Job hinschmeissen - Neuanfang wagen?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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sonnenkind
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 08:37

Ach menno. Jetzt war alles weg .
Dann nochmal in Kurzform:
Mir ist schon klar, dass ich mal etwas aktiver werden sollte, wenn ich mich tatsächlich verändern möchte. Eine nebenberufliche Ausbildung zum HP kostet zwischen 4.000 und 6.000 Euro und das ist halt eine Menge Geld, wenn ich nicht sicher weiß, ob mir das Spaß macht. Von der Zeit und den Fahrtkosten (wohne aufm Dorf) gar nicht zu sprechen.
Eine ehemalige Arbeitskollegin hat nach ihrer Kündigung eine Umschulung zur Altenpflegehelferin erhalten. Ich weiß nicht, ob eine Umschulung bei mir in Frage kommen würde.

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Harlekin
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 10:21

Irgendwie stellst Du Dich Dir selbst in den Weg, bringst zu Vorschlägen ein ABER oder ein ICH WEISS JA NICHT.
Genau diese ABERS sind es, die einen irgendwann nicht gelebten Träumen hinterher heulen lassen und lauter " Ach! Hätte ich, wäre nicht..!"
Du bist jetzt im allerbesten Alter, um noch was Neues zu beginnen. Wir leben doch nicht mehr in einer Zeit, in der man unbedingt den mal erlernten Beruf bis zur Rente ausübt. Einmal Schreiner- immer Schreiner?
Dass man einen sicheren Job nicht einfach aufgibt, ist eh klar, aber eben aus diesem heraus vorsichtig und umsichtig zu agieren, sich neu orientieren, Infos sammeln, sich den Wunsch nach etwas anderem, erfüllerendem immer wieder vor Augen führen.
Wenn Du jetzt bereits im Ansatz weißt, was Dir liegt, was Dich interessieren würde, dann versuche, das einzugrenzen und heraus zu finden, in welchen Berufen diese Fähigkeiten und Interessen zum Einsatz kämen. Erste Anlaufstelle wäre hier wohl ein Beratungsgespräch beim Arbeitsamt.
Wenn dieser Beruf über eine Umschulung zu erlernen wäre und Du nicht weißt, ob Dir dies zustehen würde- dann frage nach!!!
Du kannst hier im Forum hundert mal schreiben, wie unzufrieden Du im Job bist und dass Du gerne was anderes machen würdest. Man kann Dir vielleicht Ansatzpunkte liefern, aber machen musst DU.
Der erste Schritt ist ja bekanntlich immer der schwerste. Aber dem ersten folgt meist der zweite recht zügig.
Fang daher doch einfach mal an, z.B. indem Du ein Beratungsgespräch beim Amt erbittest.
Räum`Dich mal ein bisschen selber aus dem Weg- dann hast Du freiere Sicht

Grüße

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sonnenkind
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 10:25

ok, ich werds versuchen. Aber von einem Beratungsgespräch vom Arbeitsamt erhoffe ich mir mal gar nichts - also ganz ehrlich. Dann werd ich schon selber tätig. Das einzige wäre eben zu klären, ob mir eine Umschulung zustehen würde.
Vielen Dank!

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candle
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 10:29

Hallo sonnenkind!

Beim Arbeitsamt wirst Du nichts erreichen. Da stehen zig andere OHNE Job.
Ich weiß nicht, ob Du da einen generellen Frust unterliegst oder ob der Wunsch einen anderen Beruf auszuüben wirklich da ist. Du mußt auf jeden Fall einen langen Weg gehen, finanziell und die Ausbildung dauert eben auch.
Ich würde an Deiner Stelle schauen was Du mit Deiner Ausbildung so anfangen kannst. Vielleicht beurlauben lassen und mal einige Zeit in der Entwicklungshilfe arbeiten? Oder mache etwas ehrenamtlich. Da werden in jedem Falle eine Menge Helfer gerne genommen.

Vielleicht solltst Du erstmal sortieren WO Du überhaupt hin willst?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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luftikus
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 10:41

Hallo sonnenkind,

falls Du Interesse an einem weitergehenden Austausch hast, kannst Du Dich gern mit mir kurzschließen. Wir scheinen ja in einer ähnlichen Situation zu sein... Evtl. kann man sich gegenseitig mit Ideen, Anregungen etc. versorgen...

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 10.12.2008, 18:32

Harlekin hat geschrieben: HP hat sicherlich was mit der Psyche zu tun, da es hier ja um ganzheitliche Behandlung geht. Vorrangig aber in der Ausbildung ist halt doch die Medizin.
Es gibt auch Heilpraktiker für Psychotherapie. (Ich war mal kurz bei einem in Therapie.)
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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timpi
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Beitrag Di., 24.11.2009, 17:35

Hallo Sonnenkind,
Hallo an alle anderen Forenmitglieder!

das Thema ist jetzt leider schon wieder etwas länger her... aber ich würde sehr gerne wissen, wie es bei denen weiterging, die den "Neuanfang" wagen wollten?
Hat es jemand geschafft?

Bei mir geht es derzeit ähnlich zu. Ich bin noch immer dabei, mich zu informieren, um endlich den richtigen Job zu finden.

Ich freue mich über Rückmeldungen!

Timpi

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timpi
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Beitrag Di., 24.11.2009, 18:13

Meine derzeitige Situation sieht so aus:

ich arbeite jetzt seit 6,5 Jahren als Steuerfachangestellte, seit über 3 Jahren in einem kleinen Büro mit eigentlich sehr netten Kollegen. Das war von vorneherein nicht der Job, den ich ausüben wollte, aber nach dem Abitur musste schnell eine Lehrstelle her - da ich vorher schon ein Praktikum in derselben Richtung gemacht hatte, war es irgendwie das greifbarste.

Ursprünglich wollte ich eher eine künstlerische Ausbildung machen (z.B. Fotograf) oder eben studieren. Leider hab ich ein Fachgebundenes Abitur gemacht und war daraufhin auf die wirtschaftlichen Studienfächer beschränkt - die mir aber leider überhaupt nicht zusagen wollten.

Zu Anfang der Lehre und auch als ich in der derzeitigen Kanzlei angefangen habe, hat mir das ganze auch echt Spaß gemacht! Nur jetzt ist leider total die Puste raus. Seit über einem jahr komme ich nur noch in die Arbeit um fast den ganzen Tag im Netz zu surfen oder mich anderweitig abzulenken. Wichtige oder schwierige Aufgaben umgehe ich, soweit es geht. Da ich kaum noch was tue und auch oft Fehler passieren, habe ich einfach ein gnadenlos schlechtes Gewissen. Im Sommer ging es mir teilweise so schlecht, dass ich nach der Arbeit nur noch ins Bett gegangen bin um zu heulen.

Selbst wenn ich einigermaßen motiviert bin und eigentlich gerne etwas tun würde (z.B. eine Buchhaltung) bin ich total unkonzentriert und werde sehr schnell müde. Ich habe mir schon ausgedacht, was ich eigentlich angehen möchte aber dazu muss ich erst einmal hier kündigen.

Und das ist das Problem: Ich bin derzeit auf einer Fortbildung zur Steuerfachwirtin und möchte diese gerne abschließen (die schriftliche Prüfung ist sogar schon sehr bald und ich hadere auch hier mit mir selbst, weil ich nicht genug lerne). Das dauert aber zusätzlich nochmal ein halbes Jahr, dass ich mir hier garnicht mehr vorstellen mag

Zudem hab ich überhaupt keine Ahnung wie ich das meiner Chefin beibringen soll. Die hat mich in den letzten 3 Jahren total unterstützt immer wieder und es gab einige Gehaltserhöhnungen ( nicht die Welt, aber ich verdiene etwas mehr als eine Kollegin ) Nun wollte sie mich sogar zur Prüfung freistellen - ich bin bisher noch nicht darauf eingegangen, habe unbezahlten Urlaub beantragt.

Außerdem hab ich überhaupt keine finanziellen Rücklagen. Ich bin noch immer dabei, Geld an meine Eltern zurückzuzahlen, von denen ich endlich nicht mehr abhängig sein will. Das schlimmste ist natürlich, dass niemand meinen Entschluss verstehen will "Du hast doch einen sicheren Job, sei froh drum" oder "Du wärst ja doof jetzt zu wechseln, soviel verdienst du woanders nicht mehr"...

Tja-was tun? 3 Monate Sperrfrist sind jetzt nicht so spaßig Habe schon überlegt, einen Aushilfjob zu machen, aber ich habe ziemliche Angst, dass ich wieder versage!

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sonnenkind
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Beitrag Di., 24.11.2009, 20:47

Hallo liebe Timpi,

kann mich wirklich gut in deine Situation reinfühlen, arbeite ja auch im Steuerbüro und habe mit 23 Jahren die Weiterbildung zum Bibu gemacht - fast alles wie bei dir .
Ich würde dir wünschen, dass du jetzt nach deiner bestandenen Prüfung etwas anderes machst. Bei dir hört es sich ja richtig schlimm an. Ich kenne das schon auch, dass ich überhaupt keine Motivaton in der Arbeit habe und viel im Netz surfe. Auf Dauer stellt einen das nicht zufrieden, aber von der Arbeit nach Hause kommen und sich heulend ins Bett legen, ist wohl die schlechtere Situation als ein Stellenwechsel. Viell. hilft ja erstmal ein Firmenwechsel und es ergibt sich dadurch eine andere Arbeit.
Weißt du denn genau, was du sonst gerne arbeiten würdest?
Würdest mir per PN verraten, wie viel du verdienst? Habe nämlich das Gefühl, dass ich unterbezahlt bin.
Achja, bei mir hat sich beruflich (leider) nichts verändert.

LG, Sonnenkind

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timpi
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 11:50

Hallo Sonnenkind,

vielen Dank für deine Antwort! Schade das sich bei dir noch nichts verändert hat. Ich denke manchmal, dass das auch auf einen zukommt - so war es nämlich bisher immer bei mir!
Aber in diesem Fall ist es wohl anders.

Ja tatsächlich, wir haben ja echt fast den gleichen Lebenslauf. Anscheinend liegt es auch am Beruf selbst: Ich kenne kaum jemand der es länger als 3-4 Jahre in der selben Kanzlei aushält. Viele Bekannte, mit denen ich die Lehre gemacht habe sind mittlerweile ebenfalls unzufrieden oder haben eine Umschulung bereits in Angriff genommen (u.a. eine Freundin die im Moment eine Schulung zur Bildtherapeutin macht). Allerdings muss man diese selber finanzieren, was ein Geldpolster vorraussetzt.

Beim Arbeitsamt kann ich auch schlecht vorsprechen. Als Steuergehilfe bekommt man in München locker einen Job, selbst wenn ich gekündigt werden sollte, wäre ich also sofort vermittelbar.

Ich habe mir auch echt schon überlegt, eine halbtags-Stelle oder nur noch 3 Tage die Woche only als Buchhalterin zu arbeiten - wäre das evtl. eine Lösung für dich Sonnenkind? Dann hätte man nebenbei Zeit, sich um eine andere Ausbildung etc. zu kümmern... allerdings auch hier: Geld?

Ende nächsten Jahres will ich mich an der BOS einschreiben und dort mit 2ter Fremdsprache ein "richtiges" Abitur nachholen und danach dann Archäologie studieren. Ich hoffe dass ich das mit nebenbei jobben und Bafög finanzieren kann.

Weiterhin bleibt mein Problem: Wie bring ich es meiner Chefin bei? Es ist echt kein Spaß, ich hab richtig Muffensausen vor so einem Gespräch auch oder gerade weil ich ja seit über einem Jahr keine "gute" Arbeit mehr mache...

Wie ist das bei dir, Sonnenkind, ist deine fehlende Motivation evtl. schon mal aufgefallen? Bei mir hing es mit einer Erkrankung zusammen, die wiederrum einen psychischen Hintergrund hatte...

Viele Grüße,

Timpi

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sonnenkind
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Beitrag Do., 26.11.2009, 23:16

Hallo Timpi,

in meiner Kanzlei arbeiten alle schon ziemlich lange so zwischen 10 und 40 Jahren und (fast) keiner hört von selbst auf.
Hatte mir auch schon mal überlegt, meine Arbeitszeit zu reduzieren, aber dann fehlt mir halt wirklich das Geld.
Mir reicht es momentan für ein relativ schönes Leben. Ich kann alles bezahlen und ein bißchen was sparen, aber große Sprünge kann ich nicht wirklich machen.

Außerdem gibt es ja keinen richtigen Traumjob, den ich ansteuern kann. Nun ist es auch so, dass ich meinem Partner in seiner Firma helfe (erst seit kurzem), aber wenn sich das gut entwickelt, könnte ich mir wirklich vorstellen, in der Kanzlei kürzer zu treten und lieber mehr bei meinem Freund zu arbeiten. Immerhin ein kleine Veränderung bei mir .

Sicherlich wird das Gespräch mit deiner Chefin nicht sehr angenehm, aber denkst du nicht, dass sie viell. Verständnis dafür hat? Den Kopf wird sie dir nicht abreißen und bei der momentanen Wirtschaftslage sitzen sowieso die Arbeitgeber am längeren Hebel und wenn es hart auf hart kommt, würde sie dich auch entlassen oder? Du kannst ruhig an deine Bedürfnisse denken - schließlich ist es dein Leben und je früher du was änderst, umso besser.

Das hört sich doch gut an mit deinem allgem. Abitur und Studium - zumindest hast du ein Ziel vor Augen und das kannst du jetzt langsam in Angriff nehmen! Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du den richtigen Weg gehst .

Wie meinst du das, ob meine fehlende Motivation schon mal aufgefallen ist? Ich bin nicht unbedingt zufrieden mit meiner ganzen Arbeitssituation, aber es ist nicht so schlimm, dass es auffällt denke ich .
In diesem Jahr hatte ich einen Bandscheibenvorfall - ich weiß nicht, ob das eine psychische Ursache hatte.

Laß mal wieder was von dir hören!

LG, Sonnenkind

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nofling
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Beitrag So., 29.11.2009, 20:12

Was genau gefällt euch denn an eurem Job in der Steuerkanzlei nicht? Ist es nicht sogar so, dass eure Ausbildung ein typischer Umschulungsberuf ist, weil die Belastungen (ich meine Lärm, Arbeitszeiten, körperliche Belastungen) so gering wie in kaum einem anderen Ausbildungsberuf sind? Anstatt sich über die besten Bedingungen zu freuen, wid stattdessen meinem Eindruck nach in keinem anderen Beruf so viel gejammert und andere Berufe idealisiert. Wenn ihr unbedingt etwas Soziales machen wollt, wäre das nicht auch ehrenamtlich nach der Arbeit möglich? Was man bei sozialen Berufen nicht vergessen sollte, ist, dass sie eine ganz andere Art von persönlichem Engagement erfordern, das einem mit der Zeit auch ganz aus auslaugen kann. Bei Psychotherpeuten soll die Suizidrate auch sehr hoch sein. Stellt euch vor, ihr müsst euch täglich mit allen möglichen menschlichen Schicksalen auseinandersetzen....

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Thanker
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Beitrag Do., 03.12.2009, 14:46

timpi hat geschrieben: Beim Arbeitsamt kann ich auch schlecht vorsprechen. Als Steuergehilfe bekommt man in München locker einen Job, selbst wenn ich gekündigt werden sollte, wäre ich also sofort vermittelbar.
Die Einstellung ist ja schon krass!

Wundert mich nicht, daß es verleitet, zu den Sternen zu greifen, wenn Dir alles, was Du hast, so selbstverständlich erscheint. Selbst dann, falls Du Probleme mit Deinen Kollegen, Vorgesetzten etc. hättest, hast Du immer noch die Option recht unkompliziert und ohne Wohnungswechsel die Stelle zu wechseln. Das mit der Beförderung scheint bei Dir auch ein Selbstläufer zu sein, ebenso wie die Gunst Deiner Cheffin (trotz offensichtlich schlechter Arbeitsleistungen). Es gibt Leute, die müssen strampeln und kämpfen damit die nur einen Hauch dahin kommen, wo Du jetzt bist. Vergiss das nicht!


Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich wollte nach meiner Promotion ins Ausland (was ich während des Studiums (als dies üblich war) aufgrund Krankheit etc. nicht gebacken bekommen habe). Also: Alle Hebel in Bewegung gesetzt, gute Jobangebote ausgeschlagen, soziales Netz aufgegeben, finanzielle Einbußen erlitten.

Nun war es dann aber im Ausland gar nicht so toll. Als "alter Esel" (mit 32 Lenzen) kommt man sich etwas deplaziert vor zwischen den 10-Jahre-jüngeren Partyhasen. Dann gestaltete sich die Rückkehr nach Deutschland als sehr schwierig. Bin dann in ein suboptimales Arbeitsverhältnis reingeschlittert; unter den Vorzeichen der Wirtschaftskrise sah der Arbeitsmarkt überhaupt nicht mehr rosig aus. Nun, nachdem ich von jenem Alptraumjob weggekommen bin, befinde ich mich in einem neuen Arbeitsverhältnis, in dem ich mich auch nicht wohl fühle... Mein Lebenslauf verliert immer mehr seinen roten Faden. Und ich immer mehr den Lebensmut (zumindest beruflich gesehen).

Das alles wäre nicht passiert, wenn ich mit dem zufrieden gewesen wäre, was ich damals hatte. Ein ausgedehnter "Abenteuerurlaub" hätte es auch getan. Um danach mit Lust und Laune die neue Tätigkeit (von der ich momentan nur träumen kann) zu beginnen.

Naja, was vorbei ist, ist vorbei. Aber ich kann jeden nur warnen, der davor ist "alles hinzuschmeißen", obwohl (weil?) er sich in einer komfortablen Situation befindet.

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Gärtnerin
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 10:18

Na ja, eine komfortable Situation ist eben nicht für jeden das höchste Lebensziel. Aber ich stimme dir insofern zu als dass man sich vor dem "Hinschmeißen" intensiv damit auseinandersetzen sollte, ob es wirklich der Job ist, der einen unzufrieden macht. Es kann nämlich gut passieren, dass man man das Sinnlosigkeitsgefühl auch in einen anderen Beruf oder an einen anderen Ort mitnimmt, weil es Teil der eigenen Person ist. Dann hätten innere Veränderungen vielleicht mehr bewirkt als äußere.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Nachtvogel
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 13:57

... als dass man sich vor dem "Hinschmeißen" intensiv damit auseinandersetzen sollte, ob es wirklich der Job ist, der einen unzufrieden macht.
Das sehe ich auch so: Zuerst genau nachdenken und in sich gehen.
Auch ist es halt so, dass das Gras halt immer auf der anderen Seite grüner erscheint.
Doch irgendeinen Haken gibt's immer. "Brotjobs" können stupide und langweilig sein. So stelle ich mir zumindest das Jonglieren mit Zahlen im Steuerbüro vor. Es ist dann halt nur ein Job, der Kohle bringt - der jedoch auch sicher ist.
Mit der Kohle kann man dann in seiner Freizeit machen, was man will und hat sich sein Leben gesichert.
Bei kreativen Jobs usw. ist es oft so, dass es kein sicheres Einkommen gibt. Ist man bereit, zu Not dafür auf alle möglichen Annehmlichkeiten zu verzichten? Und Jobwechsel (z.B. in einen anderen einkommensstarkten Beruf) bergen natürlich Risikos: Man weiss nie, ob man dann später in dem Bereich auch einen Job bekommt oder in der Bewerberflut untergeht.

Generell ist nichts gegen einen Berufswechsel zu sagen, wenn man seine jetzige Arbeit hasst. Ich finde nur, man sollte sich ganz genau überlegen, welche Opfer man ggf. dafür zu bringen bereit ist.

Lg, Nachtvogel

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