aglaja hat geschrieben: die "leichteren präparate" sollen natürlich vom psychiater verschrieben werden, es wär halt gut zu wissen was es da alles so gibt, bevor man in so ein gespräch einsteigt. wobei man ja auch sagen muss, dass die experten, also die ärzte, ja ansich auch experimentieren, wenn sie eben so einfach alles mögliche verschreiben, ohne weiter nachzufragen, und mit nebenwirkungen nicht umgehen können. und nicht vor langzeitfolgen warnen!
Okay, das verstehe ich dann schon. Und ich kann deine Aussage auch unterschreiben. Herumexperimentieren, ja, das ist es, was Ärzte mit den Medikamenten machen.
Und die Nebenwirkungen und Absetzerscheinungen, die spielen in diesen Überlegungen eine sehr geringe Rolle.

Aber trotzdem wissen die Ärzte mehr über die Wechselwirkung, als wir Laien. Und sie experimentieren halt auch nur mit den Wirkstoffen herum, die erfahrungsgemäß keine größeren Auswirkungen erwarten lassen.

Nur so als Beispiel:

Lavendelölkapseln, die werden schnell mal empfohlen. Das habe ich selber schon mehrfach mitbekommen. "Die haben üüüüberhaupt keine Nebenwirkungen; die sind rein pflanzlich. Kannst du unbesorgt nehmen. Bei uns in der Familie nimmt es vom "Urgroßvater bis zum Jugendlichen" jeder, und wir sind sehr froh über diese sanfte Mittel. Niemand hat Nebenwirkungen festgestellt."

Und dann schaut man in den Beipacktext:
Was ist bei der Verwendung anderer Arzneimittel zu beachten?


Wenn Sie Lasea Weichkapseln zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Lesen Sie hier, was Sie beachten müssen:

◾Die Einnahme von Lavendelöl könnte die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinflussen, die über den GABA-Rezeptor wirken (z.B. Barbiturate, Benzodiazepine), auch wenn dazu bislang noch keine klinischen Erfahrungen vorliegen. Daher sollten diese Arzneimittel nicht gleichzeitig mit Lasea® eingenommen werden.

Quelle: http://medikamente.netdoktor.de/m/lasea ... ln-746931/
Ich kenne jemanden, der diese "harmlosen" Pillen zusammen mit Psychopharmaka genommen hat. Am ersten Tag hat er sich noch über den positiven Effekt gefreut, aber am dritten Tag ging es ihm gar nicht mehr gut.

Dann hat er in den Beipackzettel des Psychopharmakas geschaut, und in den von Lasea, und da stand dann: Psychopharmaka wirkt auf GABA-Rezeptor, bzw. ".. könnte die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinflussen, die über den GABA-Rezeptor wirken"

Deshalb habe ich gewarnt.




Zum Absetzen von Trittico kann ich leider nichts sagen, weil mein Mann dieses Medikament nicht verträgt, und somit nicht länger als eine Woche genommen hat.
Aber von Lexotanil .... süchtigmachendes Benzo ... das mein Mann drei Monate (mit Ausschleichen sogar 5 Monate) lang genommen hat, kann ich berichten.

Von 3mg auf 1,5mg hat ihn ziemlich hergehauen. Zwei Wochen lang, aber dann hatte er es hinter sich. Das hat er einfach durchgedrückt/unbedingt aushalten wollen, weil er wollte ja (mit seinem ganzen Willen) endlich von dem ganzen Psychozeugs weg.

Dann gab der Arzt, für die zweite Etappe (von 1,5mg auf 0) den Tipp, das Medikament jeden zweiten Tag in der Dosis von 1,5 mg zu nehmen. - Also 0 - 1,5 - 0 - 1,5 - 0 - 1,5 - 0 - 1,50 - 1,5 - 0 - 1,5 - 0 - 1,5 - 0 - 1,5 ....

Und, wenn man keine Entzugserscheinungen mehr spürt, auf dreitägige Intervalle übergehen- 0 - 0 - 1,5 - 0 - 0 - 1,5 - 0 - 0 - 1,5 - 0 - 0 - 1,5 ...
Und damit fiel meinem Mann der Entzug wesentlich leichter.

Und noch etwas .....
Man kann Tabletten auch vierteln, wenn die Reduzierung um die Hälfte große Probleme macht.
Mit so einem Gerät hier: http://www.ebay.de/itm/Pillenteiler-3-x ... 0537712410
Sollte es auch in jeder Apotheke zu kaufen geben.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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