neuer Job - Verzweiflung

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Djanetta
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neuer Job - Verzweiflung

Beitrag So., 07.12.2008, 11:45

Hallo an alle,

habe vor ein paar Wochen nach viermonatiger Arbeitslosigkeit endlich einen Job gefunden, von dem ich dachte, dass es eigentlich mein Traumjob wäre. Nun stellt sich heraus, dass ich leider den Anforderungen überhaupt nicht gewachsen bin. Ich schreibe Berichte nach Diktat und mir wird tgl. gesagt, dass ich viel zu langsam bin. Grundsätzlich stimmt das auch und ich sehe auch ein, dass niemand auf meine Unzulänglichkeit Rücksicht nehmen kann. Ich bin noch in der Probezeit, bin aber fast sicher, dass ich nicht übernommen werde und eigentlich würde ich nächste Woche am liebsten schon nicht mehr hingehen. Das Problem ist, dass ich mit dem Arbeitslosengeld nicht auskomme, denn mir bleiben nach Abzug meiner Fixkosten gerade mal EUR 50,-- zum Leben übrig (Essen, Kleidung, Hygieneartikel, Tanken, usw.). Ich bin total verzweifelt, weil ich auch schon ein Alter erreicht habe, in dem es nicht mehr so leicht ist, einen Job zu finden. Was kann ich tun, damit ich diese Situation überstehe?

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 07.12.2008, 14:13

Abwarten. Selbst zu kündigen, würde eine Sperre der ALU bedeuten.

Wenn Du nicht übernommen wirst und zu wenig Arbeitslosengeld bekommen solltest, kannst Du Beihilfe beantragen. Bis zu einem bestimmten Satz wird in der Regel aufgestockt.

Manchmal ist es besser, den Tatsachen klar ins Auge zu sehen: Da Du dem Job nicht gewachsen bist und man Dir keine Gelegenheit zu geben scheint, Dich ausreichend einzuarbeiten, wäre es dort ein mörderischer Stress auf die Dauer; Du würdest Dich kaputt machen. Dann besser dort weg und etwas anderes suchen.

Sicherlich wird das nicht einfach sein und auch nicht, mit wenig Geld auszukommen. Aber es geht immer weiter. Du hast dann erst mal wieder Zeit für Dich, die überforderung und der Druck hören auf, das ist doch ein Trost. Halt den Kopf oben.

Gruß, Eve

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Goodwill
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Beitrag So., 07.12.2008, 19:59

Djanetta hat geschrieben:Was kann ich tun, damit ich diese Situation überstehe?
Hallo Djanetta,

mir ist jetzt nicht ganz klar, welche Situation Du genau meinst, die Probezeit oder die mögliche erneute Arbeitslosigkeit?


Lieben Gruß
GoodWill

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Nachtvogel
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Beitrag So., 07.12.2008, 23:22

Hallo!
... bin aber fast sicher, dass ich nicht übernommen werde und eigentlich würde ich nächste Woche am liebsten schon nicht mehr hingehen.
Und warum möchtest du am liebsten nicht mehr hingehen? Ist Aufgeben leichter zu ertragen als eine Absage?
Ich finde es etwas komisch, dass sie dich in die Probezeit genommen haben, wenn du nach deren Meinung zu langsam bist. Gab es denn beim Vorstellungsgespräch kein Testdiktat? Ich finde, da hat der Arbeitgeber Mist gebaut, nicht du. Die Frage ist auch, ob du überhaupt zu langsam bist oder ob das Genörgele nur so eine komische Art im Betrieb ist, die Arbeitnehmer zu mehr Leistung anzuspornen. Vielleicht wollen sie auch deine Höchstleistung oder deine Nerven austesten?
Das Beste wäre wohl, wenn du einfach dein Bestes gibst und dabei die Leier vom Arbeitgeber überhörst. Mehr als dein Bestes kannst du schliesslich nicht geben - und wenn es denen nicht passt, dann bitteschön. Was hast du auch schon zu verlieren. Arbeitsloser als Arbeitslos kannst du nicht werden. Du hast nur was zu gewinnen - und wenn es sich nur um Erfahrungen handelt (falls sie dich nicht übernehmen). Vielleicht zahlt sich aber auch Durchhaltevermögen aus, sie sind am Ende zufrieden, du arbeitest dich ein und verstehst die Betriebsinterne Sprache am Ende besser.

Ich war auch eine längere Zeit arbeitslos, in meinem Bereich gibt's kaum etwas. Ich hangele mich von Job zu Job und durfte mir bis jetzt auch schon allerlei Mist bieten lassen. Die haben halt zu grosse Auswahl und machen dann gerne mit Arbeitnehmern / Bewerbern was sie wollen. Ich finde, trotz allem sollte man aber zu sich selbst stehen, sich selbst und seine eigenen Werte zu schätzen wissen. Die sollte kein Arbeitgeber mit Füssen treten können - auch wenn es 1000 weitere Anwärter auf den Platz gibt. Manchmal hilft es, einfach stur zu sein und auch mal dem Arbeitgeber die Meinung zu sagen.

LG, Nachtvogel

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Thread-EröffnerIn
Djanetta
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Beitrag Mo., 08.12.2008, 15:06

danke für eure Antworten.

Doch, es gab ein Testdiktat und die Dame, die mich aufgenommen hat, war eigentlich mehr als zufrieden mit meiner Leistung. Nachtvogel, hast Recht, ich werde durchhalten, solange es eben geht. Meine Nerven sind zwar zur Zeit nicht die besten, bin eigentlich normalerweise eh keine, die vorschnell aufgibt, aber ich habe momentan eine schlechte Phase, denke ich. Ich werde mein Bestes geben, wenn das nicht reicht, wars der Job eben nicht. Hatte eigentlich noch nie solche Probleme am Arbeitsplatz, nur leider immer Arbeitgeber, die nach einiger Zeit Pleite gemacht haben. Wahrscheinlich kann ich deshalb Kritik einfach schlecht ertragen, muss an mir arbeiten, möglicherweise wars auch gar nicht böse gemeint und ich bin einfach überempfindlich. Trotzdem graut mir schon vor dem morgigen Tag...

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 08.12.2008, 15:22

Trotzdem graut mir schon vor dem morgigen Tag...
Das kenne ich Ich habe nur persönlich häufig die Erfahrung gemacht, dass Arbeitgeber einem manchmal mehr Stress machen, als überhaupt angebracht ist. Manchmal werde ich von einer Aufgabe zur anderen gejagt, ohne dass ich eine Sache überhaupt beenden kann. Dann kommt natürlich die Frage, warum das nun noch nicht fertig ist. Der Grund ist dann weniger die eigene Langsamkeit, sondern der Stress des Arbeitgebers/Vorgesetzten, der 1000 Sache auf einmal im Kopf hat und daher die Arbeit nicht sinnvoll auf die Angestellten verteilt. Dem kommen einfach immer Gedankenblitze, was noch zu tun ist. Panik hilft dort wenig, auch keine Selbstvorwürfe. Wenn es ganz schlimm wurde, habe ich meinem Vorgesetzten mal aufgelistet, was ich gerade alles zu tun habe und ihm darum gebeten mir zu sagen, was seiner Meinung denn nun am Eiligsten wäre. Keiner kann 10 Sachen aufeinmal machen und dann auch noch fertig bekommen. Das hat geholfen.
Dein Problem ist nun vielleicht ein wenig anders - aber ich denke, der Kern ist derselbe: Man sollte nicht alles zu nahe an sich heran lassen. Oftmals sind es gar keine Vorwürfe, sondern einfach nur Unachtsamkeiten, die die Person gar nicht so gemeint hat.
Tja, aber das ist manchmal leichter gesagt als getan. Ich wirke oft nach aussen hin ruhig, verbringe wegen solchen Sachen aber auch häufig schlaflose Nächte. Oft unbegründet übrigens ...

Lg, Nachtvogel

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