Von Zuhause ausziehen während Inflation

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sebi
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Beitrag So., 28.05.2023, 10:59

Ich kann die Worte von chrysokoll nur doppelt und dreifach unzerstreichen!
Deine Eltern manipulieren dich! Es sind i h r e Ängste und Befürchtungen, die allerdings durch nichts belegbar sind. Sie wollen dich dadurch nur bei der Stange halten.
Ich selber wohne seit an die 40 Jahren in einer Stadt zur Miete. Mit manchen Mietern plaudert man ein paar Worte, mit manchen nicht. Manche kennt man näher, manche nicht. D u entscheidest, wie viel Kontakt du möchtest.
Meine Tochter ist während ihres Studiums in eine Mietwohnung gezogen. Sie hat neben dem Studium gearbeitet und sich die kleine Zweizimmerwohnung finanziell leisten können, und das in einer Stadt mit den zweithöchsten Mieten des Landes.
Freilich habe ich anfangs geschluckt: Jetzt schon? Muss das sein? Usw.
Und es war gut und wichtig und ich bin froh, dass sie das durchgezogen hat.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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münchnerkindl
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Beitrag So., 28.05.2023, 11:37

Die Frage ist doch nicht die Inflation. Die Frage ist, kannst du es dir mit deinen Einkünften grundlegend finanziell leisten oder nicht. Wenn du diese Frage mit JA beantworten kannst dann kannst du anfangen auf die Suche nach einer Immobilie zu gehen die in dein Budget passt.

Selbst wenn deine Eltern gebrechlich oder pflegebedürftig wären wäre das kein Grund dort zu wohnen.

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Nutriaa
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Beitrag So., 28.05.2023, 16:10

Ich habe nur seit längerem das Gefühl, zuhause nur ausgenutzt zu werden.
Und dein Gefühl gibt dir recht, da deine Eltern zum Teil auf deine Kosten leben. Zudem gehen sie respektlos mit dir um und wissen ganz genau, welche Knöpfe sie bei dir drücken müssen, damit du in einem Angst-Zustand bleibst.

Und nein, du bist kein A.....-Kind, wenn du ausziehst und dich auf die eigenen Beine stellst. Wenn dem so wäre, dann wären alle selbstständigen Menschen A...-Kinder, aber so funktioniert das Leben nicht. Deine Eltern sind erwachsen, alt genug und zudem zu zweit, um sich zu überlegen, wie sie ihr Leben gestalten wollen, das hat nichts mit dir zu tun.

Und für 1500 € solltest du locker eine Unterkunft finden können.

Deiner neuen Wohnsituation angemessen könntest du dir entsprechend selbst Haustiere halten, müssen ja keine Hunde sein. 2 Meerschweinchen wären vielleicht auch ok.

Wie auch immer: Fakt ist, dass du eine günstigere Bleibe finden musst, sonst bleibt dir womöglich kaum etwas zum Ansparen für spätere Pläne.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound

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Sydney-b
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Beitrag So., 28.05.2023, 18:29

Deine Eltern haben wahrscheinlich bis in ihr junges Erwachsenenleben auch zuhause bei ihren Eltern (deinen Großeltern) gelebt.
Irgendwann sind sie aber ausgezogen, haben geheiratet und dich bekommen.
Sie haben das geschafft, warum solltest du es dann nicht schaffen?

Was hat die Miete mit der Inflation zu tun?
Du bekommst den Mietpreis doch mitgeteilt.

Wie wäre es am Anfang mit einer schnuckeligen kleinen Mietwohnung?
Oder möchtest du Zuhause bleiben, bis deine beiden Elternteile versterben?
Weil du sie sonst im Stich lassen könntest oder ein A…lochkind wärst?

Deine Eltern haben dich doch nicht in die Welt gesetzt, dass du sie bis zu deren Ableben alimentierst.
Sie werden damit zurechtkommen, wenn du nichts mehr bezahlst.
Es gab schließlich auch mal eine Zeit im Leben deiner Eltern, da hast du noch nichts bezahlt, weil du kein Einkommen hattest.
Deshalb werden sie diesen Schritt meistern, sie werden sich notgedrungen umstellen müssen.

Fang doch klein an.
Im Internet gibt es extra Portale für Mietwohnungen in deiner Umgebung.
Guck die dir täglich an…damit du ein Gefühl für diese neue Möglichkeit bekommst.
Außerdem kannst du dann feststellen und vergleichen, wie hoch die Mietpreise sind, was so an Nebenkosten verlangt wird, in welchem Wohngebiet die jeweilige Wohnung ist…
Das macht tatsächlich riesigen Spaß. :lol:

Du bist doch in Therapie?
Dort kannst du dir doch prima Unterstützung holen.

Oder ist es vielleicht so, dass du selber Gründe suchst, um ja nicht auszuziehen?
Du zwar den Wunsch dazu hegst, dich aber gleichzeitig selber boykottierst?

Möchtest du mal Familie haben?

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sebi
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Beitrag So., 28.05.2023, 18:58

Ich habe mich auch gefragt, ob es dir nicht ganz gelegen kommt, dass deine Eltern dich an der Stange halten, denn so musst du dich deinen Ängsten nicht real stellen. Bitte, dies nicht als Kritik verstehen, sondern als Forschungsgedanke.
Mut ohne Angst gibt es nicht.
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wildeskeks
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Beitrag Di., 30.05.2023, 22:57

Sydney-b hat geschrieben: So., 28.05.2023, 18:29 Was hat die Miete mit der Inflation zu tun?
Du bekommst den Mietpreis doch mitgeteilt.
Da kommen so Sätze wie „wenn das weiter steigt, dann hocken bald alle auf der Straße, weil sie sich nicht einmal mehr was zu (fr)essen leisten können“ und das macht mir Angst. Selbst wenn ich weiß, dass ich kein schlechtes Gehalt habe, aber ich merke auch langsam, in welcher Angstspirale ich da offenbar hocke …
Sydney-b hat geschrieben: So., 28.05.2023, 18:29 Du bist doch in Therapie?
Dort kannst du dir doch prima Unterstützung holen.
Das stimmt zwar, aber sie hilft mir im Moment leider wenig, da ich an ihr zweifle, weil ich mich nicht ernst genommen fühle, auch in dem Thema nicht.
Sydney-b hat geschrieben: So., 28.05.2023, 18:29 Oder ist es vielleicht so, dass du selber Gründe suchst, um ja nicht auszuziehen?
Du zwar den Wunsch dazu hegst, dich aber gleichzeitig selber boykottierst?

Möchtest du mal Familie haben?
Das ist eine interessante Frage. Ich weiß, was ich mir erhoffe vom Auszug, was ich mir vom Leben und mir selbst erwarte. Ich möchte Freiheit, eine stabile Beziehung. Evtl. auch Familie/Kinder, wobei ich mir den Gedanken altuell nicht erlaube. Aber ich weiß, dass ich das alles wirklich will. Nur ich fühle jedes Mal so eine lähmende Angst. Daraufhin gehe ich das rational an, such ich mir eine Wohnung, wo ich denke, dass sie mir gefallen würde, rechne alles Daumen mal Pi aus, was werde ich wohl brauchen, etwas „Spazi“ dazu, und und und … also alles, um mir selbst Sicherheit zu geben. Aber dann kommen meine Eltern daher, dass ich sie im Stich lasse, was für ein Mensch ich bin, Liebesentzug in Form von Ignorieren und Ausgrenzen, wenn ich nicht mache, was verlangt wird. Und Freunde habe ich leider wegen meines manipulativen Ex nicht mehr. Der hat dafür gesorgt, dass ich nur Freunde habe, die er kontrollieren konnte. Meine Depressionen setzen dem oftmals auch noch gerne einen drauf.
Ich will ja und ich weiß, dass ich muss, aber die Angst lähmt mich so sehr, dass ich nach so einem „Angstanfall“ am nächsten Tag total emotionslos und gefühlskalt bin - also komplett apathisch. Das legt sich ein paar Tage später wieder. Ich habe meiner Therapeutin davon erzählt, aber sie meinte nur „Angst ist ja normal“. Ich denke, meine Angst ist nicht mehr normal, zumindest glaube ich nicht, dass dieses Maß an Angst für andere Menschen nachvollziehbar ist. Leider bekomme ich von ihr nur den Eindruck „du weißt ja eh um deine Muster/Gedanken/Probleme, warum änderst du nichts?“ - das ist der Grund, warum ich in Therapie ging. Ich KANN nicht, auch wenn ich noch so sehr will. Ich bin innerlich so blockiert, dass ich immer mehr körperliche Symptome bekomme, je weiter ich (mit aller Gewalt) über diese Grenze gehe. Und das sie das nicht sieht, gibt mir noch mehr Gefühl von Einsamkeit, also alleine damit zu sein. Offenbar macht es da bei jedem „Klick“, nur nicht bei mir und ich stell mich total an. Bin wohl unbelehr- und untherapierbar. Zumindest komme ich mir so vor. Und je mehr mit dieses Gefängnis bewusst wird, desto mehr verlier ich die Kraft, weiter zu machen. Das raubt mir langsam aber sicher den Lebenswillen. Und dabei weiß ich doch, dass ein Auszug mal ein Ausweg aus der Hölle wäre …

und ich entschuldige mich für die deprimierende Stimmung im Text - meine Depression schlägt heute wieder sehr brutal zu.
Misstrauen ist die schwarze Sucht der Seele, welche oft ins Totenreich der Lebenden führt.

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sebi
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Beitrag Mi., 31.05.2023, 08:53

@wildeskeks,
willst du denn so gar keine neuen Erfahrungen machen? Ich kenne deine Geschichte nicht, aber es gibt ja mehr Menschen auf diesem Planeten, als deine Eltern, deine vom Ex-Freund manipulierten Ex-Freunde ect. Geh hinaus und offen auf Begegnungen zu und vlt entwickelt sich da und dort auch Freundschaft.
Willst du dein Leben von deinen Ängsten bestimmen bestimmen und einschränken lassen? Ja, es macht erstmal Angst, wenn man Neues, Unbekanntes, noch Fremdes ausprobiert und vlt erlebt man auch die eine oder andere Enttäuschung. Aber wie könnte man seine Kraft, seine Selbstwirksamkeit, seine Selbstermächtigung anders spüren und erfahren, als durch ausloten der Grenzen. Lerne von Kindern: sie fallen hin, sie stürzen, sie verletzen sich ... und stehen immer wieder auf und üben und üben (sitzen, steheb, gehen, laufen ...). Erst sagst du mit Angst "nein", wenn du etwas nicht möchtest und glaub mir (aus meiner Erfahrung), von mal zu mal wird dieses "NEIN" angstbefreiter.
Wenn ich dich so lese, so steigt in mir das Bild von einem 8000er auf, den du so gerne besteigen möchtest. Aber anstatt einen Schritt vor den anderen zu setzen, siehst du wie gelähmt nur zum Gipfel, der unerreichbar scheint.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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sebi
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Beitrag Mi., 31.05.2023, 11:17

"Ich KANN nicht, auch wenn ich noch so sehr will. Ich bin innerlich so blockiert, dass ich immer mehr körperliche Symptome bekomme."
Dein Körper gibt dir bereits eindeutige Signale.
Vlt magst ja deinen obigen Glaubensatz: "ich KANN nicht, auch wenn ich noch so sehr will" um ein kleines Wort erweitern und wie folgt formulieren: " Ich kann NOCH nicht und ich will es". Und spüre mal nach, wie diese minimalen Ausdrucksformen sich im körperlichen Empfinden unterscheiden. Welche Aussage engt ein, macht starr und welche macht weit, offen und bereit?
Streiche alle Konjunktive aus deinem Wortschatz und ersetze "aber" durch "und". Du wirst merken, welch herausfordernde Übung das ist. Es braucht ganz viel Aufmerksamkeit und Wachheit dafür. Der erste mögliche Schritt auf d e i n e n 8000er.
Wenig verwunderlich, dass du immer depressiver wirst. Deine Energie ist blockiert und du bist von Energieräubern, in Person der Eltern, umgeben.
Und noch einen Gedanken gebe ich dir mit auf den Weg. Dadurch, dass du dich klein machst, die Ängste und unwahren Glaubenssätze deiner Eltern übernimmst, verhinderst du, dass sich deine Eltern weiter-entwickeln können. Für die Eltern ist es bequem, dein schlechtes Gewissen zu füttern,keine Frage. Das ist die eine Seite. Die andere, dadurch bleiben sie in ihrer Entwucklung stehen. Alles hängt halt mit allem zusammen.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 31.05.2023, 11:55

Ich KANN nicht, auch wenn ich noch so sehr will. Ich bin innerlich so blockiert, dass ich immer mehr körperliche Symptome bekomme, je weiter ich (mit aller Gewalt) über diese Grenze gehe.
[/quote]

Was würde dir helfen damit du "kannst" ?
was müsste passieren?

Deine Eltern werden sich nicht ändern, hier läufst du gegen Windmühlen, sie können einem eigentlich leid tun: Die sind selber von Angst getrieben, boshaft, voller Vorurteile.

Du hast ja sehr viel geschafft in deinem Leben, dich vom manipulativen Freund getrennt, einen guten Beruf ergriffen. Du hattest Freunde. Kannst du an alte Freundschaften wieder anknüpfen? Neue entstehen lassen?

Ich kann dich nur ermuntern irgendwie aus diesen ewig gleichen Schleifen und aus dem destruktiven "ich kann nicht" auszusteigen.

Mir hilft es oft auch mir vorzustellen wie ich in einem, fünf, zehn Jahren lebe.
Willst du in zehn Jahren, mit Anfang 40, noch daheim bei den Eltern im Kinderzimmer hocken? Ohne Freunde, ohne Partner, ohne Kind, ohne eigene Wohnung, ohne ein echtes Leben? Ich bin mir sehr sicher das willst du nicht.

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sebi
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Beitrag Mi., 31.05.2023, 12:26

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 31.05.2023, 11:55 Willst du in zehn Jahren, mit Anfang 40, noch daheim bei den Eltern im Kinderzimmer hocken? Ohne Freunde, ohne Partner, ohne Kind, ohne eigene Wohnung, ohne ein echtes Leben?
Um dir @wildeskeks die manipulative Art deiner Eltern nochmal plastisch vor Augen zu führen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als meine Kinder in ihrem selbstbestimmten Leben begleiten zu dürfen. Sie sind ausgezogen, leben in Partnerschaft und haben Kinder. Ich hab mein Leben, sie haben ihres und gemeinsamen geniessen wir manche Zeit zusammen.
Eine grausige Vorstellung für mich: Die Kinder hocken mit 40 noch in ihren Kinderzimmern.
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wildeskeks
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Beitrag Do., 01.06.2023, 19:46

sebi hat geschrieben: Mi., 31.05.2023, 08:53 @wildeskeks,
willst du denn so gar keine neuen Erfahrungen machen? Ich kenne deine Geschichte nicht, aber es gibt ja mehr Menschen auf diesem Planeten, als deine Eltern, deine vom Ex-Freund manipulierten Ex-Freunde ect. Geh hinaus und offen auf Begegnungen zu und vlt entwickelt sich da und dort auch Freundschaft.
Ich war als Kind und frühe Jugendliche nicht so ängstlich. Ich kann mir meine Angst auch nur durch schlechte Erfahrungen im Leben erklären. Ich wurde ab der Mittelschule Schule bis zum Abitur ausgegrenzt, bin im Studium meinem manipulativen Ex begegnet, musste das Studium abbrechen, wurde von sämtlichen Arbeitsstellen als Versager bezeichnet deshalb, arbeitete in einem gerade mal Kollektiv bezahlten Job, um mir irgendwie ein weiteres Studium zu finanzieren und trennte mich währenddessen von meinem Ex, der mich am Ende nicht nur emotional missbrauchte. Hinzu kamen allerlei andere kleine Baustellen mit Menschen, die regelmäßig mein Vertrauen missbrauchten oder mindestens sehr erschüttert haben. Seitdem habe ich kaum noch positive Begegnungen. Und so erkläre ich mir meine Angst und mein Misstrauen. Ich versuche immer mal wieder auf Menschen zuzugehen, aber ich schätze, ich mache etwas falsch, da es immer wieder nicht passt und sich irgendwann wieder so Muster abzeichnen und ich das Vertrauen verliere.
sebi hat geschrieben: Mi., 31.05.2023, 08:53 Wenn ich dich so lese, so steigt in mir das Bild von einem 8000er auf, den du so gerne besteigen möchtest. Aber anstatt einen Schritt vor den anderen zu setzen, siehst du wie gelähmt nur zum Gipfel, der unerreichbar scheint.
Dieses Sinnbild gefällt mir sehr. Es kommt mir tatsächlich so vor, wie du es beschreibst.
chrysokoll hat geschrieben: Mi., 31.05.2023, 11:55 Was würde dir helfen damit du "kannst" ?
was müsste passieren?
[..]
Ich kann dich nur ermuntern irgendwie aus diesen ewig gleichen Schleifen und aus dem destruktiven "ich kann nicht" auszusteigen.

Mir hilft es oft auch mir vorzustellen wie ich in einem, fünf, zehn Jahren lebe.
Willst du in zehn Jahren, mit Anfang 40, noch daheim bei den Eltern im Kinderzimmer hocken? Ohne Freunde, ohne Partner, ohne Kind, ohne eigene Wohnung, ohne ein echtes Leben? Ich bin mir sehr sicher das willst du nicht.
Ich würde mir eine Art Halt wünschen. Auch wenn ich schwierig bin mit meinem Misstrauen, ich weiß … ich wünschte mir so sehr, ich könnte aus meiner Haut heraus. Einfach jemandem, dem ich vertraue (zumindest ein bisschen) und bei dem ich mich mal 5 Minuten anlehnen und atmen kann, ohne mich selbst dafür verurteilen zu müssen, wieder zu schwach zu sein, feige und unfähig … einen Menschen der mich so sein lässt und mich nicht wertet. Das würde schon sehr helfen, mich bestärkter zu fühlen. Eine schöne Wohnung zu finden oder ein netter Vermieter/nette Nachbarn würden es mir auch leichter machen, mich nicht so zu fürchten.

Und ich erkenne meine Gedankenmuster. Ich dachte, die Therapie hilft mir da. Ich habe sie im März erst begonnen und vielleicht bin ich zu ungeduldig und zu misstrauisch ihr gegenüber, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass ich sein darf. Ich fühle mich als müsste ich funktionieren und als würde sie (die Therapeutin) mich nicht ernst nehmen in meiner Angst. Ich fühle mich schon lächerlich genug und schlage selbst auf mich ein (im wahrsten Sinne des Wortes). Da kann ich es nicht brauchen, auch noch von außen meine Lächerlichkeit, meine unwürdigen, kleinen Probleme vorgeführt zu bekommen ...

Und zum „in X Jahren möchte ich“ Gedankenspiel: ich habe das leider irgendwann aus Frust aufgehört. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich mir mit 15, 16 dachte „mit 30 hast du einen Partner, Hund und evtl eine schöne Eigentumswohnung oder sogar ein Haus“. Recht viel weiter daneben liegen konnte ich nicht. Und je älter man wird, desto eher hört man auf zu träumen, weil man zu oft mit der Realität konfrontiert wird. Obwohl ich selbst in der schlimmen Zeit damals so viel Licht am Ende des Tunnels gesehen habe. Wirkliche Hoffnung war das. Ich wünschte mir, ich könnte diese Hoffnung wieder haben.
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wildeskeks
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Beitrag Do., 01.06.2023, 19:49

In meinem depressiven Tief (wo ich sehr zu impulsiven Verhalten neige) habe ich dieses Mal meine Energie umlenken können und einen Vermieter angeschrieben und mir kurzerhand einen Termin für nächste Woche ausgemacht. Ich habe ehrlich gesagt richtig Angst, auch wenn es nur eine Besichtigung ist. Ich hoffe mal, das geht irgendwie gut aus …
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Sydney-b
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Beitrag Do., 01.06.2023, 21:15

Einen ersten kleinen Schritt bist du in deine neue Zukunft gegangen. 🍀
Mich freut das sehr für dich!
Nun guckst du dir diese Wohnung an, vielleicht wird diese es nicht…
Aber du kannst ein Gefühl dafür bekommen, wie es wäre, wenn du dort leben würdest…
So kannst du dich herantasten.

Erzählst du der Therapeutin davon, dass du dich in/mit deiner Angst nicht gesehen fühlst?
Ich kann dir nur empfehlen, dies immer wieder zum Thema zu machen.
Du bist erst seit März dort.
Verlange nicht zu schnell zu viel von dir.
Heilung dauert ihre Zeit.

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Sydney-b
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Beitrag Do., 01.06.2023, 21:30

wildeskeks hat geschrieben: Do., 01.06.2023, 19:46
Und ich erkenne meine Gedankenmuster. Ich dachte, die Therapie hilft mir da. Ich habe sie im März erst begonnen und vielleicht bin ich zu ungeduldig und zu misstrauisch ihr gegenüber, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass ich sein darf. Ich fühle mich als müsste ich funktionieren und als würde sie (die Therapeutin) mich nicht ernst nehmen in meiner Angst. Ich fühle mich schon lächerlich genug und schlage selbst auf mich ein (im wahrsten Sinne des Wortes).
Was du da fühlst sind wahrscheinlich sehr stark verankerte alte Glaubenssätze.
Diese sind so stark IN DIR verankert, dass du automatisch davon ausgehst, dass deine Therapeutin so denken könnte. (Und andere Menschen dies auch von dir denken)

Wenn du nur funktionierst und das Gefühl hast, dass du nicht sein darfst, dann wird sich leider auch nichts an deiner Einstellung/Glaubenssätzen ändern können und du wirst dich im Kreise drehen.

Deshalb rate ich dir: überprüfe deine Einstellung regelmäßig zusammen mit deiner Therapeutin!
Frage sie so oft, bis du es glauben und verinnerlichen kannst, ob sie deine Ängste ernst nimmt, ob du Sein darfst, ob du in der Therapie funktionieren musst…

Du bist nicht die einzige Patientin mit solchen Glaubenssätzen, sie wird deine Unsicherheit verstehen können.

Habe Mut und steh für dich ein.
Du bist es Wert, auch du darfst ein eigenes Leben leben.
Ohne emotionale Erpressung durch deine Eltern.

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Sydney-b
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Beitrag Do., 01.06.2023, 21:34

Vielleicht hast du es schon mal erwähnt:
Hast du medikamentöse Unterstützung.
Bist du regelmäßig bei einem Psychiater?

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