Zyprexa Absetzen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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littlebuddha
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Beitrag Fr., 11.06.2010, 23:32

Hallo Akita,
danke für dein Mitgefühl. Manchmal denke ich, die Psychiater denken gar nicht an den Patienten, sondern nur daran die Pillen zu verchecken. Je mehr Leute "paranoid schizophren" sind oder sonst irgendeine "Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis" haben, desto mehr können die ihre Pillen absetzen. Bringt immens Kohle. Daher sagte ich: Ein korruptes System. Und darunter leiden müssen die, denen es eh am schlechtesten geht, die sich am wenigsten wehren können und die am wenigsten für sich Öffentlichkeit machen werden (wer geht bitteschön an die Öffentlichkeit mit seinen Erfahrungen in der Psychiatrie? Wer will schon öffentlich zu geben, "plemplem" und "ballaballa" zu sein?) Das ist das Problem, doch ich habe einen Plan. Den werde ich nicht in der Öffentlichkeit auslegen, aber wartet noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte! Wenigstens das hat mir die Irrenanstalt gebracht (ich verwende das Wort ab jetzt in einer anderen Bedeutung: Irre sind nicht die, die reinkommen, sondern die, die es betreiben!)
Ich habe so viele Leute gesehen, getroffen und unterhalten, die hätten gar keine Pillen gebraucht bzw. die hatten ganz andere Sorgen. Völliger Offlable-use und vor allem an Leute, die gar keine Pillen hätten nehmen müssen. Erstens werden die so völlig grundlos auf Droge gebracht, und zweitens wird ihnen so nicht wirklich effektiv geholfen.

Schwimmen gehe ich nur selten. Morgen wollte ich zum See, nun soll es aber schlechtes Wetter werden... Schade.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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akita
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 07:52

Hallo littlebuddha,

bei uns läßt sich der Tag gut an, - strahlende Sonne, blauer Himmel. Der Maurer, der bei uns einen Nässeschaden an der Decke ausbessert, ist schon am Werke, und ein anderer steht am Gerüst vor einem Nachbarhaus, arbeitet auch schon. Es beginnt, wieder heiß zu werden. Heute kann ich nicht viel von zu Hause weg, da auch meine neue Mitbewohnerin kommt, um schon Sachen zu bringen. Morgen besuche ich dann meine Eltern, wo ich auch zwei Kinder meiner "Patchwork-Familie" treffen werde, Dort ist ein Garten, also ein bißchen frisches Grün.

Jetzt - seit ein paar Tagen - nehme ich das Avelox am Morgen statt, wie bisher, am Abend gemeinsam mit dem Zyprexa. Ich bin, als ich es gleichzeitig nahm, immer in der Früh vorzeitig einmal aufgewacht, so um 5.30, 6.00 Uhr, und da war mir ein bißchen komisch. Das ist jetzt in den letzten paar Tagen nicht mehr so gewesen. Ein kleiner Erfolg.

Vorgestern habe ich einen traurigen Befund erhalten: Meine drei Pneumokokkenimpfungen vom letzten Winter haben nicht geholfen, dh. ich habe keinen Antikörpertiter, der mich vor einen Pneumokokkeninfektion schützen würde: nur 1:48 statt mindestens 1:200. Aufgrund meiner durch Medikamente erzeugten Immunschwäche (damit möglichst keine Abstoßungsreaktionen auftreten) habe ich also keinen ausreichenden Impfschutz gebildet (Es hätte aber doch sein können, nur ist jetzt klar, dass es nicht so war). Ich frage mich, ob die anderen Impfungen, die ich in letzter Zeit gemacht habe und die ich wegen der Transplantation jetzt neu brauche, genützt haben. Hier habe ich keine Untersuchung gemacht bisher.
Das heißt, ich sollte vorsichtig sein mit zu vielen menschlichen Kontakten, da ich mir aufgrund meiner Immunschwäche allerlei Infektionen holen könnte, die mir gefährlich wären. Deshalb muss ich auch Antibiotika als Dauermedikation nehmen.. Ich werde nächste Woche,wenn ich wieder in die Leukämie- Knochenmarkstransplantations-Nachsorgeambulanz gehen werden, ein anderes Antibiotikum anstatt des Avelox verlangen, wegen dessen Unverträglichkeit mit Zyprexa, hoffentlich vertrage ich dann das andere gut. Ich werde froh sein, wenn ich diese Medikamente irgendwann endlich einmal los haben werde.

Die Immunschwäche macht mir Sorgen. Ich wollte ab August für zwei Monate ein Teilzeitpraktikum bei einer Flüchtlings-Hilfsorganisation beginnen. Dort im Büro ist viel los, mehrere Leute auf einmal, Klienten, Bearbeiter, Bürodienste, eine weitere Praktikantin.. Und nach dem Praktikum weitere Einschulung in die Beratung. Da könnte ich mir vielleicht eine der vielen Infektionen holen, gegen die meine beiden Antibiotika nicht wirken...? Deshalb überlege ich, ob ich es tun soll. Bis Ende Juni ist Zeit, mich zu entscheiden. Es wär halt etwas für mein angekratztes Ego, ein fachliches Tun.. "So" sitze ich halt überwiegend zu Hause..

Wie geht`s dir denn jetzt? Bist du wieder auf 2,5 mg Zyprexa täglich übergegangen? Übrigens - falls ich das noch nicht geschrieben haben sollte - wenn man 5 mg Zyprexa "Velotab", also als Schmelztabletten, nimmt, dann kann man diese Tablette mit dem Messer vierteln, also Stücke zu 1,25 erzeugen..

Liebe Grüße

Akita


luciabava
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 12:39

Hallo littlebuddha,

wenn ich deine Beiträge lese, frage ich mich immer, warum du eigentlich keine ambulante Therapie machst, und zwar bei einem Psychologen oder Psychotherapeuten, jedenfalls bei einem Thera, der keine Medikamente verschreiben darf? Nach deinen Erfahrungen mit der Psychiatrie, nicht nur den jüngsten, würde ich dir tatsächlich auch erst einmal raten, dich von Psychiatern fernzuhalten. (Obwohl ich persönlich überwiegend gute Erfahrungen mit ihnen gemacht habe!)
Aber warum bloß keine Psychotherapie?
Wenn ich das richtig verstanden habe, möchtest du nichts lieber als medikamentenfrei aus der Krise herausfinden. Da frage ich dich, wie soll das denn gehen - ohne Therapie und ohne Medikamente, also ohne alles, aus der Depression finden? Wie geht das ...?
Anstatt über die große Verschwörung der Psychiater mit der Pharmaindustrie zu schimpfen (was man eigentlich auch genauso - wenn nicht eher, aufgrund der schieren Menge - Allgemeinärzten, die Blutdrucktabletten und Cholesterinsenker en masse verschreiben, vorwerfen könnte, aber was bringt dir persönlich das denn?), konzentrier dich doch lieber mal auf dich selbst ...

Nichts für ungut, luciabava

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Marie123
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 20:14

Hallo an alle,


zunächst @ little buddha: ja dass das so laufen wird in der psychiatrie habe ich mir schon von anfang an gedacht, als du von deinem plan geschrieben hast. die haben halt in der psychiatrie nichts anderes zu bieten, und die 'therapieangebote' die es da so gibt, sind ja im endeffekt nichts anderes als beschäftigungstherapie... ergotherapie= malen und basteln, freizeitgruppe= spielen und sehr lustig war bei mir auch die sog. 'kognitivtherapie', wo wir dann in einer runde saßen und 'ich packe meinen koffer' gespielt haben. das bringt nichts weiter als ein bißchen ablenkung in den tag und mitnehmen tut man da gar nichts. ich finde es ja schonmal krass, dass man dir 'nur' 5 mg andrehen wollte... ich bekam 25mg... und zur behandlung der patienten könnte ich auch romane schreiben. am krassesten fand ich bei mir persönlich die situation, in der mir ein pfleger unterstellt hat, ich hätte mein medikament nicht genommen, weil ich danach meine hände in die hosentasche getan habe (er meinte ich hätte es verschwinden lassen), was dazu geführt hat, dass ich an einem abend zweimal 25mg, letzendlich also 50 mg zyprexa nehmen MUSSTE. und ich weiß einfach noch ganz genau, dass ich die tablette wirklich genommen habe... wie gesagt, da könnte ich romane schreiben, von patienten, die ans bett fixiert wurden usw.
allerdings war ich auf der geschlossenen und ich muss sagen, da waren wirklich viele leute dabei, die echt medikamente gebraucht haben. gab vielleicht auch fälle, wo es andere möglichkeiten gegeben hätte, aber über die medikamente hinaus gabs gar keine hilfe.
ich denke du musst einfach wirklich aufhören, die hilfe im psychiatrischen system zu suchen... denn andere hilfe als medikamente bieten die eben wirklich nicht. kann mich da nur luciabava anschließen, dass du es echt wieder mit einer psychotherapie versuchen solltest.. aber das habe ich ja schonmal gesagt. wie geht es dir denn momentan? und nimmst du jetzt wieder regelmäßig zyprexa?

@ akita, das tut mir echt leid, dass es bei dir gesundheitlich nicht so gut ist. hast du dir schon überlegt, ob du das praktikum machen wirst oder nicht? ich drücke dir virtuell die daumen!!

zu mir selbst: 3 wochen ohne zyprexa, keinerlei absetzerscheinungen oder veränderungen zum negativen, weder psychisch noch physisch. schlafe gut, fühle mich morgens fit und ausgeschlafen und bin gut drauf und ausgeglichen. hoffe sehr, dass es so weitergeht!!

liebe grüße an alle,

croquetilla

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akita
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 21:34

Jetzt geht es mir - symbolisch gesehen - schon wieder besser. Mein Hausarzt hat zu dem schlechten Antititer-Ergebnis gemeint, dass wir noch einmal impfen, und damit "boostern". Angeblich zeigt jede weitere Impfung ein Mehrfaches an Wirkung der bisherigen; ein Grund, warum zB die Zeckenimpfungen in größer werdenden Abständen gegeben werden.

LG Akita

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akita
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Beitrag Di., 13.07.2010, 19:22

Jetzt habe ich seit einigen Tagen von 6,25mg auf 5 mg reduziert. Zuerst abwechselnd 6,25 und 5mg, jetzt immer 5 mg. Es geht mir dabei gut.

Achtung, die Zyprexa-Velotabs schrumpfen bei der Hitze. Ich hatte mir wie üblich einen 5mg - Velotab mit dem Messer geviertelt und davon ein Viertel zu einer ganzen 5mg-Tablette dazu genommen. Auch halbierte ich 10mg und nahm zunächst davon 5mg und wollte den anderen Teil aufheben. Am nächsten Tag- von wenig bis so gut wie in Nichts geschrumpft durch die Hitze und im Geschmack verändert. Nach einigen Tagen kapierte ich und lagere die Zyprexa-Velotabs jetzt im Kühlschrank. (Wenn man sie gleich aus der Packung nimmt und nicht teilt und aufhebt, dann macht die Hitze wahrscheinlich nichts).

Ich hoffe es geht auch euch gut,

lG Akita

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littlebuddha
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Beitrag Di., 13.07.2010, 23:00

Hallo Akita,
ich weiß nicht ob es an der Hitze liegt oder einfach daran, dass die Dinger in ihrer Hülle aufbewahrt werden müssen. Ich habe ja nun 5mg, die ich viertel (nehme aber nur ganz selten mal was, etwa zwei bis drei im Monat!), und da die Zwischenzeit so lange ist mache ich immer eine Hülle auf. Habe schon schlechtes Gewissen, dass ich so verschwenderisch bin mit den teuren Dingern.

Aber leider gibts die ja nicht kleiner als 2.5mg, obwohl das beim Absetzen ziemlich wichtig ist (der letzte Schritt von 2.5 auf Null ist wohl ziemlich schwer, bei mir war es auch so).

Akita, wie machst du das nun mit deinem Praktikum?

Hallo croquetilla,
wie läuft das Absetzen bei dir? Schon etwa einen Monat nichts gehört. Wie geht es dir?


Bei mir: OK soweit, Zustand unkritisch, habe aber andere Sorgen. Und nebenbei so pflanzliche Präperate gegen nervöse Unruhe und zum Schlafen, ob das hilft kann ich so recht nicht sagen, ich schlafe mal so mal so. Die letzten vier Wochen ging es mir durch die körperliche und psychische Therapie bei einem Heilpraktiker hervorragend. Neben meinem Omega3 bekam ich dort noch Vitamine C und B und besorgte mir selbst Bärlauchessenz zum Entgiften von Quecksilber. In der Zeit erlebte ich eine unbekannte Vitalität. Nun ist die Therapie vorbei und das Bärlauch verbraucht und es scheint als fängt diese Müdigkeit, Energielosigkeit, Lustlosigkeit, ja Reizbarkeit wieder an (Schlafstörungen habe ich ja immer noch, wenn auch in weit schwächrem Maße als von Februar 09 bis April 2010). Wenn es schlechter wird, besorge ich mir wieder Bärlauch und gucke, ob mir das hilft. Und wenn ja, überlege ich mir einen Plan wie ich eine Amalgamsanierung mache.

Ich bin mir jetzt aber sehr sicher, dass ich das Zyprexa nicht als Antipsychotikum brauche. Ich nehme es nur zum Schlafen, wenn ich mal mehrere Nächte verstärkt Schlafprobleme hatte und völlig fertig und übermüdet bin.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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akita
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Beitrag Mi., 14.07.2010, 07:44

Hallo Littlebuddha,

sicher sollten die Velotabs - nach den Vorstellungen des Herstellers - originalverpackt in ihrer Hülle aufbewahrt werden. Wenn ich sie viertle, lasse ich den Rest auch in der Hülle, aber kann diese ja nur provisorisch "schließen", indem ich die Hülle an der offenen Seite umknicke. Dadurch kommt natürlich Luft dazu.. Aber es hat bei mir funktioniert, solange es nicht heiß war. Erst bei der Hitze sind sie geschrumpft. Jetzt schaue ich, dass ich ganze 5 mg Velotabs nehme - ich bin ja bei 5mg, und erst wenn es wieder kälter wird, die 10mgigen halbiere bzw. aufhebe. Irgendwann werde ich wohl auf 3/4 Velotab 5mg runtergehen, aber da ist es hoffentlich nicht mehr so heiß bzw werde ich das dann wohl wie du tun, dass ich den Rest verwerfe.

Ich nehme auch weiterhin Fischölkapseln.

Das Praktikum beginnt im August. Ich hab schon ziemliches Bauchweh, denn es gibt einen Mann dort seit Anfang Juli, der imho ein rechter "Macho" ist und mir Freitag eine Bitte abgeschlagen hat (Kisten auf ein Regal heben, was ich und auch die Praktikantinnen nicht schaffen. Er meinte, die Praktikantinnen wären stark, die sollten das tun). Ich bin in solchen Sachen recht hilflos). Manchmal überlege ich, das Praktikum zu stornieren. Es gibt eh eine Warteliste und ich kann ersetzt werden. Aber andererseits komme ich so dann nicht auf die Beraterschiene. Was ich jetzt tue, ist eigentlich auch schon gut und befriedigend: Ich besuche hin und wieder Veranstaltungen und schreibe Berichte darüber, löse die eine oder andere juristische Aufgabe, und helfe bei Bürotätigkeiten. Das Projekt "Altakten ausscheiden" ist letzten Freitag erfolgreich zu Ende gegangen, jetzt werde ich Mittwoch abend beim allgemeinen Beratungstermin für die Berater Kopien anfertigen. Der automatische Einzug des Kopierers ist nämlich derzeit kaputt und man muss jedes Blatt händisch auflegen. Da heute aber voraussichtlich wieder viele Kopien zu machen sind während der Beratung, habe ich angeboten, dass ich kopiere, damit die BeraterInnen in ihrer Tätigkeit nicht durch Kopieren aufgehalten werden. So mache ich mich halt nützlich...

Was tust du? Gibts Perspektiven?

Liebe Grüße,

Akita

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Marie123
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Beitrag Mi., 14.07.2010, 12:22

Hallo ihr beiden,


schön zu lesen, dass es bei euch weiter mit dem Absetzen klappt! Das freut mich sehr.
Mir geht es weiterhin echt gut. Habe das Zyprexa Ende Mai abgesetzt und seitdem keinerlei Probleme gehabt. Habe überhaupt keine Probleme gehabt, schlafe gut, fühle mich nichts anders oder irgendwas. Das Einzige was ich merke, ist, dass ich morgens besser aus dem Bett komme. Habe auch meinen ganzen Unikram gut über die Bühne gekriegt, 3 Klausuren, 3 mündliche Prüfungen und eine Hausarbeit.
Denke mal jetzt kann ich schon langsam sagen, dass ich über den Berg bin, auch wenn ich natürlich weiterhin vorsichtig bin und mich genau beobachte. Außerdem denke ich wie gesagt, dass mir auch das AD beim Absetzen geholfen hat. Ich denke die Probleme die ich beim ersten Absetzen hatte sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein zu schnelles Absetzen zurückzuführen.. Habe von 25mg im Wochentakt um 5 mg reduziert um dann von 5mg komplett abzusetzen (so wie es mir der Psychiater gesagt hatte....). Vielleicht wären mir mit einer langsamen Reduktion die ganzen Probleme danach erspart geblieben, vor allem die Angst und Panikattacken, die ich zuvor noch nie in meinem Leben gehabt habe... Steht ja sogar im Beipackzettel dass bei einem plötzlichen Absetzen Angstzustände auftreten können. Dann hätte ich auch nicht noch ein AD dazugebraucht.... Aber gut, das ist auch Spekulation.
Hatte am Montag einen Termin beim Psychiater und wir haben zusammen beschlossen, das Citalopram um die Hälfte zu reduzieren, also von 20 mg auf 10mg, was die geringste Dosis ist (die höchste ist 60mg). Nehme jetzt seit 2 Tagen 15 mg (werde ich noch 3 wochen so machen und dann auf 10mg runter) und ich bin gespannt zu sehen, wie das wird. Habe mal wieder ein bißchen Bammel. Habe dann meinen nächsten Termin im Oktober und wenn es bis dahin mit 10mg geklappt hat, wollen wir es ganz absetzen (natürlich wieder mit Reduktion). Dann wäre ich frei von Psychopharmaka, das wäre ein Traum. Aber ich bin natürlich vorbereitet und mir bewusst, dass das auch schief gehen kann, dann müsste ich eben weiter das AD nehmen. Nur von dem Zyprexa hoffe ich wirklich, jetzt ganz frei zu sein. Aber auch da bin ich noch vorsichtig.
@ little buddha: Deine Erfahrung mit dem Heilpraktiker finde ich sehr interessant. Was genau wurde da gemacht? Wird sowas von der Kasse übernommen oder musstest Du selber zahlen?

Ich grüße euch alle und hoffe dass es bei uns allen weiter gut läuft ohne bzw. mit weniger Zyprexa.

LG,

croquetilla

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akita
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Beitrag Fr., 06.08.2010, 16:29

Hallo Croquetilla,

ich bin jetzt auf 3,75 mg Zyprexa-Velotab. Es geht mir weiterhin gut. Ich schlafe - nach einigen Tagen der Reduktion von 5,00 auf 3,75 mg - vielleicht noch etwas langsamer ein, schlafe dafür aber - leider ca. 10 Stunden mindestens, bis ich ausgeschlafen bin. Vielleicht ist da auch meine allgemeine Konstitution/Schwäche mit ausschlaggebend.

So wie du habe ich auch ein Antidepressivum, 50 mg Adiuvin. Beim ersten Versuch, ein Antidepressivum - es war damals, letzten Herbst, Cipralex, abzusetzen, bei gleichzeitig 7,5 mg Zyprexa, war dies ein Misserfolg und ich fühlte mich ganz schlecht, schwach und antriebslos. Diesmal werde ich versuchen, das Absetzen des Adiuvins möglichst hinauszuzögern. Bei dir scheint`s ja gut funktioniert zu haben mit dem Absetzen von Zyprexa.

Es ist aber nicht das Absetzen allein, das bewältigt werden muss, sondern vielleicht auch die zugrundeliegenden psychischen Prozesse, die vom Zyprexa möglicherweise gemindert werden. Bei mir sind das diesmal keine gewesen, früher war das anders. Da war das Absetzen noch etwas heikler, als es mir jetzt scheint.

Alles Gute, auch an littlebuddha, falls du das liest!

LG Akita

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littlebuddha
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Beitrag Fr., 27.08.2010, 08:28

Hallo Leute,
wie geht es euch soweit? Ich hoffe euch geht es gut, wenn es euch aber nicht so gut gehen sollte müsst ihr euch nicht schämen, so ist es halt, rauf und runter.

Bei mir ist es gerade ganz OK, also obwohl in in letzter Zeit viel Stress hatte (starken Liebeskummer zB) und es mir damit ziemlich schlecht ging, bin ich nun wieder auf den Beinen und fühle mich gerade wieder ziemlich gut. Ohne Zyprexa, die letzte 1,5mg Stückchen liegt nun auch knapp 14 Tage zurück. Durch den Stress ist nur mein Schlaf wieder mal schwierig, wache oft zu früh auf, wobei ich auch sagen muss, dass meine Schlafhygiene in den letzten Wochen mies war - zu unregelmäßigen Schlafrhythmus.
Mache EFT gegen emotionalen Stress und nehme nun Omega3 in der benötigten Dosis, ein Gramm am Tag. Dazu nehme ich so Kapseln von einer großen Firma, die ich namentlich nicht nenne, das nennt sich Omega3 Konzentrat. In jede Apotheke zu erhalten. Ich weiß nicht, ob es direkt hilft, weiß ja nicht wie es mir ohne das Omega3 ginge. Nehme es einfach und gut ist. Aber EFT ist wirklich großartig, kann ich wirklich empfehlen, ganz einfache Technik zur Selbsthilfe bei emotionalen Turbulenzen. Gerade beim Absetzen gehen die Emotionen ja hoch und runter, da ist es gut etwas zu haben was reguliert. Einfach googlen oder bei Wikipedia nachschauen.

Alles Gute an alle, die ein Leben ohne Psychopharmaka versuchen! Was auch und erst Recht heißt, und was viel wichtiger ist: Ein Leben wagen, in dem man seine ursächlichen Probleme in den Griff bekommt!
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Marie123
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Beitrag Sa., 28.08.2010, 20:00

hallo akita und little buddha,

habe lange nichts geschrieben, weil ich schon seit ueber einem monat im urlaub bin. es freut mich zu hoeren, dass es euch beiden gut geht. bei mir ist auch alles im gruenen bereich, seit ende mai kein zyprexa mehr und erfolgreich von 20 mg citalopram auf 10 mg runter seit ueber einem monat. dabei bleibt es jetzt wie mit meinem psychiater abgesprochen bis zu meinem naechsten termin anfang oktober. wenn bis dahin alles gut ist werde ich auch das citalopram schrittweise absetzen (10 mg ist schon die geringste dosis, werde dann mit tablettenschneider die tablette immer weiter teilen muessen). habe zur sicherheit hier im urlaub einen ganzen kulturbeutel voll zyprexa in allen dosierungen und beruhigungsmitteln dabei, habe aber keine einzige tablette davon gebraucht.
habe waehrend absetzen und reduktion keine einzige negative veraenderung bemerkt, im gegenteil: mir geht es besser als waehrend der einnahme der ganzen psychopharmaka. ich fuehle mich endlich wieder wie ich, mit allen emotionen die dazu gehoeren. wenn mir danach ist (nicht oft), dann kann ich auch endlich wieder weinen, was vorher unmoeglich war. das hat mir echt gefehlt. meine freunde sagen auch, dass ich wieder wie frueher bin und dass ich sogar froehlicher wirke. die psychopharmakaeinnahme hatte auch meine sexualitaet stark beeintraechtigt und ich bin froh, dass ich da keine bleibenden schaeden bekommen habe, denn seit ich nur noch auf 10mg citalopram bin, ist wieder alles wie frueher (dazu wikipedia artikel lesen: ssri koennen bleibende sexuelle disfunktionalitaet verursachen).
die psychose ist nun ein jahr her und es gab bisher keinerlei anzeichen, dass sich etwas anbahnt. habe komplett aufgehoert zu kiffen und werde es auch nie wieder tun.
habe in dem jahr in dem ich all das zeug genommen habe 8 kilo zugenommen und glaube, dass ich da sogar noch gut dran war. wie dem auch sei. drueckt mir die daumen dass auch die letzten meter erfolgreich sind (tu ich bei euch natuerlich auch).

liebe gruesse von einem tollen ort am meer,

croquetilla

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akita
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 05:57

Hallo Crocquetilla und littlebuddha,

in der Zwischenzeit konnte ich mein Zyprexa weiter reduzieren. Zuerst von 3,75mg auf 2,5 mg vor etwas über einem Monat. Das hat gut geklappt, abgesehen davon, dass ich die ersten beiden Tage spät eingeschlafen bin. Jetzt nehme ich seit vier Tagen nur noch 1,65 = eine Drittel-5mg-Velotab täglich. Mein Schlaf ist etwas verschlechtert. Auch bin ich gerade etwas überlastet. Ich warte noch ein zwei Tage zu, und wenn das nicht weggeht, dann gehe ich wieder auf 2,5 mg rauf. Gestern habe ich meiner Psychiaterin, bei der ich jetzt privat ca 6x war, gekündigt. Es ist nicht nur, aber auch, eine Frage des Geldes, sondern auch ihrer von mir so empfundenen Unsensibilität mir gegenüber und auch Überheblichkeit. Sie versteht mich eigentlich nicht, will mich auch nicht verstehen. Den Rest der Zeit werde ich mich jetzt wieder um einen Kassenarzt bemühen.

Das Antidepressivum Adiuvin, das ich auch noch habe, nehme ich seit einem Monat in reduzierter Dosis statt 50mg --> 25 mg. Das war ursprünglich ein Versehen, - ich hatte es gar nicht vor, aber die Ärztin verschrieb mir aus einem Missverständnis heraus 50er statt 100er, die ich dann teilte..

Ich hoffe, dass ich diese leidige Absetzerei bald einmal hinter mich bringe, möchte aber natürlich nichts übereilen. Viel Hilfe bekommst du von den Ärzten nicht, ist meine Erfahrung jetzt.

lg akita

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littlebuddha
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:03

Hallo croquetilla und Akita,
ich hoffe euch geht es gut! Macht ihr eigentlich auch andere Unternehmungen, um eure Probleme im Griff zu bekommen? Das ist sehr wichtig, weil diese ja nicht einfach verschwinden, wenn man Psychopharmaka nimmt (mein Arzt meinte immer über die Pillen: "Es heilt, es heilt" - so ein Dummschwätzer!)

@ Akita: Also die Schlafstörungen, die ich während des Absetzens und nach echt lange danach hatte, waren das Allerschlimmste. In der Akutzeit fand ich ein paar Mal über fast zwei Wochen nächtens manchmal nur 3 bis 4 Stunden (unruhigen) Schlaf. Der Horror! Genau das macht es ja auch am meisten, wenn man psychisch wieder abdreht. Weil nämlich auch jeder Normalo abdreht, wenn er keinen guten Schlaf mehr findet. Da kann ich nur raten, bevor man durchdreht zur Schlafunterstützung immer mal wieder was zu nehmen. Weil bei mir war es dann so, dass ich dann auch wieder die Nacht und oft auch noch die Nächste recht gut schlafen konnte.
Und die Erfahrung, dass Psychiater Leute gerne auf Pille, aber kaum wieder runterbringen, kann ich nur teilen. Meine neue Ärztin hat auch eine Meise, ich denke ich gehe da möglichst wenig hin, weil es mir überhaupt nichts bringt und ich mir die Zeit sparen kann. Die gibt mir echt nur Pillen, obwohl ich jedesmal frage was ich sonst tun kann, ob sie mich unterstützen kann einen Therapeuten zu finden. Die wusste nicht mal was EMDR ist (ist aber u.a. Fachärztin für Psychiatrie UND Psychotherapie!), das musste ich ihr erst mal erklären und wollte ihr schon ein Buch ausleihen (habe ich aber nicht gemacht, weil sie mir unsympathisch ist - ich ihr auch, das merkt man). Ich würde mal sagen, Fortbildung dringend nötig!

Bei mir: Habe die letzten drei Wochen fast täglich 1.25mg (eine Viertel Velotab) genommen, weil ich gewissen emotionalen Stress hatte. Jetzt gehe ich wieder runter von und bleibe dabei, 1.25mg bei Bedarf, ich hoffe nur selten.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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akita
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Beitrag Do., 07.10.2010, 12:46

littlebuddha hat geschrieben:Hallo croquetilla und Akita,
ich hoffe euch geht es gut! Macht ihr eigentlich auch andere Unternehmungen, um eure Probleme im Griff zu bekommen? Das ist sehr wichtig, weil diese ja nicht einfach verschwinden, wenn man Psychopharmaka nimmt (mein Arzt meinte immer über die Pillen: "Es heilt, es heilt" - so ein Dummschwätzer!)

Hallo littlebuddha,

.. finde ich auch.

na ja, einigermaßen. Im Augenblick kämpfe ich mit "Trockenen Augen", nehme alles mögliche an Tropfen, Gel und Salbe. Trotzdem hilft es manchmal nichts. Das ist vor allem dann, wenn ich nicht zuhause bin, dann vielleicht nicht so oft an das Eintropfen denke, bzw. mein Blick irritierter ist als zuhause wo ich Ruhe habe und mich auch zwischendurch einmal hinlegen kann.

Wenn du meine Probleme ansprichst: - Hm - psychische Probleme im eigentlichen Sinne habe ich keine (mehr). Allerdings habe ich 15 Jahre lang Psychotherapie gehabt, und anschließend einen verständnisvollen Freund, der mir viel zuhörte.. Da wächst sich manches aus..

Gegenwärtig wäre vielleicht mein Problem, dass ich mir zuwenig Ruhe untertags gönne. Ich plan/t/e, täglich eine Zeitlang zu meditieren, was mir erfahrungsgemäß ganz gut tut. Glaubst du, ich täte es? Da hat einmal eine Meditationslehrerein gesagt, man soll erst dann mit dem regelmäßigen Meditieren anfangen, wenn es gar keine andere Lösung mehr gibt. Das habe ich wohl als Ausrede benutzt, es nicht zu tun (und finde mittlerweile die Stelle in den Büchern nicht...)

Ein anderes Problem ist meine schwache Belastbarkeit, körperlich wie psychisch. Ich spüre kein psychisches Problem im engeren Sinne, aber ich merke, wie es mir nach Belastungen dann schwer fällt, mich so zu entspannen, dass ich mich nicht mehr überlastet fühle. Das kann Tage dauern. ZB wenn ich eine längere Fahrt mit der Bahn, eine kleine Reise mache, oder wenn ich ein paar Stunden in einer lärmenden Umgebung war..
Hier könnte ja auch vielleicht die Meditation helfen.

@ Akita: Also die Schlafstörungen, die ich während des Absetzens und nach echt lange danach hatte, waren das Allerschlimmste.

Dem würde ich, was mich betrifft, beipflichten. Aber so weit kommt es bei mir nicht, ich würde schon zwei tage mit nur 3-4 Stunden Schlaf nicht aushalten und dann etwas mehr vom Zyprexa nehmen, bis sich der Schlaf wieder eingependelt hat. Eigentlich schlaft ich täglich bis zu 11 Stunden, brauche das einfach auch körperlich. Wenn ich nach 6,7 Stunden aufstehe, bin ich noch nicht ok, sollte dann am nächsten Abend früher zu Bett oder später aufstehen. Wichtig wäre für mich auch die Regelmäßigkeit. Ich kann nicht gut zu Bett gehen und einfach gleich schlafen wollen. Das würde ein paar Tage des Umsteigens brauchen, bis ich mir zB angewöhnen könnte, schon um 21.00 Uhr schlafen zu wollen...

> Weil bei mir war es dann so, dass ich dann auch wieder die Nacht und oft auch noch die Nächste recht gut schlafen konnte.

Ich finde, das ist wichtig, wenn du weißt, was dir hilft, und wo die Grenze ist, wo du etwas brauchst.

> Meine neue Ärztin hat auch eine Meise, ich denke ich gehe da möglichst wenig hin, weil es mir überhaupt nichts bringt und ich mir die Zeit sparen kann. Die gibt mir echt nur Pillen, obwohl ich jedesmal frage was ich sonst tun kann, ob sie mich unterstützen kann einen Therapeuten zu finden.

Die Leute sind überhaupt nicht ganzheitlich orientiert, scheint mir.

> Die wusste nicht mal was EMDR ist (ist aber u.a. Fachärztin für Psychiatrie UND Psychotherapie!), das musste ich ihr erst mal erklären und wollte ihr schon ein Buch ausleihen

Hm, das wußte ich auch nicht, - aber jetzt:
http://www.emdr.at/

>Bei mir: Habe die letzten drei Wochen fast täglich 1.25mg (eine Viertel Velotab) genommen, weil ich gewissen emotionalen Stress hatte. Jetzt gehe ich wieder runter von und bleibe dabei, 1.25mg bei Bedarf, ich hoffe nur selten.
Und hast du schon versucht, von den 1,25 mg langsam abzusetzen, dh. jeden dritten Tag keines, später jeden 2. Tag keines usw. Vielleicht ist da noch ein Stück Gewöhnung da in deinem Körper, die du nicht wegbekommst, wenn du auch nur 1,25 mg - ist ja keine hohe Dosis - wieder plötzlich absetzt ?

Ich habe jetzt einen Termin für November bei einem weiteren Psychiater, der auf Kasse ist. Ich hoffe, ich brauche nicht wirklich einen, möchte aber noch ein paarmal zum Check hingehen. Ich habe ja auch noch das Antidepressivum, das ich loswerden möchte.

Dir alles Gute!

Liebe Grüße,

akita

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