Medizin im Text Blog

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 20.07.2018, 22:20

Hast recht, isabe. Ich finde es immer wieder seltsam, wenn sich Klatschende in der Rolle der Hilfsbereiten sehen. Bleibt ihnen ja unbenommen.
Trotzdem...
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isabe
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Beitrag Fr., 20.07.2018, 23:09

Zum Thema selbst:
Das ist ein bisschen wie bei McDoof: Irgendwie gehen alle hin, aber keiner gibt zu, dass es manchmal doch schmeckt.

Wenn man sich als Laie (und ich hab das schon sehr lange nicht mehr gemacht, aber früher eben doch) mit Internet-Informationen über Psychotherapie /-analyse befasst, stößt man im Grunde auf drei Arten von Texten: Es gibt wissenschaftliche Texte oder Texte, die offensichtlich für Fachleute geschrieben sind. Es gibt Homepages von Therapeuten, in denen dann tatsächlich Esoterik häufig das Thema ist (Blumen, Steine und Wasser kommen offensichtlich immer gut an in dieser Branche) und in denen der Therapeut ganz "behutsam" den Weg in seine Praxis weist, à la: "Wenn es Ihnen schlecht geht: Bei mir finden Sie den Weg ins Leben". Und es gibt solche Texte wie die, um die es hier geht. Wo man weniger in eine Praxis gelotst wird (trotzdem aber Geld verdient werden möchte), wo aber tatsächlich Informationen zu finden sind, die mehr bieten als "WasserSteineBlumen", die aber den Laien keinesfalls großartig fordern.

Ich hab das früher, als es noch nicht kostenpflichtig war, tatsächlich auch gelesen, wobei man dann eben auch schnell merkt, wenn man sich damit befasst, dass der Erkenntnisgewinn nicht unendlich ist. Dennoch sind die dort behandelten Fragen für viele Menschen zunächst mal interessant (ähnlich wie in diesem Buch: Wird nur über Sex geredet?). Kann man mögen, muss man aber nicht. Muss man auch nicht erschöpfend finden.

Was mir tatsächlich positiv auffiel, war die "unaufgeregte" Darstellungsweise. Und ob die Verfasserin nun gestört ist oder nicht, interessiert mich nicht besonders.

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Philosophia
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Beitrag Fr., 20.07.2018, 23:12

Ich find auch das, was sie schreibt, oft sehr anrührend.
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stern
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 06:57

Nun, ich habe unterschieden zwischen den Texten (Inhalt) und ob ich ich eine Therapie anfangen könnte, bei Therapeuten, die täglich bloggen, zB Videos im Bikini aus dem Urlaub oder während einer Autofahrt. Ein Therapeut, der sich dergestalt exponiert und dabei eine auffällige Themenauswahl hat, wäre für mich nichts. Gleichwohl gibt es sicher Therapeuten, die (auf mich) abgegrenzt und seriös wirken, selbst wenn sie über Einnässen schreiben. Mir wurde mal eine Therapeutin empfohlen, allerdings nichts für eine PT, sondern für einen best. Kurs. Auf der Suche nach Informationen bin ich dazu auch auf wenige Videos gestoßen. Das fand ich auch stimmig und sachlich, seriös. Und es genauso gibt es sicherlich welche, die von anderen schreiben und reden und sich damit meinen... bzw. wo ich wenig(er) Abgrenzung spüre. Und das ist sicherlich hilfreich, wenn man weiß, dass man damit nicht kann. :-D Und selbst wenn man nicht genauer googelt: Bereits bei der Suche nach Kontaktinformationen kann man ungewollt damit konfrontiert werden... und es ist klar, dass das dann eine Wirkung hat. Und natürlich ist auch eine Wirkung/Aufmerksamkeit gewünscht (und teilweise auch Geld des Lesers). Also wer sich oder etwas veröffentlicht, muss auch mit öffentlichen Reaktionen rechnen. Sonst würde es ein Tagebuch auch tun... oder man würde sich nicht darum kümmern, Beiträge bei Google nach oben zu pushen, usw.

Inhaltlich sehe ich das weniger als Fachtexte, sondern eher als massentauglichen Journalismus. Gesschmackssache. Als sich mir mal die Bedienung eines Begriffes nicht erschlossen hat, bin ich dort fündig geworden. Beide wollen wohl eine breite Öffentlichkeit errechen, mit und ohne Therapieerfahrung. Und weniger Fachkollegen.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 21.07.2018, 07:48, insgesamt 3-mal geändert.
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stern
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 07:17

Nur wenn Hans Meier als Dr. med. in Erschneinung tritt und über Knieoperationen schreibt oder Else Müller als Psychotherapeutin (und als Kontaktdaten womöglich die geschäftliche Adresse entnehmbar ist), handelt es sich eben nicht um einen privaten Auftritt oder das "Privatleben". Sondern hier ist dann meist auch beruflich manches zu beachten. So ist ein beruflicher FB-Account zB im Hinblick auf die Schweigepflicht evtl. nicht ohne, wenn sich dort Patienten einfinden. Auch die Tätigkeit eines Medizinjournalisten, der damit Geld verdient, ordne ich nicht dem Privatleben zu, sondern der beruflichen Tätigkeit.

Was anderes wäre ein Account mit Name und Bild ohne weitere Infos, der auch nicht für jeden zugänglich ist und der vermutlich tatsächlichen rein privat ist... und wo zB private Freunde des Arztes akzeptiert werden, aber keinesfalls Patienten oder potentielle Patienten.
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isabe
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 08:02

Nun, ich habe unterschieden zwischen den Texten (Inhalt) und ob ich ich eine Therapie anfangen könnte, bei Therapeuten, die täglich bloggen, zB Videos im Bikini aus dem Urlaub oder während einer Autofahrt
Aber das wäre ja dann eigentlich ein anderes Thema, oder?

Wenn es hier wirklich um den Blog im Threadtitel geht, dann gibt es sicher viele Menschen, die den als einigermaßen passabel empfinden, nämlich die, denen es zu mühsam ist, die Geschichte eines Konzepts bzw. Begriffes in der Fachliteratur nachzulesen und die trotzdem immer wieder darüber stolpern und das gerne einigermaßen verstehen möchten. War in meinen ersten Therapiejahren auch so.

WENN man es dann "drauf hat", weil man mehr Therapieerfahrung hat und einen anderen Zugang zu Originaltexten gefunden hat, dann lächelt man tatsächlich über diese recht einfachen Erklärungen.

Wenn man sich ernsthaft mit ihr beschäftigt, mag man auf Auffälligkeiten stoßen. Aber eben nicht unbedingt, wenn man jenen Blog liest.

Und die Frage "würde ich bei dem und dem eine Therapie machen" stellt sich mir gar nicht, wenn ich so was lese. Und ein Hängemattenvideo würde ich erst gar nicht ansehen (hab nur die ersten Sekunden deines links gesehen).

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saffiatou
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 09:11

isabe hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 08:02
Aber das wäre ja dann eigentlich ein anderes Thema, oder

Aber um solche Blogs geht es in dieser Diskussion doch, so empfinde ich es zumindest und steht auch im Text und in den ersten Beiträgen.

Saffia
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 09:13

Admin hat geschrieben: Fr., 20.07.2018, 13:20 ... kann mich des Eindrucks nicht verwehren, dass u.a. die Verlinkungen aus diesem Thread der Seite (die mich nicht gerade mit Stolz auf das, was man da von Kolleginnenseite so zu lesen bekommt, erfüllt…) zusätzliche Aufmerksamkeit verschafften. :pfeifen:
Schade! Ich finde persönliche Eindrücke sollten nicht dazu führen, dass versucht wird, die Aufmerksamkeit zu dem entsprechenden Thema zu reduzieren. Ich bin, was meine Berufsgruppe angeht, auch nicht mit Stolz auf alles was meine Kollegen so von sich geben, erfüllt. Allerdings käme mir nicht in den Sinn, Links von ihnen (von meiner Homepage) zu entfernen, um die Aufmerksamkeit die sie dadurch gewinnen könnten, zu schwächen. :pfeifen:
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stern
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 09:26

Jein, es wurde gefragt, was wir von dem Blog halten... also nach dem eigenen Empfinden. Dafür ist für mich nicht maßgeblich, was andere davon halten. Auch bei einem Buch oder manchmal auch bei Artikeln würde ich den Autor und dessen Hintergrund beachten... ist es ein Psychotherapeut und / oder Arzt, Journalist (vom Fach oder nicht, also ist das üblicherweise sein Gebiet, über das er schreibt), Betroffener, Patient oder Laie. Insofern kann ich den Text nicht unbedingt ganz von der Person des Autors abstrahieren. Bei der Analyse einer mathematischen Zahlenreihe vllt. noch etwas mehr als bei einem psychologischen Text, wo uU auch eigenes vom Verfasser einfließt. Und ich habe beim Lesen auch ein Empfinden. Mich kann etwas angenehm berühren, unangenehm oder ich empfinde es einigermaßen neutral. Wie gesagt, ich schreibe hier von meinem Empfinden, was mir unbenommen ist. Manche Texte finde ich eingängig erklärt, aber nicht tierschürfend, einige berühren mich unangenehm, manche empfinde ich als nah dran... um nicht zu sagen: bei manchen habe ich ebenfalls das Gefühl, es sickert (zu) viel eigene Betroffenheit durch, und manche finde ich entbehrlich, zB was Therapeuten tun, wenn sie müssen (woher hat sie diese Erkenntnisse?). Oder anders formuliert: Too much information. Und natürlich macht das dann etwas mit mir bzw. ich lese das evtl. mit etwas anderen Augen. Belächelt habe ich einfachen Erklärungen nie, sondern wie gesagt schon selbst darauf zurückgegriffen. Ich empfinde es sogar als Stärke, wenn jemand komplexe Sachverhalte einfach erklären kann.
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isabe
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 09:38

und manche finde ich entbehrlich, zB was Therapeuten tun, wenn sie müssen (woher hat sie diese Erkenntnisse?)
Darüber gibt es auch "richtige" Fachbücher. Eines davon hab ich mir mal angeschafft. In dem Buch geht es natürlich nicht nur um exakt diese Frage, aber auch darum und auch um ähnliche Fragen, die man "offiziell" entbehrlich finden kann, z.B. über das Handgeben, über den Umgang mit der Tür, aber eben auch mit dem Klo.

Man hat solche Erkenntnisse aus der Intervision, von Kongressen oder aus Studien.

Mich wundert, dass das uninteressant erscheint, denn in dem Moment, in dem der Therapeut für mich mehr ist als ein "Dienstleister", fange ich an (und das bin nicht nur ich, natürlich), mich zu fragen, wieso er sich bewegt, wie er sich bewegt, wann er was aufschreibt und wann nicht und wie er reagiert, wenn... Und was es bedeutet, wenn er diese oder jene körperliche Reaktion zeigt (nein, philosophia, das ist kein Stalken). Bei manchen Patienten sind solche Beobachtungen mehr ausgeprägt als bei anderen, aber wenn ein Analysand niemals überlegt, wie ein bestimmtes Verhalten des Therapeuten zu deuten sein könnte, dann finde ich eher DAS auffällig.

Wenn man weiß, dass auch körperliche Gegenübertragungen eine große Rolle spielen, kommt man u.U. an den Punkt, an dem es auch um Ausscheidungen geht. Es sei denn, das ist tabuisiert, aber dann wäre auch das wieder auffällig. Es geht schon durchaus auch um die Sinne, um den Mund, um das Herz, um den Unterleib, um den Kopf, um die Beine. Es wird selten irgendwas davon ausgesprochen, und so würde wohl kein Therapeut sagen, dass ihm gerade schwindelig oder übel ist oder er gerade am liebsten den Raum verlassen würde, er Herzschmerzen hat usw. - aber deshalb verschwinden diese Erscheinungen ja nicht einfach.

Und so kann es für den Patienten entlastend sein (ich habe den betreffenden Eintrag nicht gelesen, sondern eher das Fachbuch, von dem ich nicht mal weiß, ob ich es überhaupt noch habe, weil mir persönlich die Beschäftigung damit nicht mehr wichtig war, nachdem ich verstanden hatte, DASS solche Fragen SIND), über die Existenz entsprechender Vorgänge etwas zu lesen.

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stern
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 10:19

isabe hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 09:38
Man hat solche Erkenntnisse aus der Intervision, von Kongressen oder aus Studien.
Ohne Quellenangabe kannst du das nicht wissen, woher ein konkreter Autor die Info hat.

Dass nicht jeder alles gleichermaßen interessant oder gut findet, darüber muss man nicht streiten... auch Bücher oder Filme können recht unterschiedliche Rezensionen unterhalten oder sogar polarisieren. Wenn man nicht nur trockene Textanalyse betreibt, wie sprachliche Korrektheit oder Stilmittel, kommt eben viel zusammen, was den Eindruck formt, auch subjektives.
Mich wundert, dass das uninteressant erscheint, denn in dem Moment, in dem der Therapeut für mich mehr ist als ein "Dienstleister", fange ich an (und das bin nicht nur ich, natürlich), mich zu fragen, wieso er sich bewegt, wie er sich bewegt, wann er was aufschreibt und wann nicht und wie er reagiert, wenn... Und was es bedeutet, wenn er diese oder jene körperliche Reaktion zeigt (nein, philosophia, das ist kein Stalken).
Ich hatte es exakt 1x, dass ein Therapeut dringend auf die Toilette musste... gedacht habe ich mir hierbei nichts. Kann passieren... auffällig wäre das für mich erst, wenn das regelmäßig der Fall wäre. Ich musste ab und an vor der Sitzung die Toilette nutzen, insbes. wenn ich vorher noch 1-2 Kaffee hatte. Therapierelevant fände ich das höchstens dann, wenn mein Harndrang einen Bezug zur Sitzung hätte, zB besondere Aufregung.
Bei manchen Patienten sind solche Beobachtungen mehr ausgeprägt als bei anderen, aber wenn ein Analysand niemals überlegt, wie ein bestimmtes Verhalten des Therapeuten zu deuten sein könnte, dann finde ich eher DAS auffällig.
Na, um meine Wahrnehmung geht es schon ab und an, durchaus auch honorierend... wobei es ja auch unterschiedliche Kanäle gibt, mit denen man etwas aufnimmt. Aber bei dem einzigen Toilettengang gab es für mich nichts zum Deuten, sondern das Bedürfnis war offensichtlich nicht weiter aufschiebbar. Und auch so habe ich lieber Therapeuten, die für mich "klar" sind, in dem, was sie ausdrücken... und bei denen ich nicht erst rätseln muss, ob und was er damit sagen will. Bei einem Menschen mit hohem Sendungsbewusstsein, der weniger abgegrenzt ist, kann das schwieriger werden.
Wenn man weiß, dass auch körperliche Gegenübertragungen eine große Rolle spielen, kommt man u.U. an den Punkt, an dem es auch um Ausscheidungen geht. Es sei denn, das ist tabuisiert, aber dann wäre auch das wieder auffällig. Es geht schon durchaus auch um die Sinne, um den Mund, um das Herz, um den Unterleib, um den Kopf, um die Beine. Es wird selten irgendwas davon ausgesprochen, und so würde wohl kein Therapeut sagen, dass ihm gerade schwindelig oder übel ist oder er gerade am liebsten den Raum verlassen würde, er Herzschmerzen hat usw. - aber deshalb verschwinden diese Erscheinungen ja nicht einfach.
Also bei mir spielt das (div Körperreaktionen iwS) defintiv eine Rolle... aber ein abgegrenzter Therapeut würde sich wohl höchstens dem Patienten offenbaren, wenn er seine Regungen in Zusammenhang mit den Patienten bringt (iSv Gegenübertagung)... und selbst dann nicht unbedingt. Hauptsache er kann es deuten. Ich schrieb ja oben sogar: Selbst wenn jemand über Ausscheidungen schreibt, kann das abgegrenzter wirken als manches Strandvideo zum Thema "verliebt in den PT" im Bikini und wo jemand genau auf die Wirkung bedacht, was man in Szene setzt. Kommt halt darauf an. Bei einem Therapeuten mit hohem Sendungsbewusstsein und wenn das keinerlei Bezug zu meinen Thematiken hätte (und auch keine akute Unpässlichkeit des Therapeuten vorliegt), würde mich das wahrscheinlich eher unangenehm berühren. Fällt dann wieder unter folgender much information, auch wenn mir klar ist, dass ein Therapeut auch nicht ohne Toilettengänge auskommt. Das muss mich dann auch nicht sonderlich interessieren. Das wäre ja auch ein Rollentausch, wenn ich anfangen würden, die Analytikerin zu analysieren. Oder der Therapeut ein eigenes Bedürfnis hat, Patienten über seine Körperfunktionen zu unterrichten (ein Fachbuch zu Gegenübertragungen für Kollegen wäre wieder etwas anderes).
Zuletzt geändert von stern am Sa., 21.07.2018, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 10:38

Isabe, ich habe längst zugegeben, dass ich zu belehrend war, habe eingelenkt. Ich habe mich auch dafür entschuldigt. Und du und Anna Luisa, ihr hattet ja auch Recht, dass ich das von oben herab gesagt habe. Auch bei dir im Blog. Diese Bemerkung mit dem Stalken fand ich jetzt unnötig. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis was dazu zu sagen, aber du meintest, mich schon mal vorsorglich mundtot machen zu müssen.
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 10:48

"Was macht der Psychotherapeut, wenn er mal muss"

Kann man googlen, wenn es interessiert bzw. um sich einen Eindruck zu verschaffen, worauf ich mich konkret bezogen habe. Eben nicht auf ein Fachbuch, sondern einen konkreten Blogeintrag im besagten Blog. Und hier geht es eher um die Frage: Wie sagt man es dem Patienten, wenn es nicht mehr geht. Ich finde es sehr inhaltsleer... es schließt sich auch eine Umfrage an Und sie stellt sogar fest, dass das selten vorkommt... soviel also zur praktischen Relevanz (die sich auch mit meiner Erfahrung deckt). Ebenso habe ich es so gut wie nie erlebt, das Lehrer zwiwxhenzeitlich austreten mussten. Und die Therapeuten mit einer Darm- oder Blasenerkrankung, bei denen das häufiger der Fall sein könnte, werden wohl auch ohne den Blog eine geeignete Mitteilungsform finden.
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 10:56

stern:
Geht es wirklich um die Frage: "Was sagt man, wenn es nicht mehr geht?" - das fände ich in der Tat unsinnig, denn das wird wohl jeder selbst hinbekommen.

Ich hab den Eintrag dazu aber nicht gelesen. Mich interessiert eher die Feststellung, DASS solche Momente auftreten können und ob bzw. wie die mit der Situation zusammenhängen.

O.K., ich hab's jetzt nachgelesen, und ja, die Antwort ist unsinnig.

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stern
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 11:10

Ja, das ist ihre Fragestellung: Wie sagt man es dem Patienten... und das ist recht inhaltsleer beantwortet. Bzw. auch bei 10 Foemulierungsvorschlägen fände ich den Erkenntnisgewinn nicht so hoch. Sonst hätte ich das auch nicht geschrieben. ;)

Macht also nicht viel Sinn auf ein Fachbuch Bezug zu nehmen (das das Thema evtl. anders aufgreift), wenn es hier um den Blog geht.

Wie Körperregungen mit der Therapiesituation zusammenhängen könnten, dazu steht nicht wirklich etwas geschrieben... ich denke auch, das kann der Fall sein, im einfacheren Fall war es das Pausengetränk oder der Reizdarm (den erwähnt sie mal).
Liebe Grüße
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