Tagesklinik dem Arbeitgeber mitteilen? Wie?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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sporadischer Gast
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Re: Wie geeigneten Psychotherapeuten finden? (D)

Beitrag Di., 01.05.2012, 19:26

Hallo,

ich habe einen Beruf. Nur möchte ich zukünftig gerne einen anderen Beruf ausüben. Nur ist für diesen Beruf psychische Gesundheit eine Vorraussetzung. D.h. ich hoffe jetzt, dass mir die Psychotherapie in so weit hilft, als dass ich mental gesunde um einerseits private Probleme abstellen zu können, andererseits aber auch den Wunschberuf ausüben zu können.

Ich mache das, wie gesagt, vom Therapieverlauf abhängig.

Noch was, hat hier schon mal jemand als Selbstzahler mit seinem Therapeuten über den Studensatz reden können? Ich befinde mich momentan in schulischer Weiterbildung, d.h. ich habe nicht allzuviel Geld zur Verfügung. :(

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Ygramul
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 18:18

Hallo,

ich hoffe ich bin in dem Themenbereich richtig, sonst schiebt des bitte dahin wo es hingehört ;o)

Ich weiss nicht ob die Frage hier schon aufgetaucht ist (ich denke schon, aber ich find in der SuchFunktion nichts; hab ich was übersehen gebt mir bitte nen Link …):

Muss man einen Tagesklinikaufenthalt dem Arbeitgeber mitteilen?

Mein Mann ist ab Montag in einer psychiatrischen Tagesklinik. Nun ist er sich total unsicher ob er dem Arbeitgeber vorzeitig bescheid geben soll, wenn ja wie und überhaupt. Das ganze gestaltet sich etwas schwierig, weil die Arbeit u.a. eines der Themen ist die ihm so zusetzen. Das Klima dort ist nicht gerade gut und es wird getratscht und nix bleibt da wo es ist.
Was gibt man wem an Infos?

Oder reicht man einfach ne AU ein ab Montag und gut ist?

Und – wenn der Arbeitgeber auf das Firmenhandy anruft (welches ich ihm wegnehme ab Montag), wie macht man ihm klar dass mein Mann nicht arbeitet und seine Ruhe braucht?
Mein Mann meinte neulich schon halb im Scherz sein Kollege würd notfalls hier bei uns vor der Tür stehen und ihn abfangen oder Klingelterror machen… Dass ich den dann eigenhändig zur Sau machen würde wäre klar, aber das is ja nicht die Lösung.

Ich bin ratlos – habt Ihr Tipps? Erfahrungen?


Y.

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Fundevogel
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Beitrag Fr., 11.01.2013, 23:10

Hallo Ygramul,

es tut mir leid, daß dir so lange niemand geantwortet hat - jetzt ist es wohl doch schon recht spät dafür, wenn dein Mann Montag schon in der Tagesklinik sein muß...

Also erstmal möchte ich deinem Mann alles Gute wünschen
und daß er in der Tagesklinik Hilfe finden wird.

Zu deinen konkreten Fragen kann ich nur mutmaßen; weder kenne ich mich rechtlich aus, noch komme ich aus Deutschland. Ich nehme aber mal an, daß dein Mann sich bei seinem Arbeitgeber krank melden muß. Und wenn der Krankenstand länger dauert - wovon ich bei der Tagesklinik mal ausgehe - dann wird er dem Arbeitgeber auch irgendwann mal eine Arztbestätigung bringen müssen.
Also entweder die ist dann von der Klinik oder vom Hausarzt, das weiß ich nicht....

Also vielleicht gibt es eine Möglichkeit der Geheimhaltung.
Die Frage ist nur wie sinnvoll das ist.
Wenn die Arbeit eines der Probleme ist, dann wird dein Mann sich irgendwann damit auseinandersetzen müssen.
Ich weiß auch nicht, wie sinnvoll es ist, wenn du ihm sein Handy wegnimmst.
Er muß selbst lernen damit umzugehen, wenn er ständig von der Firma angerufen wird.
Und lernen sich abzugrenzen, nein zu sagen - was auch immer seine Probleme sind.

Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute
und euch beiden, daß ihr das alles gut durchsteht
und ihr gute Lösungen findet
Fundevogel

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Ygramul
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Beitrag Sa., 12.01.2013, 03:18

Hi,

danke für Deine Antwort.
Er hat eine neutrale unverfängliche Lösung gefunden und einfach mitgeteilt dass er sich ab Montag für ein "treatment" im Krankenhaus befindet und er weitere Informationen nachreichen wird. Fragen gabs großartig wohl auch keine.

Du hast recht, ich sollte das Telefon nicht wegnehmen. Aber er wird es in der Tagesklinik nicht mitnehmen können und benutzen dürfen. Und gerade am Anfang wird es nicht schaden ihn etwas abzuschirmen.
Aus Erfahrung weiss ich, dass sein Kollege wirklich "schmerzbefreit" ist und ein "nein" nicht akzeptiert. Erstmal wird bei uns angerufen bevor schwierige Fälle gelöst werden, es wird nicht mal versucht. Da muss ich dann sehr direkt am Telefon abwimmeln, damit wir Ruhe haben. Urlaub kennen wir nicht, das Telefon klingelt spätestens am zweiten Tag.

Und mein Mann ist so eine liebe Seele, der hilft dann doch auch wenn er krank ist und so... viel zu gutmütig. Da muss er für sich eine Lösung finden, klar. Aber ich muss ihn auch schützen. Er braucht die Zeit und Kraft für sich selber. Vorübergehend.

Ich bin gespannt wie es nun weitergeht.
Ich weiss noch nicht was ich von der Klinik halten soll, der erste Eindruck ist chaotisch, unsympathisch und für eine psychiatrische Einrichtung schon "frech". Aber vielleicht ist die Patientenarbeit gut. Ich hoffe es sehr. Es ist im Moment unsere "letzte" Hoffnung.

LG
Y.

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Fundevogel
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Beitrag Sa., 12.01.2013, 12:39

Hallo Ygramul,

das freut mich, daß Ihr für den Arbeitgeber mal eine gute neutrale Lösung gefunden habt.

Deinem Mann wünsche ich gute Erfahrungen mit der Tagesklinik und auch Ideen, wie es danach weitergehen kann allenfalls mit ambulanter Therapie, falls nötig.

Euch beiden in dieser Situation alles Gute!
Kopf hoch - wo ein Wille, da ein Weg -
und Ihr dürftet ja ein recht gutes Team sein,
was ich aus deinem Posting da so rauslese.

Vielleicht magst du ja mal berichten, wie es ihm und euch ergangen ist.

Lieben Gruß
Fundevogel

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Hase12377
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:31

Hallo,
ich plane einen akutAufenthalt in einer Klinik. Mein Hausarzt schreibt die Einweisung und der Psychologe einen Bericht. Nun wollte ich mal Fragen:
- wie läuft das in Bezug auf den Arbeitgeber ab? Nachdem ich ja hoffentlich relativ kurzfristig in die Klinik komme,muss ich dem Chef diese geplante "Kur" ankündigen? Den Grund will ich nämlich auf gar keinen Fall nennen!!! Aber irgendwas muss ich ihm ja spätestens am AnreiseTag in die Klinik sagen (bin krank für ... Wochen???)
- schreibt dann der Hausarzt krank sobald ich den AnreiseTermin der Klinik habe? Oder wie läuft das ab?
- schreibt die Klinik für den Zeitraum krank?

Vielen Dank für eure Infos und evtl auch Erfahrungen

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luftikus
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:40

Ich weiß nicht genau, ob das immer so ist, aber ich bin auch vor Jahren mal vier Wochen in einer psychosomatischen Klinik gewesen. Dem Arbeitgeber hatte ich nur gesagt, dass ich im Krankenhaus bin (da ist es hilfreich, wenn man mit den Kollegen nicht so gut befreundet ist, dass sie einen dort besuchen wollen würden). Die Krankmeldung habe ich von der Klinik bekommen.

In meinem Fall war es von Vorteil, dass es sich um ein "normales" Krankenhaus mit psychosomatischer Abteilung gehandelt hat, sodass auf der Krankmeldung nur der Name eines unverdächtigen Krankenhauses stand, ohne Hinweis auf Psychosomatik.


chaosfee
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:46

Du bekommst am Tag deiner stationären Aufnahme vom KH einen Beleg für den Arbeitgeber darüber. Das reicht als Krankschreibung. Wenn du noch nicht weißt, wie lange du bleibst, must du aber deinen Arbeitgeber auf dem Laufenden halten und informieren, sobald du weißt, wie lange du krank sein wirst.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Montana
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Beitrag Do., 11.06.2015, 09:42

Ich würde es dem Arbeitgeber auch nicht erst am Tag der Aufnahme in die Klinik sagen, sondern sobald du den Termin hast. Ist fairer. Und es ist ja durchaus üblich, auch bei körperlichen Erkrankungen, dass eine Aufnahme geplant stattfindet. Du verrätst dich also dadurch nicht.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 11.06.2015, 10:45

Du kannst dich auch vom Hausarzt krank schreiben lassen und gar nichts sagen. Oder eben, Dass ins Krankenhaus gehsT. Aber die Bescheinigung MUSS nicht zwingend von der Klinik sein.
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Montana
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Beitrag Do., 11.06.2015, 11:00

Ist halt auch die Frage, wie viel Geheimhaltung sein muss. Ich persönlich habe gute Erfahrungen damit gemacht, offen mit der Erkrankung umzugehen. Also, es weiß jetzt keiner meine Diagnose, aber dass es etwas psychisches ist, das weiß mein Chef und dass ich eine Therapie mache weiß er auch. Selbst Termine mit Kunden werden nun so geplant, dass ich meine drei Stunden Therapie in der Woche wahrnehmen kann. Liegt vielleicht auch daran, dass schon mehrere geschätzte Kollegen betroffen waren und einer sich sogar das Leben genommen hat. Also, die sind hier sehr sensibilisiert.
Was ich damit nur sagen wollte ist, dass man manchmal positiv überrascht wird, wenn man etwas offener ist.

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Alienia
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Beitrag Do., 11.06.2015, 11:50

Also die Krankmeldung schreibt die Klinik normalerweise.
Was ich damals richrig Kacke fand.
Da stehen natürlich keine Diagnose etc. drauf.

Aber der Klinikstempel aus dem ja hervorgeht, WAS es für eine KLinik ist.
Ich will da nicht offen sein und absolute Geheimhaltung. Ging aber nicht wegen diesem Schei.ßklinikstempel
Sollte ja eigentlich jedem selbst überlassen sein, wie er damit umgeht.
Klar die Personalabteilung sollte eigentlich nichts weiter erzählen. Ha ha ha.

Ich konnte aber auch aus verschiedenen Gründen ähm, die Klinik nicht verlassen und deshalb meinte die dort, der Hausarzt kann mich nicht krankschreiben und haben mir das verweigert.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 11.06.2015, 12:57

Ein netter Hausarzt schickt sowas zu in einem solchen Ausnahmefall...
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Hase12377
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Beitrag So., 14.06.2015, 13:40

Hallo, danke für die vielen Antworten.
Will den Grund der "Kur" absolut geheim halten.
Nun bin ich am überlegen ob ich am Anreisetag in der Firma anrufe und sage ich bin wegen meinem "Magen" auf Kur - oder eben ein paar Tage vorher schon sage ich gehe ab.... auf Kur wegen "Magenproblemen". Ich denke das ist wohl die bessere Wahl - wenn dann die Klinik krank schreibt hoffe ich, dass die Personalabteilung wirklich dicht hält (und der Klinikstempel nicht gleich Psychosomatik mit drauf stehen hat). Es ist auch eine Klinik in der Essstörungen etc. behandelt werden - und wenn die Personalabteilung googlet, dann kann die kleine Notlüge "Magenprobleme" vielleicht helfen.


chaosfee
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Beitrag So., 14.06.2015, 14:16

Du bist deinem AG gar keine Begründung schuldig. "Zur Kur" reicht völlig aus und jeder Chef weiss eigentlich, dass er nicht nachfragen darf. Wenn es keine rein psychosomatische Klinik ist, dann steht auf dem Wisch für den AG nur der Klinikname, keine Abteilung und keine Station.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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