Xanor - Entzug

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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cransaw1234
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Xanor - Entzug

Beitrag Mo., 20.10.2008, 17:06

Hallo

Bin das erste mal hier.

Leide seit 5 Jahren an Angstzuständen und Panikattaken
Das erste Jahr war wirklich die Hölle. Dann als ich mit meinem Studium angefangen habe, und es mir am ersten Tag SEHR schlecht ging, habe ich von meinem Hausarzt Tresleen und Xanor verschrieben bekommen.
1.) Tresleen hat überhaupt nicht gewirkt ( auch nicht nach den 3-4 Wochen bis zur völligen Wirkung)
2.) Xanor (0,5 mg pro Tablette) war anfangs sehr hilfreich, aber nehme es schon 3-4 Jahre und da is wohl eine Abhängigkeit nicht auszuschließen.Ich nehme durchschnittlich 3 Tabletten am Tag - (also wenn ich allein zu Hause bin maximal 1 Tablette, manchmal auch gar keine, aber bei jeglichen anderen Aktivitäten wie z.b. Einkaufen, Uni, Freunde treffen usw. werden es betrechtlich mehr - so 4-5 Tabletten

Meine Frage nun:

Hat jemand ähnliche Probleme wie ich und kann derjenige mir hilfreiche Tipps geben was ich tun kann um soweit wie möglich vom Xanor weg zu kommen?
Und gibt es Allternativen zu Xanor, die nicht abhängig machen, aber trotzdem eine ähnliche Wirkung besitzen um in Stresssituationen nicht völlig auszuflippen?

Hoffe ihr könnt mir hilfreiche Tipps geben, weil meine derzietige Lage ist alles andere als schön

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Lumpi
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 18:21

Hallo,

kannst du dir vorstellen einen Facharzt aufzusuchen?
Vielleicht findet der das richtige Medikament.

Gruß, Lumpi

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outrun2
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 14:10

Hallo an alle!

Ich möchte allen Mut machen, die Benzodiazepine, wie Xanor, Diazepam, etc. verabreicht bekommen haben. Und zwar bin ich absolut gegen die pauschale Panikmache vor den Medikamenten, bzw. vor dem Entzug. Gerade Angstpatienten tut es sicher nicht gut, Beiträge zu lesen, in denen ein Entzug von Benzodiazepinen mit Heroinentzug vergleichen, bzw. gleichsetzen.
Wer sowas schreibt, gehört meiner Meinung nach gebannt und sollte sich erstmal schlau machen, wie ein "kalter" Heroinentzug wirklich aussieht.
- Ich schreibe hier ganz kurz, wie ich den Xanor-Entzug völlig unbewußt hinter mich gebracht habe; und das nach jahrelanger Einnahme.
So: Ich habe ebendieses Medik. jahrelang gegen meine Panikattacken eingesetzt (mit Panikattacken meine ich, dass ich mich zuhause - ehrlich - unzähliche Male in eine finstere Ecke verzogen habe und Bier+tw. mehrere mg Xanor "not"sediert habe, weil ich glaubte, ich müsse jetzt sterben. Glaubt mir, ich übertreibe hier nicht. Es hat (viele) Gelegenheiten gegeben, in denen es mir genauso ergangen ist: Ich bekam ein Gefühl der Derealisation (besonders, wenn ich zu lange kein Benz. geschluckt habe UND ich z.b. einem Stimmen-Wirrwarr meiner Fam.Mitglieder ausgesetzt war UND mein Kreislauf vielleicht auch noch von einem üppigen Mahl "in Gang kam", weil eben der Magen von meinem "Motor" Leistung abverlangt hat, um zu verdauen). Also; wie gesagt: Mir wurde dann echt "komisch"; ich nahm meine Umwelt irgendwie so war, als stünde ich neben mir (Betroffene kennen dieses unbeschr. Gefühl sicherlich).
Nundenn; auch mir half im Laufe der Jahre nur noch Xanor, Betablocker und/oder tw. Schlaftablette panisch einzuwerfen und mit alkohol den ganzen Prozess der Sedierung zu beschleunigen. Ich kann euch sagen: Teilweise hab ich bis zu 30 Minuten geglaubt, "jetzt wäre es J E D E Sekunde so weit mit mir"... habe mich aber immer geschämt, einen Notarzt zu rufen/rufen zu lassen (mir wäre es peinlich gewesen, ständig falschen Alarm zu geben).
WIE BIN ICH AUS DIESEM SCHLAMASSEL RAUSGEKOMMEN?!
- Als meine "Zustände" so schlimm wurden, dass ich mich NICHT MAL MEHR ÜBER DIE STRASSE GEWAGT HÄTTE und mich hinter meinem Studium versteckte und alles mied, um ja nicht mal nach draussen gehen zu müssen (ich hatte unendl. Angst, mir würde so ein Anfall draußen passieren; wenngleich ich es immer wieder geschafft hatte - wenn es tats. zu aufst. Panik kam, mich irgendwo hinzuverkriechen, wo ich massig Tabletten runterschlucken konnte). Autofahren war zum Schluss selbst als Passagier ein No-Go...
Ergo hab ich mit meinem Psychiater (war zuvor schon in Behandl.) Tachiles geredet und zugegeben, wie schrecklich es mir wirkl. erging (und das bis zu alle 2 Tage...).
Dieser hat "medikamententechnisch" sofort reagiert und mir ANTIDEPRESSIVA (in meinem Fall 200mg Sertralin täglich - gedacht zur Dauer-Einnahme) verschrieben. Ich dachte: Wozu bitte Anti-Depressiva, wenn ich doch so richtig an meinem Leben hing (siehe oben) und ständig unendl. Angst vor dem Sterben hatte)... Wie auch immer: Ich bekam also Xanor + Betablocker weiterh. verschrieben PLUS Sertralin (ist der Wirkstoff; könnt ihr selbst googlen) und ein Neuroleptikum (welches sich allerd. als überfl. und nur ermüdend rausstellte) und ich dann nach 1 Monat absetzte.
- Aber was ist dann passiert? - Nun; erstmal gar nix und ich dachte: "Toll, mein Zustand ist unverändert, nur das ich jetzt noch Antidepressiva bekomme, die nicht wirken..."
Mein Psychiater hatte mich zwar sehr wohl drauf hingewiesen, dass die Wirkung von AD oft erst nach MONATEN (ALSO BITTE GEDULD!!!) einsetzt, aber ich glaubte ihm nicht; zumal ich eigtl. schon 3 Jahre zuvor mal das selbe Medi (Sertralin einer bestimmten Firma; ist nun aber schon als Generikum zu bekommen) verordnet bekommen habe UND ICH IDIOT DAMALS dieses nach drei TAGEN selbst "absetzte", weil ich mich in den ersten Tagen generell unwohl und aufgekratzt gefühlt habe und zus. als Nebenwirk. auch noch ein komisches Gefühl im Magen hatte; was aber ganz normal ist, aber nicht bei jedem auftreten muss).

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outrun2
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 14:11

(Forts.)
Wie auch immer; ich wollte mich kurz fassen. Also; jetzt kommt das Wichtigste:
NACH ca. 5-6 Monaten (!) hab ich plötzlich festgestellt: "Moment mal; wieso gehe ich jetzt eigtl. so unbefangen raus, in volle Supermärkte und fahre mit dem Bus?!?!" Ich merkte, dass ich wöchentlich weniger Angst hatte, bis diese schließlich nach fast nem halben Jahr bis auf viell. 5 Prozent (in den Bergen; da fühl ich mich auch heute noch nicht richtig wohl; das wars aber auch schon) angstfrei war; so wie vor meiner Matura und vor dem Bundesheer...
Naja; was soll ich sagen? - Die letzte Panikattacke ist lange her, aber so richtig heftig, wie früher regelm. ists nie mehr geworden... Xanor habe ich - je stärker die Wirkung der AD sich eingeschl. hatte - weniger und weniger genommen, aber gar nicht bewußt drauf geachtet. Mir ist's eigtl. erst richtig aufgefallen, dass die ADs die richtige Wahl waren, nachdem ich plötzlich mehr und mehr wieder selbst Auto gefahren bin und mich selbst dabei erwischt hatte, wie ich einstieg und mir nix, dir nix allein (!) 350km nach Italien in einem Stück gefahren bin; ohne Benzo und Co.
Was ich mit diesem "Roman" aussagen will: Ich bin sicherlich kein Einzelfall mit meiner "Erfolgsstory", und ich muss ehrlich sagen: Egoistisch, wie ich bin - und verm. die anderen Einzelfälle auch sind - habe ich gar nicht mehr dran gedacht, wegen dieser Thematik ins Internet zu schauen, weil es mich nicht mehr so betroffen hat. Dies erklärt vielleicht, warum es relativ wenig veröffentl. Erfolgsstories gibt. Ich klopfe drei Mal auf Holz, dass ich so eine schlimme Periode nicht mehr erleben muss und wünsche allen anderen "Angstpatienten" (egal in welcher brutalen Ausprägung), die zweifeln, was AD betrifft Mut, durchzuhalten, wenn sie eine solche Therapie angehen und will noch sagen, dass bei mir pers. der Benzo-Entzug nichts von einem Suchtgift-Entzug hatte und ich das Glück habe, einen Psychiater zu haben, der mir zutraut, dass ich so selbstverantw. bin, selbst mit meinem Medis umzugehen. (Nehme selbst heute noch unregelm. untersch. Dosen Benzo, oder Schlafmittel und mein Psychiater hat damit KEIN problem; aber das - muss ich zugeben - eigtl. oft nur, weil ich es von früher so gewohnt war... Wirklich brauchen tue ich dergleichen nicht mehr, wenn ich zu mir selbst ganz ehrlich bin...).
Eins noch: Ich würde es als Angstpatient auf jeden Fall vermeiden, bspw. in einer "Anstalt", wie z.b. der Chr. Doppler Klinik, meine Ängste zu kurieren versuchen; denn dort - ich darf das jetzt so behaupten, wird auch der gesundeste Mensch vor lauter Stümperei, Bequemlichkeit und Inkompetenz "verrückt". Ebenso Hände weg von schulmeisterischen Psychiatern, die noch im finsteren Mittelalter leben und die eigene Meinung über jede andere stellen: Solche Ärzte - ob jung oder alt (und diese "Exemplare" gibt es auch "in jung"; man möchte es nicht glauben...) gehören ausgemustert und machen ihren Beruf vermutlich haupts. der Kohle wegen, und/oder des eigenen sozialen Status. Aber solche sind eigtl. recht leicht - nach wenigen Gesprächen - zu erkennen.

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Lilli1968
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 20:35

Hallo outrun2!

Ich danke dir für deine ehrlichen Worte, ich denke es kann vielen Betroffenen Mut machen, dass es doch noch eine Zukunft gibt ohne diese schlimme Angst, und es auch möglich ist von Tranquiliezern wegzukommen.

Ich muss sagen, ich nehme sie auch gegentlich wenns nicht mehr anders geht, dass ich mich einfach nicht mehr fühle, aber ich bin immer in Panik süchtig zu werden, dabei nehme ich nur Lexotanil 3 mg so 2 mal die Woche, anders ertrage ich es einfach irgendwie, trotz der AD. Es ist weniger geworden, aber eben nicht weg und ich somatisiere sehr viel und wenn man draussen ist und der Kreislauf einfach wegkippt ist das sehr unlustig und man macht dann Vermeidungsstrategien, aber das ist nix neues für dich...

Lg. Lilli

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outrun2
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Beitrag So., 12.09.2010, 11:25

Lilli1968 hat geschrieben:Hallo outrun2!

Ich danke dir für deine ehrlichen Worte, ich denke es kann vielen Betroffenen Mut machen, dass es doch noch eine Zukunft gibt ohne diese schlimme Angst, und es auch möglich ist von Tranquiliezern wegzukommen.

Ich muss sagen, ich nehme sie auch gegentlich wenns nicht mehr anders geht, dass ich mich einfach nicht mehr fühle, aber ich bin immer in Panik süchtig zu werden, dabei nehme ich nur Lexotanil 3 mg so 2 mal die Woche, anders ertrage ich es einfach irgendwie, trotz der AD. Es ist weniger geworden, aber eben nicht weg und ich somatisiere sehr viel und wenn man draussen ist und der Kreislauf einfach wegkippt ist das sehr unlustig und man macht dann Vermeidungsstrategien, aber das ist nix neues für dich...

Lg. Lilli
hi lilli!

hmmm; die angst vor der einnahme von benzodiazepinen hat mir mein psychiater folgendermaßen erklärt:
Wenn sie AD und Xanor nehmen, und es sich bei den xanor offensichtlich um eine ritualisierte massnahme handelt, so ist das nicht weiter bedenklich... - X. und andere Benz. "verblöden" einen (nicht direkt; man wird nur ziemlich träge) - dies ist jedoch zum glück nicht irreversibel. Soll heißen: Wenn man mal denkt, einen besch. Tag angehen zu müssen und man vor lauter stress herzklopfen bekommt, ist es okay, wenn man hin und wieder bspw. xanor einnimmt.
ein neurologe mit den titeln dr.med.univ.prof. - ein älterer, sehr feiner mensch, der in salzburg ordiniert, bestätigte dies...
es ist halt wie mit dem alkohol: da gibts hysterische ärzte, die einen jegliche weltl. freude nehmen wollen ("sie sollen keinen einzigen tropfen bier mehr trinken; und das bis zu ihrem lebensende" und dann jene, die meinen: "ich erlaube ihnen, drei tage in der woche bier zu trinken", und vier tage ohne auszukommen."

ciao a tutti!

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Isaac
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Beitrag So., 12.09.2010, 11:52

outrun2 hat geschrieben: es ist halt wie mit dem alkohol: da gibts hysterische ärzte, die einen jegliche weltl. freude nehmen wollen ("sie sollen keinen einzigen tropfen bier mehr trinken; und das bis zu ihrem lebensende" und dann jene, die meinen: "ich erlaube ihnen, drei tage in der woche bier zu trinken", und vier tage ohne auszukommen."
Wenn ein arzt sowas zu einem nicht auf alkohol süchtigen sagt macht es wenig sinn, somit wird der wenig hysterische arzt so aussagen einem alkoholiker gegenüber treffen.
Und damit hat er als arzt, meiner meinung nach, keine existenzberechtigung mehr.
Ich weis, es gibt ärzte die mit so unqualifizierten meinungen um sich schmeißen.
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Lilli1968
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Beitrag So., 12.09.2010, 12:30

Ganz ehrlich Isaac, sowas habe ich aber noch niemals erlebt, denn jeder auch der "lässigste" Arzt, weiss das ein Alkoholkranker keinen Tropfen mehr trinken darf um nicht das Suchtmuster wieder zu aktivieren. Ich glaube da muss man schon differenzieren, es sei denn dem Arzt ist es aus Mangel an Info gar nicht bewusst, das der Mensch ein schweres Alkoholproblem hat.

Lg. Lilli

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Isaac
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Beitrag So., 12.09.2010, 12:36

@ Lilli, es gibt ärzte die entweder zu wenig ahnung von alkoholismus haben (selbst erlebt) oder aus gründen die ich nicht durchschaue bestrebt sind eine "Selbstmanagement-Therapie für Alkoholkranke" zu verkaufen, mit dem endziel kontrolliertes trinken zu ermöglichen.
ich persönlich finde das unverantwortlich
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Lilli1968
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Beitrag So., 12.09.2010, 12:47

@ Isaac: Wenn es so ist, und ein Arzt sich und sein Wissen maßlos überschätzt und sich profilieren will, dann ist es unverantwortlich, da hast du Recht. Hat der Arzt dann ev. auch ein Alk.Problem udn will es sih und anderen Beweisen, dass es nach seiner Methode doch klappen könnte? Keine Unterstellung nur meine Gedanken!

Lg. Lilli

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outrun2
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Beitrag Mo., 13.09.2010, 19:23

ooooh gott... wie haltet ihr es dann mit zahnärzten?
habt ihr je einen z.a. erlebt, der meinte: "sie dürfen kein zuckerhaltiges getränk mehr konsumieren, oder sie müssen STERRRBEN!!!
also ich finde jene psychiater, die meinen, einem nicht-, oder grenzwertigen alkoholiker sämtl. weltl. genüsse versagen zu müssen, ein wenig zu restriktiv. die frage bei solchen ärzten ist dann immer: was trinken die, wenn eine große familiäre sache ansteht..?

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ilse
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Beitrag Mo., 13.09.2010, 20:49


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Isaac
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Beitrag Di., 14.09.2010, 07:23

outrun2 hat geschrieben: also ich finde jene psychiater, die meinen, einem nicht-, oder grenzwertigen alkoholiker sämtl. weltl. genüsse versagen zu müssen, ein wenig zu restriktiv.
warum sollte ein arzt od. psychiater einem nicht-alkoholiker den rat geben gänzlich auf alkohol zu verzichten? macht ja keinen sinn.
bei einem "grenzwertigen" alkoholiker sieht das schon anderst aus, wobei, was ist grenzwertig in dem zusammenhang?
entweder bin ich alkoholiker oder nicht, das hat wenig damit zu tun ob ich es sehen will.
zum thema zurück, ich habe einen xanor entzug hinter mir, xanor hab ich immer nur gegen verschreibung genommen, aber die ärzte waren da nicht immer zimperlich mit der dosis.
der entzug selbst war nicht angenehm, aber ich glaube das ich hierfür nie ein suchtpotential hatte
outrun2 hat geschrieben:sämtl. weltl. genüsse versagen zu müssen,
es soll angeblich noch mehr geben als alkohol und xanor
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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outrun2
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Beitrag Di., 14.09.2010, 14:26

leute, leute!
es geht doch hier nicht um einen interessensstreit für oder wieder alkohol...
ich wollte doch nur schreiben, dass sich jene, die sich, wie ich früher, nur noch am xanor festhalten nicht zusätzlich fertig machen lassen sollten von beiträgen, wie "xanor entzug ist die hölle" usw.
also dergleichen sätze finde ich völlig übertrieben und nicht gerade sinnvoll und ermutigend für einen angstpatienten, von seinem xanor, oder welchem benzo auch immer, weniger zu nehmen, bzw. es zu lassen.

meine botschaft war: ICH PERSÖNLICH kann berichten, dass ein Xanor-Entzug sehr schleichend funktionieren kann; bis man irgendwann merkt: "Hey; ich brauch das Zeug ja gar nicht mehr..." - Bei mir ists halt dadurch so gekommen, weil ich nach zweimaligem anlauf endlich meine antidepr. nicht mehr nach wenigen tagen weggeworfen habe, sondern diese geschluckt habe und ein halbes jahr danach draufgekommen bin: heureka! es hat ja scheinbar doch funktioniert! der "fluch" der ADs liegt darin, dass es viele patienten selbst nach einer woche absetzen, weil sie keinen erwünschten "Schub" erleben, bzw. im Gegenteil: in den ersten Tagen der Einnahme gar noch unruhiger, reizbarer ("ameisenlaufen" spüren), als vor der einnahme derselbigen und dann wieder - weiterhin zu den benz. aller art greifen.

ich wollte nur noch einmal betonen: ich hatte wirklich brutale angst und panikattacken; sieben verschenkte jahre lang. erst sertralin hat mich wieder fast vollständig kuriert; aber auch nur, weil ich es letztendl. brav eingenommen habe, wie's mir der psychiater erklärt hat.
eins noch: natürlich können untersch. ssris untersch. wirkungen haben: der eine verträgt sertralin, der andere nicht. der eine verträgt cipralex, der andere nicht. ich hab z.b. im monat 7 von cipralex zu sertralin ("gladem") gewechselt- und es ging mir noch ein stückchen besser... - aber wie gesagt; es kommt nicht von ungefähr der ausdruck, dass man erst nach einer gew. zeit medikamentös "richtig eingestellt" ist...

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outrun2
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Beitrag Di., 14.09.2010, 14:30

p.s.: finde ilses youtube-link ja auch ganz toll!

in diesem lied geht's um "mother's little helpers"; quasi die beruhigungsmittel für die hausfrau und thematisch des weiteren, wie hoch eigtl. die dunkelziffer ist. ich glaube, es nehmen weit mehr menschen beruhigungsmittel, als in der statistik genannt.
also: schämt euch dessen nicht, ihr betroffenen und habt keine angst vor einem "höllischen" entzug. das stimmt einfach nicht.
und auch die rückkehr in ein großteils tablettenfreies leben ist möglich.
übrigens: dieses lied "mother's little helpers" haben doch bereits die stones vor über 30 jahren gesungen, wenn ich mich nicht irre...
und das auch aus gutem grund...

p.p.s.: neulich hab ich erst erfahren, dass meine oma - seit sie 50 war - täglich valium eingenommen hat. heute ist sie neunzig und völlig klar im kopf...

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