Letterlove hat geschrieben: ↑Mi., 23.12.2020, 20:20
Nach wie vor trifft es viel zu viele Alte und Arme.
Da muss man sich schon wirklich arg beherrschen, nicht auf die Argumente zu hören, die manche bringen, dass die Welt gerade "aussortiert" wird.
Oder am besten noch Sprüche, wie
"Survival of the fittest!" Da platzt einem echt der Kragen. Leider, so zumindest meine Wahrnehmung, verlieren Menschen mit zunehmenden Alter an Bedeutung für die Gesellschaft. Sie werden oft schon aussortiert, bevor sie sterben. Ich habe mittlerweile einige, sehr liebe ältere, herzensgute Menschen kennengelernt und mir bricht es das Herz, wenn ich so etwas höre.
Und dann gibt es natürlich auch verbitterte "Alte", aber wenn man sich mal in deren Lage versetzt: im Altenheim sitzend (gewohnte Wohnumgebung weg), Familie kommt vielleicht auch nur alle Jubeljahre vorbei, Pfleger überlastet, der Körper verliert immer weiter an Funktion, Bewegung schmerzt vielleicht oder andere Krankheiten verschlechtern den Allgemeinzustand erheblich, wartet man auf was? Den Tod! Ist doch klar, dass da einige ihre Lust am restlichen Leben verlieren und nicht jeder kann in solch einer Situation (s)eine positive Einstellung bewahren.
Was solche Sprücheklopfer ebenfalls vergessen: hey, man bleibt nicht immer jung und knackig. Der Körper zerfällt irgendwann, niemand kann die Zeit aufhalten. Wir werden alle mal alt! Und nur weil man alt und/oder krank ist, bedeutet das doch nicht, dass man auf seinen letzten Tagen noch schwer erkranken und auf der Intensivstation vor sich hinvegetieren möchte! Die meisten Menschen wünschen sich einen friedlichen Tod, egal, wann er dann tatsächlich auch eintritt.