Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abgelehnt

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Lichtblick
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Beitrag Do., 04.08.2011, 21:57

Ich habe heute die mündliche Mitteilung bekommen, dass meinem Widerspruch nicht entsprochen wird. Jetzt habe ich die Möglichkeit zu klagen und/oder bei der Arbeitsagentur zu betteln.

Seit Rehaende sind fast genau 9 Monate rum. Zeit, in der ich schon eine Ausbildung hätte beginnen können.

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SilentPain
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Beitrag Fr., 05.08.2011, 05:12

das war doch aber schon fast zu erwarten
macht doch aber auch nichts. in den meisten fällen, vorallem bei jungen menschen, ist das arbeitsamt für die reha-ausbildung zuständig. mit betteln hat das gar nichts zutun.
ich hab beim reha-service vom arbeitsamt gute erfahrungen gemacht. wer dir deine ausbildung finanziert, kann die letztenendes auch völlig egal sein...hauptsache ein schritt nach vorn

ich wünsch dir viel glück auf deinem weg...

schöne grüße
silentpain
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-

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Lichtblick
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Beitrag Sa., 10.09.2011, 13:52

Ich habe diese Woche meinen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bei der Arbeitsagentur abgegeben. Heute kam dann der Brief, dass sie sich nicht als zuständig sehen und leiten den Antrag an die DRV Bund weiter.

Das verstehe ich nun absolut nicht! DRV Rheinland-Pfalz und Sozialverband VdK haben mir geraten den Antrag bei der Arbeitsagentur zu stellen. Jetzt kommt auf einmal die DRV Bund ins Spiel. Mein Sozialversicherungsausweis ist ausgestellt von de LVA Rheinland-Pfalz (Vorgänger der DRV Rheinland-Pfalz). Meine Reha wurde von der DRV Rheinland-Pfalz bezahlt.

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Beitrag So., 18.12.2011, 21:24

Hallo zusammen,

mein zweiter Antrag ist mittlerweile bei der zuständigen Rentenversicherung angekommen und wurde nach etwas Druck auch bearbeitet. Jetzt habe ich eine Einladung zu einer Begutachtung bekommen, worüber ich erst mal ziemlich glücklich bin, da ich meine Krankheitsgeschichte selbst dem Arzt vortragen kann. Bei meinem ersten Antrag wurde ja mehr oder weniger nach Aktenlage entschieden.

Des Weiteren wurde mir das Formular G130 zum Ausfüllen zugeschickt. Damit bin ich ehrlich gesagt ziemlich überfordert, da ich ja auch nichts falsch machen möchte. Wo bekomme ich denn kompetente Hilfe beim Ausfüllen, außer durch den VdK?

Viele Grüße

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Beitrag Di., 27.12.2011, 16:46

Hallo zusammen,

Ich zitiere mal aus dem Entlassungsbericht der Reha (2010):

„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Herr X auch nach eigener Einschätzung gut stabilisieren konnte. Er hat seine Belastbarkeit zielgerichtet auf eine vollschichtige ausbauen können, zeigt hier gute Schlüsselqualifikationen und gute Arbeitsergebnisse bei einem guten Arbeitstempo“. […] Aus unserer Sicht ist Herr X somit vollschichtig für leichte bis mittelschwere Tätigkeiten in wechselnder Haltung in Form von Tageschichtarbeit ausreichend belastbar. […] Aus hiesiger Sicht ist Herr X in der Lage, eine überbetriebliche Ausbildung erfolgreich durchführen zu können.“

Diese Sätze hat die DRV wohl so ausgelegt, dass ich Vollzeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten kann. Dem ist aber nicht so!

Deshalb wurde der Widerspruch auch wie folgt zurückgewiesen:

„Sie können Tätigkeiten des allgemeinen Arbeitsmarktes auch weiterhin vollschichtig verrichten. Medizinische Gründe für eine etwaige Verhinderung sind nicht erkennbar“.

Auf Anraten des VdK wurde die eingereichte Klage zurückgenommen, da angeblich die Erfolgschancen gering seien. Stattdessen wurde mir angeraten mich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu bewerben, was aber bisher ohne Erfolg war. Außerdem wurde mir empfohlen zu einem späteren Zeitpunkt einen zweiten Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu stellen, was ich ja dann auch gemacht habe.

Vielleicht bin ich etwas zu euphorisch, aber durch den Untersuchungstermin mache ich mir doch etwas Hoffnung, dass der Antrag diesmal durchgeht. Ich habe gehört man kann dort einiges wettmachen.

Viele Grüße

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Beitrag Di., 27.12.2011, 21:02

Hallo Lichtblick

Musst Du eigentlich das mit der paranoiden PS angeben bei den Bewerbungen? - Wie lebst Du eigentlich so damit? - Ich finde es jedenfalls toll, wie sehr Du Dich bemühst. Ich hoffe, sie werden Dir doch noch helfen und Dein Betreuer kann das durchsetzen.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 27.12.2011, 21:32

Hallo Elana,

ich habe in den Bewerbungsschreiben angegeben, dass ich längere Zeit krank war und dies zu Lücken im Lebenslauf geführt hat. Beim Namen genannt habe ich es aber nicht.

Was die Persönlichkeitsstörung betrifft, so ist vieles schon für mich "Normalität" geworden. Ich bin sehr sensibel und reagiere entsprechend auf Zurückweisung. Beziehungen sind für mich fast unmöglich, selbst Freundschaften sind für mich schon schwer. Deswegen habe ich auch keine engen Bekanntschaften.

Viele Grüße
Lichtblick

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candle.
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Beitrag Di., 27.12.2011, 21:46

Lichtblick hat geschrieben:Hallo Elana,

ich habe in den Bewerbungsschreiben angegeben, dass ich längere Zeit krank war und dies zu Lücken im Lebenslauf geführt hat. Beim Namen genannt habe ich es aber nicht.
Vielleicht hilft dir ja ein Bewerbungsstraining, denn es gibt Möglichkeiten diese "Löcher" geschickt zu stopfen. Normalerweise macht man das auch nicht, dass man in Bewerbungen schreibt das man krank war.

Viele Grüße!
candle
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Beitrag Di., 27.12.2011, 21:58

Du wirst lachen, aber ich war vor ein paar Wochen bei einer Stelle die mir bei meinen Bewerbungsschreiben geholfen hat und die haben gesagt ich soll das so schreiben. Muss zugeben die Lücken umfassen teilweise mehrere Jahre. War von Sommer 2007 bis Frühjahr diesen Jahres mehr oder weniger nur in Kliniken oder in der Reha-Einrichtung.

Viele Grüße
Lichtblick

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Beitrag Di., 27.12.2011, 22:27

Hi Lichtblick

War die Behandlung nur wegen Deiner paranoiden PS oder auch noch wegen körperlichen Gebrechen?
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag Di., 27.12.2011, 22:42

Oh Lichtblick, das ist ja schräg. Aber was ich nicht verstehe ist, dass du doch ein recht positives Schreiben zu deiner Arbeitsfähigkeit bekommen hast. Warum willst du denn jetzt mehr oder siehst du das Ergebnis anders? Im Abschlußgesprächen wird es ja mit Patienten besprochen?

candle
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Lichtblick
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Beitrag Di., 27.12.2011, 23:39

Elana hat geschrieben:Hi Lichtblick

War die Behandlung nur wegen Deiner paranoiden PS oder auch noch wegen körperlichen Gebrechen?
Wegen einem körperlichen Gebrechen nicht, aber zusätzlich noch wegen Depressionen und sozialer Phobie.

candle. hat geschrieben:Oh Lichtblick, das ist ja schräg. Aber was ich nicht verstehe ist, dass du doch ein recht positives Schreiben zu deiner Arbeitsfähigkeit bekommen hast. Warum willst du denn jetzt mehr oder siehst du das Ergebnis anders? Im Abschlußgesprächen wird es ja mit Patienten besprochen?

candle
Ich gebe zu, dass ich während der Reha zeitweise Vollzeit gearbeitet habe. Nur sind die Arbeitsbereiche der Einrichtung nicht vergleichbar mit dem allgemeinen Arbeitsmarkt, da wir dort nachmittags fast nur noch die Zeit abgesessen haben. Im Praktikum wurde ich häufig früher nach Hause geschickt. Ich glaube die längste Zeit die ich am Stück im Praktikum vollschichtig gearbeitet habe waren 2 Wochen und das fand ich sehr belastend.

Bei Beginn der Reha wollte ich auch einen Ausbildungsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ein Berufsförderungswerk besser für mich wäre. Diese intensive Betreuung wie in einem Bfw hätte ich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht. Und ich habe schon eine Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen!

Ich zweifele die Aussagen im Abschlussbericht zu meiner Arbeitsfähigkeit an! Mein Betreuer, der mich nun schon über ein Jahr kennt, ist auch der Meinung, dass ich in einem Berufsförderungswerk besser aufgehoben wäre.

Viele Grüße

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candle.
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Beitrag Mi., 28.12.2011, 00:04

Ja sicher zweifelst du die an, aber damit mußt du wohl auch klarmachen, dass die Reha nicht im Sinne des Erfinders gelaufen ist. Ob die sich da "ans Bein pinkeln" lassen werden? Für dich ist das im Ergebnis einfach übel- siehst du ja.

Irgendwie hatte ich verstanden das du eine Ausbildungs hast, deshalb meine Verwirrung.

candle
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Beitrag Mi., 28.12.2011, 00:42

Hallo Lichtblick

Wenn Du Dich wirklich irgendwo vorstellen kannst, werden sie Dich genauer fragen wegen den Krankheitsphasen. Was willst Du dann sagen?

Gibt es keine psychosozialen Gründe für die Entwicklung Deiner paranoiden PS? Wie wurde sie verursacht?
Lieben Gruß
elana

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Lichtblick
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Beitrag Mi., 28.12.2011, 14:50

Hallo zusammen,
Ja sicher zweifelst du die an, aber damit mußt du wohl auch klarmachen, dass die Reha nicht im Sinne des Erfinders gelaufen ist. Ob die sich da "ans Bein pinkeln" lassen werden? Für dich ist das im Ergebnis einfach übel- siehst du ja.

Irgendwie hatte ich verstanden das du eine Ausbildungs hast, deshalb meine Verwirrung.

Candle
Ich weiß zufällig die Arbeitslosenquote von ehemaligen Rehabilitanden der Einrichtung und sie ist sehr ernüchternd. Ich bin also kein Einzelfall. Ich zweifele die Wirksamkeit solcher Rehas für psychisch Kranke an, sowohl in medizinischer als auch in beruflicher Hinsicht. Eine richtiggehende Psychotherapie musste ich mir erst erkämpfen und das hat Monate gedauert! Es wurden vor der Reha Hochglanzprospekte verteilt und zig Versprechungen gemacht, aber die wenigsten wurden eingehalten. Ich habe das Gefühl die Abschlussberichte werden absichtlich positiv geschrieben, damit die ganze Misswirtschaft nicht auffällt.

Kenne zufällig jemanden der auch einen „super“ Abschlussbericht geschrieben bekommen hat. Die DRV hat dann natürlich auch weitere Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abgelehnt. Erst nach Widerspruch und Untersuchung durch einen Gutachter wurden derartige Leistungen dann bewilligt.

Du hast richtig gelesen, ich habe eine Ausbildung, allerdings eine rein schulische ohne Kammerabschluss! Diese ist laut Aussage des Job-Centers im Jahr 2007 auf dem Arbeitsmarkt nicht verwertbar.
Hallo Lichtblick

Wenn Du Dich wirklich irgendwo vorstellen kannst, werden sie Dich genauer fragen wegen den Krankheitsphasen. Was willst Du dann sagen?

Gibt es keine psychosozialen Gründe für die Entwicklung Deiner paranoiden PS? Wie wurde sie verursacht?
Ich werde ehrlich sein, alles andere bringt ja nichts. Bisher habe ich dazu allerdings nicht die Möglichkeit bekommen.

Ich habe hier ein im Jahr 2009 erstelltes gerichtliches Gutachten über meine Person vorliegen und dort steht drin „Anlage- und erziehungsbedingt kam es bei X zu einer psychosozialen Fehlentwicklung, die schließlich zu einer paranoiden Persönlichkeitsstörung […] führte, die einer langfristigen Therapie bedarf.“. Merkwürdigerweise wurde ich aus der Reha ohne diese Diagnose entlassen. Muss eine Wunderheilung sein!

Viele Grüße

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