Paroxetin ausschleichen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 16.03.2010, 13:36

Was mir uebrigens aufgefallen ist, Paroxetin verlangsamt die Reaktion, man hat sowas wie eine Egal Einstellung. Als ich noch 20 mg genommen habe, habe ich am Sparringstag nur halbe Tablette genommen, weil ich mit 20 mg tatsaechlich schlechter reagieren konnte, und viel langsamer war, und demenstprechend auf die Zwoelf bekommen (natuerlich nicht hart, war trotzdem aetzend)
Ich moechte nicht mein ganzes Leben, eine personifizierte Schlaftablette sein.
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littlebuddha
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Beitrag Do., 18.03.2010, 05:10

Bounce hat geschrieben:Der Arzt sagt zu ihr: Wenn sie eine Herzerkrankung oder hohen Blutdruck hätten, würden sie doch auch nicht die Tabletten verweigern und denken, ihr Körper müsste das jetzt mit Disziplin und Willenskraft alleine regulieren,
oder?
Die meisten Störungen sind psychisch bedingt, und Psychopharmaka sind kein Allheilmittel, und auch kein Heilmittel gegen irgendwelche spekulativen Hirnbotenstoffwechselerkrankungen. Übrigens sind ganz viele Herzkrankheiten bzw. -störungen durch Stress, emotionale Belastung, Konflikte etc. verursacht. Das sagt der Nobelpreisträger und Kardiologe Bernard Lowen in seinem Buch "Die verlorene Kunst des Heilens", und der wird es wohl wissen.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Oder man kann sie ebenfalls regulieren, in dem man sich nicht mehr so viel aufregt, die Psyche ist auch mit eine Ursache.
Das finde ich gut, sehe ich auch so. Ein bisschen einfach ausgedrückt, aber im Prinzip ist es so. Ich kann wirklich nur allerwärmstens David Servan-Schreibers Buch "Die Neue Medizin der Emotionen. Ängste, Depressionen: Gesund werden ohne Psychopharmaka" empfehlen. Der hat mir viele Denkanstöße gegeben und ich glaube ohne den Weg und die Ideen und Methoden, auf die mich das Buch gebracht hat, wäre ich jetzt schon wieder auf NL! Ich nehme Omega3 und mache EFT, und mein Eindruck ist: Es hilft wunderbar! Auf die Ideen hat mich das Buch gebracht.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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mummy
sporadischer Gast
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Beitrag So., 04.07.2010, 22:11

Hallo,

bin zwar noch nicht dabei Paroxetin/Paroxat auszuschleichen, aber es passt denk ich dennoch hierher:

Ich nehme jetzt seit Anfang Mai Paroxetin/Paroxat. Hab mit 20mg angefangen. Dann auf 40mg erhöht.

Nun ist es mir eigentlich seit einigen Wochen recht gut gegangen. Doch seit ein paar Tagen trübt sich meine Stimmung wieder und mich quält eine starke Übelkeit und absolute Appetitlosigkeit. Auch träume ich sehr schlecht (unter anderem immer wieder davon zu sterben und immer wieder macht sich der Wunsch frei morgens einfach nicht mehr aufzuwachen). Auch hab ich wieder regelmäßig Heulanfälle.
Es fühlt sich ungefähr so an wie vor der Tabletteneinnahme wenn auch nicht genauso intensiv, aber dennoch zuviel um glücklich zu sein.

Als ich dann meine Tabletten abgezählt habe, ist mir aufgefallen dass ich sie in letzter Zeit immer wieder mal vergessen hab. Das ist ein ewiges problem von mir - aus dem Grund hab ich mich auch nie auf die Pille als verhütung verlassen weil ich mich kenn und weiß dass ich tabletten gern mal vergesse.

Nun bin ich ehrlichgesagt ziemlich entdäuscht, da ich eigentlich dachte dass es mir schon so gut geht und ich wollte im September anfangen die Tabletten langsam auszuschleichen.

Ich wünsch mit von ganzem Herzen noch ein Baby und hatte so gehofft dass ich bald wieder ohne AD auskomme.

Sind meine derzeitigen Symptome ein Zeichen dass es durch das wiederholte Vergessen eben einfach zu Nebenwirkungen kommt, oder ein Zeichen dass ich bei weitem noch nicht so weit bin wie ich dachte, sondern meine positive Stimmung und Gefühle auf die Wirkung der Tabletten und nicht auf mein tatsächliches Befinden zurückzuführen sind.

Ich lese hier ständig von leuten die die Tabletten über jahre, ja teilweise für immer nehmen müssen.

Aber ich wünsche mir doch sooooo sehr noch ein baby - warum steh ich mir da selbst so sehr im weg???

Ich bitte all jene die sich da besser auskennen als ich um Antworten.

Am MI bin ich wieder beim Psychater und ich werd auch mit ihm drüber reden, wobei ich eh selber weiß dass ICH dran schuld bin weil ich die tabletten sobalds mir gut geht immer mal wieder vergesse.

Lg mummy

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Kimberly
Helferlein
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Beitrag Mo., 05.07.2010, 07:12

Hallo Mummy,

deine Stimmungsschwankungen kommen ziemlich sicher daher, weil du vergessen hast, Paroxetin regelmässig zu nehmen. Paroxetin ist ein Teufelszeug und ich bin sehr verwundert, dass dein Psychiater es dir überhaupt verschrieben hat. Nach meinen Erkenntnisse wird dieses Medikament nicht mehr verordnet, da allgemein bekannt ist, wie schädlich es ist und vor allem wie schwer es ist es abzusetzen.

Du nimmst es erst seit Mai, an deiner Stelle würde ich ganz schnell versuchen es auszuschleichen. Zur Not lass dir für den Übergang ein Ersatzmedikament verordnen, welches nicht so abhängig macht.

Leider gibt es immer noch Psychiater die daran nicht glauben und meinen die Patienten wären einfach zu instabil. Kopfschüttel..........schau dir mal die ganzen Erfahrungsberichte im Net an, die können sich das nicht alles ausgedacht haben.

Ich selber nehme dieses Zeug seit 8 Jahren, bin auf 10mg runter, aber weiteres Absetzen gelingt mir nicht, aufgrund der Absetzreaktion. Mich ärgert es gewaltig und ich werde nach einer Lösung suchen, da jetzt auch noch bekannt ist, dass Paroxetin das Brustkrebsrisiko um das 7fache erhöht.......

Ich kann dir nur raten, ganz schnell weg mit dem Zeug. Wenn dein Psychiater das anders sieht, dann such dir schnell einen neuen....

Viel Erfolg
Kim

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Sabine333
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 20.09.2012, 12:35

Hallo, ich bin neu hier und suche mit meinem aktuellen Problem, des Ausschleichens des Paroxetins hier etwas Hilfe.
Ich nehme dieses Mittel seit knapp 10 Jahren. Mir ging es damit immer recht gut, außer wenn ich es mal vergessen hatte, setzten sofort Absetzsmptome ein, wie sogenannte Zaps (elektrische Schläge im Kopf) bei Blickrichtungsänderung. Das war aber gegen das, was ich im Moment durchmache wirklich nicht der Rede wert.
Als ich nun auch noch hier im Forum gelesen habe, dass Paroxitin das Brustkrebsrisiko um das 7-fache erhöht, war ich schockiert. Ich selbst habe seit 1,5 Jahren Brustkrebs. Mein Neurologe hat mich leider davon nie informiert und hat auch, als ich ihm diese Hiobsbotschaft überbrachte, nur gemeint, ich soll meine Tabletten schön weiternehmen.
Auch mein Onkologe (Krebsspezialist) wusste von Anfang an, dass ich diese Tabletten nehme. Leider war er über Wechselwirkung mit anderen Mitteln nicht informiert und machte nach OP und Chemo eine Antihormontherapie mit Tamoxifen bei mir. Diese konnte durch das Paroxetin nicht wirken, wie ich nun herausfand und der momentane Stand der Dinge ist, dass ich Lebermetastasen entwickelt habe.
So, dies nur zur Vorgeschichte, damit man versteht, warum ich dieses Paroxitin auch auf jeden Fall loswerden möchte. Ich habe nun seit 5 Tagen kein Paroxetin mehr genommen und es wird immer schwieriger mit den Absetzsymptomen fertig zu werden. Angstzustände, die ich früher hatte, sind aber nicht wieder aufgetreten.
Ich möchte gern wissen, wie lange diese Absetzsymptome dauern können, wenn man dieses Medi nicht ausschleicht, sondern wie ich, aprupt absetzt.
Bitte keine gutgemeinten Ratschläge wie: Ich soll das Medi ausschleichen. Dies kommt für mich nicht infrage, da ich der Meinung bin, irgendwann muss sich der Körper ja wieder normalisieren. Die Frage ist nur, wie lange das dauert.
Vielen Dank und beste Grüße
Sabine


Sabine333
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Beitrag So., 23.09.2012, 06:01

Hallo,
da mir hier noch niemand geantwortet hat, möchte ich schreiben, wie es mir geht.
Bin jetzt genau 7 Tage von der Droge weg und das Absetzsyndrom verschwindet allmählich. Die Zaps sind kaum noch da, außer wenn ich müde bin, werden sie stärker.
Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, ich kann wieder richtig fühlen. Wow, nicht nur negative Gefühle, sondern auch schöne Gefühle dringen wieder zu mir durch. Mit den negativen Gefühlen muss ich allerdings lernen umzugehen. Die hatte ich die letzten 10 Jahre nur so selten und so abgedämpft, dass sie kaum belastet haben. Aber negative Gefühle gehören nunmal auch zum Leben.
Mal sehen, wie es weitergeht. Werde wieder berichten.
Sabine

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power
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Beitrag Sa., 06.09.2014, 12:04

Hallo liebes Forum!

Ich moechte diese Diskussion wieder ein wenig aufleben lassen. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der gerade auch dabei ist, Paroxetin auszuschleichen?!

Ich nehm Paroxetin seit 2004 (Depressionen, PAs, Zwaenge). Hab in der Zwischenzeit mehrere Jahre Therapie hinter mir und im Grunde, komme ich recht gut zu recht. Mehrmalige Versuche, das Medi abzusetzen scheiterten bisher.

Da ich langsam aber sicher an Familienplanung denke, moechte ich weg vom Paroxetin. Ausserdem habe ich gemerkt, dass ich mich schon laengere Zeit nicht mehr richtig wohl gefuehlt habe mit dem Medi. Als passe es einfach nicht mehr.

Gut, also habe ich mit meinen Arzt ueber den Ausschleichprozess gesprochen. Start: Mai 2014: 10mg!

Ich wechselte dann auf die Suspension Seroxat: 1. Reduktion auf Anraten meines Arztes--> 8mg (sind 4ml). Da es doch ein recht grosser Reduktionsschritt war, bin ich 6 Wochen auf dem Niveau geblieben. Dann alle 2 Wochen je 10% reduziert von der letzten Menge.

Ich fuehre ein Absetztagebuch. Die ersten 6 Wochen war eig. recht ok, bis auf den Blutdruck, der im Keller war! Aber das konnte ich irgendwie handeln.
Zwischendurch wechselten sich abnorme Traeume, Unruhe, Schlaefrigkeit, Verdauungsprobs, etc ab...aber es war ok.

Nun seit ich auf 2ml (=4mg) bin wurde es eher ungemuetlich: Von extremer Muedigkeit ueber nicht schlafen koennen, abnorme Traeume, Unruhe, extreme Empfindlichkeit was Geraeusche angeht, auch eigenartige Koerperempfindungen, Kopfweh, das Gefuehl nicht da zu sein. Weiters Konzentrationsschwierigkeiten, keine Entscheidungen treffen zu koennen, das Gefuehl der Kraftlosigkeit, komisches Gefuehl im Mund (metallisch?)...
Wenn mans auf den Punkt bringt: Eig fuehle ich mich kraenklich, nur dass noch ein paar Dinge hinzukommen. Ach ja, und so eine allgemeine Egalstimmung hat sich nun eingeschlichen gepaart mit Weinerlichkeit und einer duennen Haut!

Ich war bereits auf 1,6ml (=3,2mg), musste jedoch wieder hoch gehen auf 2ml...ich konnte mich in der Arbeit einfach nicht mehr konzentrieren. Das war furchtbar. Vollzeit arbeiten neben dem Ausschleichprozess macht die ganze Geschichte nicht einfacher, aber ich kann mich nicht einfach 3 Monate od so krankschreiben lassen.

Ich werde demnaechst wieder einen Termin mit meinem Arzt machen und das besprechen. Es aergert mich einfach so!!! So gut es mir geholfen hat, so teuflich ist das DING wieder loszuwerden und ehrlich gesagt, die meisten (ich wage zu behaupten, so gut wie alle) Aerzte haben keinen blassen Schimmer davon!

Ich bin gespannt, ob ich es durchziehe od. ob ich irgendwann das Handtuch werfe und irgendwann einen naechsten Versuch starte! Ehrlich gesagt fuehl ich mich ab und an wie ein Junkie und das ist wirklich kein schoenes Gefuehl!

Wuerde mich freuen, wenn es weitere Erfahrungsberichte gaebe!

LG Power
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luciabava
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Beitrag So., 07.09.2014, 15:16

Hallo power,
zu paroxat kann ich leider wenig sagen, habe es nur vor Jahren mal kurzzeitig genommen, bevor ich auf ein anderes AD umgestiegen bin. Aber beim Thema "Absetzen" bin ich auch seit Jahren dran und wollte dir nur sagen, dass ich weiß, wie viel Kraft es kostet und wie schlimm "Rückschläge" dabei sein können.

Für mich wurde gerade in den letzten Monaten (ich nehme nun seit Jahren Trimipramin sowie bis vor kurzem Lyrica wegen Depression und Angst) der Gedanke, auf die Medis dauerhaft angewiesen zu sein, schlimmer und schlimmer. Ich habe mir dann gesagt, diese Gedanken sind eigentlich noch schlimmer als die Symptome, gegen die ich die Medis verschrieben bekomme. Aber sicher war ich mir nicht, wie auch, wenn ich schon so lange nicht mehr ohne Medis war und gar nicht weiß, wie es ohne ist?

Dann habe ich es einfach versucht und Lyrica abgesetzt. Ich habe mir gesagt, ok, ich setze nicht gleich beide ab, sondern nur eins der beiden Medikamente, damit ich so ein wenig Druck (Sorge, wie es nach dem Absetzen läuft und ob ich wieder anfangen muss) rausnehmen kann. Ich werde einen Monat ganz ohne durchhalten und schauen wie es läuft und ich "darf" danach auch wieder anfangen, wenns gar nicht geht.
Mit dieser Strategie bin ich rückblickend sehr gut gefahren, ich bin jetzt über 2 Monate ohne Lyrica und es läuft prima! Ich habe überhaupt kein Bedürfnis, wieder anzufangen.

In den ersten 1-2 Wochen ganz ohne, nach schrittweisem, aber doch recht schnellem Runterdosieren, hatte ich schon Probleme und es war unangenehm (Bauchschmerzen, Unruhe, Abgeschlagenheit, dann verkürzte sich auch plötzlich mein Zyklus über 1 Woche), aber es war ok, weil ich mir immer gesagt hab, ok, ist grad doof, aber ich warte mal ab, 1 Monat ist ja nicht lang, wenn es ganz mies laufen sollte.

Mit dieser Strategie, so hoffe ich, wird es auch funktionieren, wenn ich dann doch mal Trimipramin absetzen möchte - da habe ich momentan noch Bedenken, wie das laufen würde, da ich auch unter Schlafstörungen leide ... aber ich hoffe, wenn diese ersten Wochen nach dem Absetzen, dich sich echt fies anfühlen können, überstanden sind, wird es hier auch leichter und leichter werden! Vielleicht wird es ja bei dir auch?

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power
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Beitrag Mo., 08.09.2014, 06:33

Danke Luciabava fuer deine Antwort!
Seit gestern bin ich wieder ein wenig zuversichtlicher. Seit ich wieder auf 2ml bin, sin ddie groessten Nebenwirkungen weg. Jetzt lass ich das mal so ein paar Tage und versuche dann wieder runterzudosieren. Und in der Zwischenzeit werde ich mal wieder einen Termin bei meinem Arzt machen.
Leidiges Thema...

Dein Ansatz, zuerst ein Medi und dann das zweite find ich gut! Step by step quasi! Ich habe in den ersten 3 Jahren auch noch Trittico dazu genommen, hauptsaechlich zum Schlafen. Da hatte ich auch ein wenig Probleme, aber lange nicht so wie jetzt mit dem Paroxetin. Ich denke, damals war es auch mehr mein Kopf, der mir im Weg stand...

Kraft kostet es allemal!!! Es ist wahnsinnig anstrengend, v.a. wenn man arbeiten muss! Aber ja, Herausforderung angenommen!
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power
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 17:12

Bin wieder auf 2,5ml. Musste leider wieder erhoehen, nachdem mich die ganze Woche Panikattacken auf Trab gehalten hatten. Ich schaetze, es liegt am Job...zu viel Stress!
Mal schaun, wie es nun mit 2,5ml geht. Hoffe, dass ich ruhiger werde und dann sobald ich mich wieder stark und sicher genug fuehle, dann wieder langsam versuche weiter auszuschleichen. Wahrscheinlich muss ich es noch langsamer angehen!

Geduld...
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luciabava
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 18:43

Hallo power, ja, Geduld ist sicher das Stichwort. Und nicht so enttäuscht über die "Niederlage" zu sein ... Aber natürlich ist das sehr schwer ...
Vielleicht brauchst du auch noch mehr Strategien an der Hand, um den Stress auf eine neue Weise auszugleichen?
Vielleicht hilft es, wenn du dir sagst, die Symptome wie die PA sind ein Alarmsignal, das dir zeigt, dass du langsamer machen musst, im Job z.B. Wie wäre es außerdem mit Sport, Yoga, Spaziergängen in der Natur? Oder etwas Ähnliches ... ich finde es auch hilfreich, wenn ich mir sage, ich habe doch noch jede Menge Zeit, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder runterzudosieren. Es drängt mich ja niemand.

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power
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Beitrag So., 14.09.2014, 09:12

Ja, es fuehlt sich teilweise an wie eine Niederlage. Aber ich versuch mich nicht darauf zu versteifen.
Ich hab eigentlich sehr viel Sport gemacht bis vor ein paar Wochen, mehrmals laufen/Woche und 1x Yoga. Ab einem gewissen Level (ich glaub es war bei 3ml) war das Laufen nur mehr eine Qual. Auf einmal hatte ich das Gefühl, ich krieg viel weniger Luft und mein Brustkorb fühlte sich so komisch eingeengt?! Ich lief auch viel langsamer...das machte im Endeffekt keinen großen Spaß, sodass ich in den letzten Wochen kaum laufen gegangen bin! :( Yoga fängt hoffentlich wieder im Oktober an...
Ich bin diejenige, die drängt... ich steh mir da oft selbst am meisten imWeg! Kennst das?
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luciabava
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Beitrag So., 14.09.2014, 12:52

power hat geschrieben:Ja, es fuehlt sich teilweise an wie eine Niederlage. .....
Ich bin diejenige, die drängt... ich steh mir da oft selbst am meisten imWeg! Kennst das?
Na klar kenne ich das! Genau das ist es ja, dieses Ding mit dem Perfektionismus, mit dem Leistungsdenken ... ich denke, das ist so stark, das "kneift" eben bei allem ... es sorgt dafür, dass man sich im Job tendenziell eher übernimmt, es sorgt dafür dass man denkt "ich MUSS es jetzt endlich mal schaffen mit dem Absetzen, sonst ..." und es ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, weshalb man überhaupt Medikamente nehmen muss, um im Alltag zu bestehen (solange man nicht in einer akuten schweren Depri hängt, da ist die Frage "Medikamente oder nicht" sicher anders zu beantworten). Ich hoffe, es ist verständlich, wie ich das meine - kann es gerade nicht besser ausdrücken. Ach ja, Perfektionismus Es ist doch auch irgendwo verständlich, dass eine Panikattacke kommt, wenn man ständig das Gefühl hat, sich selbst nicht zu genügen. Immer dieses MUSS ...

Dass du schon soviel Sport machst, finde ich schön. Aber kennst du das auch: sogar da, wo man sich eigentlich nur Gutes tun möchte, arbeitet man auch wieder gegen sich selbst? Also man "zwingt" sich beim Yoga in eine schwere Übung rein, die man viel sanfter und vorsichtiger machen könnte - oder man joggt weiter, auch wenn die Luft wegbleibt ... ich finde es immer wieder interessant, wenn ich das an mir bemerke. Und versuche dann auch mal bewusst, langsamer zu machen ...

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power
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Beitrag So., 14.09.2014, 17:12

Es hat bei mir weniger mit Perfektionismus zu tun als damit, dass ich von klein auf an sehr hohe Ansprueche an mich stelle! Ich war immer schon eine "Beisserin", was prinzipiell eine positive Eigenschaft ist, allerdings steht man sich eben auch oft selber im Weg, indem man sich immer wieder zu Dingen versucht zu zwingen, die offensichtlich in dem Moment einfach nicht gehen! Das mischt sich dann mit meiner zwaenglichen Persoenlichkeitsstruktur und das Chaos ist perfekt!
Immer mit dem Kopf durch die Wand!
luciabava hat geschrieben:Es ist doch auch irgendwo verständlich, dass eine Panikattacke kommt, wenn man ständig das Gefühl hat, sich selbst nicht zu genügen
Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu! Hinzu kommen dann noch Gedanken wie "Das darf doch nicht sein! oder...Wie kann ich so was nur denken!" --> PANIK! Theoretisch weiss mein liebes Hirn ja schon viel wie mein ICH so tickt, aber praktisch happerts halt immer noch an der Umsetzung!
luciabava hat geschrieben:sogar da, wo man sich eigentlich nur Gutes tun möchte, arbeitet man auch wieder gegen sich selbst?
jaja...same same! So sind wir halt...Ziel ist es langfristig, diese Mechanismen zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern, denn auf Dauer kann das nicht gesund sein! Sieht man ja...
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!


luciabava
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 14:17

Hallo power, wie läuft es bei dir inzwischen mit dem Absetzen?
Ich musste mein Medi gerade wieder etwas höher dosieren. Ich war von ca. 50 schon runter auf ca. 35 mg, so über 2-3 Wochen, aber in der letzten Zeit bekam ich ganz üble Angstzustände, bin eh schon gestresst und hatte wieder mit Schlafproblemen zu kämpfen. Es ist furchtbar momentan. Vor allem, weil ich diese fiesen Angst- und Panikgefühle in der Form schon seit Jahren nicht mehr hatte. Auch das macht mir sehr zu schaffen und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl noch mehr Geduld mit mir haben muss. Ich muss mir wohl noch mehr Zeit geben, nachdem ich das 1. Medi nun abgesetzt habe - mit dem 2. geht es jetzt eben einfach nicht ... aus welchen Gründen auch immer.
Ich hoffe, bei dir läuft es besser!

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